Yvonne hat ihre Haare gewaschen und wie das bei Menschen mit so kräftigen Haaren wie ihren - Neid! - ist, braucht sie zwingend einen Föhn. Rike, die auch eher so dünn behaart ist wie ich, hat so etwas, aber nicht, also ziehen wir los und wollen einen kaufen. So teuer kann der ja nicht sein. Wir trinken noch schnell einen Kaffee im kleinen Cafe an der Ecke und fragen uns dann durch bis zu einem Elektrogeschäft. Hier gibt es welche, und die sind auch noch superbillig - zwischen 45 und 70 Pesos, also 4,50 (2,25) und 7 (3,50). Ja, das ist aber leider nur für Ratenzahlung. So ein Föhn kostet dann doch eher 35 - 40 Euro (also für uns ca. 18-20 Euro). Ratenzahlung bei so ekleinen Beträgen? Unglaublich!
Das ist uns aber zu viel und wir beschliessen lieber in einem Friseursalon nachzufragen. Der erste, in den wir geraten, ist ausschliesslich für Kinder. Einen Föhn gäbe es, aber der Besitzer schaut mich total entgeisert an als ich mit unserer Geschichte komme und gerne den Föhn für 10 min gegen eine kleine Spende nutzen möchte. Er schickt uns in einen Damensalon, indem die Augen nicht minder gross sind, aber immerhin darf sich Yvonne hinsetzen, bekommt einen Umhang und ein Mädel fängt an, Yvonne's volle Haarpracht zu trocknen. Wenn ich gewusst hätte, wie lange das geht, hätte ich mir in der Zwischenzeit eine andere Beschäftigung gesucht... :) nach ca. 30 min sind Yvonne's Haare glatt geföhnt wie ein Babypopo, unten drin aber noch immer feucht. Egal, für 30 Pesos beschweren wir uns nicht und gehen ins Cafe zurück, wo Gürün und Rike schon sitzen.
Jetzt aber los bevor der Regen kommt. Es ist grau, was unseren ersten Stop, den Recoleta Friedhof nicht gerade aufhellt. Aber der Friedhof ist definitiv sehenswert. Hier haben manche Familien ein Mausoleum hingestellt, das mit Sicherheit mehr kostet als manches Haus. Die Särge sind in der Regel im Keller. Hier findet sich alles... Total zerfallene Gräber/ Mausoleen, sehr schön gepflegte alte und auch neue. Manche sind an Hässlichkeit kaum zu überbieten, andere wunderschön. Und Eva Peron liegt auch hier. Sie ist die einzige Persönlichkeit, die wir kennen.
Vor dem Friedhof ist Samstags ein Markt... Endlich! Das habe ich schon vermisst. Hier kommen wir natürlich nicht durch ohne ein paar Sachen zu kaufen. :)
Als wir Hunger bekommen, fahren wir mit dem Taxi - das ist hier das normale Fortbewegungsmittel für die, die es sich leisten können - nach Palermo und finden ein süsses Cafe mit sehr langsamem Service, aber das macht einem hier ja nach 3 Wochen nichts mehr aus.
Auf dem Plaza Serrano gibt es nochmal Stände. Endlich fühle ich mich wie in Südamerika :)
Hier in Palermo sind die coolen Bars und Clubs. Manche davon sind tagsüber normale Läden mit Krimskrams und nur abends trifft sich hier jeder...
Palermo ist auch ein schönes Viertel und wir laufen noch ein wenig rum bevor wir in die Wohnung fahren und uns vor dem Abendessen ein wenig ausruhen... Geregnet hat es nicht! Zum Glück!
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