Monday, December 1, 2014

01. Dezember Raus aus der Stadt

Das mit dem Stoff kaufen kann ich auch alleine erledigen. Mein Frühstück fällt sehr kurz aus und der Kellner ist schon ganz enttäuscht weil er mir nicht alle 10 min eine neue Tasse einschenken darf.

Wo genau ist der Markt? Am Telefon mit Deepak kann ich das nicht so ganz herausfinden. An der Rezeption sagen sie mir, dass es hier überhaupt keinen Markt gibt. Ich will alleine los. So schwer kann das ja nicht sein.
Aber das geht nicht. An der Rezeption sagen sie mir, ich soll kurz warten. Sie holen einen sehr jungen Angestellten, der mich jetzt begleiten muss. Ich komme mir vor wie ein Kind. Da reise ich einmal um die Welt und dann schaffe ich es nicht alleine auf einen Markt? Dieser Deepak will jetzt mit mir zu Raymond, aber das ist der Laden von gestern. Ah, also nicht da. Ich erkläre ihm wieder, dass  auf einen Markt will auf der anderen Seite der Strasse und er weiss sogar, was ich meine.
Er führt mich mitten rein ins Chaos. Genau. Das war es, was ich gesucht habe. Vielen Dank. Aber er lässt mich auch hier nicht allein. Er sucht einen Laden für mich in dem es doch tatsächlich den Stoff gibt, so wie ich ihn gerne hätte und hier kriege ich für 15€ was ich brauche.
Jetzt hätte ich ja schon Lust noch ein wenig alleine hier rumzulaufen, aber ich bin sicher, Deepak hat Anweisung mich gesund und munter wieder in den Klimaaanlagenschutz der Hotellobby zu bringen. 
Bis zum Schneider lasse ich ihn mich noch bringen. Dann muss ich es alleine schaffen. Ich bedanke mich bei ihm und versichere ihm, dass ich alleine zurück finde. 
Die beiden mit denen ich gestern geredet habe, sind heute nicht da. Sie wissen aber Bescheid und fragen sofort nach dem Kleid. Klar, das bringt mehr als 2 langweilige Hosen. 
Ich glaube aber nicht, dass ich es nochmal riskieren werde. Naja. Sie wollen die Originalhose behalten. Aber die brauche ich wenn ich jetzt 10 Tage weg bin. Ich kann sie nur ein paar Stunden da lassen. Wir einigen uns darauf, dass ich sie am 9. nach unserer Rückkehr da lasse und alles zusammen wieder hole bevor ich abfliege. Das klingt doch nach einem Plan. 
Wenn ich es jetzt noch zu einer SIM Karte bringe, ist mein Tag gerettet. Vodafone... Da fühle ich mich doch gleich schon zu Hause. Das klappt alles super, für 7 Eur bekomme ich 4GB Internet. Das passt. Ich habe meinen Pass und auch ein Passbild dabei und suche mir schon eine Nummer aus, als der Verkäufer wieder kommt. Ich kann keine Telefonnummer kriegen weil mein Visum in weniger als drei Monaten abläuft. Das ist die Regel in Indien. So ein Mist. Ein reguläres Touristenvisum geht vom Tag der Ausstellung nur drei Monate. Ich hatte ja schon Glück, dass sie es von Juli bis jetzt ausgestellt haben. Traurig gehe ich wieder. Zurück in den Airtel Laden will ich nicht. Der Typ war gestern schon so inkompetent. 
3 min vor Deepak bin ich im Hotel. 
Wir haben eine Stunde bis der Fahrer uns abholt. Mit ihm bekomme ich meine SIM. Der zverkäufer ist toal verdutzt, dass ich schon wieder vor ihm stehe, einen echten Inder im Schlepptau. Ich mache den Witz, dass ich Deepak auf der Strasse gefunden habe und für einen Moment glaubt er das auch. 

Unser Fahrer ist ein ganz ruhiger. Die 5h nach Jaiphur werden nicht langweilig. Es dauert schon eine ganze Weile bis wir aus Delhi raus sind und was dann kommt, verdient einen extra Blog Eintrag: Highway auf Indisch. Ich fand Autofahren noch nie so spannend!!!

Genau um halb sieben kommen wir am Amer Fort an. Hier gibt es eine Licht- und Soundshow, die Teil unseres Reisepakets ist. Wir rennen den steinigen Weg zum Eingang und setzen uns gerade hin als die Hinweise zu Mobiltelefonen und Videoaufzeichnungen vorbei sind. 



Während der Show, die im wesentlichen die Geschichte des Forts und auch von Rajasthan - dem Bundesstaat, in dem wir gerade sind. Die Lichtshow ist schön und die Soundeffekte passen. 
Wir haben beide ein wenig mit unserem Mittagessen zu kämpfen. Es grummelt... Strassenrestaurants sind vielleicht in Indien wirklich nichts...

Das Hotel, in das wir jetzt einchecken, ist ein ehemaliger Palast. Alles ist sehr nobel und die Angestellten tragen meinen dreckigen Backpacker Rucksack ohne Anstand ins mind. 5m hohe Zimmer. 
Zur Touristenshow kommen wir nun edngültig zu spät, nicht, dass uns das was ausmachen würde. Deepak sagt, es ist eine Mischung aus traditionellen Liedern und Bollywood Songs. 
Jetzt sitzen wir alleine da. Die Amis sind alle weg. Ich sehe endlich wie Naan gemacht wird und lasse mich unbemerkt 12 mal in den linken und 5 mal in den rechten Fussrücken stechen.

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