07. November Strand und die Geschichte mit dem Mocktail

Heute radeln wir an den Strand und faulenzen. Nicht, dass wir die letzten Tage viel gemacht hätten, aber diese Suche nach gutem Frühstück, das Abwehren der Kartenverkäufer und die Ruhe, die Hoi An ausstrahlt, verlangen wirklich nach einem Tag im Sand und im Wasser. 

Auch diese Radltour ist sehr idyllisch, vorbei an Reisfeldern und kleinen Kanälen sind wir in 15' am Meer. Für's Fahrrad Abstellen zahlen wir dann erstmal und werden schon von weitem durch heftiges Winken begrüsst. Wenn wir eine Liege mit Schirm am Strand wollen, kostet uns das nichts, aber wir müssen dann auch bei ihnen im Restaurant Mittag essen. Naja, Hunger kriegen wir später ohnehin und eine Dusche haben die da auch. Das scheint ein guter Deal. 

Wir lassen uns 2 Liegen zeigen als ich von hinten ein "Das gibt's ja wohl nicht - Eva!" höre. Eveline steht da, mit einem Kerl im Schlepptau. Jetzt brauchen wir natürlich 4 Liegen. Sie und Jon aus Trinidad kennen sich aus dem Hostel in Ho Chi Minh, in dem auch wir uns kennen gelernt haben. Und dann kommt noch das Coolste. Gretel und er haben zur selben Zeit in Kanada an derselben Uni studiert. Wenn das kein Zufall ist...

Das Meer ist angenehm warm, die Wellen nicht ganz so hoch wie in Nha Trang und der Nachmittag wirklich entspannt. 

Eveline und Jon sind sehr unterhaltsam und der sexy Amerikaner ein paar 

Iegen weiter unten sorgt bei uns beiden für extrem gute Stimmung. :)

Beim Mittagessen zocken die Restaurantbesitzer einen natürlich richtig ab. Für ein Cao Lau, das in der Stadt zwischen 20 und 35.000 kostet, verlangen sie hier 60.000 und der Pancake zum Nachtisch kostet sogar 70.000. Aber was will man machen?

Hier in Vietnam wird es schon um 17:30 dunkel und unsere Fahrräder haben keine Lampe. Also müssen wir schauen, dass wir zurückkommen bevor es richtig dunkel ist, einen wunderschönen Sonnenuntergang über den Reisfeldern inklusive.

Und wir gehen mal wieder zur Kleideranprobe. Ich bin gespannt ob sie alle Änderungen umgesetzt haben und bin ziemlich enttäuscht als es nicht so ist. Im Gegenteil, es schaut fast schlimmer aus als vorher. Das kann ja wohl nicht sein. Auch Gretel ist alles andere als zufrieden. So ein Drama. 

Da brauchen wir erstmal eine Fuss-Massage. 380.000 für 1h. Das kann wohl nicht sein. In Nha Tran ung Ho Chi Minh kosten 30 min 90.000 und für denselben Preis wollen wir es auch hier. Gretel bleibt hart und siehe da, wir bekommen die Massage für 90! Geht doch!

Am Abend treffen wir Jon und Eveline an der japanischen Brücke. Heute machen wir einen drauf mit den Youngsters. 

Das Abendessen ist schonmal ziemlich gut. Fried Wonton, White Rose, Cao Lau... Alles Hoi An Spezialitäten. 

Ich versuche noch eine Lampe und ein paar Lampions zu kaufen, scheitere aber beim Handeln kläglich und gehe schliesslich ohne etwas beschämt dahin. Da will ich einmal in Gretel's Fuss-Stapfen treten, aber das klappt hinten und vorne nicht. 

Wenn ich jetzt auch noch ausrechne, um welche Beträge es eigentlich ging, schäme ich mich. In Deutschland würde ich für alles wahrscheinlich an die 70 Euro zahlen und hier streite ich wegen 2 Euro rum. 

Das werde ich in der Rooftop Bar bei einem Cocktail gleich vergessen. Es gibt Caipi... Da kann ich natürlich nicht widerstehen. 

Merke: Bestelle is Asien nichts, was nicht aus einer Flasche kommt oder Bier ist. 

Mit Caipirinha hat mein Getränk nichts zu tun! 

Gretel hat es allerdings noch geiler... Sie bestellt bei den alkoholfreien Cocktails einen Banana Tropical - Banane, Ananas und Yoghurt.

Ein Getränk wird gebracht, das mit etwas rotem durchzogen ist. 

Gretel zur Kellnerin: Entschuldigung, kannst du mir sagen was das Rote in meinem Drink ist?

Kellnerin (hat offensichtlich kein Wort verstanden und grinst deshalb vorsichtig): yes!

Gretel: Ich habe einen Banana Tropical bestellt. Was ist das hier?

Kellnerin: Yes, Banana Tropical.

Gretel: Aber was ist das Rote? Im Banana Tropical ist nur Banane, Ananas und Yoghurt

Kellnerin: ????

Gretel: Banana Tropical - Banana, Ananas, Yoghurt, nichts Rotes.

Kellnerin holt Verstärkung. Jetzt schauen 2 Mädels das Getränk an und können nichts falsches finden.

Gretel: Banane gelb, Ananas gelb, Yoghurt weiss. Was ist das Rote?

Die beiden kichern, verstehen offensichtlich kein Wort.

Ich versuche zu vermitteln und zeige deutlich auf die roten Spuren im Drink.

"Not Banana, not Ananas, not Yoghurt!"

Jetzt verstehen sie vielleicht ein bisschen mehr. 

Gretel schiebt den Drink weg und erklärt nochmal, dass sie nur Banana, Ananas und Yoghurt will. 

Die Mädels nehmen den Drink mit. Sie wissen immer noch nicht richtig was daran nun falsch sein soll.

So schwer kann das ja nicht sein, Banane, Ananas und Yoghurt in einen Mixer zu schütten und den An-Knopf zu drücken.  

5 min vergehen und wir phantasieren, was jetzt wohl kommt. Und wir fallen fast vom Stuhl vor lachen. 

Die Kellnerin stellt vor, ein Banana Tropical: ein paar Stückchen Banane, ein paar Stückchen Ananas und ein paar Löffel Yoghurt. Dazu gibt es einen Löffel, weil zum Trinken ist das nicht geeignet. :) :)

Wir lachen uns kaputt.

Die Kellnerin schaut verdutzt: Banana Tropical!

Wie erklärt man jetzt, dass das ein Yoghurt mit Früchten ist und kein Getränk?

Es stehen schon wieder mehrere Kellnerinnen um uns rum und fragen sich, was denn jetzt falsch ist. 

Gretel: Das ist ein Obstsalat und kein Getränk. Könnt ihr das nicht in den Mixer machen damit ich es trinken kann?

Kellnerin: Banana Tropical!

Gesten und Erklärungen helfen nicht und am Ende will Gretel gar nichts mehr. 

Die Mannschaft um uns herum versteht es wieder nicht und nimmt nun das zweite Glas mit. Das einzig Gute für sie ist, dass sie es nun selbst essen dürfen. 

Als Entschädigung bekommt Gretel ein eiskaltes SevenUp. Das ist wirklich supernett!

Die Geschichte um die Bestellung von Eveline's B52 spare ich mir an dieser Stelle. :)

Es war ein lustiger Abend mit wunderschönem Blick auf den Fluss!