Sunday, October 12, 2014

09. Oktober Von Salta nach Tilcara, oder der Beginn des Abstiegs

Die Nacht war einigermassen in Ordnung, aber mein Bauch ist wirklich nicht ok. Bis zur letzten möglichen Minute bleibe ich im Zimmer und im Bett und fahre erst dann mit dem Taxi zum Terminal. 
In 45 min geht der nächste Bus nach Jujuy. Lu und Maku sind in Tilcara und da will ich auch hin. Das ist ein kleines Dorf 2h nördlich von Jujuy, ruhiger und ein wenig mehr authentisch. 
Die 2h bis Jujuy - ausgesprochen Huhui :) - sind ok. Mit Banane und Cola halte ich mich über Wasser. 
Ein Mädel fängt sofort mit mir zu reden an und will alles über Deutschland wissen. 

Das Busterminal ist genau wie man sich das in Lateinamerika vorstellt... Ein Chaos aus Verkäufern, Bettlern, Männern die Umtausch von Euros und Dollars bieten, jeder Menge Grossfamilien mit einem Haufen Gepäck und Hitze, viel Hitze. 
Die beiden Iren waren mit mir im Bus. Das merke ich erst beim aussteigen. Wie schon auf der Bustour ist Christelle sehr negativ und findet alles in Argentinien bescheiden. Sie will zurück nach Bolivien. Tom scheint das aber nicht zu wollen. Die beiden sind meiner Meinung nach am Ende ihrer gemeinsamen Reise. Christelle ist super genervt und das überträgt sich auf Tom. Naja, mir kann es egal sein. Ich habe mein Ticket nach Tilcara und bin nach einem kurzen Spaziergang über den an das Terminal angrenzenden. Markt - 2 reife Bananen für umgerechnet 10 Cent - wieder im Bus. 

Tilcara ist wirklich anders... Es gibt nur 1 Teerstrasse in den Ort hinein. Ansonsten ist alles entweder mit groben Steinen geplfastert, was noch nicht mal einem. Kopfsteinpflaster nahe kommt, oder eben nur Dreck. 
Es ist heiss und staubig und keiner scheint das Mistica Hostel zu kennen. In der Touri Info kann man mir helfen und 3 min später stehe ich vor Elva, der Hostelmami. Sie weiss nichts von meiner Ankunft, obwohl mir Lu geschrieben hat, dass sie mich ankündigt. Und die beiden Mädels kennt sie auch nicht. Na, super! Mit wifi frage ich Lu, ob ich hier richtig bin und sie antwortet ja. Sie sind nur heute Nacht woanders, ihr Gepäck ist aber da. Jetzt kann auch Elva sich erinnern. Alles gut. 
Mit meiner letzten Kraft gehe ich zurück in die Ortsmitte, hole mir in der Touri Info ein paar Flyer, finde ein paar schöne kleine Geschenke und kriege dabei noch einen Restaurant Tipp vom sehr netten Ladenbesitzer. Auf dem Plaza ist der übliche Markt und ich bin schwer am Überlegen ob ich von der netten, runzligen Oma eine selbstgemachte Decke kaufen soll. Eigentlich will ich keine mit mir rumschleppen, aber neben den ganzen Ständen schaut sie mit ihrem Karren so traurig aus, dass ich sie am liebsten in den Arm nehmen würde. 

Im La Picadita scheine ich die die einzige Touristin zu sein, was mich ja nie stört. Sie haben Suppe und Tee, Kamillentee sogar!
Leider muss ich danach sofort zurück und in mein Bett. Mein Bauch grummelt und mir ist es nach einer Wärmflasche. 
Elva macht mir aus einer alten Wasserflasche eine Wärmflasche und ich liege um 9 im Bett.



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