Die Landschaft ist ein bisschen langweilig und bis 10 schlafe ich doch dann gleich nochmal ein wenig. Cordoba zieht sich ganz schön und mir fällt der wahnsinnig viele. Müll auf, der am Strassenrand und in den vertrockneten Flussbetten liegt. Das ist wirklich unglaublich, dass sich niemand darum kümmert. Überall stehen Schilder, dass man hier seinen Müll nicht abladen darf, aber die versinken ironischerweise fast im Müll.
Kurz nach 10 komme ich an, aber keine Spur von Ale. Sie wollte mich direkt an der Plataforma abholen. Ich finde Wifi und schreibe ihr, dann gehe ich nach unten und suche nach einem Bus, der mich heute nacht nach Chile bringt. Der Erfolg ist nicht sehr gross. :( Ein einziger Anbieter fährt nach Chile, aber erst am Dienstag. Vielleicht doch fliegen?
Das muss ich heute noch recherchieren.
Wieder zurück beim Bus steht Ale da mit ihrer Freundin Sylvia. Sooooo cool, dass das geklappt hat. Das ist genau was ich gebraucht habe nach den Tagen in Tilcara im Bett.
Wir machen eine Cordoba Rundfahrt und gehen dann frühstücken. Danach fahren wir nochmal im Busterminal vorbei und ich finde doch tatsächlich noch einen Anbieter, der mich heute nacht nach Mendoza und von dort aus morgen früh nach Santiago bringt und das alles für 880 Pesos in der 1. Klasse. D.h. Ich habe ein richtiges Bett. Juhuu!
Die Strassen von Cordoba sind wahnsinnig interessant. Die Mischung aus nagelneuen BMW, Audi, Mercedes und allen Japanern neben Autos, bei denen alles nur noch mit Schnüren zusammengehalten wird, ist unglaublich. Hier fährt wirklich alles rum, eher schlecht als recht, aber anscheinend kommen alle ans Ziel. Am Strassenrand pinkelt ein kleiner Junge direkt in Richtung der Autos. Nebendran verkauft ein Mann seine Schinken und. Käse Toasts. Es gibt nichts was es nicht gibt.
Jetzt können wir los nach Carlos Paz. Das ist ca. 40 min ausserhalb von Cordoba und liegt an einem See. Baden kann man da zwar nicht, aber zumindest entspannen und sich ins Gras legen. Ich habe ja alles dabei und nach dem Mittagessen in einer Parrilla mit allem, was der Grill zu bieten hat, ist mein Bauch wohl endgültig geheilt.
Meine Turnschuhe und Socken, die ich seit mehr als 24h anhabe, will ich unter dem Auto stehen lassen zum Auslüften, aber Ale und Syl erklären mir, dass selbst die Stinkesocken weg wären. Also müssen sie doch rein ins Auto. Die beiden lachen sich kaputt weil ich dachte nur weil die Socken schon getragen sind, nimmt sie keiner. Naja, so schlimm wäre das jetzt auch nicht gewesen. Egal.
Auf meiner neuen Decke breiten wir uns aus, Sylvia in der Sonne, Ale und ich im Schatten. Das ist das erste Mal in diesem Urlaub, dass ich mein Bikinioberteil raushole!
Der See ist noch ganz schön kalt und auch nicht besonders sauber. Den Kindern macht das nichts, die springen trotzdem rein.
Und es findet heute ein internationales Jetski-Turnier statt. Immer wieder rasen 5 Jetskis in einem abgesteckten Parcours über den See, in voller Formel 1 Montur mit Anzügen und Helmen.
Aber auch hier, direkt hinter dem im Wasser aufgebauten Turm für den Kommentator und die Schiedsrichter liegt eine Menge Müll, durch die man erst einmal durch muss, um zu den Jetskis zu kommen. Ale ist es furchtbar peinlich, aber so sind die Argentinier halt, meint sie.
Zurück auf unserer Decke packt sie Mate aus.
Sie hat die Email-Tasse von ihrer Oma, die Kräuter, den Zucker, das Wasser... Alles da.
Und jetzt trinken wir Mate... Das macht hier jeder, dauernd! Aber mir schmeckt er auch mit Zucker nicht.
In Cordoba gehen wir auf den Sonntagsmarkt, der dem in San Telmo ähnelt. Mit Sonne ist das alles schon viel schöner und das Viertel gefällt mir sehr gut. Überall gibt es Antiquitätenläden, in denen die schönsten Sachen stehen. Hier könnte ich einkaufen. Und billig ist es auch noch. Da würde sich ein Container nach Deutschland lohnen. Nächstes Mal dann...
Es gibt auch viele Innenhöfe, die zu Bars und Restaurants mit kleinen Läden umgestaltet wurden. Hier könnte ich sicher eine Weile bleiben.
Am Strassenrand singt eine 4-Mann Band Lieder aus den 20ern, Kinder hüpfen herum, überall wo man hinschaut nur glückliche Gesichter.
Um kurz nach 9 fällt es Sylvia ein, dass ich ja eigentlich noch duschen wollte. Ja, aber ich hatte es schon aufgegeben. In einer Stunde fährt mein Bus. Das klappt noch. Ale und Syl sind sich sicher. Wir fahren zu ihr nach Hause und ich verschwinde sofort im Bad. 10 min später bin ich abfahrbereit, aber Sylvia's Bruder - mmmmmh :) - ist gekommen und ausser mir oressiert es niemandem. Das Terminal ist nur 10 min entfernt. Wenn wir hier um 10 vor 10 losfahren, reicht das. Ok, wenn alle das meinen...
Und tatsächlich lässt mich Ale um genau 10 vor dem Terminal raus. Das war echt ein cooler. Kurzbesuch!!!
Als zweitletzte steige ich in den Nobelbus mit nur wenigen Sitzen ein, die sich wirklich komplett zurückklappen lassen! Es ist unerwartet warm, so dass ich wirklich die ganze Nact im T-Shirt schlafe und auch die Decke nicht wirklich brauche.
Das Abendessen, bei dem ich extra morgens gefragt wurde, was ich will, ist dann doch für alle gleich und ich lasse es mal wieder. Um 7 sind wir schon in Mendoza... Da schlafe ich lieber. Vorhang zu, Schlafmaske auf, Ohrenstöpsel rein und weg!
No comments:
Post a Comment