Sunday, October 27, 2013

25. Oktober Flamingos und ein kaputtes Auto oder Wer braucht in der Wueste schon Allrad? Eins tut's auch

Um halb sieben gibts Fruehstueck. Trockenes, mind. 2 Tage altes Brot. Aber wo soll es hier mitten in der Wueste auch herkommen? Ich bin ohnehin beeindruckt, wie die Leute hier leben. Und das war noch die Luxusvariante mit Strom und fliessendem Wasser.

Um punkt sieben stehen die Europaerinnen mit Gepaeck am Auto, Franz turnt schon auf dem Dach rum, damit er alles festschnallen kann, nur die Maenner fehlen noch. :)
Im Auto ist es noch ruhig. Keiner scheint so gut gelaunt zu sein wie der Tuerke, den wir auch heute morgen schon reden hoeren. Zum Glueck ist er in einen anderen Auto.

Wir fahren eine ganze Weile durch unterschiedlichste Landschaften. Ausser anderen Jeeps mot Touristen gibt es hier nichts. 
Eine "Strasse" - wenn man die Pisten so nennen kann, definiert sich darueber, ob schon mehr als 4 Autos dieselbe Route genommen haben. Oft fuehren viele Wege nach Rom, aehm durch die bolivianische Wueste. Wir sehen die Bahnlinie nach Chile, einige Vulkane, 3 Lagunen mit Flamingos und viel, viel Sand und Steine.


Kurz vor der letzten Lagune - der roten, die besonders schoen aussieht wenn man vor 15 Uhr ankommt, bleibt unser Jeep, der schon den ganzen Tag merkwuerdige Geraeusche macht und den Franz schon ein paar mal "repariert" hat, im Sand stecken. 
Hier merken wir nach mehreren vergeblichen Anlaeufen ihn wieder freizubekommen, dass sich nur 1 Rad dreht, wenn Franz Gas gibt, und zwar das, das feststeckt.
Er buddelt und buddelt, wir organisieren Steine als Unterlage, mind. 10 Versuche startet er, loszufahren, aber alle sind vergeblich. Da holt er den Wagenheber - wenn man das Geraet so nennen darf - und hebelt das Rad frei. Wir bringen mehr und mehr Steine und bauen eine kleine Srrasse fuer das Rad. Fernando, der Brasilianer ist ziemlich stinkig, dass wir ein kaputtes Auto haben. Wir Maedels versuchen zu helfen, aber das will er alles nicht. Nicht mal anschieben sollen wir.
Weitere vergebliche Versuche und wir kriegen endlich Verstaerkung von einem anderen Auto. Gemeinsam mit dem Fahrer und den vielen Jungs schaffen wir es im dritten Anlauf, das Auto aus dem Sand zu schieben und koennen endlich zur Lagune.
Dort angekommen, ist mein Kopfweh so stark, dass ich keine Lust habe, die Lagune zu erkunden. Ich gehe sofort ins Bett und hoffe, dass es besser wird. Fernando liegt mit Magenschmerzen auch hier.
Wir sind auf 4700m... Das Kopfweh scheint mir vom Geruettel im Jeep und von der Hoehe zu kommen. Es wird auch nicht besser und deshalb stehe ich bald wieder auf. Laut Miranda soll ich was Suesses essen, Zucker hilft gegen Hoehenkrankheit. Ich trinke Kaffee mit viel Zucker, Milch gibt es ohnehin nicht :)
Franz ist draussen und versucht das Auto zu reparieren. Wir merken, dass es sehr schnell kalt wird hier und haben alle schon ein wenig Bammel vor der Nacht. Es gibt keinen Strom, im Gemeinschaftsraum wird die Lampe mit einer Autobatterie betrieben, damit wir zum Abendessen ueberhaupt was sehen.
Das Essen ist wieder sehr lecker und von Franz bekommen wir eine Flasche Wein. Die schaffen wir allerdings nur zur Haelfte.
Um noch ein wenig heisses Wasser fuer meine "Gatorade"- Waermflasche zu bekommen, gehe ich zur Kueche. Das ist ein typisch bolivianisches kleines Haeuschen neben unserem Hostel. Hier waermt sich auch Franz gerade auf. Der Raum ist gemuetlich warm, es gibt einen grossen Herd, der mit Holz gefeuert wird, einen Tisch mit ein paar Baenken und ein Bett. Hier scheint die komplette Familie (Grosseltern, Eltern, Kind) zu schlafen. Sie machen Pancakes und essen Suppe.
Der Himmel ist klar und die Sterne sind so nah, dass man sie fast anfassen moechte. Ich entdecke das Kreuz des Suedens und sehe 2 Sternschnuppen :)
Um 8:30 sind wir alle unter den Decken in unseren Schlafsaecken eingemummelt, weil es superkalt ist. Um 3:30 wird der Wecker klingeln.

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