Sunday, November 30, 2014

29. November Hochzeitsshopping

Arg lange habe ich nicht geschlafen, obwohl das Bett wirklich ein Traum ist. Dafür geniesse ich jetzt die Dusche um so mehr, die Spülung tut meinen Haaren nach dem Desasterwasser in Kambodscha richtig gut. 

Beim Frühstück fällt die Wahl schwer. Die Kellner lachen sich schon fast tot weil ich so viel Kaffee trinke. Am Lift fängt mich der Concierge ab und fragt, was ich heute vor habe. Hmmm, ich eeiss es nicht, zuerst ein wenig Shopping und dann keine Ahnung. Mein indischer Freund macht den Plan. Ok. Trotzdem bekomme ich ein Willkommenspaket mit Infos zu Delhi. Beim Aussteigen aus dem Lift fängt mich ein weiterer Angestellter ab und fragt, ob es irgendetwas am Zimmer auszusetzen gibt. Hmmm,  ich überlege, aber nach 3 Monaten in Billigabsteigen habe ich wirklich gar nichts auszusetzen. Alles super. Er fragt noch zwei mal nach, fast so als ob er unbedingt etwas bräuchte. :)

Deepak und sein Cousin - shoot, das mit den Namen habe ich noch nicht so raus - holen mich ab und wir gehen erstmal in ein Einkaufszentrum gleich beim Hotel. 
Valet Parken auf Indisch. Man sucht sich einen Parkplatz. Wenn es keinen gibt, parkt man in 2. Reihe und gibt seinen Schlüssel einem Jungen, der ihn an einen grossen Ring mit mind. 30 anderen klemmt. 


Hier ist nun genau das indische Choas, das ich erwartet hatte, das man aus Filmen kennt. Autos, Rikshas, Menschen, kleine Verkaufsstände, staubige Strassen, Lärm... Alles da. 
Durch Vietnam bin ich aber sehr gut abgehärtet. So schnell schockt mich nichts, denke ich. 
Und ich liege so falsch. Plötzlich halt mir eine eine kleine Schlange ins Gesicht. Ich schrei und springe zur  Seite. Schlangen sind meine Phobie! Der Kerl geht mir nach und Deepak hat wirklich Mühe ihm klarzumachen, dass ich ihm sicher kein geld für Milch für die Schlange gebe. Puh, das war eklig und mir läuft es immer noch kalt den Rücken runter wenn ich daran denke. 
Im Einkaufzentrum sieht es so aus wie in jedem... Der einzige Unterschied sind die vielen Läden, in denen es die traditioinellen indischen Klamotten gibt. Das erinnert mich ein wenig an Dubai, wo auch die westlichen und traditionellen Klamotten gemischt sind. 

Vikash braucht Hemden und Geschenke für seine Eltern. Wie zu erwarten, geht das bei Männern schnell und wir sitzen bald im Food Court beim Mittagessen. 

Im Nachhinein ärgert es mich, dass ich davon kein Foto gemacht habe. Inmitten des indischen Verkehrschaos, zwischen Ständen, direkt an der Strasse sehe ich einen Friseurstuhl, naja, einen Holzstuhl mit einem kleinen Tischchen davor, auf dem ein zerbrochener Spiegel steht. Ein "Friseursalon" mitten auf der Strasse, inkl. schwarzer Haare auf dem Boden. Ich lach mich kaputt. 

2h brauchen wir dann fast, um in die Stadt zum alten Markt zu kommen wo wir die anderen Cousins wieder treffen, die für Omesh den Hochzeitsanzug kaufen. Und hier, mitten in Delhi bin ich nun Teil der Hochzeitsvorbereitungen. Das macht wirklich Spass zu sehen, wie das hier abläuft und was für ein Aufwand das ist. 


Wir gehen in mind. 5 Geschäfte. Arshiya's Sari ist blau und pink, also sollte der Sherwani von Omesh dazu passen. Leider sind die meisten Shewanis rot, creme oder eierschalenfarben. Nicts passt wirklich. Die wenigen blauen, die es gibt, gefallen ihm nicht wirklich. Am Ende kauft er einen creme-roten. Es muss ja nicht unbedingt passen. Das finde ich ein wenig schade, aber ich heirate ja nicht. 

Und dann bin ich dran, nach einer kleinen Essenspause, bei der Deepak mir abrät, auch etwas zu essen weil es direkt von der Strasse kommt. Ok, ich glaube ihm mal. 


Sari Shopping....
Das hätte ich alleine nie hingekriegt. 


Welche Farben magst du? - blau, rot, dunkles grün... 
Ich habe den Sari von Julia Roberts aus Eat Pray Love im Kopf... Aber so einen Stoff sehe ich hier nirgends. Egal. 

Mit der riesen Stoffbahn muss ich auf ein kleines Podest stehen. Der Verkäufer fängt an den Stoff zu falten, ich bekomme einen "Gürtel" um und er fängt an den Stoff dort reinzustecken. Dann wir gewickelt was das Zeug hält. 


Der Rote gefällt mir schon mal... 



Der Grüne aber auch...


Und der Türkise auch.


Alle finden den Grünen am Schönsten, ich eigentlich nicht. Aber bei mehrmaligem anschauen ist er der Festlichste und je länger ich ihn anhabe - wenn man das so nennen kann, desto esser gefällt er mir. Also nehme ich ihn. Und jetzt geht es erst los. Die Bluse dazu muss genäht werden. Das ist eine Massanfertigung und ich habe ein wenig Angst wegen der Hoi An Erfahrung. Schauen wir mal. Ich kann aussuchen wie lange die Ärmel sind, wie tief der Ausschnitt vorne und hinten und kriege sogar ein Testexemplar zum Probieren. 
Mit dem Stoff - mehr ist der eigentliche Sari nicht - gehen wir jetzt noch zum Petticoat kaufen. Das ist sozusagen der Unterrock. Und dann brauchen wir noch den passeniden Schmuck. D.h. Wir gehen hier gleich um die Ecke in eine superenge Gasse mit einem Naufen goldenem Ghetto-Schmuck und suchen Armreifen, Kette, Ohrringe - lieber nicht wenn sie nicht echt silber sind - und Bhindi - den Punkt auf der Stirn. Aus einer Menge verschiedener Armreifen macht der Verkäufer etwas, das zusammenpasst. Das ist wirklich beeindruckend. Die Halsketten sind alle sehr kitschig und aus dem gelben Gold, das mir nicht gefällt. Aber auch das ist kein Problem. Eine Kette, die noch ok ist, wird dem Gold meines Saris angepasst. Und schon haben wir auch das. 


Weil Omesh einenlativ grossen Kopf hat, muss der spezielle Hut, den er tragen wird, massgefertigt werden. Wir gehen in einen Laden, in dem es so viele Borten gibt, dass man fast verrückt wird. Auf dem Boden sitzt ein Junge und bastelt die Kopfbedeckungen mit Schaumstoff und Heisskleber. In der anderen Ecke bekommt einer einen Turban gewickelt. Das ist wirklich nicht langweilig...

Nach dem Essen sind wir alle tot und wollen heim. Es ist Samstag Abend, aber das macht nichts. Ich habe nichts gegen einen ruhigen Abend im Hotel. Ausserdem wird es wieder eine Weile dauern bis wir daheim sind. 
Und Delhi ist anstrengend. Der Smog, der Lärm, das Chaos. 


Valet Parking auf Indisch. Um den richtigen Schlüssel zu finden, wird auf alle Öffner gedrückt, die da sind bis der Richtige gefunden ist. :)

Wow, was für ein erster Tag in Indien!


28. November Im Flieger

Bis auf die üblichen Reisestories ein relativ unspektakulärer Tag. 

Der Beginn im Flughafen ist allerdings eine Erwähnung wert... 
Zuerst war ich ja ein wenig sauer, dass der Kerl an der Rezeption drauf bestanden hat, dass ich um 10 schon losfahre. Am Ende stellt sich allerdings heraus, dass er Recht hatte. 
Der Check-In dauert sage und schreibe 1.5h. Nicht, weil die Schlange so lang ist, sondern weil sich in der Schlange aus ausschliesslich Westlern nichts bewegt. Ständig drängelt sich eine Gruppe Asiaten an uns vorbei, und zwar mind. 20. Die brauchen dann gefühlte Stunden, sind mit ihren Sitzplätzen nicht zufrieden und tauschen ihre Tickets, haben so viel Gepäck, dass man sich fragt, ob sie umziehen. 
Wir Westler stehen mal wieder da und haben das Nachsehen... Ich bin nicht die Einzige, die so langsam stinkig wird. Die Engländerin vor mir beschwert sich lautstark und wird daraufhin an einen Sonderschalter gebeten. Ich bin die nächste und darf neben sie obwohl ich noch gar nichts gesagt habe. 
Die Sonderschalter sind für Trainingszwecke und die, die uns jetzt einchecken, haben keine Ahnung, was sie da tun. Die Trainee fragt mich nach einem Visum für Malaysia und ich erkläre ihr, dass ich bei geplanten 50min Aufenthalt nur im Transit Bereich bleibe und dann meine Maschine nach Delhi boarde.  Ach, richtig. Ihr Gepäck wird durchgecheckt. Fragende Blicke und dasselbe noch einmal. Nein, ich reise nicht in Malaysia ein. 15 min am Schalter vergehen und ich bin immer noch nich in Besitz einer Boardkarte. Die Kleine entschuldigt sich, ich erkläre ihr, dass es ok ist, ich eigentlich mehr sauer bin weil wir so lange warten mussten und es diskriminierend ist, wenn alle Asiaten bevorzugt werden. 
Die Australier, die weit hinter mir in der Schlange waren, kommen zu mir her, Boardkarte in der Hand und der Mann sagt: Ihre Verbindungszeit ist abgelaufen, Sie müssen nochmal von vorne anfangen. 
Haha, sehr lustig.
Irgendwann habe ich dann doch noch eine Boardkarte und sie hat es sogar geschafft, mich auf einen Gangplatz zu buchen. Das war das Einzige, was ich verlangt habe. Alles gut!

Bis ich im Flieger bin...
Auf 16D sitzt eine Oma. Ich weise sie darauf hin, dass das mein Sitz ist. Sie verweist auf den Mittelsitz zwischen ihr und ihrer Enkelin. Äh, nein! Genau das wollte ich ja vermeiden. Ich versuche ihr zu erklären, dass ich gross bin und deshalb gerne den Platz am Gang hätte. Sie fängt an zu gestikulieren, ihre komplette Familie in den Reihen um sie herum helfen ihr. Ich sage laut, dass ich egal wo sitze, so lange es ein Gangplatz ist. Aber keiner will seinen Gangplatz aufgeben. Die Omi bewegt sich nach wie vor nicht. Sie ist ca. 1.50m hoch und hat in der Mitte genau so viel Platz. Ausserdem habe ich keine Lust zwischen zwei Familienmitgliedern zu sitzen, die sich über nich drüber unterhalten. 
Schliesslich bleibt mir nix anderes übrig, als die Stewardess zu holen. Bis ich mich wieder umdrehe, hat sich die Omi umgesetzt. Geht doch. 
Während des Flugs steht sie mehrfach auf, entschuldigt sich, dass ich dauernd aufstehen muss. Das macht mir aber überhaupt nichts. Lieber so als in der Mitte zu sitzen. 

20min zu spät landen wir in Kuala Lumpur. Ich renne, erwische den Zug und schaffe es so rechtzeitig zum Gate, dass ich es schaffe noch eine Flasche Wasser zu kaufen und während ich mich zum Boarding anstelle, Papa anzurufen und ihm persönlich Happy Birthday zu wünschen. 
Alle müssen nochmal durch einen Metalldetektor und da wollen sie mir meine Wasserflasche wegnehmen. Die ist aber mit Plastik verschlossen und ja offensichtlich im Flughafen gekauft. Nein, ich darf sie nicht in den Flieger mitnehmen. Das wird mit mir in einem sehr unfreundlichen Ton gesagt und der Sicherheitstyp nimmt mir die Flasche weg. Nein, so nicht. Dann trinke ich sie hier. 1l später habe ich einen Wasserbauch. Und nein, ich bin überhaupt nicht sauer, dass ich keinen längeren Aufenthalt in Malaysia habe. Das brauche ich wirklich nicht. 

Normalerweise bin ich ja kein Fan von Flugzeugessen. Als ich aber die erste Gabel im Mund habe, merke ich wie sehr ich indisches Essen vermisst habe. Oh, ich freu mich auf die nächsten drei Wochen. 

Mehr oder weniger kurze 5h später lande ich in Delhi. Das erste was ich sehe, ist eine BMW Werbung... :)


Deepak wartet schon auf mich... Soooo schön ihn zu sehen und in den Arm zu nehmen. 
Noch bevor wir aus dem Flughafen rausfahren, bekomme ich ein Mango Lassi. 
2h werden wir jetzt wohl brauchen bis wir in der Stadt sind. Der Verkehr ist erwartungsgemäss chaotisch und ich wundere mich, dass nicht mehr passiert. Alles, was sich bewegt, darf hier auf die Strasse. 


Im Ausgehviertel treffen wir das Brautpaar und einen anderen Cousin von Deepak mit seiner Frau. Es ist Mitternacht und sie sind alle schon sehr gut drauf. Ich bekomme einen Kebap zum Essen und dann gehen wir heim. Das ist vermutlich die beste Idee. Die anderen sind alle ziemlich betrunken. :)

Auch um diese Uhrzeit ist der Verkehr noch so wie zur Rush hour. Ganz so krass wie ich es erwartet habe, ist es aber noch nicht. 

An der Einfahrt zum Nobelhotel, das Deepak für mich gebucht hat, wird das Auto mit einem Spiegel kontrolliert. Das kenne ich nur aus der Deutschen Botschaft in Moskau. 
Und um ins Hotel reinzukommen, muss ich durch einen Metalldetektor. Daran werde ich mich gewöhnen. Das ist hier überall so. Safety first. 

Oh, das Bett!!! So weich und comfy... Danke Deepak!!!




Friday, November 28, 2014

24. November Zurück ins Dampfbad

Diesen Tag mag ich schon jetzt nicht. Das ist das Ende von Laos und auch das Ende der gemeinsamen Zeit mit Gretel. Wir hatten wirklich viel Spass in den letzten Wochen und sind beide traurig, dass wir hier nun getrennte Wege gehen werden. 

Um halb acht wartet sie immer noch auf ihren Shuttle zum Bootsterminal und entschliesst sich am Ende doch ein Tuktuk zu nehmen. Wahrscheinlich eine gute Entscheidung. 
Ich habe noch ein paar Stunden und gehe nochmal ins Bett. Schlafen kann ich zwar nicht mehr, aber Augenpflege tut doch gut. 

Um 11 bin auch ich bereit und sitze ein letztes Mal auf dem Platz für ein Baguette und eine grosse Tasse Kaffee. Ein Tuktuk Fahrer hat mich bereits angesprochen, dass er schon 2 Jungs zum Flughafen fährt. Da kann ich mit. Die beiden Spanier und die Französin sind noch beim Frühstück und wir haben genügend Zeit. Gegen halb 12 werde ich doch ein wenig nervös. In 1.5h geht der Flieger und wir sitzen gemütlich hier. Die Jungs sagen wir haben noch genügend Zeit. Und wir stellen fest, dass mein Flieger eine Stunde früher geht. Oops. Sie kommen dann doch auch schon mit zum Flughafen. Die Preisverhandlung mit dem Tuktukfahrer gewinne ich! Da guckst du, Gretel. Mit mehr als genug übriger Zeit bin ich am Gate und kann sogar noch meine letzten KIP ausgeben. Hier kann man im Flughafen handeln. Gretel wäre schon wieder stolz auf mich.

Mit mir reist eine Gruppe aus der Türkei und im Flieger sitze ich neben einem Türken, der seine Bilder editiert. Das ist wirklich interessant anzuschauen. Er mag Close-Ups und schneidet wirklich auf jedem Bild auf dem Leute sind das komplette Drumherum weg. Alle Bilder könnten jetzt vor einer Leinwand gemacht sein, so wenig erkennt man vom Hintergrund. :)




Laos von oben.

Auf dem Flug sieht man wirklich genau wo die Grenze zwischen Laos und Thailand ist. Thailand ist sehr viel bebauter und das Strassennetz ist sehr gut ausgebaut. Beim Anflug auf Siem Reap sieht man ein ähnliches Bild. Vom bebauten Thailand geht es in den Dschungel von Kambodscha. 

Raus aus dem Flieger und rein in die Suppe. Es ist wieder schwül, heiss und stickig. Die erste Minute fühlt es sich angenehm warm an, aber dann fange ich - so wie alle anderen auch - zu schwitzen an. Das Wasser läuft. Ich bin zurück im Süden... Daran besteht kein Zweifel, das grösste Dampfbad der Erde ist wieder geöffnet. 

Für 2 $ bringt mich ein Scooter zu einem billigen Hostel. Mein grosser Rucksack fährt zwischen den Beinen meines Fahrers und ich mit dem kleinen Rucksack hinter ihm. Alles ist möglich. Helm benutzt hier kaum jemand und ganz wohl ist mir dabei nicht. Ich komme heil an und der Fahrer hat ncht zu viel versprochen. Das Hostel ist riesig, es sind viele Leute da, es gibt einen Beach Volleyballplatz, einen Pool, eine Dachterrassenbar...

Ich nehme ein Zimmer im Schlafsaal mit Klimaanlage. Schon beim Reingehen friert es mich allerdings, und ich bin mir nicht sicher, ob das eine gute Idee ist, ständig zwischen eiskalten 20 Grad und der schwülen Hitze von draussen zu wechseln. Der Schlafsaal ohne Klimaanlage ist aber ein offener Raum mit mehr als 20 Betten. Das brauche ich dann auch nicht gerade. 
Es ist dunkel und ich will eigentlich noch schwimmen. Im Pool treffe ich Marie aus Dänemark. Wir sind die einzigen hier und gemeinsam mit den beiden Jungs, mit denen sie unterwegs ist, essen wir auf der Dachterrasse danach zu Abend. Alex ist aus Kanada und zum allerersten Mal aus seinem Land heraus. Diego ist aus Chile...schon wieder :) die verfolgen mich jetzt. :)

Wir entscheiden morgen gemeinsam zu den Tempeln zu fahren. Marie hat ein Fahrrad gemietet und will das alles damit machen. Die Jungs und ich nehmen ein Tuktuk. Um 5 geht's los!

27. November Das erste Mal Last Christmas

Jedes Jahr freue ich mich wenn ich das erste Mal Weihnachtsmusik höre. Wenn das passiert, bin ich normalerweise im feuchtkalten Herbst von Deutschland oder in den USA... Und der erste Song ist meistens Last Christmas von Wham! 
Das erste Mal höre ich es noch gern. Bis Weihnachten lief es aber dann doch so oft, dass ich mich frage, ob wir keine anderen Weihnachtslieder haben...
Dieses Jahr fällt es mir ein wenig schwer, mich auf Weihnachten einzustellen. Heute habe ich schon so geschwitzt, dass mein komplettes T-Shirt nass war. Das ist hier in Kambodscha ganz normal und passiert dauernd. Entweder man bleibt unbewegt im Schatten oder gar im Schutz der Klimaanlage, oder man schwitzt sich zu Tode. 
Heute will ich aber noch ein paar Sachen einkaufen und die vorletzten Postkarten schreiben. Ja, es liegt wirklich nur noch 1 Land vor mir... Heute abend fliege ich zurück nach Hanoi und von dort morgen nach Delhi...

Also, hier kommt der Plan... So lange wie möglich im Bett bleiben. Die in Plastik eingepackte Matratze, die bei jeder Bewegung das komplette Zimmer weckt, muss man schliesslich nutzen. Das leicht schwitzige Gefühl trotz eisiger 22 Grad - verglichen mit der Aussentemperatur von nie weniger als 25, meistens über 30 bei einer Luftfeuchtigkeit, die einem Dampfbad Konkurrenz machen könnte - ist da nicht zu unterschätzen. 
Dann Wäsche holen... Die 2h Express-Wäsche wird hier nicht so genau genommen. Manchmal dauert es eben 16h... 
In die Stadt zum Waxing... Man muss schliesslich auch im Urlaub schöne Beine haben. :) und dann auf den Noon-to-Night-Market (12-Nacht-Markt) und die Geschenke kaufen.
Jake, der über mir schläft, liegt auch wieder da und weiss nicht so richtig was mit sich anzufangen. Unglaublich was wir Frauen mit den Männern machen. :)
Er entscheidet spontan mitzukommen, Waxing ausgeschlossen.
Das ist vielleicht gar nicht schlecht und zügelt mich ein wenig, wobei ich sagen muss, den Elefantenstoff kann ich wirklich nicht mehr sehen. Wie ist es dazu gekommen??? Warum gehört der in jeden Backpacker-Rucksack?
Egal. Aus meinem bleibt er draussen. 



Es gibt hier in Angkor einen Artisan Market, in dem man auch anschauen kann, wie Dinge gemacht werden. Im Internet hat der sehr gute Reviews bekommen und sowas ist ja auch immer interessant. Ganz so toll ist es am Ende doch nicht und die Sachen, die verkauft werden, kosten so viel mehr als draussen auf der Strasse, dass man sich fragt, wo das Geld wirklich hingeht. Sie haben allerdings auch ein paar schöne Klamotten, die für die Hochzeit in Indien geeignet wären. Leider finde ich nichts, das sich lohnt für den durchaus deutschen Preis zu kaufen. 
Jake findet ein paar Sachen für seine Frau, will sie aber heute nicht kaufen. 
Beim Rausgehen probieren wir Cookies und meine Weihnachtsstimmung kommt langsam auf. Immerhin sehe ich jetzt mehr und mehr Weihnachtsmarktbilder auf Facebook und in New Hampshire schneit es schon. 

Ich habe Hunger. Das Frühstück habe ich mal wieder ausfallen lassen... Jake ist nicht so begeistert von asiatischem Essen, also enden wir beim Mexikaner. Das hatte ich auf diesem Trip noch nicht. Ich bin ja flexibel und Quesadillas gehen immer. :)
Und hier kann ich meine Postkarten schreiben. 

Der Noon-to-Night-Market ist noch zu als wir um 2 da hinkommen. Hmmm... Auf Nachfrage bei den Massage-Mädels kriegen wir die Antwort, dass er um 6 aufmacht. Klar... Deshalb heisst er ja auch so.
So ein Sch... 
Hier fand ich die Dinge nicht so schlimm in die Stände gepresst wie auf dem Old Market. Ausserdem riecht es hier um einiges besser. Also zurück...
Zum Glück gibt es hier an jeder Ecke einen kleinen Markt. Verkaufen tun sie ohnehin alle dasselbe. Dieser hier hat AC und ist fast leer. D.h. ich muss nicht mit einem Haufen Franzosen und Deutschen um die besten Preise feilschen. Hier ist es um einiges angenehmer. Und ich finde natürlich mehr als nur Ohrringe. 

Beim Waxing Place tausche ich dann fast noch meine Flipflops für die Massageschuhe, die ich bekommen habe. Ein so schlechter Tausch wäre das gar nicht gewesen. :)
Ach ja, meine gute Tat von gestern war natürlich ein Trick. Im Massage-Salon sehe ich ein Schild von childrensafe.org, dass man den Kindern kein Milchpulver kaufen soll und das sogsr schlecht ist für sie. Ich muss das nochmal recherchieren warum. Aber ich nehme an, sie tauschen das Pulver wieder um und müssen die Kohle abgeben. Das ist wirklich schlimm. Ich hatte wirklich gedacht, ich tue etwas Gutes. 

Jake sitzt allein rum und scheint auf nichts zu warten. Wir essen noch gemeinsam, füttern das süsse Kätzchen und schon sitze ich bei Pikso im Tuktuk zum Flughafen. Er fährt irgendwelche kleinen Strassen. Das ist superinteressant. Hier sieht man wie die Leute wirklich wohnen. 

Check-In am Flughafen. Allein hier zu stehen, ist einen eigenen Blogeintrag wert. In der Priority Schlange steht eine deutsche Reisegruppe. Keiner ist natürlich Vielflieger bei Vietnam Airlines, aber das ist der einzige Schalter an dem Vietnam Airlines dran steht. Und in meiner Schlange steht natürlich auch ein Ableger der Gruppe. Die drei älteren Pärchen wollen bestimme Sitzplätze. Aber in der vollen Maschine nach Hanoi gibt es nur noch bestimmte Sitzreihen. Ich erinnere mich kurz an Yvonne und ihre Angewohnheit in Reihe 20 zu sitzen. Einer der Männer regt sich in seinen sehr deutsch akzentuierten Englisch auf, dass er nicht nur neben seiner Frau sondern auch in Reihe 18 sitzen will. Das dauert und dauert und die Asiaten, die auch noch da stehen, sind schon ein wenig irritiert, was denn das Problem sein könnte. Am Ende dürfen sie nachher am Gate nochmal zum Schalter und vielleicht sitzt ja jemand um. Ich glaub mein Schwein pfeift!
Deutsche im Urlaub sind manchmal wirklich peinlich. 

Und jetzt kommen wir endlich zurück zum Anfang des Blogposts... Im Flieger denke ich mir nichts, verstreue erstmal meine restlichen vietnamesischen Dong über mehrere Sitze, sortiere mich und mache eine riesen Sauerei - mein Flug ist fast leer - als ich plötzlich in all dem asiatischen Gedudel eine bekannte Melodie erkenne.... Last Christmas! Boom! Das war 2014... Ganz lokal mit asiatischen Instrumenten und ohne Gesang. 

Bei der Einreise in Vietnam ist der Grenzbeamte irritiert. Mein Visum gilt noch genau bis morgen und trotzdem komme ich jetzt an? Ich zeige ihm meinen Weiterflug, er fragt seinen Boss und lässt mich schliesslich rein. 
Das Gepäck ist schon da, und plötzlich fällt mir auf, dass ich keine Ahnung habe, wie mein Hotel heisst. Ich weiss nur noch so ungefähr wo es ist. Das kann lustig werden. Internet habe ich auch nicht, aber sofort ein paar Backpacker, die auch ein Taxi suchen.
Die beiden, die sich mords kümmern sind am Ende die, die schon eins arragniert hatten. Der Fahrer des einen Hostels lässt uns trotzdem mitfahren, weigert sich dann aber am Strassenrand anzuhalten als wir in der Strasse meines und des Hostels des Pärchens sind. Wir müssen also zurück laufen. Auch nicht so wild. Die Atemperatur ist angenehm und es fühlt sich ein wenig an wie nach Hause kommen. 

Mein Zimmer riecht nach Rauch, aber ein anderes haben sie leider nicht. Was bleibt mir übrig, ich habe schon gezahlt. Mein Gepäck liegt ordentlich im Regal und ich packe um während ich einen schönen Chickflick kucke.
So geht die letzte Nacht in Südostasien auch vorbei. Morgen fliege ich nach Indien. 

26. November Die gute Tat?

Das mit dem Schlafen im Schlafsaal klappt immer besser. Ganz ohne Ohrstöpsel habe ich niemanden um 5 aufstehen hören. 
So richtig vor habe ich für heute nichts, also bleibe ich noch liegen und schreibe Emails. Die Tür geht auf und ein echt süsser Typ kommt rein. Er kriegt Terry's Bett und ist sofort wieder weg. 
Der Nepalese neben mir schläft auch noch. Ich weiss nicht was der hier macht. Er ist immer nur im Bett und geht nur manchmal kurz vor die Tür.
Mir kann's egal sein. 

Schon bevor ich im Stadtzentrum bin, läuft mir der Schweiss. In der Sonne ist es einfach unerträglich. Und ich glaube das Zimmer mit Klimaanlage hilft dabei nicht wirklich. Immer wieder werde ich dort tiefgekühlt und dann ist der Schock umso grösser wenn ich vor die Tür gehe. 
Der alte Markt haut mich erfahrenen und gern entdeckenden Marktgänger fast um. Die "Essensabteulung" ist mit das ekligste und übelriechendste, was ich je gesehen und gerochen habe. Bei über 30 Grad und ohne Ventilator oder etwas anderes liegen hier Fleisch und Fisch auf- und aneinander. Überall sind fette Fliegen. Der Geruch ist bestialisch. 



Ich komme kaum ins Innere. Beim Gemüse geht es schon ein wenig besser, aber auch das sieht nicht sehr frisch aus. Hier würde ich nichts essen und kaufen sicher auch nicht. 
In der hinteren Hälfte sind die Klamotten und Touristensachen. 


Es ist unglaublich heiss, viele der Ventilatoren laufen nicht und ich habe keine Lust hier auch nur irgendwas anzuschauen. Noch immer habe ich den Geruch von verrottendem Fleisch in der Nase. Da können die ganzen "Lady, was willst du kaufen? Discount!" auch nicht helfen. Eklig! Schnell weg hier. 

Siem Reap ist eine merkwürdige Stadt. Es scheint als ob sie nur für die Touristen besteht. Dabei ist sie schon sehr alt. Es ist wirklich schwer zwischen den ganzen Leucht-Blinkschildern, die einen auf eine Menge Nightmarkets, aber auch auf die Pubstreet hinweisen, das alte Siem Reap zu finden.
Und wer braucht schon ein Schild um die Trinkmeile zu finden?
Überall stehen Tuktukfahrer und wollen einen irgendwo hinfahren. Das nervt wirklich. 

Von weitem sehe ich das Dach eines Tempels... Endlich was mit Kultur. Hier im Innenhof ist es angenehm ruhig, nicht viele Touristen, nur ein paar braun bekleidete Mönche. So gefällt mir das. 



Das hat was von der Ruhe in Luang Prabang, nach der ich mich sehne. 
Als Vorbereitung für Indien ist das hier aber wahrscheinlich besser. 

Splash! Oh, ist das geil einen Pool im Hostel zu haben. Die einzige Erfrischung wenn man nicht alle paar Minuten duschen will. Jake, der Ami aus meinem Zimmer ist auch mitgekommen und wir unterhalten uns über Washington State, Alaska und Australien. Spannende Stories. Wir bleiben im Wasser bis wir aussehen wie die Waschweiber. 
Mit ihm gehe ich dann nochmal auf den Old Market. Er soll das schliesslich auch sehen und er ist genauso geschockt. 

Jemand zerrt an meinem T-Shirt. Ich drehe mich um und sehe ein Mädchen mit einem Baby auf dem Arm. Sie fragt mich etwas, ich wehre ab. Geld gebe ich nicht. Sie sagt, sie will kein Geld sondern Milch für ihre Schwester. Sie ist 9, das Baby 1. Ich bin geschockt und gerührt zur selben Zeit. So oft habe ich bettelnden Kindern Essen angeboten, aber nie wollten sie es haben, immer nur das Geld. 
Sie zeigt auf einen Supermarkt und zieht mich in die Richtung. Da kann ich nicht nein sagen zu einem Liter Milch. Im Supermarkt geht sie zielstrebig am Kühlschrank vorbei und greift nach einer Kilodose Milchpulver. Ich denke gar nicht nach und nehme sie ihr ab. Ich frage sie, ob ich sonst noch etwas kaufen kann und sie nimmt eine Packing Oreos vom Regal. Süssigkeiten sind zwar wahrscheinlich nicht gut, aber was soll's. 
An der Kasse trifft mich fast der Schlag. Das Milchpulver kostet 26.10$. Aber es ist zu spät jetzt nein zu sagen. Ausserdem ist es ja nicht so, als ob ich es mir nicht leisten könnte. Also tue ich meine gute Tat, bezahle und wir gehen zurück auf die Strasse. Jake fragt, ob ich ein Foto mit ihnen will. Eigentlich schon. Iphone raus und schon steht ein Mönch da, packt ihn am Arm, streift ihm ein Armband über, segnet ihn, streift ihm nochmal eins über und geht dann über zu mir. Ich sage zu Jake, dass wir jetzt die Wohlfahrt sind. Er denkt, der Mönch macht das, weil wir dem Mädchen geholfen haben und ist dann total geschockt als der Mönch nach 20$ fragt. Ich gebe 2 und verweise auf das kleine Mädchen mit dem Milchpulver, das immer noch neben uns steht. 
Ein ca. 10-Jähriger kommt her und will auch Geld. Ich sage nein, da meint er, dann nimmt er auch Milchpulver. Das kommt mir Spanisch vor. Ich ignoriere es. 
Mein Foto mit den beiden Süssen bekomme ich dann schliesslich doch noch und schon sind sie weg. Na hoffentlich war das alles ok und sie bringt jetzt nicht die Dose zurück für das Geld. 


Wir kaufen Tickets für den kambodschanischen Zirkus, schauen uns schweineteure Messer an und ich überrede ihn zu seiner ersten Fussmassage. Er hat das Prinzip gleich kapiert und kauft vorher noch 2 Bier. So macht man das. 

Zum Abendessen geht er doch tatsächlich zu Kentucky Fried Chicken. Er ist schon ein echter Ami. :)

Der kambodschanische Zirkus ist praktisch eine Akrobatenshow. In einem kleinen Zirkuszelt erzählen benachteiligte Kinder eine Geschichte in Form von akrobatischen Übungen. Wir helfen also auch hier wieder benachteiligten Kindern. Heute ist der Tag der Wohlfahrt. 
Es gibt sogar Popcorn... Wie cool!



Die Show ist super. Die Teenager können wirklich was und manchmal fragt man sich wie oft sie sich verletzen bis so eine Übung klappt. Immer wieder kommt ein Künstler in die Mitte und malt ein Bild. Ich nehme mal an, das kann man am Ende der Show kaufen und so ist es.
Wirklich beeindruckend, was die hier tun und wie viele soziale Projekte es hier in Siem Reap gibt. 

Jetzt müssen wir aber schon noch ein Bier in der Pub Street trinken. Aus zwei Clubs kommt ohrenbetäubende Musik, aber eine Bar hat auch Live Musik. Das gefällt uns besser, auch wenn das ziemlich laut ist. 




Und hier erzählt mir Jake seine Geschichte. Er hat vor 2 Jahren Gott gefunden und sich daraufhin taufen lassen. Er hat die Wahrheit gefunden und lebt jetzt sehr christlich, sehr zum Missfallen seiner atheistischen Frau. Was er erzählt, ist interessant, aber auch schwer zu glauben. Aber so geht mir das ja öfters bei diesem Thema. 
Wir halten es ganz schön lange aus und schlängeln uns dann durch das Meer von Tuktukfahrern vorbei an einem Stand der gegrilltes Ungeziefer verkauft - anders kann ich kleine Schlangen, Grillen, Spinnen und solche Dinge leider nicht nennen - Richtung Hostel.

25. November Angkor Wat

4:40 und ich bin wach... Das heisst normalerweise nichts Gutes, aber heute fahren wir zu den Tempeln von Angkor Wat, der bedeutendsten religiösen Stätte der Welt, und zwar zum Sonnenaufgang. 
Die Jungs sitzen noch gemütlich beim Frühstück und scheinen keine Eile zu haben, loszukommen. Ich lasse mir ein Sandwich machen, trinke einen Espresso und um 5:15 suchen wir uns einen Tuktukfahrer für 15$. Pisko ist unser Mann. 
Der Kartenverkauf ist hochprofessionell. Der Pass für 20$ hat sogar unser Foto. Mich ärgert es jetzt schon ein wenig, dass ich nicht doch mit dem Fahrrad gefahren bin und anhalten kann, wann ich will. Es hätte schon ein paar nette Stellen gegeben, die ein Foto wert gewesen wären in der Dämmerung. 

Hier ist er, Angkor Wat, der berühmte Tempel. So im Morgenrot schaut er sehr schön aus. Je näher wir ihm kommen, umso mehr Menschen sehen wir. Auf der linken Seite vor dem kleinen See ist es fast wie bei einem Rockkonzert. Meine zwei Jungs stürmen los und ich habe kaum Zeit für ein Foto. Sie wollen unbedingt eine besondere Stelle finden, vor allen anderen irgendwo sein. Das ärgert mich ein bisschen, aber ich habe mich schliesslich dazu gebucht. Da kann ich jetzt nicht meckern. 
Wir sind mit die Ersten, die im Tempel sind und werden natürlich sofort von einem Mönch begrüsst, der uns Räucherstäbchen in die Hand drückt, wir verneigen uns dreimal damit vor dem Buddha und geben natürlich Geld. Das wird heute noch öfters passieren. 






Angkor Wat ist wirklich beeindruckend und da wir vor den Menschenmassen sind, haben wir noch ein wenig Ruhe. Wir sehen Affen und fotografieren in Ruhe die Türme.






Nur eine Frau schafft es, sich immer und immer wieder direkt ins Bild zu stellen und wenn man sie anschaut, nicht zu verstehen, dass sie im Weg steht. 


Die Tempel sind alle mehr oder weniger weit auseinander. D.h. Pisko fährt uns geduldig von Ort zu Ort. So läuft das hier und wir sehen nicht alle, aber einige der interessanteren Tempelanlagen. 
Um 11 haben die Jungs keinen Bock mehr und wollen heim. Hmmm. Ich hätte es schon noch eine Weile ausgehalten, aber was will ich machen? Mitgehangen, mitgefangen sagt man da wohl. 












Also sind wir um halb 12 zurück und ich geh erst mal eine Runde Schwimmen. 

Den Rest des Nachmittags häng ich rum, bin müde, geh ein wenig in die Stadt, komme zurück, schwimme ein wenig mehr und unterhalte mich dann mit Terry aus der Dominikanischen Republik, die über mir schläft. Sie ist begeistert von der Stadt und will mir ein bisschen was zeigen. 
Da krieg ich eine Nachricht von Jaime, dem Spanier aus dem Taxi in Luang Prabang. Er geht mit ein paar Jungs essen. Da schliessen wir uns an. Nach langem Hin und Her sitzen wir in einer Strassenküche und bestellen mehr oder weniger all dasselbe. Trotzdem wird jeder Teller einzeln gekocht. Grössere Mengen machen sie anscheinend nicht. :)

Die meisten wollen morgen sehr früh zu den Tempeln und gehen deshalb gleich wieder heim. Terry hat auf einem Markt eine Hose gesehen, die sie jetzt doch kaufen will. Das ist gut, eine kleine Shopping Tour. Leider ist ihre Hose schon verkauft als wir zu dem Night Narket am Ende von Siem Reap kommen. Sie nimmt eine andere und ist trotzdem happy. Auf dem Rückweg halten wir in einem Frozen Yogurt Laden an und unterhalten uns dort bis er zumacht. Sie ist sehr nett und eine interessante Person. 
Eigentlich wollen auch wir früh ins Bett, aber nach einer weiteren langen Unterhaltung im Schlafsaal gehen wir nochmal zu den Sesseln und spielen ein wenig mit der süssen kleinen Katze.
Schade, dass sie morgen früh schon wieder fliegt. 



Monday, November 24, 2014

23. November Ein fauler Sonntag

Weil die letzten Tage so anstrengend waren - :) - brauchen wir heute mal wieder einen faulen Tag. Es ist Sonntag, der Tag an dem gefaulenzt werden soll. Und wir haben grosse Pläne. Matias spielt heute abend live in einem Cafe... Das hatten wir auch noch nicht und freuen uns darauf. 

Frühstück auf dem Markt... Dann ein Mango-Shake und ein 2. Kaffee mit einer sehr langen und guten Unterhaltung gefolgt von einem französischen Tartine, das seinen Namen wirklich verdient - es hat halt auch ein paar Vorteile, sich in einer ehem. frz. Kolonie aufzuhalten - und einer Pediküre. Das perfekte Verwöhnprogramm...

Ein wenig hängt der nahestehende Abschied schon wie eine Wolke über uns. Wir hatten wirklich eine gute Zeit zusammen, viel Spass, viele tolle Gespräche und wir haben uns richtig gut kennen gelernt. Jetzt alleine weiter zu reisen, kommt einem komisch vor. 

Wir ignorieren das erstmal und planen unsere letzten Ausgaben. Was wollen wir noch alles einkaufen und wieviel kostet uns das? Was essen wir heute und was machen wir danach? Gretel hat ein Slow Boat nach Chiang Mai, Thailand gebucht. Ich fliege nach Kambodscha. 

Matias meldet sich. Das Konzert wurde abgesagt. Der Cafe-Besitzer ist ein Idiot und hat ihm um 3 gesagt, dass er ihn nicht bezahlen könnte. So ein Sch...! Er ist stinksauer und lädt uns zu einer Freundin nach Hause ein. Hausparty, immer geil... Nach dem Shopping kaufen wir Limonade - naja, nicht ganz :) - und laufen die 20 min zu Silvia's Haus. Sehr coole Bude. Sie gehört ihrem Chef, dem Besitzer vom Utopia. Sie arbeitet für ihn und er lässt sie bei sich wohnen. Cooler Deal und um einiges besser als Matias, der in einem kleinen Zimmer ohne Tür wohnt, in dem Hostel, in dem er arbeitet. Aber er arbeitet an der Verbesserung dieser Situation. 

Gute Musik, ein wenig Wein und Whiskey, ein bisschen tanzen und eine Shisha sind eine perfekte Kombi für einen lustigen Abend. :)
In der Lao Bar scheint laut Susie, der Schottin, noch was los zu sein, also schauen wir da auch noch vorbei auf ein letztes Bier. Und so endet der letzte Abend in Luang Prabang und Laos...

Das war wirklich eine superschöne Woche hier, sehr entspannt, lehrreich und einfach amazing! 
Auch wenn wir nicht besonders viel Sightseeing gemacht haben und es schwer ist mit den Einheimischen in Kontakt zu kommen, haben wir doch einen Eindruck von Laos bekommen. 

22. November Tad Sae Wasserfälle oder der schönste Tag in Laos

Matias hat frei und will uns einen Wasserfall zeigen, an dem nicht so viel los ist wie an dem anderen, an den wir vor 2 Tagen gekarrt worden sind. 
Dazu brauchen wir Scooter... Die ganzen Wochen, die ich jetzt unterwegs bin, habe ich immer wieder darüber nachgedacht, einen zu mieten, aber nie hat es sich ergeben. Jetzt habe ich umso mehr Spass... Mit Gretel hinten drauf düse ich los und werde relativ schnell von den beiden gebremst. Sie wollen die Landschaft geniessen und langsam fahren... In mir tobt der Speed Devil, aber ich füge mich. Die Landschaft ist wirklich schön. Und wären wir schneller gewesen, hätten wir mit Sicherheit nicht die mind. 2m lange Schlange - ja, ihr lest richtig - hinter einem anderen Moped über die Strasse gleiten sehen. Mir läuft es die nächsten Minuten noch eiskalt den Rücken herunter. Vor Schlangen habe ich tierische Angst. Hoffentlich begegnet uns so eine nicht nochmal sonst haut's mich vom Roller. 

Zuerst vertraut mir Matias nicht, dass ich weiss, wo wir hinmüssen und dann verpassen wir die Abzweigung. Aber auf unbefahrenen Strassen in Laos ist das Umdrehen ja kein Problem. 

Wir parken und laufen die 5 min zum Fluss, wo wir mit dem Boot weiter zu den Wasserfällen gefahren werden. Mann, ist das schön hier. Das ist sehr schwer zu erklären und Fotos nehmen nur Bruchteile der wahren Schönheit auf. 



Die Wasserfälle sind im Dschungel und kommen zwischen den Bäumen den Hang herunter. Das ist wirklich cool. 


Und hier kann man auch baden. Hoffen wir mal, dass das Wasser nicht so kalt ist. 

Vorbei an einer Elefantenstation - was für tolle Tiere, so gross und mächtig - und einmal links und rechts am Fall nach oben. Hier sind zwar auch Touristen, es ist aber kein Vergleich zum anderen Wasserfall. Und hier gibt es Stege, auf denen man in der Sonne liegen kann. Das ist perfekt. 
Umziehen und rein.... Brrrrrrrrrrrrr! Warm ist was anderes, aber es hilft ja nichts. Einmal duschen direkt am Fall, ein wenig planschen und wieder raus, sonst bekommt man Frostbeulen. Gretel und Matias schwingen sich von der Liane eine Wasserfallstufe nach unten. Da bin ich dann lieber der Fotograf. Das ist ohne Frage einer der schönsten Tage, die wir hatten, friedlich, sonnig, einfach schön!

Auf den Elefantenritt verzichten wir, schauen aber gerne dabei zu, wie sich ein Deutscher auf dem Rücken des Elefanten zu den Fällen begibt und mit ihm badet. Da scheint auch der Elefant Spass zu haben. Na wenigstens etwas. 



Und Achtung, mein Pech mit Bussen hat sich ausgeweitet. Beim Rücktransport versagt unser Boot. Wir treiben flussabwärts, der Motor geht nicht mehr. Das musste ja mal wieder sein. In Asien war bisher alles immer in Ordnung. 
Schnell bekommen wir ein Ersatzboot und steigen direkt auf dem Fluss um... Nein, das war auch gar nicht wackelig. :)

Den Sonnenuntergang schauen wir von einem Berg mit Kloster an. Die Sonne geht zwar hinter den Bäumen unter, trotzdem ist es hier superschön weil sie das goldene Gebäude auf dem Berg in ein sehr warmes Licht taucht. Es hat einfach Vorteile mit einem "Local" unterwegs zu sein. Matias wohnt schon seit ein paar Wochen hier und wird wohl noch eine Weile bleiben. 




Mit ihm gehen wir dann auch in einer Seitenstrasse essen - Buffet... Man kriegt für 1.50€ eine Schüssel und kann aussuchen, was man essen will. Die eigentlich geplante gebratene Aubergine entpuppt sich als Banane, sonst ist alles super.  :)

Gretel will unbedingt den Film sehen und geht ins Bookshop Cafe. Matias und ich spazieren rum und unterhalten uns, trinken in einer sehr netten französischen Bar einen Wein und reden ein wenig mehr...