Saturday, November 1, 2014

30. Oktober Mekong Delta Tag 1

Aus den Hostel sind wir nun zu viert auf dem Mekong Trip. Naomi und Evelyn gehen für 3 Tage, Gretel und ich für 2. Im Bus ist alles sehr asiatisch, sorich, meine Knie stossen schon am Vordersitz an ohne, dass der ihn zurückmacht. Mit dem Rucksack auf dem Gang geht das schon irgendwie. 
Nach 1h halten wir an einem Cafe an. Überall gibt es Häbgenatten und wir trinken erstmal einen vietnamesischen Kaffee. Dass wir den heiss wollen, wundert hier nicht nur heute sondern auch in Zukunft jeden. 

JJ, unser Reiseführer, kann verhältnisnâssig gut Englisch. Er stammt ursprünglich aus dem Delta und weiss wirklich viel. Er erzählt auch einiges über die vietnamesische Kultur und ein paar Unterschiede zu den Westlern. Das ist schon ziemlich interessant. 

Unser erster kultureller Stop ist an einem buddhistischen Tempel. Es gibt 3 Buddhas und JJ will von uns wissen welcher für die Vergangenheit, welcher für die Gegenwart und welcher für die Zukunft steht. Das ist ganz schön schwer zu erraten und keiner von uns hat es richtig. 


Leider haben wir keine Karte wo genau wir entlang fahren. Irgendwo am Mekong steigen wir vom Bus auf ein Boot um und tuckern nun vorbei an Verkaufsbooten, Hausbooten, See-Hyazinthen und anderen Touribooten... Eben allem was auf dem Fluss so kreucht und fleucht. 


Vorbei an ein paar Inselchen (Schildkröten-, Einhorn-, ?-Insel) erfahren wir mehr über den Mekong und die vielen Lebensräume, die er schafft. 


Auf einer der Inseln essen wir Mittag. Hier sieht man sehr gut, dass die Bewohner alles Obst und Gemüse selbst anbauen. 
Wir sitzen mit 2 Belgierinnen am Tisch, die sich erst vor ein paar Monaten in einer Laufgruppe kennen gelernt haben und jetzt 3 Wochen miteinander im Urlaub sind. Sie amüsieren sich auch ganz schön über unsere Geschichte und dass Facebook uns zusamnengebracht hat. Würde ich nicht immer posten wo ich grad gelandet bin, hätte Gretel das nicht gesehen und wir wären beide alleine rumgereist. Zu zweit macht es aber schon mehr Spass!

Vorbei an einem Freiluftwaschbecken - die Vorteile der immer-heissen Länder - fahren wir weiter und steigen an einer Insel aus, auf der Kokkos-Bonbons produziert werden. Das findet hier alles sehr handwerklich im Freien statt. Wenn man die Auflagen in einem Land wie Deutschland anschaut, wäre das hier undenkbar. :)


Natürlich dürfen wir neben der Erklärung wie es genau zur Entstehung der Bonbons kommt auch welche probieren und werden dann geshickt an einen Verkaufsstand geleitet, an dem es alle möglichen Kokosprodukte zu kaufen gibt. Keiner in unserer Gruppe ist aber kaufwütig und so bleiben sie auf den meisten Sachen sitzen. Langzeitreisende sind nunmal nicht die besten Kunden. 
Ich laufe ein wenig rum und schaue mir an, wie die Menschen hier so leben. Da sehe ich aus den Augenwinkel wie JJ aus einer Pappschachtel eine bestimmt 4m lange Schlange herauszieht und sie sich um den Hals legt. Brrrrrrrrr mich graust es vor nichts so sehr wie vor Schlangen. Ich bleibe auf Abstand und kriege nur am Rande mit, dass sich jeder mal die Schlange umlegen lassen darf. Das hätte mir gerade noch gefehlt...
Als Erste steige ich in das kleine Bananenboot ein, mit dem wir zur nächsten Show gerudert werden. Es geht in kleinen Seitenarmen flussaufwärts und unser schon etwas älterer Bootsmann rudert ganz schön um uns 4 Mädels ans Ziel zu kriegen. 


Wir werden von einer Gruppe im Motorboot überholt. Die Mädels bekommen später Ärger weil sie sich ohne JJ's Erlaubnis vom Nootssteg wegbewegt haben. Auch wir bekommen den Shitstorm ab. "Ich bin euer Leader. Ich sage euch wann und wo ihr hingeht. Wenn euch das nicht passt, könnt ihr gleich zurück nach Saigon fahren. Mit den Mädels rede ich gleich noch gesondert!" 
Ok, alles klar Boss!
Das Geile ist ja jetzt nur, dass der Chauffeur ihnen gesagt hat, wo sie hinlaufen sollen. Sie hätten ja gewartet, aber er hat sie fortgeschickt. 

Hier kriegen wir nun Honigschnaps und Obst serviert. 4 Männer spielen auf traditionellen Instrumenten und einer singt dazu. Diese Musik wurde gerade von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Geschmacksache. 


Nebenbei schmiert uns eine in ein durchsichtiges Kleid gehüllte Vietnamesin eine Honigpaste auf die Haut, die vor allem schützt... Hier ein Auszug der wichtigsten Wirkungsfelder:
- Hepatitis A, B, C und D (ja, D scheint es jetzt auch schon zu geben!)
- Potenzprobleme
- Akne
- Demenz/ Alzheimer
- Krebs
- Blindheit

Die Liste ist eine DIN A4 Seite lang und wir lachen erstmal alle. Das Zeug klebt und die Belgierin wird morgen früh einen Ausschlag auf der Hand haben.
Auch hier kaufen wieder nur die Vietnamesen was.

Mit dem Bus fahren wir jetzt nach Khan Tho, JJ's Heimatstadt. Hier schlafen wir, die Hälfte im Hotel und die andere Hälfte im Homestay, also in einem Privathaus. 
Das Hotel ist wirklich gut. Wenn man bedenkt, dass wir für den komletten Trip nur 24USD bezahlen, ist das schon sehr nobel. In der Schublade liegt allerdings keine Bibel, sondern eine paar Kondome...

Heute ist doch ein guter Abend für eine Massage. Wir laufen ein wenig rum, finden ein Restaurant mit Massagesalon oben drüber und nach ein paar Frühlingsrollen gönnen wir uns 90' Hot Stone... Mehr brauche ich dazu wohl nicht zu sagen... Ich bin im Himmel!
Leider wird das Ende ein wenig unschön als wir ganz unverschämt nach mehr als 20% Trinkgeld gefragt werden. Nicht, dass wir gar keins geben wollten, aber so viel muss es dann auch wieder nicht sein. Wir sind keine Weihnachtsgänse. 

Auf dem Nachhauseweg holen wir uns noch ein wenig Obst. Manches kennen wir, anderes nicht. Aber wir leben noch 😃




No comments: