Tuesday, December 23, 2014

19. Dezember Delhi oder der letzte Tag

Das letzte Mal schlafen in einem Hotel-/ Hostelzimmer. Die drei Monate sind superschnell vergangen und trotzdem kommt es mir so vor als war ich Jahre weg. 

Ich bleibe so lange wie möglich oben im Zimmer und habe dann unten beim Frühstück eine sehr spannende Unterhaltung mit einem Chinesen, der in Fuzhou geboren ist - da war ich in 2005 - und heute in Singapore lebt. Er denkt, dass die rote Armee immer noch in Deutschland regiert und wir immer noch geteilt sind. Ich weiss gar nicht wo ich anfangen soll mit erklären und lasse es dann einfach. 

Gegen 1 mache ich mich endlich Richtung Stadt auf. Ich will heute unbedingt den Spice Market sehen. Und der lohnt sich...





Der Mann putzt seiner Frau auf offener Strasse mit einem Wattestäbchen die Ohren aus. 


Und im Wholesale Bereich muss ich mir bei den Chilis Nase und Mund zuhalten, der Geruch ist so stark.





Das Chaos vor allem auf der Strasse ist unbeschreiblich. Man kommt einfach nicht durch. Hier haben die Männer mit den Säcken auf dem Rücken oder Kopf eindeutig Vorrang. 
Viele Gewürze sehe ich allerdings nicht. Es sind hauptsächlich Nüsse und Trockenfrüchte. Und natürlich Chilis.

Eigentlich will ich nach Hauz Khas, aber so richtig finden tu ich es nicht und gehe dann doch lieber zum Khan Market. Da sehe ich ein Thai Spa und das kann ich mir natürlich am letzten Tag locker nochmal gönnen. Und das, worauf ich schon lange warte in einem Thai Massagesalon passiert hier, mitten in Delhi. Ein Kunde beschwert sich per Telefon aus dem Massageraum, dass die Massage nicht gut sei, und das nach 25 min erst. Die Chefin holt die Masseurin, die die Sache sehr schnell aufklärt. Der Typ hat ihr an die Brüste gefasst und sie hat es ihm verboten. Kein Happy Ending hier und das gefällt ihm nicht. Er muss gehen.

Am Connaught Place finde ich sogar noch eine Post für Maureen's Geschenk. Jetzt brauche ich nur noch einen Umschlag. Und einen Stift muss ich auch kaufen. Das kann die Post nicht hergeben. Der Umschlag hat keinen Klebestreifen. Mist. Aber das hat die Post... Es gibt eine Tasse mit Flüssig,leber und einem Zweig drin. So kann ich den Umschlag zumachen. Der nette Postbeamte spricht kein Wort Englisch, tackert mir aber noch alles zu, damit es auch sicher ankommt und schickt es versichert los. Das ist mal Service. Jetzt muss es nur noch ankommen. 
Eigentlich hätte ich meine ganzen Weihnachtskarten hier schreiben sollen. Die Post ist superbillig. Aber ich habe ja noch nicht mal meinen Weihnachtsbrief angefangen. Das muss ich alles zu Hause machen. 

Mit einem Starbucksbecher in der Hand arbeite ich mich zurück zum Hotel. 
Übrigens, wenn ich hier jeden Tag Metro fahren würde, müsste ich mich tierisch aufregen. Man steht ewig in der Schlange für den Sicherheitscheck - wie am Flughafen - und dann checken sie überhaupt nichts. Am Schluss geh ich mit der Handtasche unter der Jacke durch und keinen interessiert es. 

Ich könnte sogar hier noch duschen. Dazu reicht mir aber die Zeit nicht. Ich werde stinkig zu Hause ankommen. :)
Deepak holt mich wieder ab. Seine Schwester und ihr Sohn sind auch da, um Tschüss zu sagen. Der Fahrer ist 40 min zu spät und kommt dann auch nur weil Deepak seinem Chef droht für den Flug zahlen zu müssen wenn er ihn verpasst.

Wir schaffen es aber locker. Nur leider kann ich noch nicht einchecken. Mein Flug geht ja auch erst in 5.5 Stunden. Also verabschieden wir uns in der Halle.... In ein paar Stunden sehen wir uns wieder, in München. 

Deepak gilt ein riesen Dank. Er hat die letzten Wochen meiner Reise sehr schön gemacht. Wir hatten eine Menge Spass zusammen und haben viel gesehen, mancher mehr - ich erinnere nur ungern an den Tiger - und manche weniger... :)

Mit diesem Bild verabschiede ich mich aus Indien... Es war der Hammer! Ein Schock für die Sinne, jeden Tag. Bunt, laut, chaotisch, herrlich!


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