Friday, December 5, 2014

04. Dezember Ich könnte mich in den A beissen

Um 6 klingelt das Telefon mit dem Weckruf. Ich bin schon wach, habe nicht wirklich gut geschlafen. Mein Kopf tut weh, der Körper ist schwach. So will ich auf keinen Fall auf einen zugigen LKW sitzen und einen Tiger jagen, der nir evtl. auftaucht. Deepak steht schon und zieht sich an. Er ist voller Tatendrang. Ich kann wirklich nicht aufstehen, entscheide im Bett zu bleiben und mich lieber zu schonen. Nach einer kurzen Kameraeinführung schicke ich Deepak mit iPhone und grossem Objektiv bewaffnet alleine los und versuche noch einmal zu schlafen. Wenn ich wüsste, was ich da verpasse...

Um 10 geh ich zum Frühstück und bald kommen die Ersten von der Morgensafari zurück. Sie haben ein Tigerjunges gesehen. Hmmm... Ich werde ein wenig neidisch, warte aber noch ungeduldig auf Deepak. Er ist total aufgeregt. Er hat einen Tiger gesehen... Und nicht nur einmal. Sie haben ihn förmlich mit dem Auto gejagt. 
Die Bilder sprechen für sich...




So eine Sch... Und ausgerechnet da habe ich verzichtet. 

Um 11 schaffen wir es zum Auto. 9h Fahrt bis Udaipur und nicht viel spannendes auf dem Weg. Von der rasanten und spannenden Highway Fahrt von vor 2 Tagen ist hier nicht so viel zu sehen. Im Gegenteil... Es hat sehr wenige Autos, fast schon langweilig. 
Die Gegend ist ein riesiger Steinbruch.
Erst als wir einmal links abbiegen kommt ein Stück Strasse, das seinen Namen wirklich nicht verdient hat. Ein Schlagloch reiht sich ans andere. Wir kommen nur zäh vorwärts und stecken immer wieder zwischen LKWs fest. 
Nach fast einer Stunde ist die Strasse wieder besser. Die Landschaft ist wüstenähnlich und wird dann wieder grün.

Um 5 kommen wir am grössten Fort in Rajasthan an - Chittorgarh. Das passt genau zum wunderschönen Licht der untergehenden Sonne. 
Inder, inser Fahrer rast durch die kleine Stadt nach oben, damit wir noch was sehen und es lohnt sich wirklich...







Die restlichen 2.5h Fahrt sind von Lichthupe und hupen geprägt. 

Udaipur ist bisher wirklich keine so schöne Stadt. Das Hotel ist wieder mal nobel, aber mit dem Wifi sind wir gar nicht happy. Es kostet 220 Rupees (3Eur) für 24h und funktioniert nur in der Lobby. Das kann ja wohl nicht sein. Jedes Hostel bietet kostenloses Wifi im ganzen Haus. Ich bin ein wenig genervt und auch Deepak ist nicht happy mit der Situation. Der Kollege vom Reisebüro, der uns hier empfangen hat, versucht ein anderes Hotel aufzutreiben, aber so kurzfristig ist das nicht möglich. Ausserdem ist das hier schon bezahlt. Wir akzeptieren zähneknirschend. 

Restaurants sind auch schwer zu finden. Noch fühle ich mich hier nicht besonders wohl. Es ist dunkel, dreckig und unheimlich. 
Nach zweimaligem Nachfragen landen wir in einem Dhaba - Strassenrestaurant, in dem mich alle anstarren. So oft verirrt sich kein Westler in so eine Lokalität. Für 1 Eur bekommen wir hier sehr gutes Essen und haben bisher noch kein Bauchweh... Toi, toi, toi.

Und zurück im Hotel nimmt die Internetstory weiter Fahrt auf. Ich will mit zu Hause skypen und lasse mir das Passwort geben. Wen interessieren schon die paar Rupees? Mich! Es funktioniert nämlich trotzdem nicht und der Rezeptionist will schon meine Zimmernummer, um die Summe aufzuschreiben. Da werde  ein wenig sauer und erkläre ihm, dass ich sicher nicht zahle, wenn es nicht verbindet, und das tut es auch nach weiteren 3 min nicht. Unglaublich!
Zum Glück geht meine SIM Karte endlich. Dann nutze ich halt meine 4GB von da und siehe da, es klappt.

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