Bis auf die üblichen Reisestories ein relativ unspektakulärer Tag.
Der Beginn im Flughafen ist allerdings eine Erwähnung wert...
Zuerst war ich ja ein wenig sauer, dass der Kerl an der Rezeption drauf bestanden hat, dass ich um 10 schon losfahre. Am Ende stellt sich allerdings heraus, dass er Recht hatte.
Der Check-In dauert sage und schreibe 1.5h. Nicht, weil die Schlange so lang ist, sondern weil sich in der Schlange aus ausschliesslich Westlern nichts bewegt. Ständig drängelt sich eine Gruppe Asiaten an uns vorbei, und zwar mind. 20. Die brauchen dann gefühlte Stunden, sind mit ihren Sitzplätzen nicht zufrieden und tauschen ihre Tickets, haben so viel Gepäck, dass man sich fragt, ob sie umziehen.
Wir Westler stehen mal wieder da und haben das Nachsehen... Ich bin nicht die Einzige, die so langsam stinkig wird. Die Engländerin vor mir beschwert sich lautstark und wird daraufhin an einen Sonderschalter gebeten. Ich bin die nächste und darf neben sie obwohl ich noch gar nichts gesagt habe.
Die Sonderschalter sind für Trainingszwecke und die, die uns jetzt einchecken, haben keine Ahnung, was sie da tun. Die Trainee fragt mich nach einem Visum für Malaysia und ich erkläre ihr, dass ich bei geplanten 50min Aufenthalt nur im Transit Bereich bleibe und dann meine Maschine nach Delhi boarde. Ach, richtig. Ihr Gepäck wird durchgecheckt. Fragende Blicke und dasselbe noch einmal. Nein, ich reise nicht in Malaysia ein. 15 min am Schalter vergehen und ich bin immer noch nich in Besitz einer Boardkarte. Die Kleine entschuldigt sich, ich erkläre ihr, dass es ok ist, ich eigentlich mehr sauer bin weil wir so lange warten mussten und es diskriminierend ist, wenn alle Asiaten bevorzugt werden.
Die Australier, die weit hinter mir in der Schlange waren, kommen zu mir her, Boardkarte in der Hand und der Mann sagt: Ihre Verbindungszeit ist abgelaufen, Sie müssen nochmal von vorne anfangen.
Haha, sehr lustig.
Irgendwann habe ich dann doch noch eine Boardkarte und sie hat es sogar geschafft, mich auf einen Gangplatz zu buchen. Das war das Einzige, was ich verlangt habe. Alles gut!
Bis ich im Flieger bin...
Auf 16D sitzt eine Oma. Ich weise sie darauf hin, dass das mein Sitz ist. Sie verweist auf den Mittelsitz zwischen ihr und ihrer Enkelin. Äh, nein! Genau das wollte ich ja vermeiden. Ich versuche ihr zu erklären, dass ich gross bin und deshalb gerne den Platz am Gang hätte. Sie fängt an zu gestikulieren, ihre komplette Familie in den Reihen um sie herum helfen ihr. Ich sage laut, dass ich egal wo sitze, so lange es ein Gangplatz ist. Aber keiner will seinen Gangplatz aufgeben. Die Omi bewegt sich nach wie vor nicht. Sie ist ca. 1.50m hoch und hat in der Mitte genau so viel Platz. Ausserdem habe ich keine Lust zwischen zwei Familienmitgliedern zu sitzen, die sich über nich drüber unterhalten.
Schliesslich bleibt mir nix anderes übrig, als die Stewardess zu holen. Bis ich mich wieder umdrehe, hat sich die Omi umgesetzt. Geht doch.
Während des Flugs steht sie mehrfach auf, entschuldigt sich, dass ich dauernd aufstehen muss. Das macht mir aber überhaupt nichts. Lieber so als in der Mitte zu sitzen.
20min zu spät landen wir in Kuala Lumpur. Ich renne, erwische den Zug und schaffe es so rechtzeitig zum Gate, dass ich es schaffe noch eine Flasche Wasser zu kaufen und während ich mich zum Boarding anstelle, Papa anzurufen und ihm persönlich Happy Birthday zu wünschen.
Alle müssen nochmal durch einen Metalldetektor und da wollen sie mir meine Wasserflasche wegnehmen. Die ist aber mit Plastik verschlossen und ja offensichtlich im Flughafen gekauft. Nein, ich darf sie nicht in den Flieger mitnehmen. Das wird mit mir in einem sehr unfreundlichen Ton gesagt und der Sicherheitstyp nimmt mir die Flasche weg. Nein, so nicht. Dann trinke ich sie hier. 1l später habe ich einen Wasserbauch. Und nein, ich bin überhaupt nicht sauer, dass ich keinen längeren Aufenthalt in Malaysia habe. Das brauche ich wirklich nicht.
Normalerweise bin ich ja kein Fan von Flugzeugessen. Als ich aber die erste Gabel im Mund habe, merke ich wie sehr ich indisches Essen vermisst habe. Oh, ich freu mich auf die nächsten drei Wochen.
Mehr oder weniger kurze 5h später lande ich in Delhi. Das erste was ich sehe, ist eine BMW Werbung... :)
Deepak wartet schon auf mich... Soooo schön ihn zu sehen und in den Arm zu nehmen.
Noch bevor wir aus dem Flughafen rausfahren, bekomme ich ein Mango Lassi.
2h werden wir jetzt wohl brauchen bis wir in der Stadt sind. Der Verkehr ist erwartungsgemäss chaotisch und ich wundere mich, dass nicht mehr passiert. Alles, was sich bewegt, darf hier auf die Strasse.
Im Ausgehviertel treffen wir das Brautpaar und einen anderen Cousin von Deepak mit seiner Frau. Es ist Mitternacht und sie sind alle schon sehr gut drauf. Ich bekomme einen Kebap zum Essen und dann gehen wir heim. Das ist vermutlich die beste Idee. Die anderen sind alle ziemlich betrunken. :)
Auch um diese Uhrzeit ist der Verkehr noch so wie zur Rush hour. Ganz so krass wie ich es erwartet habe, ist es aber noch nicht.
An der Einfahrt zum Nobelhotel, das Deepak für mich gebucht hat, wird das Auto mit einem Spiegel kontrolliert. Das kenne ich nur aus der Deutschen Botschaft in Moskau.
Und um ins Hotel reinzukommen, muss ich durch einen Metalldetektor. Daran werde ich mich gewöhnen. Das ist hier überall so. Safety first.
Oh, das Bett!!! So weich und comfy... Danke Deepak!!!
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