Monday, November 10, 2014

06. November Eat - Pray - Love auf vietnamesisch

Das mit den Fahrrädern gefällt uns. Es hat so einen Touch von Eat Pray Love auf Bali...

Nur wenige Kilometer von Hoi An ist ein kleines Dorf, in dem alles Mögliche aus Ton hergestellt wird. Mit dem Fahrtwind ist das Radeln dorthin richtig angenehm. Wir werden von Fischgeruch begrüßt. Hier scheint der Fischmarkt gewesen zu sein, aber dafür sind wir um 12 natürlich zu spät.. :)

Von einem süssen Opa werden wir angehalten. Das Besichtigen des Dorfs kostet 10.000 Dong, 35 Cent. Er fragt woher wir kommen, gratuliert uns zur Weltmeisterschaft und fragt uns ob wir verheiratet sind. Er ist 70 und hat 3 Kinder, 2 Jungen und ein Mädchen. 
Wie in den meisten Dörfern kommt man auch hier in den engen Gassen am besten zu Fuss oder mit dem Fahrrad weiter. 
An jeder Ecke wird getöpfert und von einer besondes eifrigen Dorfbewohnerin werden wir zielsicher in eine kleine Töpferei geführt, in der 2 Frauen ihre Hände tief im Lehm haben. Die freuen sich riesig und fangen sofort an uns zu zeigen, wie sie die Schalen und Töpfchen herstellen. 


Und das ist nicht genug, wir müssen uns auch auf den Boden setzen und dürfen eine kleine Schale machen. Die wird zwar dann auf den grossen Lehmhaufen geworfen, aber wir wissen jetzt, dass es gar nicht so schwer ist mit Hilfe der Drehscheibe und den flinken Füssen der zweiten Frau, die diese immer wieder antreibt. 


Natürlich müssen wir danach etwas kaufen und ich überlege lange ob ich die vier Müslischalen wohl heil nach Hause bringe, riskiere es dann aber. Wird schon klappen. 

Jetzt werden wir an jedem Haus gefragt, ob wir uns das Töpfern anschauen wollen. Die meisten sind sehr professionell und haben einen richtigen Laden, in dem sie ihre Ware ausstellen. Da hat es mir in unserer kleinen Hütte schon besser gefallen. Das war alles andere als kommerziell auch wenn wir am Ende was kaufen sollten.

Auf dem Rückweg nach Hoi An stoppen wir am Strassenrand in einem 'Lokal' mit vielen Hängematten. Das ist jetzt genau das Richtige. Wir bestellen zwei eiskalte Limonaden, frisch gepresst und suchen uns ein schattiges Plätzchen mit Blick auf den Fluss. Und hier passiert das, wovor ich immer schon Angst hatte. Schon beim Anblick der Hängemattenonstruktion bin ich nicht überzeugt. Man sollte nie gegen seinen Instinkt gehen. Das schon sehr durchgescheuerte Seil am Baum löst sich vollends als ich mich hinsetze und schon sitze ich im Sand, sehr zum Lachen für die anderen Touristen und Gretel. :)
Die Kellnerin kommt sofort, entschuldigt sich und bindet dasselbe Seil wieder hin. Die volle Zentspannung kommt allerdings nicht mehr auf. Da hilft nur Ablenkung mit einem tiefsinnigen Gespräch. 
Die heisse Limonade - ja, richtig, kalt war wohl doch nicht... - soll uns am Ende 50.000 kosten. Das ist mehr als unverschämt und wir ärgern uns mal wieder, dass wir nicht schon beim Bestellen gefragt haben, was das kosten wird. 
Das ist wirklich nervig, dass man hier ständig wegen der Preise diskutieren muss und als Tourist immer mind. 4mal soviel bezahlt wie andere. Wenn wir nicht aufpassen, zahlen wir beide für dasselbe einen unterschiedlichen Preis. Ich als Handel-Invalide bin hier ganz verloren. 

Zurück in Hoi An probieren wir 2 traditionelle Gerichte aus der Gegend. Rind im Bananenblatt und Thunfisch aus dem Lehmtopf. Dabei lernen wir einen Schotten kennen, der sich diese Vietnam-Reise zum 40. Geburtstag geschenkt hat und uns davon erzählt wie schlimm es ist hier als Mann alleine unterwegs zu sein. Ständig wird einem Sex angeboten. Man kann sich kaum retten. Das ist nun schon der Zweite, der das erzählt. Die Franzosen von gestern haben auch erzählt, dass sie ständig gefragt werden, ob sie "Bumm Bumm" möchten und ihnen bei einer dieser Frageaktionen 300€ geklaut wurden. Das ist natürlich weniger toll, zumal sie ganz traurig dazu bemerkt haben "no money and no bumm bumm" 

Später gehen wir unsere Kleider anprobieren. Wir sind voller Hoffnung und werden schnell auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Gretel's Kleid sieht aus wie eine Kittelschürze und auch meins hat nur wenig mit dem Bild zu tun, das Lisa als Idee geschickt hat. Aber das ist alles kein Problem. Sie versprechen alle Änderungen genauso zu machen wie wir jetzt besprechen. Ob das was hilft? Gretel ist sehr skeptisch und ich hoffe mit der Länge noch was ändern zu können. 
Meine Schuhe sind auch schon fertig. Die FlipFlops sind normal... Da frage ich mich, warum ich mich habe dazu hinreissen lassen. Dafür sind die Ballerinas wirklich super. Die werde ich lieben. Die Schuhe zum Kleid sind einfach der Wahnsinn... Ein Traum in Rosa! :)

Beim Kaffeetrinken treffen wir die Franzosen wieder und verabreden uns mit ihnen für den Abend auf der anderen Seite vom Fluss be den Bars. Ob das mal klappt?

Später beim Abendessen verquatschen wir uns so, dass wir die FullMoonParty fast verpassen. Bis wir in die Altstadt kommen, sind die meisten Lampions auf dem Fluss schon aus und die Party - sprich laute Musik - in vollem Gange. 
Wir schlendern am Flussufer entlang und entscheiden uns für die Backpacker's Bar. Die Musik ist gut, wenn auch schon aus den 90ern und es scheint was los zu sein. 
Beim näheren Hinschauen und mit einem Drink in der Hand merken wir, dass hier alle sehr, sehr jung sind. Viele haben ein geschneidertes Kleid an. Ein Mädel treibt es mit dem Ausschnitt ganz schön weit. Dank des fehlenden BHs sieht man ihre zwei Mädels im Takt der Musik wippen und möchte am liebsten mit einem Schal kommen... Es gibt aufreizend und geschmacklos... Die Grenze dazwischen ist sehr dünn.
Aber solche Szenen machen einen Abend unter Anfang 20-Jährigen auch für uns Oldies amüsant. Dazu noch die Engländerinnen in ihren viel zu kurzen Kleidern und schon hat man eine Menge Spass. :)


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