Tuesday, October 29, 2013

27. Oktober Von Uyuni nach Copacabana

Zumindest ein Taxi ist da als wir um 5:40 vor die Tuer kommen. Ein letztes Mal durch die staubigen Strassen von Uyuni und wir sind puenktlich zum Sonnenaufgang am Flughafen, der genau 1 Gate hat. Obwohl wir schon eingecheckt sind und nur 5 Leute vor uns ihr Gepaeck aufgeben, stehen wir noch ueber eine halbe Stunde in der Schlange. 
Die Sicherheitskontrolle hat zwar einen Bogen zum Durchgehen, aber kein Roentgengeraet. Es werden also alle Handgepaeckstuecke aufgemacht und direkt angeschaut. Im unbeheizten Warteraum steht ein Heizpilz, der bei den Letten, die auch warten, sehr beliebt ist.
Arzu und ich fruehstuecken erstmal... Pringles und ein Twix, mehr gibt es hoffentlich wenn wir in La Paz sind.
Die Amaszonas Air Maschine schaut gut aus und wir sind positiv ueberrascht. Auch der Flug ist angenehm mit einer Wahnsinns-Aussicht auf die Salzwueste. Da hat uns die Frau gestern Sitze auf der richtigen Seite besorgt. :)
In La Paz regnet es und wir haben die Hoffnung, dass der Gestank dann weniger ist. Fehlanzeige. Es stinkt genauso wie immer. Im Busterminal muessen wir feststellen, dass die Copacabana Busse am Friedhof losfahren und wir brauchen nochmal ein Taxi. Hier trifft die Bezeichnung Auto schon fast nicht mehr zu. Das Getriebe kann nur noch in 2 Gaengen fahren wobei der 1. Geraeusche macht, die einen aussteigen lassen wollen. Und dank des Teppichs mit den Bommeln, der hier in jedem Auto ueber dem Armaturenbrett haengt, sieht man ueberhaupt nichts, aber ich nehme an, dass wie in den meisten anderen Autos die Anzeigen ohnehin nicht gehen.
Gerade so schaffen wir es zum Friedhof und haben einen Bus, der in 20 min abfaehrt. Wieder schaffen wir es nicht, uns Fruehstueck zu besorgen und so gibt es mehr. Kekse und Wasser. Der Bus ist fuer die Bolivianer und kein Tourifahrzeug. D.h. es gibt keine Heizung. Als wir das realisieren, gehe ich nochmal raus und hole aus dem Rucksack meinen Schlafsack. Anders ueberleben wir die Fahrt nicht. Die Bolivianer lieben naemlich auch noch die "frische" Luft, die durch die Fenster reinkommt, die sie sperrangelweit auf lassen obwohl es nur 7 Grad hat und reinregnet. Eingemummelt mit Muetze und "Schlafsackdecke" brauche wir jetzt 2h bis wir aus La Paz draussen sind. Es scheint als ob hier innerhalb der grossen Stadt viele kleine Viertel sind, die alle ihre eigenen Maerkte und ihr eigenes Leben haben.

An mehreren Stellen laden wir noch Leute und Gepaeck zu. Der Berg, der La Paz ueberschattet, hat frischen Schnee und sieht so gezuckert wunderschoen aus.

Die Strasse nach Copacabana ist geteert und richtig gut. Kein Geschaukel und Staub. Wir sind begeistert.
Mehrmals werden wir vom Militaer angehalten und der Fahrer muss die Passagierliste zeigen.
Dann haelt der Bus am See an und wir muessen alle aussteigen. Der Bus wird auf eine Faehre geladen und ich bin mir nicht sicher, ob er nicht mit unserem Gepaeck untergehen wird, so klapprig ist die "Faehre". Wir muessen auf ein kleines Boot umsteigen, das nicht sicherer aussieht und werden ueber den kleinen Kanal geschippert. Auf der anderen Seite gehen wir dorthin, wo der Bs anlegen wird. Das ist aber komplett umsonst. Alle anderen verteilen sich im Staedtchen, organisieren was zu essen und kommen nicht mal zurueck als der Bus mehrfach laut hupt. Erst als er schon um die Ecke faehrt, kommen alle angerannt.
Dies ist der einzige Weg nach Copacabana. Der andere fuehrt schon durch Peru.

Wir kommen an und sind ueberrascht von der riesen Kirche, die sie haben. Als erstes muessen wir ein bisschen Geld tauschen, also laufen wir mit unserem Gepaeck die Einkaufsstrasse runter bis wir eine Wechselstube/ Reiseveranstalter finden. Dann nehmen wir ein Taxi in das coolste Hostel, das wir bisher hatten. Leider haben sie im Moment kein Zimmer frei, aber nach dem Mittagessen koennen sie mehr sagen. Wir setzen uns in das supergemuetliche Restaurant und geniessen erstmal Lasagne und Tomatensalat. Der Besitzer muss Deutscher sein weil es Kartoffelsalat, Bratkartoffeln und auch Fondue gibt.
Nur das Internet geht nicht wirklich und so koennen wir unseren Trip nach Cusco nicht planen. Ich habe jetzt erst gesehen, dass der Bus von Copacabana nach Cusco 15h dauert und das will ich eigentlich vermeiden. Ich bin dafuer nach La Paz zurueckzufahren und einen Flug zu nehmen. Arzu will das ueberhaupt nicht. Sie sucht andere Wege, die aber alle nicht besonders effektiv sind. Eine andere Moeglichkeit waere noch mit dem Bus in 4h nach. Puno zu fahren und dann am Morgen in den Zug nach Cusco einzusteigen. Alles dauert aber irgendwie zu lange. Da wir hier nur spekulieren, brauchen wir dringend Internet um herauszufinden, wie teuer Fluege sind und was der schnellste Weg ist.
Wir lassen unser Gepaeck beim deutschen Besitzer :) und suchen ein Cafe mit Internet. Wir scheitern aber schon daran ein Cafe zu finden. So etwas gibt es hier nicht - Marktluecke!
Ich sehe ein versifftes Internetcafe und wir gehen rein. Die Tastaturschulblade habe ich schonmal gleich auf dem Schoss, die Maus funktioniert nicht richtig und die Verbindung ist langsam. Trotzdem sehen wir schnell, dass es keine annehmbare Moeglichkeit gibt, schnell und im Budget nach Cusco zu kommen. Also entscheiden wir uns heute nacht noch den Bus zu nehmen und die Isla del Sol von der Liste zu streichen. Wir gehen in ein kleines Ticketoffice und erfahren, dass es einen direkten Bs nach Cusco gibt, der nur 10h braucht und auch noch bequeme Liegebetten hat. Gebongt! Billiger als nach Uyuni ist es auch noch. Nur leider gibt es heute keine Betten mehr. Wir buchen fuer morgen und bezahlen auch gleich noch eine Tour auf die Isla del Sol.
Zurueck zum Hotel, es gibt ein Zimmer fuer uns und wir freuen uns riesig. Der Ausblick ist traumhaft, ueberall Haengematten und es ist sehr sauber. Auch die Toilette funktioniert. :)

Jetzt kann ich endlich mal wieder waschen. 3h soll es dauern, 4 geben wir dem Ehepaar und ziehen in die Stadt zum Shoppen. Arzu kauft 2 Huete/ Muetzen, ich ein paar kleine Geschenke und dann ruhen wir uns im superbequemen Bett aus. Das hatten wir schon lange nicht mehr und so langsam muessen wir unsere Kraefte fuer Macchu Pichu sammeln. 
Im Hotelrestaurant ist der Holzofen an und wir geniessen einen Kaffee in der trockenen Waerme. Um 8 ist unsere Waesche natuerlich noch nicht fertig. Wir sollen um 9 wieder kommen. Also gehen wir zurueck ins Hotel und essen Salat! Hier wird der Salat naemlich nicht mit Leitungswasser gewaschen weil die Wasserqualitaet so schlecht ist, dass man selbst zum Zaehneputzen besser eine Flasche nimmt.
Um 10 gehen wir wieder zurueck, aber nur ein Teil meiner Waesche ist fertig. Arzu's Jeans sind noch ganz nass. Spitze!
Das trockene und das halbtrockene Zeug nehmen wir gleich mit und Arzu will ihre Jeans ueber Nacht am Ofen vor unserer Zimmertuer trocknen. Hier kommt endlich meine Waescheleine zum Einsatz, die ich an zwei Naegeln festmache. Wir heizen den Ofen nochmal richtig ein und gehen ins Bett... Was fuer eine gute Matratze!

No comments: