Monday, October 27, 2014

26. Oktober Manly Beach und das Olympische Dorf

Sydney hat schon eine extreme Strandkultur und so ist es nicht verwunderlich, dass ich an meinem letzten Tag auch noch Manly Beach sehen muss. Das ist nicht nur ein 2km langer Strand sondern auch eine kleine Stadt mit viel Charme. 
Und all das mit einer Fähre in 30min vom Hafen aus zu erreichen. 
Ich bin nicht die Einzige, die die Idee hat und das Anstehen für ein Ticket in der prallen Sonne lässt mich wünschen ich hätte auf Janine gehört und einen Hut mitgenommen. Die Sonne brennt hier schon abartig und dank der vielen Sonnencreme, die ich drauf habe, bildet sich ein schöner Film aus Schweiss ind Creme. Genug der ekligen Sachen. Auf der Fähre lehnen alle auf derselben Seite weil wir direkt am Opernhaus vorbeifahren. Ich natürlich auch, Foto schussbereit. 



Manly hat wirklich Charme. Durch die Fussgängerzone voller Palmen und Bänke kommt man zum Strand. Der ist zwar nicht so schön wie Bondi oder Cogee Beach, aber länger... Das wäre was für Mama zum Spazierengehen. :)


Ich setze mich in den Sand und beobachte wie die Lifeguards immer wieder Leute zurückpfeifen. Die Strömung ist heute so stark, dass Schwimmen untersagt ist. Immer wieder kommen Durchsagen, dass man nur bis zu den Schildern ins Wasser gehen darf. Die sind nach ca. 2m im Wasser und das reicht gerade mal für einen kleinen Dip. Bei der Wassertemperatur ist das aber nicht schlimm. 

Ibrahim meldet sich. Er wollte mir heute eigentlich den Wildlife Park zeigen, aber das könnte knapp werden wenn ich noch eine Weile in Manly bleiben will. Naja, ich muss nicht. Mit einem Fischburger bewaffnet, gehe ich zurück zur Fähre und friere mir 20 min alles ab, nur um einen Platz in der 1. Reihe zu haben wenn wir um die Ecke biegen und sich dieses Bild eröffnet. 






Ich treffe Ibrahim. Für den Wildlife Park ist es wirklich schon zu spät, aber die Eisdiele, die Melanie vorgeschlagen hat, ist nicht weit... Was für coole Sorten die haben. Ich kann mich kaum entscheiden...
Vanilla Manjar: Vanille Eis mit Donut, der mit Nüssen gefüllt ist. 
Fig Marsala: Pochierte Feige in Marsala
Coco und Nuss mit salzigem Karamell und Cashews
Und noch so viel mehr... Sehr geiler Tipp!


Wir fahren ein wenig durch die Stadt und Ibrahim erklärt... Er will mir aber auch die Vororte zeigen. Also fahren wir anschliessend ins Olympische Dorf. Das sieht alles noch wirklich neu aus. Sogar die Vorrichtung für das Olympische Feuer steht noch und in den letzten Jahren wurden hier viele neue Wohnung im selben Stil wie das olympische Dorf gebaut. Das ist eine richtige Stadt für sich, 20min von Sydney. 

Heute muss ich noch packen, also schauen wir noch schnell bei Mr. Crackles vorbei. Hier gibt es alles vom Schwein... Das kommt wohl am nächsten an einen Krustenbraten. :)

Und schon sitze ich in meinem Zimmer, der Rucksack füllt sich mit der heute morgen noch schnell gewaschenen Wäsche und das Australien Abenteuer ist zu Ende, kaum, dass es angefangen hat. 

Das ist nun definitiv ganz oben auf meiner Liste der nächsten Reisen!!!

Sunday, October 26, 2014

25. Oktober Frühstück am Strand!

Mit dem Meeresrauschen wache ich auf… Wie cool ist das denn?
Zum Frühstück holen wir Kaffee, Karotten-Apfel-Ingwer-Saft und eine Bacon and Egg Roll und setzen uns ans Meer. Eigentlich sollte man hier Wale sehen können, aber das Meer ist ziemlich unruhig. Das könnte schwierig werden und wir sehen auch keine… Dafür sind umso mehr Surfer im Wasser. Die sind wirklich wie die Fliegen hier. :)
Es scheint als ob alle Einwohner von Maroubra morgens entweder im Wasser sind oder am Strand joggen. Um kurz nach 8 sind alle Coffeeshops voll, der Strand und das Wasser auch. Die Australier stehen früh auf. 


Auf dem Weg zurück in die Stadt halten wir an einigen Stellen in der Hoffnung doch noch Wale zu sehen. Die scheinen hier wirklich nicht so selten zu sein, aber wir haben kein Glück… Egal, es muss ja auch nächstes Mal noch was neues geben. :)
Erstmal duschen und umziehen… So, jetzt könnte ich mir mal Sydney anschauen. Ich sehe die roten Busse und kann nicht widerstehen. Ein "fauler" Samstag nachmittag im offenen Doppeldeckers ist genau das Richtige. 
Das ist nicht der schlechteste Weg, um die Stadt ein wenig kennen zu lernen wenn man keinen lokalen Tourguide mehr hat. :)

Ich steige in dem Viertel aus, das abends zum Rotlichtviertel mutiert, tagsueber aber sehr schön sein soll und das ist es wirklich. Auf einem Platz gibt es einen kleinen Markt mit organischen Essensständen und auch ein wenig Krimskrams und schon sind die nächsten Ohrringe gefunden. Lisa kann sich freuen!


Darling Harbour und The Rocks sind ziemlich cool. The Rocks ist das älteste Stadtviertel von Sydney mit kleinen Backsteinhäuschen, Lagerhallen und einen ganz besonderen Charme. 


Wie es am Wochenende so ist, ist auch hier ein Markt. Ich widerstehe und schaue mir die Sachen nur an. Bei ein paar Ständen könnte ich allerdings schon schwach werden. 

Ich biege um die Ecke auf der Suche nach etwas, das ich gerne essen würde und stehe plötzlich vor dem "Oktoberfest". Das ist ein Biergarten, der von Löwenbräu betrieben wird. Und es g t tatsächlich Kellnerinnen und nicht wenige Gäste in Tracht, die hier allen Ernstes mit einer Mass an Biertischen sitzen. Nur die Musik passt nicht. :) Ich bin versucht eine Breze zu kaufen. Die vermisse ich schon ganz schön.


Ein Kangaroo-Spiess und 2 Dumplings werden es am Ende dann doch. Brezen müssen warten bis ich wieder in Deutschland lande. Woanders sind sie ohnehin selten gut. 

Auf dem Weg zurück Richtung Stadtmitte laufe ich an einem Starbucks vorbei. Das ist der Erste hier, den ich sehe. Ich scheine meinen Starbucks-Magneten echt verloren zu haben. Das ist schon die zweite Stadt, in der ich mehrere Tage keinen sehe. Hier in Sydney gibt es aber auch genügend gute Alternativen. An jeder Ecke steht eine italienische Espressomaschine in einem süssen kleinen Cafe. 
Trotzdem muss ich natürlich einen kaufen. :)

Zwischen Oper und Harbour Bridge setze ich mich in einen kleinen Park ins Gras, geniesse den Blick und schreibe meine Postkarten. 


Was für ein schöner Tag... Der kann auch von den aufkommenden Wolken nicht mehr ruiniert werden, auch wenn das bedeutet, dass ich den Sonnenuntergang hinter der Harbour Bridge wieder nicht zu sehen kriege. Das ist dann wohl was fürs nächste Mal. 

Bevor ich zu einer Nacht-Fototour aufbreche, muss ich die Ersatzbatterie holen und auch eine Jeans anziehen. Der Wind bläst unangenehm kalt heute abend.
Auf dem Noodle Markt suche ich nochmal was cooles zum Essen und wandere dann los. Das Ergebnis ist auch ohne Stativ nicht so schlecht. 



















24. Oktober Sydney… Ich bin wirklich da.

Gleich um die Ecke von meiner Unterkunft ist ein sehr nettes Café, das mir schon gestern Abend aufgefallen ist. Das bietet sich doch an für ein Frühstück bevor ich zum Opernhaus laufe, das nur ein paar Minuten von hier ist.

Am Nebentisch sitzt ein Kerl, der offensichtlich auch alleine hier ist. Er grinst rüber und wir fangen ein Gespräch an. Vielleicht sollte ich mich jetzt ein bisschen wundern, aber er hat heute nichts besonderes zu tun und würde mir gern seine Stadt zeigen… Hmmm, soll ich das annehmen? Naja, viel kann ja nicht passieren inmitten von deutschen und französischen Touristen rund um die Oper, also nehme ich das sehr nette Angebot an. Er kommt ursprünglich aus Sierra Leone, wohnt aber schon seit 14 Jahren in Sydney.
Wir laufen los, durch den botanischen Garten und sind nur 10 min später in Sichtweite des meiner Meinung nach bekanntesten Gebäudes der Welt. Wie aufregend!!!
Sydney Opera House mit Harbour Bridge. Ibrahim lacht sich halb tot weil ich mich so freue. Wir wandern drum rum, schauen von vorne, von hinten, von oben, von nah, von weit…





Mein eigentlicher Plan wäre für heute gewesen, dass ich zu Bondi Beach fahre. Gut, dass er ein Auto hat. Er fährt mich zu diesem berühmten Strand. Den Bikini habe ich dabei und bin bereit, ins Wasser zu gehen. Das lasse ich aber schnell sein. Es windet stark, der Wind ist im australischen Frühling nicht wirklich warm und dazu hat das Wasser nur 18 Grad. Die Beine gehen, aber den Bikini mache ich lieber nicht nass. Ich bin eine Pussy, ich weiss!


Trotzdem ist es schön hier und wir bewegen uns gemeinsam mit 1000en anderen auf dem Coastal Walk zwischen den Stränden hier. Da gibt es gerade eine Kunstausstellung und überall stehen Kunstwerke von lokalen Künstlern, die alle mehr oder weniger etwas mit der Gegend oder dem Meer zu tun haben.
Manche versteht man, andere eher weniger.


Am Tamarama Beach steht eine riesen Bratpfanne. Das ist lustig!
Das einzige, was weniger cool ist, sind die Massen von Menschen und wir brechen den Spaziergang noch vor Congee Beach ab und gehen zurück. 
Bondi ist ein typischer Beachtown… Alle laufen mit Surfboard unter dem Arm rum mit ihren Neoprenanzügen. Das Wasser wimmelt von Surfern und alle Läden verkaufen entweder Fast Food, irgendwas sehr Gesundes oder Strandaccessories. 
Als wir zum Auto zurücklaufen, sehen wir einen Haufen asiatischer Touristen, wie üblich voll angezogen, um sich vor der Sonne zu schützen, ganz vorne am Wasser, um die üblichen V-Grinse-Fotos zu machen. Das ist wirklich eine ausserirdische Szene.


Zurück in Sydney verabschiede ich mich freundlich und bedanke mich für den netten Nachmittag. Mein Begleiter ist zum Abendessen verabredet und muss zurück nach Hause. Ausserdem bin ich sicher, dass das nicht sein Plan war, heute einer Deutschen eine Stadtrundfahrt zu geben und Bondi Beach zu zeigen.
Eigentlich müsste ich noch ein paar Sachen kaufen bevor ich weiterfliege am Montag und auch die Situation mit dem Hochladen meiner Fotos wird immer kritischer. Ich brauche hier wirklich bald eine Lösung. Google Drive war so gut im letzten Jahr, aber dieses Mal klappt es überhaupt nicht. 
Das muss ich heute Abend nochmal genauer recherchieren ob es hier keine bessere Lösung gibt. Im äussersten Notfall kaufe ich ein paar USB Sticks, aber dann brauche ich immer einen Computer… Das sind die weniger coolen Themen beim Reisen…
Und ich brauche neue Flipflops… Meine Tommys geben nach mind. 7 Jahren den Geist auf und die Sohle löst sich. Eigentlich hatte ich gedacht, sie schaffen es noch bis Indien und finden da ihre letzte Ruhe, aber jetzt scheint es wohl schon in Australien zu passieren.

Fragt sich nur noch, was ich heute Abend mache. Aber dank Facebook ist auch dafür schnell eine Lösung gefunden… Dank meiner ständigen Posts und dem letzten "Hello Sydney!" hat sich ein Freund gemeldet, den ich letztes Jahr in Ecuador kennen gelernt habe. Er wohnt jetzt hier und wenn ich Bock habe, kann ich mit ihm und seinen Freunden heute Abend weggehen! Sehr cool… Das mach ich doch glatt.

Und so enden wir in der Bar direkt an der Oper. Drinks mit einem Wahnsinns Blick und ein paar netten Leuten… 



Was will man mehr??? Auch die anschliessende Tour durch Chinatown und die Party in Maroubra sind cool! Ich schaffe es nur nicht mehr zurück in die Stadt und ende auf der Couch… Aber was macht das schon aus? Ich kann die Wellen durch das offene Fenster hören. :) 

23. Oktober Über dem Pazifik und über die Datumsgrenze

Die Hähne regen einen echt auf...

Mit mir fährt Beni noch 4 andere zum Flughafen, alles Schweizer. :)
Im Flughafen wird schon wieder getanzt und Musik gemacht... Um 6 Uhr morgens. 
Die Passkontrolle ist ungewöhnlich langsam und ich brauche hier zum ersten Mal wieder eine Plastiktüte für meine Handcreme und das Fenistil. Aber die netten Security-Jungs helfen aus und zaubern eine herbei. All set. 

Das ist mal mit Abstand der coolste Wartebereich eines Flughafens, den ich je gesehen habe, mit Aussenbereich und Sofas!!!



Tahiti Nui Air ist eine sehr bunte Airline. Die Stewardessen haben die Blume im Haar und die traditionellen Kleider an. Da macht das Fliegen doch gleich nochmal so viel Spass. Oder liegt es an der kompletten 4er-Reihe, die ich für mich habe? :)



Auckland könnte genausogut ein amerikanischer oder europäischer Flughafen sein. Es ist wirklich erstaunlich wie ähnlich sich westliche Flughäfen sind.

Naja, ein paar Besonderheiten gibt es schon. :)

Und hier, am anderen Ende der Welt - naja, von Deutschland aus gesehen zumindest - 18270km von Zuhause, probiere ich meinen ersten Cronut!



Ein unspektakulärer Tag, wenn man mal davon absieht, dass ich über die Datumsgrenze geflogen bin und somit einen Traum wahrgemacht habe. :)

Die Ankunft in Sydney erinnert an die USA, nur mit einem Unterschied. Die Schlange bei der Immigration ist leer, ja - LEER! Die Beamten warten auf uns... Das ist schonmal cool.
Wie lange bleiben sie? Was machen sie in Australien, wo fliegen sie danach hin? Und schon bin ich durch... Das Gepäck kommt auch schnell und 20 min nachdem wir gelandet sind, stehe ich auf der Rolltreppe zum Zug in die Stadt. Wow!

Weitere 25 min später komme ich im Hyde Park mitten in Sydney an. Ja, das schaut auf den ersten Blick schon ein wenig aus wie London mit der europäischen St. Mary's Kathedrale, den Strassenschildern und den Autos, die auf der anderen Strassenseite fahren. 
In Sydney schlafe ich nicht in einem Hostel sondern probiere zum ersten Mal Airbnb... Da schläft man bei Privatpersonen, die ein Zimmer vermieten. Das schien mir hier cooler als ein Backpacker Hostel. Janine sagte, sie ist ab 6 daheim, aber als ich bei ihr vor der Tür bin, macht keiner auf. Hmmm. Es ist kurz vor halb sieben. Ich setz mich auf die Treppenstufen und warte ein wenig. Vielleicht ist sie ja unter der Dusche. Aber auch nach 15 min tut sich nichts. Mir bleibt nichts anderes übrig als ihr eine SMS zu schreiben. Sie schreibt sofort zurück. In 5min ist sie da. 
Die Wohnung ist wirklich toll. 2 Zimmer und Bad oben und ein wirklich schoener grosser Wohnraum mit Küche und Balkon unten. Sehr cool und Janine ist supernett. Sie hat Sydney-Broschüren für ihre Gäste, ein kleines Booklet mit Informationen rund um die Wohnung (Wifi, ihre Katze, Wäsche, Supermarkt,...). Wir unterhalten uns ein wenig und sie empfiehlt mir den NudelMarkt, der im Rahmen des Good Food Months in Sydney grad im Hyde Park stattfindet. Und tatsächlich ist das eine sehr gute Idee. Es gibt alles mögliche asiatisch angehauchte Essen und ich finde ein Tuna und Lachstartar mit Sesam und Ingwer... Sehr lecker. So kann es hier in Sydney ruhig weitergehen. 

22. Oktober PUFF!

Das ist der Tag, den ich beim Überqueren der Datumsgrenze verloren habe :)

21. Oktober die Schattenseite des Reisens oder Ein Tag in Tahiti

In meiner nächtlichen Email an Beni habe ich geschrieben, dass ich nicht vor 9 abgeholt werden will, weil ich gerne schlafen würde. Das war ein riesen Fehler. Um sechs bin ich hellwach. Überall krähen Hähne, die Nähe des Flughafens ist nicht zu überhören und hinter mir lässt doch tatsächlich jemand um halb sechs die Waschmaschine laufen. Ausserdem schnarchen mind. 3 Männer hier im Akkord. Ich schreibe Beni, dass ich auch jetzt schon geholt werden kann. Immer noch weiss ich nicht, warum ich nicht einfach Taxi fahren kann. 
Auf der Suche nach einer Steckdose im Gemeinschaftsraum entdecke ich nochmal 2 Männer, die hier auf Sofas und reingestellten Betten schlafen. Was ist das hier? 
Die Dusche ist eiskalt, draussen regnet es und ich erwäge ernsthaft mich in den Regen zu stellen. Der ist warm. Hoffentlich meldet sich Beni bald. Ich will hier weg. 

So langsam wachen die Männer alle auf. Ein Ladyboy bringt 1 Baguette, das aussieht als wäre es von gestern und aus allen Löchern tauchen jetzt Menschen auf, setzen sich hin und trinken aus angeschlagenen Tassen Instant-Kaffee mit Milchpulver. Mir ist nicht so ganz klar ob das jetzt das offizielle Frühstück ist und mich ignoriert auch jeder. Endlich meldet sich Beni. Er war heute nacht am Flughafen. Irgendwie scheinen wir uns verpasst zu haben. So ein Sch... Da hätte ich mir das hier alles sparen können. Er ist um 10 am Flughafen, da kann er mich mitnehmen. 2.5h hier... Sicher nicht. Ich rufe ihn vom Telefon der Tochter - ich nenne sie jetzt einfach mal so - an und erkläre ihm, dass ich hier ständig zum Bezahlen aufgefordert werde und gerne wüsste wie das mit meinen Hostelworld Nächten verrechnet wird. Er erklärt mir, dass das damit nichts zu tun hat. Er war am Flughafen und deshalb ist das nicht seine Verantwortung. Ich bin genervt. Die wollen 40€ für die Nacht. Das ist sie absolute Frechheit. Ausser CFP akzeptieren sie nichts. Also laufe ich im Regen zum Flughafen und hole Bargeld. Boah, am liebsten würde ich um 7:20 mit der Maschine gleich weiterfliegen nach Sydney, so genervt bin ich.

Ich zahle und jetzt sind alle viel freundlicher, bieten mir Kaffee und Baguette an. Die Kaffeedose steht vor Dreck und der Deckel klebt fest. Ich verzichte dankend und verabschiede mich. 
Mit dem Taxi fahre ich ins andere Hostel, das schweizerisch sauber und angenehm ist. Das hätte ich letzte Nacht schon haben können, wenn ich mich nicht mit Beni verpasst hätte bzw. wenn ich einfach ein Taxi hierher genommen hätte. Es hat ein Soga auf der Terrasse, da hätte ich sicher besser geschlafen. Zu spät und ärgern brauche ich mich jetzt auch nicht mehr. 
Beni stellt sich als 36-Jähriger Schweizer aus Schaffhausen heraus und meine Laune bessert sich, zumindest kurz. 
Ich hatte am Flughafen nach Preisen für Mietautos gefragt, aber unter 100 Euro war nichts zu bekommen. :( Jetzt will ich mit einem öffentlichen Bus an einen schönen Strand, aber Beni bremst mich. Es regnet und soll auch den ganzen Tag nicht aufhören. Ausserdem ist der Strand weit weg. Er rät mir ab und meint, heute ist das einzig sinnvolle, zu Hause zu bleiben oder in der Stadt shoppen zu gehen. 
Beides will ich nicht an meinem einzigen Tag hier. Aber mir bleibt wohl nichts anderes übrig als zumindest mal die Stadt zu erkunden. Mit einem Bündel Dreckwäsche mache ich mich auf den Weg. Schon nach 2 min schwitze ich wie ein Schwein. Im Moment regnet es nicht, aber die Luftfeuchtigkeit ist bei gefühlten 100%. Immer wieder fällt Regen vom Himmel wie aus einer Regenwalddusche, warm, leicht und angenehm.

Und an jeder Ecke stehen Männer und machen Musik, ohne Sammelhut, einfach nur so. Das hebt die Laune. Ich bin versucht mir eine solche Insel-Gitarre zu kaufen und mitzumachen.



Nachdem ich meine Wäsche los bin, erkunde ich den Markt. 
Das ist mal ein richtiger, ohne grosse Restaurants, aber auch mit viel Ramsch. Und hier ist es noch schlimmer mit den aus China importierten, in Plastik verpackten Geschenken. 
Überall gibt es die Tahiti Perle. Das ist hier wohl das einzig akzeptable Geschenk. Ich surfe durch die Shops, lasse mir die Reinheitsgrade erklären, finde ein paar wirklich schöne Sachen, handgemacht, direkt im Laden, aber die haben auch ihren Preis. Billig ist Papeete nicht. Ich muss noch üerlegen. 

Auf der Strasse gibt es unter einem kleinen Zelt eine traditionelle Show für die Kreuzfahrt-Touristen, die heute hier Halt machen. Da kann man ja ein wenig mitlinsen. :)


Was ansonsten wirklich auffällt, ist, dass hier fast jede Frau die Tahiti-Blume hinter dem Ohr hat. Manche sind echt, manche Plastik, schön sind sie alle. 


Und es laufen auch sehr viele in den traditionellen bunten Kleidern rum. Leider hört der Regen bis zum späten Nachmittag nicht auf. Und als er endlich aufhört, ich meine Wäsche abgeholt habe, noch in ein paar Vermietungen nach einem Scooter gefragt habe, bekomme ich in der Touri info die vernichtende Information, dass nachmittags der letzte Bus um 3:30 zurück Richtung Papeete fährt und ich ohne Auto sicher an keinen Strand mehr komme. Ich gebe auf. Das ist wirklich ein Tag zum Shoppen und Zu Hause sein. 




Ich bleibe also auf der Terrasse sitzen. Noch mehr Kaffee kann ich in der Stadt nicht trinken, meine Geschenke habe ich gekauft, die Postkarten sind geschrieben und an den Strand komme ich nicht. 

Nur am Abend gehe ich nochmal runter in die Stadt. Am Hafen gibt es jeden Abend eine Menge Essens-Wägen mit angeblich besten Sachen. Und das ist wirklich cool. Ich esse Galette und trinke dazu Cidre... Bei 28Grad... 


Um mich rum sind nur Amerikaner. Für die scheint das hier die Alternative zu Hawaii zu sein, 9 Flugstunden von LA. Viele machen hier eine Cruise. 

Tja, Tahiti war nicht unbedingt auf meiner Liste, trotzdem hätte ich gern mehr gesehen. Im Nachhinein hätte ich das Auto nehmen sollen und wenigstens einmal um die Insel fahren. Nächstes Mal dann. 
Die unzähligen Mückenstiche an meinen Beinen werden mich noch ein paar Tage daran erinnern. Und wenn ich in Zukunft einen Hahn krähen höre, werde ich auch an Tahiti denken :)

20. Oktober Rano Kau, der Vulkan

Heute schlafen wir ein wenig länger, ich checke gleich noch aus und stelle meinen Rucksack bei Ronaldo ab. Das mit dem Bezahlen klappt nicht so richtig. Das Kreditkartengerät bekommt keine Verbindung und ich lasse mich breitschlagen bar zu bezahlen. D.h. ich muss nochmal bei der Bank vorbei. 
Zuerst gehen wir aber zur Post und holen uns unseren Osterinsel Stempel für den Pass, auch meine Umschlagseite füllt sich jetzt so langsam. :)


Geld holen, bei LAN Pre-CheckIn machen weil die angeblich den Flug immer überbuchen und ich hier heute auf jeden Fall gehen muss, sonst werfe ich doch noch meine Reiseplanung um und bleibe in Südamerika :) Nicht, dass ich das nicht schon ernsthaft in Betracht gezogen hätte. Ich bn eingecheckt und jetzt fliege ich auch weiter... Morgen lieg ich an einem weissen Strand!

Heute klettern wir aber erstmal noch auf den Rano Kau. Es ist unangenehm kalt, der Wind fegt vom Meer über die Insel und macht das Laufen ziemlich unangenehm. Wir kämpfen uns durch und nur die immer besser werdende Aussicht entschädigt. 

In etwas mehr als 1h sind wir oben und werden fast weggeblasen. Nicht nur vom Wind sondern auch vom Vulkankrater. Wow, so einen schönen habe ich noch nie gesehen. 





Wir können beide nicht genug kriegen, kämpfen uns tapfer um den Krater herum und finden doch tatsächlich ein windstilles Plätzchen, an dem wir mit Carlos ins Gespräch kommen. Er ist aus Chile und erzählt uns, dass die Osterinsel Bewohner die Chilenen gar nicht mögen, weil sie lieber komplett unabhängig wären. Dabei bekommen sie so viel Unterstützung, kostenlose Bildung, Beihilfe bei den Flügen aufs Festland, Steuererlass,...
Aber so geht es hier ja vielen Inselvölkern. Sie wollen alle unabhängig sein. Fraglich ist, ob sie das schaffen würden.

Über ein ursprüngliches Dorf gehen wir wieder Richtung Stadt. 
Ach ja, es hätte auch eine Strasse gegeben, auf der man bis zum Vulkan hätte fahren können. Soviel dazu. Aber die Wanderung hat wirklich gut getan und ich bin froh, dass wir uns heute so viel bewegt haben, auch wenn wir die meiste Zeit gegen den Wind angekämpft haben.

Hanga Roa von oben

Carlos ist mit dem Fahrrad unterwegs und verabschiedet sich am Fuss des Vulkans. Wir laufen zurück und finden eine Empanaderia. Die Grösse der chilenischen Empanadas lässt wirklich keine Wünsche offen. :) Ich glaube Ronaldo wird hier diese Woche noch öfters essen.

Pia darf doch noch auf einem falschen Moai Platz nehmen

Um 5 starten wir die Shopping Tour. Ich brauche noch die obligatorischen Ohrringe und Ronaldo will einen Holz Moai. Die sind aber schweineteuer.
Es gbt 2 Artesania Märkte. Der Erste gefällt mir gar nicht. Man sieht, dass das alles im grossen Stil aus China importiert wurde, um es hier teuer an Touristen zu verkaufen. Nicht viel scheint wirklich selbstgemacht. Wir laufen weiter und unterhalten uns mit einem Ladenbesitzer, der genau das beklagt. Durch die Importware werden die Sachen, die wirklich hier von Künstlern noch selbst hergestellt werden, immer weniger wert. 

Im Markt bei der Kirche sieht es schon ein wenig besser aus. Da sitzen die Standbesitzer da und basteln an ihren Sachen. Jetzt muss man nur zwischen den importierten, die echten Sachen rauszufischen wissen. :)
Bei einer netten alten Frau finde ich 2 Schalen, die mir so gut gefallen, dass ich meinen Ohrringe-only Vorsatz über Bord werfe. Platz habe ich im Rucksack ja, nur kaputt gehen darf es halt nicht. Ich riskiere es und Ronaldo überlegt an einen Steinernen Ei mit Bemalung rum. Meins wärs nicht, aber wenn er meint. Am Ende nimmt er das hölzerne für 1/5 vom Preis. Die bessere Entscheidung meiner Meinung nach. Meine Ohrringe finde ich auch. Shopping erledigt. :) Das macht Spass.
Ach ja, und ich frage die Frau, was eigentlich mit dem Müll passiert, der hier entsteht. Sie sagt mir, dass viel recycelt wird, aber alles zurück aufs Festland geschifft wird. Das ist ja mal cool... So bleibt die Insel sauber. 

Heute ist es wirklich unangenehm. Zum Kaffee draussen zu sitzen ist wirklich bissig kalt. Die Inselbewohner stört das nicht. Sie haben alle Türen weit auf. 
Einen Sonnenuntergang kriege ich leider nicht mehr zu sehen. Es ist dicht bewölkt. Beim Abendessen krieg ich zum letzten mal ein Tostada Palta con Queso (Avocado mit Käse). In Asien wird es das wohl eher nicht geben. 
Und wir treffen nochmal auf Carlos. Er hat ein paar Chileninnen gefunden. Vielleicht sollte Ronaldo sich dazu gesellen, sonst ist er ab morgen ziemlich einsam. Er weiss so oder so nicht, was er die nächsten Tage noch hier machen soll. Er taucht 2 Tage, hat aber noch 6. Naja, das ist ja nicht mein Problem. :)

Suzuki bringt mich um halb 10 zum Flughafen, schenkt mir noch eine Kette mit einem Moai und trägt mein Gepäck zum Schalter. Ihn kennt hier wirklich jeder. 
In der Sicherheitsschlange lerne ich ein paar Deutsche kennen, die hier mit einer Reisegruppe unterwegs sind und Inseln im Pazifik abklappern. Osterinsel, Tahiti, Moorea, Bora Bora, heim. Das wär ja mal so gar nicht meins, aber wem's gefällt. 

Mit nur 20 min Verspätung und nicht mit den angekündigten 2-3h heben wir ab. Ich habe Beni, dem Host meines Hostels in Tahiti noch eine SMS geschrieben und hoffe, dass er mich abholt wenn ich trotzdem mit 1h Verspätung um 22:55 in Tahiti landen werde. 

Zum Bloggen habe ich heute im Flieger keine Lust, obwohl es dringend nötig wäre. Man vergisst die lustigen Geschichten einfach viel zu schnell. Ein guter Film, den ich nicht schon kenne, läuft aber auch nicht. :( dafür habe ich 2 Sitze und einen ipod.
Um kurz nach Mitternacht Ortszeit - 5h Zeitverschiebung zur Osterinsel, 12h Zeitverschiebung nach Deutschland und 16250km weit weg - landen wir in Papeete. 

Die Begrüssung ist der Wahnsinn. Da gibt es doch tatsächlich ein Podest, auf dem 2 Gitarrespieler im Sand sitzen und davor eine Tänzerin. Wie geil!


Die Passkontrolle ist wie in Europa nach EU/ Schengen und andere Pässe getrennt. Das ist ja merkwürdig. Aber klar, Französisch Polynesien gehört offiziell zu Frankreich. Die Tahitianer und anderen Inselchen hier haben alle einen französischen Pass. Das heisst aber auch, dass ich keinen Stempel in meinen Pass bekomme. Das kann jetzt gut oder schlecht sein. Ich hoffe, dass das in Australien kein Problem wird. Aber ich bin ja sicher auch nicht die Erste, die aus Tahiti in AUS landet. 
Jetzt brauche ich erstmal mein Gepäck und muss schauen, ob Beni sich gemeldet hat und mich abholt oder ob ich wie in einer Email vorher schon vereinbart ins Chez Fifi gegenüber vom Flughafen gehe und da schlafe. Warum ich nicht einfach ein Taxi ins Hostel nehmen kann, ist mir nicht ganz klar, aber darauf hat er in mehreren Anfragen nicht reagiert. Das wird schon klappen. Es ist noch ziemlich heiss, besser gesagt schwül.
Ich komme raus und überall wimmelt es von Schildchen mit Namen. Die Tourveranstalter haben Pinwände aufgestellt, auf denen alle ihre Schäfchen stehen. Ich sehe vor lauter Bäumen den Wald nicht und muss mich erstmal orientieren. Leider kann ich auch bei mehrmaligem Durchsuchen der Schildchen nirgendwo meinen Namen entdecken. Hmmm. Was nun? Erstmal das Handy zum laufen kriegen. Vielleicht hat er ja eine SMS geschrieben. Fehlanzeige. Mein Handy kriegt hier kein Netz. Es gibt nur Vodafone und mit denen hat O2 wohl keinen Vertrag. Also Internet, vielleicht hat Beni ja What's App. Aber kostenloses Internet gibt es auch nicht. :( Jetzt stehe ich da. Ich gehe nochmal direkt zum Ausgang und schaue alle Schildchen durch. Nichts! Naja, es ist kurz vor 1. Dann war ihm das wohl doch zu spät. D.h. wohl Chez Fifi... Aber ich brauche noch Bargeld. Der Automat spuckt nichts aus, aber es gibt einen Wechselautomaten. Mit 20USD sollte ich die erste Nacht überleben. Der Automat gibt mir 1200 CFP. Ich schaue ein letztes Mal, sehe aber niemanden. Geh ich zum Taxistand. Mein Zeug ist schon drin, aber die Taxifahrerin wirft mich wieder raus. Das Chez Fifi ist nur über die Strasse von hier. Ich laufe los. Es ist dunkel, schwül und ich fühle mich alles andere als willkommen hier. Wären nicht die nette Begrüßung gewesen, hätte ich ernsthaft Bedenken, dass ich in Frankreich gelandet bin - nette Elsässer, die zur Family gehören natürlich ausgeschlossen!

Das Eisentor an dem nach Wohnhaus aussehenden Chez Fifi ist angelehnt. Ich wage mich durch und es kommt zum Glück kein zähnefletschender Hund ums Eck. Das sieht alles sehr wenig nach Hotel aus. Schliesslich finde ich auf einem Bett auf der Terrasse einen schnarchenden Mann in Unterhemd und Unterhose. Sehr sexy ist das nicht.
Ich klopfe an den Holzpfosten, aber ohne Erfolg. "Hola!" Er wacht auf, kapiert aber nicht was ich hier will. Ich versuche ihm auf französisch zu erklären, warum ich hier bin, aber es kommen nur spanische Wörter dabei raus. Er holt seine Tochter (?), die Englisch spricht. Auch sie hat nicht wirklich was an. Ich erkläre nochmal und zeige ihr die Email von Beni. Sie hat keine Ahnung wovon ich rede und ich gebe auf. Ich frage ob sie ein Zimmer für mich hat und sie zeigt mir eins. Es ist ungemütlich, riecht verschimmelt und feucht, das Bad ist eklig, aber was bleibt mir anderes übrig. Über den nächsten Typen, der hier direkt vor meiner Zimmertür auf dem Sofa schnarcht, sehe ich grosszügig hinweg. Wenigstens das Internetkennwort kriege ich noch aus ihr raus, bevor sie wieder ins Bett geht. 
Ich fühle mich nicht sicher, eklig, heiss und dreckig. Aber was soll's. Morgen ist ein neuer Tag. Wenigstens ist das Internet so schnell, dass ich die ganze Nacht Fotos hochladen kann.