Friday, August 19, 2011

Jozi oder Joburg

Dank der Waermflasche denke ich, dass es mir wieder besser geht und spaetestens beim Fruehstueck kommt gute Laune auf. Wir sitzen mit unserer Tafel auf der Terrasse bei Sonnenschein und kriegen sogar Besuch von den Pferden. Streicheln war wohl keine so gute Idee. Das eine, das bisher genau am Rand der Terrasse gestoppt hat, leistet uns nun direkt am Tisch Gesellschaft und haette wohl auch gern was von unseren guten Sachen. Der Besitzer nimmt die Dame dann mit und wir fruehstuecken ohne Stoerungen weiter.
Die letzte Etappe nach Johannesburg zieht sich unendlich. Schon das Stueck von der Lodge zurueck zur Strasse scheint ewig lang zu sein und der uns bereits bekannte Pass bis zur Strasse chronisch von langsamen LKWs verstopft. Keiner hat mehr Bock im Auto zu sitzen, aber das muessen wir jetzt schaffen. 5,5h reine Fahrzeit und wir sind in Jozi.
1h vor Ankunft machen wir noch einen Stopp im Fastfoodladen und essen einen Snack, um uns den Appetit fuer den Abend nicht zu verderben.
Johannesburg ist eine richtige Grossstadt mit all dem Verkehrschaos, den teuren Autos, den vergitterten Haeusern die man erwartet und einer haesslich braunen Skyline. In unserem Stadtteil Melville, scheint alles etwas lockerer zuzugehen, es sind viele Menschen auf den Strassen, es gibt kleine Boutiquen und Cafes, aber trotzdem wohnen wir hier hinter 3m hohen Mauern, die Spikes obendrauf haben und zudem noch einen elektrischen Zaun. Wir bekommen einen Schluesselbund, der jedem Hausmeister Konkurrenz macht und auch die Fenster in den Zimmern sind nochmal vergittert, genauso wie die Eingangstuer am Haus. Wer will so wohnen? Das ist ja schrecklich.
Da kann auch der schoene Garten mit der Palme nicht darueber hinwegtroesten, dass man sich wie im Gefaengnis fuehlt.
Alle haben Bewegungsdrang und so machen wir einen Spaziergang. Bis 11 kann man laut unserem Guesthouse-Angestellten hier ohne Probleme auf der Strasse rumlaufen.
Also los! Schliesslich brauchen wir ja noch ein nettes Restaurant und eine gute Bar fuer unser letztes Abendessen und den Abschiedscocktail.
Endlich Stadtleben. Ich habe das bisher ein wenig vermisst. Die Boutiquen sind suess und unique. Es gibt keine der Ketten, die man aus Europa oder den USA kennt und doch sind die Sachen, die angeboten werden, aehnlich.
Judith und ich machen lieber einen Spaziergang in der Gegend, um noch ein wenig mehr Bewegung zu kriegen als das langsame Schlendern entlang der Cafes und Geschaefte. Das tut gut.

Unser letztes Abendessen ist leider auch mein schlimmstes. Ich teile mit Julia versalzenes Stirfry und sehr oelige Nuedeln mit Huhn. Das Ambiente ist schoen, die Musik gut, aber das Essen zaehlt eher zur Kategorie: Der Hunger treibt`s rein.
Dafuer ist die Bar danach schoen und der Cosmopolitan wohl verdient. Wir sind die einzigen Weissen auf dieser Seite, aber das scheint hier nichts mehr auszumachen. Wie lange es allerdings dauern wird, bis Suedafrika die Apartheid ueberwunden hat, ist fraglich.

Es war ein schoener Urlaub und die Jury von Africa`s Next Topmodel kann sich fuer keinen eindeutigen Gewinner entscheiden. Alle – bis auf den Leoparden :) – haben ihr bestes gegeben und bekommen deshalb auch alle ein Foto!

Davon, dass ich mir in der Nacht das Essen und auch den guten Cocktail habe nochmal durch den Kopf gehen lassen und fuer die naechsten beiden Tage und auch waehrend des Heimflugs mehr auf der Toilette sass als woanders, berichte ich hier lieber nicht. Immerhin war ich dieses Mal nicht im Krankenhaus. :)

Bis zum naechsten Urlaub!

Thursday, August 18, 2011

Abenteuer, wie bestellt

Wenigstens koennen wir nun laenger schlafen und das tolle Fruehstueck geniessen. Pancakes!!! Mmmmh, lecker und auch der Kaffee schmeckt gut.
Nach Massage – tat das gut!!! – und Elefanten – nein, ihr habt nicht gestunken, als ihr wiederkamt :) – fahren wir durch riesige Nadelwaelder in Richtung Blyde Canyon.
Alle sind ein wenig muede von der vielen Fahrerei, aber die Landschaft ist trotzdem atemberaubend. Wer haette gedacht, dass Suedafrika so vielfaeltig ist? Wir haben nun wirklich schon alles gesehen. Steppe, Busch, Meer, hohe Berge, Wiesen, Wein, Landwirtschaft, Waelder und jetzt noch Canyons wie in den USA.

Als es schon wieder dunkel wird, sind wir immer noch auf der Suche nach unserer Wilderness Lodge. Dass hier der Name auch Programm ist, stellen wir fest, als wir immer weiter von der Zivilisation wegkommen und schon mehrfach ueberlegen, umzudrehen. Immer wieder kommen Schilder, und so fahren wir weiter und weiter in den afrikanischen Busch. Julia wollte Abenteuer, jetzt hat sie es bekommen! :)
1 Gate mit dem Warnhinweis auf wilde Tiere, die Strasse, die vorher schon Schotterpiste was, ist nun nur noch ein sehr duenner Weg und die Buesche und Baeume umringen sie komplett. Es ist dunkel und wir sehen nur die paar Meter, die Manni vor dem Auto ausleuchtet. Ein weiteres Gate mit derselben Aufschrift. Und weiter geht die Fahrt. Wir sind schon seit 20 min abseits der grossen Strasse unterwegs und sehen immer noch keine Lichter. Ah, da vorne ist nochmal ein Gate und hier ist die Wilderness Lodge. Ein Paradies mitten im „Dschungel“ mit gepflegten Rasenflaechen, einem kleinen Fluss mit Nilpferden und Krokodilen und vielen anderen Tieren. Hinweis wenn man ins Zimmer kommt: Bitte nicht naeher als 3m an den Fluss laufen, das ist gefaehrlich und bitte auf die Zebras und die Giraffe achten.
Ok, verstanden.
Vorne an der Rezeption sagen sie uns, sie haetten etwas fuer uns vorbereitet, weil sie nicht wussten, ob wir schon gegessen haben. Wir sind froh, weil wir wirklich Hunger haben. Um halb acht kommen wir zum Essen und finden uns in einer anderen Welt wieder. Wir sitzen in einem wunderschoenen nach oben offenem Raum an einer grossen, stilvoll gedeckten Tafel mit Kerzen und Stoffservietten. Im Hintergrund lodert ein Feuer und werden nach allen Regeln der Kunst verwoehnt.
Es gibt ein 3-Gaenge-Menue mit Suppe/ warmen Semmeln, Afrikanischen Kebabs (unterschiedliche Fleischsorten am Spiess) mit Gemuese (das gibt es hier also doch!), Kuerbismus und Polenta und zum Nachtisch noch Malvenkuchen mit Vanillesauce.
Ich habe Probleme mit dem Magen und wuerde eigentlich heute nach der Suppe aufhoeren, aber das geht beim besten Willen nicht. Es sieht zu gut aus und schmeckt super!
Was fuer ein stilvoller vorletzter Abend!
Julia hoert noch dem grunzenden Nilpferd von unserem Balkon aus zu und als ich mit Bauchschmerzen ins kalte Bett will, finde ich eine Waermflasche. Wie geil ist das denn?

Wednesday, August 17, 2011

Die Armageddon Loewen

Beim Gedanken daran, dass wir auch morgen wieder so frueh aufstehen muessen ist es noch uebler, als ich um 5:30 den Wecker ausmache und versuche, mich anzuziehen. Aber wer den Leo sehen will, muss frueh aufstehen. Julia faellt es noch schwerer und wir schaffen es fast rechtzeitig zum Auto.
Der Concierge ruft an als wir gerade gehen wollen und will uns fuer unsere morgige Ballonfahrt wecken. Ein wenig verwirrt, der Gute. Aber nach einer kleinen Diskussion welcher Tag heute ist, passt alles und wir koennen los.
Es ist noch daemmrig. Wir tanken und kaufen Kekse, weil die natuerlich ohne den Starter-Kaffee im Zimmer liegengeblieben sind.
Ich bin geschockt, wie vergittert selbst die Tankstelle ist, in der es nur ein paar Chips- und Kekspackungen und Getränke gibt. Die Glastuer hat schon eine eingeschlagene Rosette – von einem Schuss?
Um 6:40 sind wir im Krueger und auf dem Weg zu einer Strasse, an der es angeblich viele der Raubkatzen geben soll. Heute wollen wir unbedingt einen Leoparden sehen! Sonst gehen wir nicht nach Hause.
„Auch ein Nashorn nehmen wir zum Aufwaermen, oder einen Loewen oder natuerlich eine Giraffe. Die haben wir auch schon 1 Tag nicht mehr gesehen“.
Ich biege um die Ecke und vor uns liegt eine leere Strasse. Ist da links etwas? Nein, aber geradeaus.

DIE ARMAGEDDON LOEWEN!

Ueber die Kuppe kommen 6 weibliche Loewen, schoen in einer Reihe, wie in Zeitlupe. Geschockt halte ich an und mache den Motor aus. Wo ist die Kamera??? Wir sind die Einzigen hier und koennen das Schauspiel in aller Ruhe betrachten.
Die Loewen sehen uns und sind unbeeindruckt. Sie kommen direkt auf uns zu, bleiben aber ploetzlich stehen, einer dreht sich um und als ob sie sich besprechen wuerden, rotten sie sich zusammen. Das geht schnell und schon sind sie weiter unterwegs mit Kurs auf unseren Manni. Von hinten kommt ein Auto, aber auch das bleibt stehen und so laufen die Loewen in aller Seelenruhe direkt am Auto vorbei. Wenn ich jetzt den Arm rausstrecke, kann ich einen streicheln.
Hinter unserem Auto halten sie nochmal an, posen ein wenig und verschwinden dann in die Buesche.
WOW, das war unglaublich!!!

Alles was jetzt kommt, kann uns gar nicht mehr so begeistern, mit Ausnahme eines Leoparden vielleicht.
Wir sehen wilde Hunde, eine Hyäne, ein Haufen Futtervieh, beim Fruehstueck wieder die Hippos und den im Schilf versteckten schuechternen Wasserbueffel, Elefanten, Giraffen, Paviane, endlich mal wieder ein paar Zebras – die hatten wir schon richtig vermisst – und fahren in eine Automenge, die uns fröhlich verkuendet, hier gerade einen Leoparden gesehen zu haben. Toll! Das haben wir ja gut hingekriegt.
Die Pumbas (Warzenschweine) sind besonders witzig. Wenn sie fressen, knien sie mit den Vorderfuessen und wenn sie gehen, strecken sie den Schwanz kerzengerade nach oben. Das schaut wirklich witzig aus. Man kann verstehen, warum Disney sie fuer König der Löwen ausgewählt hat.

Wir verlassen die afrikanische Tierwelt ohne die grossen 5 alle gesehen zu haben. Das war unser letzter Besuch im Nationalpark und wohl das Zeichen, dass wir nochmal kommen muessen, oder einfach mal wieder in Deutschland in den Zoo gehen sollen.

Auf dem Nachhauseweg halten wir im Einkaufszentrum an.
Schon beim Aussteigen werden wir umringt von Parkplatzwaechtern, die fuer Geld auf unseren Manni aufpassen. Ja, ihr kriegt was, aber erst wenn wir wieder kommen. Und schon kommt noch jemand, der uns die Scheiben putzen will. Das ist wirklich ein bisschen viel. Ich renne weg!
Weil es ausser dem Supermarkt noch Geschaefte gibt, checken wir natuerlich was es hier so alles zu kaufen gibt und finden sogar einen Laden, in dem uns die Klamotten gefallen. Der Koffer muss schliesslich voller werden. Die 30kg von Andreas schaffen wir auch!

Und heute abend gehen wir in die Pizzeria und essen mal wieder was gesundes: Salat und Spaghetti Bolognese. Und die Nudeln schmecken super!

Als wir zurueck kommen, gibt es schlechte Nachrichten. Obwohl das Wetter spitze ist, erzaehlt uns die Concierge, dass die Ballonfahrt abgesagt ist wegen der Thermik. Also doch nicht Afrika von oben. Judith und ich buchen fuer den naechten Morgen eine Massage und die anderen 3 wollen zur Elefantenaufzuchtstation.

Tuesday, August 16, 2011

Krueger Teil I

Die Herbergseltern – zumindest benehmen sie sich so – haben reges Interesse an ihren Gaesten und fragen uns gleich am Morgen aus wer wir sind, wo wir herkommen und was wir in Suedafrika machen.
Fruehstueck nehmen wir mit Blick auf die Elefanten ein und machen uns schnell auf in den Krueger Nationalpark, den bekanntesten aller Parks in Afrika.
Wir fangen ganz im Sueden an und arbeiten uns ein Stueck nach oben durch.
Die Reihenfolge, in der wir die Tiere sehen, weiss ich nicht mehr, aber es waren fast alle dabei, die wir sehen wollten: Elefanten, Giraffen, Gnus, Wasserbueffel, Nilpferde, 1 Nashorn, wenige Zebras, ein Haufen Futtervieh (Boecke jeder Art).
Nur der Leopard laesst sich nicht blicken und auch einen Loewen sehen wir nicht. Den hatten wir ja aber schon im Hluhluwe 2mal, deshalb ist das nicht so schlimm.
Wir fahren den ganzen Tag herum und gehen erst, als die Sonne schon sehr tief steht, was noch mehr tolle Fotomotive bietet.

Beim Versuch zu tanken, verliebt sich der Tankwart in unser Auto, kann uns aber keinen Diesel geben, weil es aus der Saeule raucht. Das muessen sie erst reparieren lassen.
Er haette sich aber gefreut, fuer dieses Auto den Service zu machen, weil das ein neues Modell ist. :)

Und am Tor bei unserer Lodge erklaere ich dem Waechter, dass wir eine Reservierung haben. Er stellt ein paar mehr Fragen, ich muss einen Zettel ausfuellen und am Schluss sagt er: Ich habe mal eine Frage – Was heisst Reservierung? Mein Englisch ist nicht so gut. Willkommen!

Gleich bei der Ankunft versuchen wir eine Ballonfahrt ueber Afrika zu buchen. Der Concierge telefoniert sich ein Ohr ab. Zuerst gibt es genuegend freie Plaetze, dann gar keine mehr und nach mehreren neuen Telefonnummern und Ansprechpartnern kriegen wir fuer uebermorgen frueh Plaetze und freuen uns riesig. Das wird ein weiteres Highlight in diesem Urlaub.

Die Sterne sind draussen so klar, dass sich Julia mit dem riesen Sofakissen und einer Decke auf den Balkon legt und erstmal 1h fasziniert nach oben schaut. Hier in Afrika gibt es so wenige stoerende Lichter, dass man das Gefuehl hat, es gibt Millionen mehr Sterne als auf der Nordhalbkugel.

Monday, August 15, 2011

Regen....

Heute ist einer der unspektakulaersten Tage, wie sich herausstellen wird. Es regnet und selbst Manni laesst das Wasser in den Kofferraum, was Julia's seit Durban nicht getrocknete Hose nochmal einem Vollbad unterzieht. Ob sie die wohl nochmal anziehen kann bevor wir in Dubai sind?
Zum Fruehstueck gibt es Croissants!
Wir – d.h. massgeblich Julia und ich - lassen uns Zeit mit der Abfahrt weil wir ausser Strecke nichts vor uns haben. Bei dem Wetter kann man sich nichts anschauen und in den Krueger Park kommen wir um diese Uhrzeit auch nicht mehr.
Die Fahrt durch Swaziland ist trotz des Regens wunderschoen. Auch hier gibt es viele Berge und die Menschen am Strassenrand sind nett. Natuerlich wollen sie alle Geld, aber immerhin laecheln sie.

Der Grenzuebergang ist wieder sehr bezeichnend. Die Swazi-Seite scheint noch in der Steinzeit zu sein, aber immerhin haben sie schon einen Roehrenmonitor. Ob da allerdings ein Computer angeschlossen ist, kann ich nicht sehen.
Der nette Grenzbeamte packt mich natuerlich gleich fuer die Touristenumfrage. Immer bin ich es, die alle Fragen beantworten muss. Egal. Er ist nett und hat vor allem strahlend weisse Zaehne.

Je weiter wir in den Norden fahren, umso besser scheint die Wetterlage zu sein. Obwohl es immer noch ziemlich kalt ist, hoert wenigstens der Regen auf.
Im Buckler's Africa – Werbespruch: Der Krueger ist unser Garten – haben wir wieder ein wunderschoenes Chalet mit Galerie und grosser Kueche. Nur leider keine Heizung bei 12 Grad. Aber das kriegen wir mit einer Waermflasche und einem heissen Bad in der Eckbadewanne auch hin.

Sunday, August 14, 2011

Swaziland

Es regnet und somit faellt der Morgendrive mit Manni aus. Wir verschlafen auch gleich und machen uns deshalb ohne Fruehstueck auf den Weg in Richtung Swaziland. Die suedafrikanische Seite der Grenze ist hier nagelneu, man sieht genau, dass fuer die Weltmeisterschaft im letzten Jahr investiert wurde mit einem neuen Zollgebaeude und hohen Zaeunen.
Swaziland auf der anderen Seite ist das komplette Gegenteil. Nicht nur, dass hier der Teer aufhoert, beim Abstempeln lassen des Passes wird nicht mal die Seite mit dem Bild aufgeschlagen. Der Zoellner sammelt lediglich das Einreiseformular ein ohne es zu lesen oder zu vergleichen mit dem Pass und legt es auf einen riesen Stapel. Bei diesem Chaos wissen die in 10 Jahren noch nicht, wer in ihrem Land zu Gast war.
An der Seite gibt es 3 Boxen mit Kondomen, die man kostenlos mitnehmen kann. Das ist bei einer HIV-Rate von weit ueber 30% auch noetig und das erste Schild das wir sehen, als wir nach der Fahrt durch das Grenzdorf wieder auf einer normalen Strasse sind, weist darauf hin, dass man seinem Partner treu sein soll, wegen der HIV Gefahr.
Jetzt sind wir wieder in Afrika. Suedafrika scheint nur die Light Version zu sein.
Strassenschilder warnen uns vor Pumbas, die die Strasse ueberqueren, aber leider sehen wir keinen. Als die Warnschilder Kuehe zeigen, sieht das schon anders aus. Mehrere Male muss ich anhalten, um den Kuehen Platz zu machen, die hier ueberall links und rechts am Strassenrand grasen.
Ausser der Haupstrasse ist hier nichts mehr geteert und man sieht, dass das Land sehr arm ist.
Nach ca. 1h finden wir uns in Manzini wieder und kommen uns vor, als ob wir in der Zukunft gelandet waeren. Grosse Werbetafeln, ein BMW Haendler, der auch in Deutschland stehen koennte und viel Industrie. Wo sind wir denn hier? Na, im industriellen Zentrum des Landes. Wir beschliessen sofort, hier Mittag zu essen, weil das wohl die einzige Chance auf eine Mahlzeit ist, die wir aus einer Karte bestellen koennen und das klappt auch. Manni parkt draussen und wir passen auf, dass ihm nichts passiert.
Es ist Sonntag und alle sind schoen angezogen. Sie kommen bestimmt aus der Kirche.

Auf dem Weg nach Lobamba, in der Naehe des Koenigssitzes, wo wir schlafen wollen halten wir an einem Kuenstlermarkt an. Es ist ein Touristenmarkt, aber die ausgestellten Kunstwerke sind schoen. Wir finden alle unsere Mitbringsel. :)
In Lobamba machen wir noch einen Spaziergang, Judith und Katrin entdecken ein ziemlich grosses, rotes Insekt und ich einen Mueckenstich. Da aber ueberhaupt keine Malaria-Saison ist, mache ich mir mal keine Sorgen. Und wenn, bin ich schon wieder in Deutschland wenn es ausbricht.
Zum Abendessen wollen wir in den Ort fahren und landen in einem nagelneuen Einkaufszentrum mit mehreren Restaurants. Das passt ueberhaupt nicht hierher, aber scheinbar gibt es hier mehr Weisse, die wir dann im “Spur” auch sehen. Unsere Kellnerin ist ganz neu und bemueht sich sehr um uns und auch alle unsere Sonderwuensche. Beim Anblick ihres Trinkgeldes am Schluss, kriegt sie das Grinsen kaum noch aus dem Gesicht. Das war wahrscheinlich ein halber Monatslohn fuer sie. Na, hoffentlich kommen noch mehr Touristen. Sie ist auf jeden Fall sehr nett!

Nachtrag: Es regnet seitdem wir vom Essen zurueck sind und in der Nacht kommt noch ein superlautes Gewitter dazu, dessen Donner uns nicht schlafen laesst, und das nicht nur wegen der Lautstaerke sondern auch wegen der Laenge.

Saturday, August 13, 2011

Auf Tour mit den Juroren von Africa's Next Topmodel

Die Jury von Africa's Next Topmodel ist heute unterwegs, um ein paar Fotos zu schiessen, sich die Kandidaten in ihrer natuerlichen Umgebung anzuschauen und auch ihre Familien kennen zu lernen. Noch ist die Casting-Phase nicht vorbei und neue Kandidaten werden noch aufgenommen, sofern sie interessant sind und gut posieren/ performen.

Bereits im Morgengrauen machen sich die 5 Juroren Katrin, Judith, Julia, Andreas und Eva mit Manni auf den Weg in den Busch. Der Anfang ist ein wenig langsam und die Kandidaten sind wohl noch in der Maske, aber schon bald entdecken sie die erste Giraffe, die genuesslich aus dem Baum frisst. Sie ist umringt von ein paar Zebras, was ihr auf jeden Fall Freundespunkte einbringt. Sie performed aber nicht richtig und laesst sich von uns nicht vom Fressen abhalten, sondern laeuft sogar vor uns auf der Strasse her.
Also weiter zum naechsten Kandidaten, dem weissen Nashorn, das mit seinem Namen ein wenig wegen der Farbe betruegt. Es ist nicht weiss, sondern genauso grau wie das schwarze Rhino, nur das Horn ist bedeutend laenger. Als die Jury sich naehert, zieht sich der Kandidat in den Busch zurueck, nicht aber ohne ein anstaendiges Foto fuer die Unterlagen zu liefern.
Und wieder kommen die Juroren zu den Giraffen. Dieses Mal sind es 2, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, mit ihren Grimassen zu beeindrucken, was definitiv gelingt. Es gibt erneut Pluspunkte fuer die nette Art und das freundliche Laecheln.
Der Adler zwischendrin faellt nun kaum noch auf, dennoch wird er als Kandidat mit aufgenommen. Gerechtigkeit muss sein.
Die Streifenrehe – bei der Jury auch Futter fuer die Loewen genannt – stellen sich sauber in einer Reihe auf und schauen interessiert auf Manni, das Promo-Fahrzeug. Da sie noch in den Graesern stehen, ist leider keine gute Performance zu verzeichnen, es wird ihnen aber bei Gelegenheit eine 2. Chance eingeraeumt.
Die Jury biegt um eine Ecke und hier haben sich die Elefanten in Position gebracht, um tolle Fotos zu bieten. Das ist Performance! Eine komplette Familie mit ihrem Kind steht in der Strasse. Papa Elefant baeumt sich ein wenig auf und zeigt seine Breitseite, damit der Rest sicher von der einen auf die andere Seite kommt. Dann verschwinden alle in den Bueschen. Das war schon sehr beeindruckend und gibt auf jeden Fall Familienpunkte! Als die Jury gerade weiterfahren will, kommt ein Nachzuegler angaloppiert, der auch noch als Kandidat beruecksichtigt werden moechte. Klar, machen wir! Knips!
Schon wieder eine Giraffe. Die geben sich wirklich Muehe, aber dieses Exemplar wueridgt uns keines Blickes und deshalb fahren wir schnell weiter zu den anderen Kandidaten. Wir haben schliesslich noch viel vor, werden aber von einer am Wasser trinkenden Giraffe gestoppt. Das ist natuerlich ein Highlight zu sehen, wie sie sich nach unten kniet, um mit ihrem langen Hals ans Wasser zu kommen.
Weitere Rhinos sind oben in den Bergen, zeigen aber ausser ihrer Familiengroesse keine besonderen Faehigkeiten.
Die Affen scheren sich ueberhaupt nicht um Manni und rennen immer davon, das gibt Punktabzug.
Nach einer kurzen Pause, begibt sich die Jury erneut auf einen Drive, um im unteren Teil des Hluhluwe/ Mfolozi Parks weiteren Kandidaten die Chance auf ein Foto zu geben.
Wieder sind es die Rehe, die mit bei den ersten Posern dabei sind. Dieses Mal gesellen sich allerdings auch Warzenschweine – wir nennen sie nur Pumbas – hinzu und zeigen uns ihre Vokuhilas und langen Stosszaehne. Und auch die Zebras haben sich extra herausgeputzt und waren nochmal beim Nachmalen des Musters, damit es schoen glaenzt. Jurorin Eva, die Spezialistin fuer die Hintern der Tiere kommt voll auf ihre Kosten.
Ein Tier, das sich gross angemeldet hat und sogar von sich behauptet, einer der grossen 5 zu sein, laesst sich jedoch nicht blicken – der Leopard. Das wird von der Jury als sehr negativ bewertet und vor allem als Zumutung, dass sie den ganzen Tag in den Baeumen suchen muessen und dann nichts um die Ecke kommt.
Giraffen, Gnus, Affen, die endlich auch mal posen und somit mehr Sympathiepunkte bekommen, sind gemeinsam unterwegs und suchen Futter. Das gibt fuer alle Freundschaftspunkte. Auch die Pumbas gesellen sich nochmal dazu und das macht das Bild perfekt.
Auf dem Rueckweg vor dem Abend-Rundgang verstecken sich alle und bereiten sich auf die Late Night Show vor.

Und um 5 geht es los... Ein wenig zu spaet fuer den Geschmack der Jury wenn man bedenkt, dass es ab 6 Uhr dunkel ist – und dunkel heisst in SA es ist – um es mit Papa's Worten auszudruecken – kuhranzennacht. Da es heute bewoelkt ist, fehlt auch das schmeichelnde Licht des Vollmonds. Die Fahrt geht gemeinsam im Inkognito Auto eines Rangers los.
Alle Tiere, die die Jury zu sehen kriegt, haben bereits tagsueber besser Posen geboten und sind deshalb nur minimal der Rede wert.
Als es wirklich dunkel wird, packt der Ranger starke Scheinwerfer aus und befiehlt einer Mitreisenden Touristin, diesen immer schoen am Boden entlangzuhalten und zu kucken, ob sie Augenpaare sieht. Wenn ja, dann sofort den Schweinwerfer weg, um das Tier nicht zu blenden. Und hier geht die abenteuerliche Fahrt erst richtig los. Bis auf ein paar Voegel, die nicht am Wettbewerb teilnehmen wegen fehlender Coolness, sieht die Jury wenig. Erst als sie wieder an der Loewenstelle des gestrigen Tages sind, kommt Leben in die Bude. Clarence, der nette Loewe ist wieder da und die Jury sieht in aus dem Gebuesch linsen. Waere es nicht schon so dunkel, haette das ein wunderschoenes Foto werden koenne, aber das klappt leider nicht. Erst als er ueber die Strasse laeuft, kann er von den Jurymitgliedern abgelichtet werden, wegen seiner schnellen Bewegungen allerdings nur verschwommen. Die naechste Stunde verbringt der Ranger damit, den Loewen in eine bessere Position zu bringen und der Jury doch noch das gewuenscht Poser-Foto zu liefern, aber leider gelingt es nicht und die Jury ist sichtlich genervt. Es ist kalt, es hat angefangen zu nieseln und die erkaelteten Kollegen wollen nur noch eins: Ins Warme.
Wegen der Touristen muss aber noch die Runde vorbei an schlafenden Giraffen, den gruessenden Zebras am Eingang des Parks – die sind einfach die nettesten Parkbewohner – und ein paar schlafenden Nashoernern, geht der Weg zurueck in Richtung Lodge. Ach nein, die Jury genehmigt sich noch ein eiskaltes Bier beim Pinkelstopp. So viel Zeit muss sein. :)
Und es gibt noch ein paar Late Additions zu den Bewerbungen: Ein Feldhase, der vom Ranger die Strasse entlang gejagt wird, aber wegen fehlendem Exotenfaktor von der Jury disqualifiziert wird und eien Hyaene, die sich mit ihrer Beute ins Gebuesch verzieht, als sie angestrahlt wird. Auch sie darf beim Wettbewerb nicht mitmachen weil es nicht geduldet wird, der Jury Gejagtes zu praesentieren.
Kurz vor Ende der Nachtfahrt kommt noch ein einzelner Elefant und bietet die spannendste Begegnung des Abends. Aus dem Dunkel taucht er rechts vom Auto auf und wedelt mit den Ohren. Das ist sehr faszinierend und der Elefant erhaelt heute sicher ein Foto, gemeinsam mit den Giraffen und den Zebras. Auch die Antilopen und Pumbas haben es eine Runde weitergeschafft, sowie das Nashorn. Der Loewe muss noch ein wenig bangen. Immerhin hat er weder ein praesentables Foto noch seine Familie praesentiert und der Leopard bekommt in ein paar Tagen im Krueger noch eine letzte Chance.

Friday, August 12, 2011

Endlich: Nilpferde fuer Katrin und Judith und die Begegnung mit dem Koenig!

Das wird ein superspannender Tag, aber kommen wir erst mal zu den Anfaengen. Schon beim Fruehstueck bemerken wir mal wieder, dass in Suedafrika alles ein wenig langsamer zugeht. Die Bestellung fuer's Fruehstueck muss in Etappen erfolgen, weil immer nur 2 Orders gleichzeitig verarbeitet werden koennen. Wenn wir das gewusst haetten, dann haetten wir schon viel frueher bestellt. Wir haben heute doch noch so viel vor.
Die Stadtrundfahrt in Durban faellt sehr zu ungunsten von Julia und mir ziemlich kurz aus. Das indische Viertel reissen wir kurz an, sind aber nur in 2 Hauptstrassen und machen uns dann sofort auf die Autobahn in Richtung St. Lucia zu den Nilpferden. Hinter Balisto – aeh, Ballito, snacken wollen wir nicht – halten wir aber doch nochmal schnell am Meer an und dieses Mal bin ich diejenige, die beim Fotografieren zu nah am Wasser steht, bzw. kniet und einen nassen Hintern bekommt. Zum Glueck ist das Wasser nicht soooooo kalt, sondern sogar so warm, dass ein paar Verrueckt im Bikini da stehen. Die Wellen sind superhoch, so dass Schwimmen ohnehin unmoeglich waere. Dafuer bieten sie tolle Fotos.

Wir rasen weiter... Hannelore zeigt an, dass wir um 12:39 in St. Lucia sind, das Boot zu den Nilpferden legt aber schon um 12:30 ab, also muss sie die 9 min irgendwie reinholen. Dank Manni/ Mpupu und einigen sehr weit links fahrenden Kollegen klappt das auch und wir fahren um 12:24 auf den Parkplatz des Bootanbieters, nur das Boot ist leider schon weg. Haeh??? Ja, es hat vor 10 min abgelegt. In der Stadt gibt es aber noch weitere Anbieter, also rasen wir los und ergattern eins um 13 Uhr, das aber schon um 12:50 ablegt. Was ist das denn? Haben die hier eine andere Zeitzone als wir?
Schlussendlich fahren wir dann doch erst um kurz nach 1 los und sehen schon nach wenigen Minuten den Kingfisher Vogel, die kleinste Gans der Welt und dann: NILPFERDE! Katrin und Judith sind komplett aus dem Haeuschen und im Gegensatz zu letzem Mal, performen sie auch ein wenig besser. Eins gaehnt sogar, wenn auch nur hinter dem Schilf, aber das ist ja unser Problem und nicht seins.
Wir sehen ein paar Krokodile mit riesen Peilsendern auf dem Ruecken und dann endlich eine Herde Nilpferde mit einem Baby in der Mitte. Eins schlaeft im stehen und die anderen liegen nur faul rum, wieder kein Gaehnen oder mehr Action. Auch die naechste Herde bietet nicht mehr und ganz am Ende dieses Seearms bleiben wir leider nicht lang genug, um zu sehen, wie mehrere Nilpferde aufstehen und sich wohl sogar auch ein wenig bekriegen.
Ein Lizard, ein Fischadler und nochmal ein paar Nilpferde und schon sind wir wieder an Land.

In St. Lucia – einem schrecklichen Touristenort – essen wir noch und machen uns auf den Weg in den Hluhluwe Nationalpark. Hannelore und Andreas' Navi sind sich nicht ganz einig, welches der richtige Weg ist und wie lange es dauert und am Ende nehmen wir den weniger spannenden, aber wir kommen schon 20 nach 5 am Gate an und werden durchgelassen. Noch keine Minute im Park – und auf unserer 10km langen Strecke zu unserem Lodge, sehen wir ein Zebra, das so nah am Auto ist, dass wir es streicheln koennten. Und gleich dahinter sind ein paar Giraffen und Nashoerner. Wir wissen ueberhaupt nicht mehr, wo wir hinschauen muessen. Eigentlich dachten wir, dass wir erst morgen wieder Tiere sehen, aber es kommt noch besser.
Julia sieht sie als Erste... Die grauen Riesen: ELEFANTEN!!! Wir bleiben stehen und nehmen uns alle Zeit der Welt, ihnen beim Fressen zuzusehen. Es ist schon daemmrig und die Kameras machen fast schlappt. Der Motor ist aus, wir staunen, als wir ploetzlich Julia hoeren: Da ist ein Loewe!
Alle kucken gerade aus. Dirket vor uns auf der Strasse kommt der Koenig der Tiere hoechstpersoenlich dahergelaufen. Sichtlich unbeeindruckt von Manni laeuft er hier auf der Strasse, kuckt uns an, laeuft links in die Buesche, kommt wieder raus, laeuft rechts... Die Elefanten haben sich hinter Manni versteckt und warten. Der Loewe geht neben unserem Auto in die Buesche und verschwindet.
Wir sind alle geschockt. Das haetten wir nicht gedacht.
Julia's Kommentar: Ich schau da auf die Elefanten rechts, dann kuck ich geradeaus und der Typ steht da! :)
Ja, so schnell kann's gehen, 2 der grossen 5 zu sehen.
Die restlichen Kilometer bis zur Lodge fahren wir superlangsam. Wir wollen schliesslich kein Tier anfahren, aber uns begegnet auch keins mehr.

Thursday, August 11, 2011

Berge und Meer


Die schlimmste Nacht bisher... Es ist richtig kalt und trotz all moeglicher Decken frieren wir.
Um 7 bewege ich mich aus dem Bett und versuche im Wohnzimmer, in dem uebrigens ein Felsen steht, Feuer zu machen. Aber das funktioniert mit dem feuchten Holz leider nicht und so sitze ich mit der Decke im Wohnzimmer beim Zeitunglesen, als alle aufwachen.
Das Fruehstueck lassen wir dank des wohlschmeckenden Abendessens vom Vorabend danken aus und beschliessen unsere eigenen Vorraete zu pluendern. Das klappt spitze und bis auf den Kaffee schmeckt auch alles.
Und wieder packen, Manni beladen und ihn in die Sonne stellen. Der war aber wohl beleidigt, weil wir ihn in dieser Eiseskaelte draussen gelassen haben und wollte erst einmal nicht anspringen.
Mit viel gutem Zureden hat er sich dann aber doch auf seinen Sonnenparkplatz stellen lassen. Bis auf Julia, die sich lieber mit ihm vergnuegt hat, als mit uns bein Wandern, haben wir also zurueckgelassen und sind losgetrabt in Richtung der Hoehlen.
Entlang von verbrannter Erde, auf der kleine gruene Bueschel wachsen, vorbei an Pavianen, die sich spaeter noch einen Kampf erlauben, arbeiten wir uns immer weiter in der erstaunlich gruenen Landschaft nach vorne.
Judith, Katrin und ich machen kurz vor dem Ziel schlapp. Hoehlen sind doch nicht so unser Ding und wir sitzen lieber an einem Fluss und geniessen die Sonne. Hier waere im uebrigen ein wunderschoener Platz, um I Sommer zu baden, aber jetzt, im August ist das Bergwasser ziemlich kalt und selbst die Hand, die ich reinstecke, wird sofort kalt.

Zurueck beim Chalet, machen wir uns schnell auf den Weg Richtung Durban. In einem suessen kleinen Cafe mit Shop halten wir und geniessen die ersten wirklich warmen Sonnenstrahlen seit wir hier sind.

Die letzte Strecke bis zum Meer in Durban schaffen wir schnell und Manni freut sich ueber die Autobahn. Im superschoenen Stadtteil Melville haben wir ein kleines Paradies hinter hohen Mauern mit Stacheldraht, Julia und ich sogar eine 90qm Wohnung mit Pornobeleuchtung. :)
Murphy, der 11 Wochen alte Welpe begruesst uns gleich und rennt rum, dass wir uns sicher sind, dass er heute nacht gut schlaeft.

Und gleich wieder raus aus dem superengen Parkplatz und Richtung Stadion, das wir alle noch von der Weltmeisterschaft kennen mit seinem markanten Bogen.
Fuer 5Euro kommt man mit einer echten Schweizer Bahn hoch auf ene Platform und der Blick von dort ist wirklich gigantisch. Auf der einen Seite der Indische Ozean mit seinen Wellen und auf der anderen die Stadt, die sogar eine Skyline hat. Wir sind uns einig: Das ist der erste Ort in Suedafrika, an dem wir uns vorstellen koennen, zu leben.

Wieder runter und sofort an den Strand! Wir schlagen uns in die Fluten – im wahrsten Sinne des Wortes. Unsere hochgekrempelten Beine werden relativ schnell nass und Judith, Andreas und Julia machen sich sogar richtig nass, dass sie tropfen. :)
Gut, dass der Indische Ozean nicht so kalt ist. Eigentlich koennten wir hier gut schwimmen, aber dazu haben wir leider keine Zeit. Wir haben naemlich alle einen Baerenhunger.
Das Indische Essen im Curryhaus ist zwar so gar nicht, was wir erwartet haben, dafuer aber typisch fuer Durban. Die Wraps sind so gross, dass einer fuer mind. 2 Leute gereicht haette!

Katrin deckt mich gerade bei der Planung des morgigen Tages mit der Landkarte zu, deshalb hoer ich lieber auf...

Wednesday, August 10, 2011

In den Bergen

Heute stehen wir ohne Wecker auf. D.h. Julia und ich schlafen lange und die anderen haben schon einen ganzen Tag hinter sich, bis wir es aus dem Schlafzimmer schaffen. Es sind schon wieder Tiere im “Garten” und die Emus und der Hund, der sich den 3 Spaziergaengern der fruehen Morgenstunden angeschlossen hat, leisten sich einen kleinen Cockfight. Die Emus kommen dann sogar bis zum Haus mit uns. Das sind vielleicht komische Tiere und ganz schoen gross.
Nachdem sich Katrin mit den Pizzaresten von gestern abend gestaerkt hat – die arme Judith muss ohne Essen los - schnappt sie sich die Autoschluessel und nachdem wir die Heckscheibe vom Frost freigekratzt haben, machen wir uns auf den Weg. Ziel ist der naechste Supermarkt, doch alle “Staedte”, in denen wir vorbeikommen, sind zu klein fuer ein Geschaeft, wie wir es uns vorstellen.
Wir fahren durch den wunderschoenen Golden Gate Park, der wirklich golden ist. Die Landschaft sieht aus wie im Westen der USA und Katrin muss des oefteren nicht nur wegen der schlechten Strassen sondern auch fuer Fotos anhalten.
Auf dem kompletten Weg bis Giant's Castle, wo wir heute nacht schlafen werden, sehen wir die witzigsten Strassenschilder wie z.B. “Keine Feuer fuer die naechsten 25km” oder “Keine Zaeune fuer die naechsten 10km”

An einer Baustellenampel muessen wir warten und sehen viele Wohnwaegen vor uns. Da sieht man einfach, wie klug die Suedafrikaner sind. Wie wir gleich merken, ist die Baustelle so lang, dass wir gute 20 min fahren, bis wir das Ende erreichen. Die Suedafrikaner kennen das wohl schon und bringen mal vorsichtshalber eine Uebernachtungsmoeglichkeit mit, wenn's mal wieder laenger dauert.
Auffaellig ist allerdings, dass keiner auf der kilometerlangen Baustelle arbeitet, an den Enden bei den Ampeln aber eine Menge Bauarbeiter stehen. Das ist hier immer so und wir fragen uns so langsam wie hier jemals eine Strasse neu geteert wird, wenn nie einer arbeitet wenn wir vorbeikommen.
Die Wartezeit vertreiben wir uns mit dem Einueben der Wiesn-Songs. Schliesslich brauchen wir die bald, wenn wir wieder zurueck sind.

In Harrismith versuchen wir, Mittagessen zu bekommen und sind dank der Erfahrungen des gestrigen Tages schon versucht, nach dem Bestellen einen Teil der Gruppe in den Supermarkt zu schicken, um Zeit zu sparen und danach gleich weiter fahren zu koennen. Aber unser Essen kommt superschnell und erstaunlicherweise haben sie auch alles da. Endlich mal wieder Salat!
Dafuer brauchen wir danach im Supermarkt fast den Skianzug, so kalt ist es hier und Julia und Judith werden von einer Frau belaestigt, die an die Scheibe kommt. Durch Ignoranz werden die beiden sie aber auch los.

Die Landschaft ist nun genauso wie wir sie uns fuer die Elefanten, die wir immer noch nicht gesehen haben, vorstellen. Nur leider lassen die grossen Riesen immer noch auf sich warten. Dafuer ueberfaehrt Katrin fast einen Pavian. Beim Anhalten stellen wir fest, dass das nicht nur einer war, sondern mehrere und wir knipsen drauf los wie die Weltmeister und machen gefuehlte 200 Affenfotos. Da dies aber die ersten wirklich wilden Tiere sind, die wir sehen, ist das wohl ok aus meiner Sicht, Katrin sieht das anders. :)
Nicht nur die Affen sind toll, ich bin besonders begeistert von den Baeumen und erwaehne das nur so oft, dass auch alle mitkriegen, dass ich Baeume gerne habe (Schaetzung von Andreas: 84 mal).

Hannelore unser Navi hat seinen Mojo verloren und leitet uns hinter der Autobahn auf einen Feldweg. Wenn der zu Giant's Castle fuehren soll, wollen wir da vielleicht doch nicht hin.
Also zurueck, Hannelore ignorieren und auf die Autobahn, damit das Auto nochmal den 6. Gang geniessen kann, bevor wir uns die letzten 1,5h die Berge hochschlaengeln. Je weiter wir hochkommen, umso enger wird die Strasse, aber unser frisch getaufter Manni schafft das locker.

Hier oben ist es nun so kalt wie noch nirgends, 3 von uns sind schon ein wenig krank und das Abendessen im Restaurant hier ist alles andere als gut, aber wenigstens nicht besonders teuer, wobei es den gestrigen Preis nicht schlagen kann.
Katrin und Judith wollen endlich ihre Nudeln und bekommen sie auch. Leider schmecken sie so seifig, dass sie lieber jetzt im Wohnzimmer unsere Junk Food Reste pluendern.
Wenigstens das Wasser ist richtig heiss. Julia hat uns alle in ihr Damfpbad im Bad eingeladen, das sie gerade gemacht hat.
Das wird hoffentlich die letzte kalte Nacht... Leggins und Jogginghosen sind heute auf jeden Fall angebracht beim Schlafen.

Tuesday, August 9, 2011

Lesotho

Heute bekommen wir zum ersten Mal richtig Afrikanisches Fruehstueck: Bohnen, die wir dankend ablehnen und Ei. Man erkennt nur ganz marginal die Verwandtschaft zu den Eroberern auf der Insel.
Und auch in Lesotho gibt es die haessliche Mischung aus Barney und Blue's Clues, die wir aus 2 Fernsehern verfolgen koennen.
Heizung auf Lesothisch: Heizpilz im Raum, geschlafen wird uebrigens mit Heizdecke.
Hannelore, unser Navi verfaehrt sich ein paar Mal und leitet uns an die Suedafrikanische Grenze, was wir aber nicht wollen, schliesslich koennen wir nicht noch mehr Stempel auf einer einzigen Seite in unserem Pass ertragen, wenn wir jetzt aus- und in 2h wieder einreisen, um dann heute abend Lesotho komplett zu verlassen.
Wir machen uns also mit der Strassenkarte – ganz im Lesotho-Stil – auf den Weg nach Botha-Bothe.
Dabei werden wir 2mal von der Polizei aufgehalten und schaffen es sogar ohne die von Marek vorgeschlagenen max. 30 Rand = 3 Euro Bestechung zu zahlen.
Dafuer bekommen wir umstaendliche Erklaerungen, wie wir an unseren fiktiven bestimmungsort gelangen.
Botha-Bothe ist eine Stadt mit 2 Strassen – die 2.groesste in Lesotho – in der es vor Menschen nur so wimmelt. Ueberall wird etwas verkauft, Frauen laufen mit Plastiktueten auf dem Kopf tragend von einem “Laden” zum anderen und wir sind schneller draussen als wir kucken koennen.
Die kommende Strecke fuehrt uns auf ueber 3000 m Hoehe. Fast geschafft, ist ein LKW vor uns, neben dem wir locker herlaufen koennten und so nutzen wir die freigewordene Zeit fuer Freiluftpinkeln und ein Fotoshooting mit XX, unserem immer noch namenlosen Auto.
Auch hier sieht es unwirklich aus, die Berge sind schneebedeckt und wir sind der 1. Schneeballschlacht schon sehr nahe.
Nachdem ich – als Alpenerfahrene – das Steuer uebernehme, landen wir in der Oxbow Lodge, die laut Lonely planet, hervorragendes Essen haben soll.
Das wuerden wir gerne testen, erwarten es aber kaum. In Lesotho ticken die Uhren einfach anders. Unsere Wetten wie lange 2 Sandwiches, 2 Huehnchen und 1mal Lamm dauern, werden uebertroffen, weil zwischendrin die Kuechencrew selbst Mittag macht.
Aber wir vertreiben uns die Stunde Wartezeit mit lustigem Bienenjagen! Judith: “Jetzt geh doch ins Glas, da gibt's doch was. Jetzt stell dich doch nicht an wie der letzte Depp.”
Als das Essen endlich kommt, ist es wirklich gut, nur manche bekommen die Serviette erst 5 min nachdem sie mit dem Essen fertig sind und der Teller schon wieder in der Kueche ist, damit auch das 2. bestellte Sandwich seinen Weg zu unserem Tisch findet.
Alles, was gegrillt sein sollte, ist in der Pfanne gebraten, aber wie mein Onkel so schoen sagt, der Hunger treibt's rein.
Der Bestellzettel ist von den vielen Umbestellungen wegen nicht vorhandensein essentieller Zutaten so unuebersichtlich, dass Katrin nur noch alles bezahlen kann, ohne zu wissen, was wieviel kostet.
Bis zur Ski-Area schaffen wir es leider nicht mehr, weil wir vor Anbruch der Dunkelheit ueber die Grenze zurueck nach Suedafrika wollen. Noch eine kleine Schneeballschlacht und schon sind wir wieder auf dem Weg zurueck Richtung Batho-Betho.
Und wieder stehen wir an beiden Grenzuebergaengen. In Lesotho bei der Ausreise muss ich einen Fragebogen ausfuellen und kriege vor lauter Aerger gleich Nasenbluten. In Suedafrika ist die Einreise easy und unser Hotel gleich neben der Grenze.
Diese Nacht haben wir ein Chalet fuer die Maedels und ein Einzelzimmer fuer Andreas, das er aber gern abgibt, um in unserem Wohnzimmer zu naechtigen.
Da wir auch eine Kueche haben, wollen wir Salat fuer ein leichtes Abendessen kaufen, aber in Fourisburg gibt es ebenfalls nur 2 Strassen und so gut wie nichts zu kaufen, also gehen wir ins lokale Pub und wollen dort was leichtes.

Und hier kommt der Restaurantbesuch aus der Sicht des ueberaus netten, suedafrikanischen Kellners:
“Ich habe 2 Gaeste, das sollte ein ruhiger Abend werden, aber hier parkt gerade ein weisser riesenjeep vor der Tuer. Den habe ich hier ja noch nie gesehen. Ich heisse 5 Touristen aus Europa willkommen und gebe ihnen unsere lustigen Traktor-Speisekarten.
Bis auf den einzigen Mann, der eine Pizza will – Was ist das denn fuer ein Mann, kann der kein Steak essen? - wollen alle Salat. Kein Problem....
Oder doch... Wir haben ja gar keinen Salat. Also ueberbringe ich die schlechten Nachrichten und gebe ihnen die Speisekarte nochmal zum Aussuchen. Ich schlage ihnen das typisch suedafrikanische Essen vor, Maisplaetzchen mit Fleisch. Es ist ohnehin komisch, dass die alle was vegetarisches bestellen, da werden sie doch gar nicht satt. Die Linke erklaert mir dann, dass sie heute schon suedafrikanisch gegessen haben, Huehnchen in Senfsosse (Das ist doch nicht suedafrikanisch).
Jetzt wollen sie alle Pizza und dann auch noch mit komischen Zutaten. Aber mir soll's recht sein, immerhin habe ich die beiden Maedels auf der rechten Seite davon ueberzeugt, je eine Pizza zu essen und sie nicht zu teilen.
Dafuer lasse ich sie jetzt eine Weile warten. Die haben ja Zeit und koennen mehr trinken. Das tun sie aber auch nicht. Alle meine Bemuehungen, ihnen etwas anderes als ihre Colas aufzuschwatzen, scheitern. Und jetzt bestellt die Eine auch noch ein Mineralwasser. Wir haben aber nur Stilles. Das macht nichts, ich erklaer ihr das schon: “Sorry, das ist Mineralwasser, da ist nur leider die Kohlensaeure schon raus.” Das schluckt sie und bestellt sogar noch einen Rotwein. Na, endlich, werden sie ein wenig lockerer.
Ich bringe ihnen ihre Pizzen und frage, ob auch alles schmeckt. Zumindest sagen sie nicht nein, aber aufessen tun auch nicht alle. Ob die wohl wirklich nicht so viel Hunger hatten? Das kann ja gar nicht sein.
Und dann wollen sie die Reste eingepackt haben. Pizza! Das kann man doch nicht mehr essen. Aber mir soll's Recht sein. Und der Typ bestellt noch einen Cupcake zum Mitnehmen. Das ist vielleicht eine merkwuerdige Truppe.
Um halb acht verabschieden sie sich schon. Was die heute wohl noch machen???
Dafuer habe ich ihnen jetzt die vollen 20 Euro abgeknoepft fuer's Essen. Und mittlerweile habe ich auch noch andere Gaeste, die wenigstens ordentlich trinken.”

Ja, und jetzt sitzen wir hier in unserem Wohnzimmer, das Feuer brennt mittlerweile auch und waehrend ich das schreibe, massiert mir Katrin die Fuesse. So sollte es immer sein!
Gute Nacht!

Monday, August 8, 2011

Auf dem Weg ins richtige Afrika

Das Fruehstueck beginnt mit schwerer Musik... Ave Maria erinnert mich gleich an Weihnachten im August, wenn auch die Kulisse hinter dem wunderschoenen Lodge eher nach einem New England Winter aussieht. Es wird auch nicht besser mit der Musik, aber wir wollen ja ohnehin so schnell wie moeglich nach Lesotho zu Marek.
Ich setze mich ans Steuer und bin ueberrascht, wie schnell ich mich an den Linksverkehr gewoehne. Die Strasse ist um einiges besser als gestern nacht und wir kommen schnell voran. Die Landschaft ist atemberaubend, steppenaehnlich und golden. Unendliche Weite, wie es in Deutschland wohl nie moeglich ist und es gibt kaum kleine Oertchen.

Die Grenze nach Lesotho ist ein wenig verwirrend. Typisch fuer solche Grenzuebergaenge stehen ueberall Menschen mit Haufen von Dingen, Lebensmitteln, Moebeln, allem was man so transportieren kann.
Wir parken unseren protzigen VW und Andreas und ich checken mal die Lage. Selbst die Wartebaenke bei “Immigration Departure” sind festgekettet und ungefaehr so wohl fuehlen wir uns auch. Ausserdem sind wir von Schengen so verwoehnt, dass uns auch nicht so ganz klar ist, dass das hier nur die Ausreise aus Suedafrika ist. Die Einreise nach Lesotho verpassen wir fast. Gut, dass wir dann doch gehalten haben. Das Einreisebuero ist im Vergleich zu den richtig verglasten Schaltern des groesseren Nachbars naemlich ueberhaupt nichts. Ein Tisch, an dem wie beim Einlass in die Disko 3 Leute sitzen, die einen mustern, den Pass anschauen und einen einen Zettel ausfuellen lassen. Der Suedafrikaner vor mir gibt “Einkaufszentrum” als Adresse in Lesotho an und wir fragen uns schon, ob es was ausmacht, wenn wir die Strasse unseres Hotels nicht wissen. Aber das scheint niemanden zu stoeren. Wie wir spaeter von Marek erfahren, haette es wohl auch gereicht zu sagen, dass wir keinen Stempel brauchen. Wissen tut das keiner so genau in Lesotho.
Kaum ist eine halbe Stunde um, haben wir noch 30 Rand bezahlt und sind im Land, was auch gleich Maseru, die Hauptstadt ist.
Marek schickt uns gleich weiter nach Malealea zum Reiten. Ich schaffe es mit unserem weissen Schiff gleich mal eine ganze Ecke Zeit von Hannelore unserem Navi abzufahren. Die Landschaft ist atemberaubend und ich muss des oefteren anhalten oder zumindest langsam fahren, damit jeder seine Fotos schiessen kann oder ich Order geben kann, dass sie gemacht werden. Satz der Fahrt: “Prepare to take a picture in 100m” - Bereiten Sie sich darauf vor, ein Foto zu machen in 100m.” Die Holperstrecke am Ende erinnert ein klein wenig an Costa Rica, aber das spornt nur noch mehr an.
Die Pferde sind schon gesattelt und bevor wir richtig schauen koennen, sitzen alle ausser Katrin im Sattel und Strike, Buffo, Microscope und M... (Andreas' Hirn ist auf so einer Hoehe nicht das Beste)
Die Landschaft ist noch unwirklicher als schon auf der Fahrt. Wir kommen uns vor wie in einem anderen Universum. Das ist Afrika, wie wir es uns vorgestellt haben. Lehmhuetten, Kuehe, Pferde, Schafe, Esel, und viele kleine Kinder.
Mein Pferd will nicht so wie die anderen und der Guide schreit mich an: “You have to kick it” - du musst es treten. - Aber ich will das Pferd nicht treten. Das versteht er nicht und so bleibe ich oft hinten bei Katrin, die neben uns herlaeuft. Mein Pferd kennt auch so den Weg.
Der Souvenirstop ist sehr erfolgreich, zumindest gegen spaeter... Judith bekommt Ohrringe zu sehen, ich will auch, aber Strike, mein Gaul macht wieder nicht mit und das mit dem Treten funktioniert auch nicht so richtig. Also kommt der Verkaeufer zu mir und holt mich mit Strike ab zu Judith.
Und er macht das Geschaeft seines Lebens. 5 Paar Ohrringe fuer 20 Euro und wir handeln nicht mal, weil er es wirklich verdient hat.
Und auch beim Gruppenfoto am Ende hatten wir wieder leichte Koordinationsschwierigkeiten. Microscope mit Julia hat sich staendig im Kreis gedreht und meiner wollte wie vorauszusehen ueberhaupt nicht zur Gruppe. Also ist das Foto wohl ein wenig ungewoehnlich. Das macht es aber doch aus, oder nicht?

Auch auf der Rueckfahrt machen wir mehrere Fotostops. Das warme Licht der Abendsonne taucht die Bergwelt in ein wunderschoen warmes Licht und die Fotos sind der Wahnsinn.

Maseru selbst ist eine Stadt, die man nicht unbedingt gesehen haben muss. Sie ist eine Mischung aus klassischer Grenzstadt und haesslicher Hauptstadt. Es wohnen viele Menschen in den Vororten, die sehr dreckig und mit vielen Blechhuetten verbaut sind.
Wir checken im Hotel ein und sind im Nachhinein froh, dass es einen Sicherheitsmann gibt. Die Geschichten, die uns Marek beim Abendessen erzaehlt, schocken uns.
Uebrigens: Typisch afrikanisches Essen ist Fleisch...
Fuer den Absacker fahren wir in ein Hotel mit Blick ueber Maseru und man sieht genau, wie klein und dunkel die Stadt ist und vor allem, wo die Grenze zu Suedafrika deutlich zu sehen ist, weil danach ueberhaupt nichts zu sehen ist.
Heute Nacht haben wir uebrigens Schwaene, die uns mit ihrem Geschrei wach halten. Aber nach den Katzen von letzter Nacht ist das ja kein Problem mehr. :)

Sunday, August 7, 2011

Die erste Safari

In diesem Urlaub werde ich noch oft fluchen, wenn ich um Zeiten wie 6:40 aus dem Schlaf gerissen werde weil der Wecker klingelt... Aber die Tiere sind nun mal morgens und abends am aktivsten. Und ausserdem wird es schon um 18 Uhr dunkel und deshalb haben wir beschlossen lieber immer frueher ins Bett zu gehen, um die Tage nutzen zu koennen.
Die Lightshow von Judith's persoenlicher kleiner Freundin ignorieren wir soweit es geht, sind aber dennoch von den Blinkelichtern ihrer Schuhe mehr als irritiert und vor allem geblendet. Was tun Eltern heute nicht alles, um ihre Kinder den ganzen Tag rumrennen zu lassen und vom Essen abzuhalten.
Der “Bus” mit dem wir den Game Drive machen wollen, ist ein offener LKW. Kurz ueberlegen wir, ob wir nicht noch den Rest unseres Kofferinhalts anziehen wollen, aber da kommt schon unser Fahrer, weist uns genau darauf hin “Hi, ich bin Yan-Hendrik, Yan, fuer die, die den ganzen Namen nicht aussprechen koennen. Ich hoffe, ihr habt warme Klamotten dabei. Los geht's!”
Die Parkregeln sind schnell erklaert und beziehen sich auf das einzige Tier, das wir hinterher nicht sehen werden – die Elefanten.

Kaum sind wir im Park, geht es auch schon los mit dem Gestaune. Springboecke und Zebras sind die ersten Parkbewohner, die wir sehen. Fuer Yan sind das aber nicht die interessanten und so faehrt er schnell weiter. Dass Julia und ich neben Rockstars sitzen, kriegen wir noch heraus... :)
Auf dem Weg zu den Loewen, die sich ganz in der Naehe aufhalten sollen, sehe ich ganz kurz meine persoenlichen Favoriten, die Giraffen. Uhhhh, jetzt hat sich fuer mich der Urlaub schon gelohnt.

So, hier kommt nun die Preisfrage des Urlaubs: Welche Tiere gehoeren zu den Big Five?
Na, wir werden es noch oft diskutieren und Tiere dazu und wieder wegnehmen.
Auf jeden Fall sind wir uns einig, dass das, was wir jetzt sehen, dazu gehoert. Oben am Berg grasen 2 Nashoerner – Big Five 1 abgehakt. Gnus und Straussen sehen wir viele und schon kommt der naechste grosse: 3 Loewinnen sind auf der jagd nach einer Herde Gnus. Big Five 2 abgehakt.
Die Jagd haben wir uns allerdings ein wenig spannender vorgestellt. Hauptsaechlich sitzen die Loewinnen nur rum, verstecken sich hinter einem Busch und legen sich gegen spaeter sogar zum Sonnen noch auf ein paar Steine. Da wollen wir schon noch mehr Action sehen.
Von einem vorbeifahrenden Auto hoeren wir, dass weiter vorne gerade ein paar Elefanten ueber die Strasse gelaufen sind, aber wir bleiben lieber noch ein wenig bei den Loewen, was sich im Nachhinein als schlechte Entscheidung herausstellt. Die Loewinnen machen nichts mehr und die Elefanten sind dann weg. :( Dieser Zoo ist einfach doch zu gross, als dass man eine Garantie hat, alles zu sehen.
Yan meint dann nur, dass wir ja immer noch die Backup Elefanten haben und faehrt uns zu einem kleinen Coffee Shop fuer eine Pause.
Von den vier Toiletten sind 2 nicht benutzbar und das Schild sagt: Out of order. Ich lache und sage, das ist ja klar, dass 2 Toiletten Out of office sind, womit wohl klar war, dass ich noch nicht ganz im urlaub angekommen bin.
Mehr als 20 min zu spaet kommen auch unsere Rockstars wieder zurueck zum LKW und wir fahren weiter. Auf dem Weg zu den Backup Elefanten sehen wir Giraffen, nicht nur eine sondern 5! Tolle Tiere!
Leider sehen wir auch die Backup Elefanten nicht mehr, obwohl wir uns bemuehen.
Die Backup Elefanten lassen sich leider nicht mehr blicken, dafuer machen wir auf dem Weg raus aus dem Park noch einen Umweg zu Katrin's geliebte Nilpferde, die sich gemeinsam mit Zebras, Springboecken und Gnus an einem kleinen See sonnen.
Alle posen wie die Weltmeister und bewerben sich um Afrika's Next Topmodel, nur die Nilpferde liegen faul rum und bewegen sich kein bisschen. Da muessen wir leider sagen: “Nilpferde, wir haben heute leider kein Foto fuer euch!”
Auf der Suche nach dem Fishadler geraten wir in eine Herde Zebras. Zebras in Afrika sind wie Schafe in Irland, es gibt superviele und sie werden als Loewenfutter extra in den Park gebracht weil sie billig sind.
Ein kleines Zebra ist auch dabei und die Beschreibung von Judith, wo es steht, ist einzigartig: “Na, das kleine vor dem grossen Zebra!” - Welches? “Na, das Schwarz-Weisse!” :)

Und schon ist unser erster Game Drive zu Ende. Wir packen unsere Sachen in der Lodge und versuchen, etwas zu essen zu finden. Da Sun City nahe ist und wir es ohnehin sehen wollten, beschliessen wir uns dort den Bauch vollzuschlagen.
Unser kurzer Abstecher nach Sun City entwickelt sich zum Tagesausflug. Wir bezahlen Eintritt, um ueberhaupt zu den Hotels zu kommen und was uns erwartet, ist ein kleines Las Vegas mitten in Afrika. Alles ist dunkel, ueberall Spielautomaten und es gibt viele Fast Food Restaurants. Katrin will lieber richtiges Essen und wir warten eine gefuehlte Stunde auf den Bus, der uns in das beruehmteste dieser Hotels bringt, damit wir dort essen koennen. Als der Bus endlich kommt, faehrt er aber keineswegs direkt zum Hotel sondern macht die grosse Runde ueber die anderen Hotels und fast auch noch den Parkplatz. Endlich oben angekommen sind manche von uns schon kurz vor dem Ausflippen und dann kommt der Hammer: Wir duerfen nicht rein, wenn wir keine Gaeste sind oder im Rahmen einer Tour kommen.
Andreas wird jetzt superkreativ. Mit dem Foto in der Hand erzaehlt er dem Tuersteher, dass wir einen Termin bei Mr. Bush haben und deshalb rein muessen. Das glaubt Gilbert, unser bald neuer Freund ihm aber nicht und so muss Andreas ihn bestechen... 200 Rand und schon sind wir Gaeste und bekommen auch noch die Grand Tour.
Wir setzen uns in die Tuskbar, die drinnen so kalt ist wie draussen. Auch auf das Essen warten wir wieder ewig. Uebrigens bestellt Katrin dann doch den Burger.
Nach einer gefuehlten Ewigkeit raetseln wir ob die Springboecke noch gefangen werden muessen und der Burger wohl mit dem Bus aus dem Fastfood Restaurant herangekarrt wird.

Wir frieren, aber die Englaender sind wie immer verlaesslich in kurzen Hosen, Roeckchen und Aermellosen Tops unterwegs... Was die Inselinzucht mit denen macht, ist einfach unglaublich.
Damit sich mein Kollege in Muenchen nicht so allein fuehlt mit seinem schwulen Cocktail, bestellt Andreas hier gleich einen aehnlichen. Die Stosszaehne, mit denen die Cocktailkrische auf den Getraenken festgehalten wird, finden wir nun in seiner Jacke wieder.
Dafuer, dass es so lange gedauert hat, ist es auch nicht das beste Essen und das Sun City Hotel enttaeuscht uns in der Gesamtperformance.
Dass zu den Burgern dann Silberbesteck gereicht wird, finden wir auch nicht mehr lustig.

Gilbert, unser Retter im schwarzen Mantel zeigt uns dann noch den Rest des Hotels und den Weg auf den Turm. Von dort haben wir aber wirklich eine spitzen Aussicht auf die Umgebung.
Vor dem Hotel machen wir uns auch gar nicht erst die Muehe auf den Bus zu warten. Als Gaeste :) haben wir schliesslich das Anrecht auf Limo-Service, den wir auch nutzen.
Zurueck am Parkplatz macht sich Julia hinter's Steuer und wir sind so schnell es geht auf dem Weg nach Kroonstaad.
Pothole!!! Das ist das Wort der Fahrt... Die Strecke ist voller Schlagloecher und um Punkt 6 wird es dunkel, was das Fahren nicht gerade leichter macht.
Julia bremst auch fuer Tiere, insbesondere Katzen, die von Katrin fuer einen kleinen Puma gehalten werden.
Ich mache mich daran, die 11800 Songs auf meinem ipod durchzusuchen und eine Playlist fuer's Auto zu erstellen. Nach 1,5h bin ich schon bei Song 2000, habe also nicht mehr so viel vor mir... :)
Gerade noch rechtzeitig vor Schliessung des Hotelgates fahren wir durch die Schranke.
Zum Essen gibt es nichts mehr, also suchen wir alles aus dem Auto zusammen, was es noch so gibt und machen “All you CAN eat”. Noch ein Sambuca zum Nachspuelen, einen netten Blick auf jeden, der in der Toilette sitzt, dank der durchsichtigen Glastuer und schon schlafen wir unter den Deckenmassen.
Die Katzen sind neidisch und kratzen an der Scheibe und wollen reingelassen werden, aber wir sind hart.

Saturday, August 6, 2011

Muede!

Um 10:30 Ortszeit – also wieder zurueck aus einer anderen Zeitzone in die deutsche – landen wir in Johannesburg. Manche sind noch ein wenig muede, andere schon total aufgeregt, weil es jetzt endlich losgeht.
Beim Auto mieten kommen uns schon die ersten Schwierigkeiten entgegen...
EXKURS: 7 Gruende warum man uns keinen Mietwagen geben kann
1. Schluessel steckt nicht
2. er wurde erst auf halb eins bestellt
3. kopieren der 5 Paesse und Fuehrerscheine dauert ewig
4. 5 mal nachfragen ob wir auch nach Swaziland und Lesotho einreisen wollen
5. Kurzschliessen funktioniert nicht
6. Muss noch geklaut werden
7. Muss noch aus Cape Town gebracht werden
8. Wurde schon an die schreiende Italienerin vor uns vergeben
9. Wir haben die Gallone Wasser leergemacht und muessen nun zur Strafe laenger warten.
10. Es ist nicht klar, wer zustaendig ist

Dafuer bleibt uns aber genuegend Zeit, bei Katrin's und Julia's 14-jaehrigem Kennenlernjubilaeum dabei zu sein, das hier direkt bei Europcar, dem Wasser aus der leeren Gallone und einer Packung Prinzenrolle gefeiert wird.
Aus dem Lonely Planet wissen wir, dass wir kein protziges Auto fahren sollen, um die Aufmerksamkeit nicht auf uns zu lenken. Der Kommentar vom Geschaeftsfuehrer, als wir nach einer knappen Stunde endlich Schluessel zu sehen kriegen ist dann: Das ist ein VW Amorok, er ist nagelneu.
Die Europcar Dame schickt uns auf den Weg mit dem tollen Fahrtipp: Just be safe! (Fahrt einfach vorsichtig)
Das Auto ist riesig, nur leider verbraucht der Kofferraum den meisten Platz. Egal!
Supermuede machen wir uns auf den Weg und Andreas findet sich im Linksverkehrchaos schnell zurecht. Nur das mit den Gaengen... egal!

In einem Supermarkt in Rustenburg stocken wir mal ein wenig die Vorraete auf. Am liebsten wuerde ich ja nach den ganzen merkwuerdigen Flugzeugmahlzeiten und dem Junk Food der letzten 24h die kleinen Tomaten mitnehmen, aber die kommen aus Italien und das finde ich dann doch zu krass. Auch den neon-gelben Sirup – suedafrikanische Alternative zu Kontrastmittel – lassen wir stehen. Krasse Farbe, Fotos folgen!!!
Die Wegbeschreibungen der Einheimischen sind aehnlich praezise wie in den meisten Laendern ausserhalb Deutschlands: Die Lodge ist auf dem Weg nach Sun City gleich rechts.
In der Realitaet sind das 30 min Fahrt mit einigen Abzweigungen, aber das macht nichts, wir sind ja werder muede noch haben wir tierischen Hunger...

Die Bakubung Lodge, direkt am Pilanesberg Nationalpark ist ein Paradies. Wir kommen an und noch mit dem Begruessungscocktail in der Hand sehen wir die ersten Tiere. Pumbas – Warzenschweine, Aeffchen und Perlhuehner grasen direkt im an die Lodge angrenzenden Nationalpark.
Muede und gluecklich geniessen wir, endlich angekommen zu sein.
Der Leopardenteppich in den Zimmern laesst uns dann vollends ins Safari-Fieber schwinden und die Nilpferdaufkleber auf dem Toilettenpapier gefallen Katrin natuerlich besonders gut.

Wir beschliessen, dass der, der den 1. Tiger – Tischer – sieht, einen 10er bekommt. Dass wir dafuer nach Asien muessten, merken wir schon noch, keine Sorge. Aber es gibt ja noch viele andere Tiere, fuer die es sich lohnt, nach Suedafrika zu fahren.

Beim Abendessen treffe ich dann einen Kollegen. Die Welt ist so klein... Und ich denke mir noch, als er zur Tuer reinkommt, dass er genauso aussieht wie eben der, der er dann auch wirklich ist. Er ist gerade auf dem Suedafrika Projekt und nutzt 10 Tage Urlaub. Ja, die Welt ist klein!

Am Kaminfeuer wollen wir den Abend noch ruhig ausklingen lassen und uns ein wenig unterhalten. Das ist aber ueberhaupt nicht noetig, die Rockstars einer uns unbekannten Punk-Rock-Band unterhalten sich lautstark an der Bar ueber Crack, Weed und alles moegliche andere, das man rauchen kann. Ausserdem bietet einer von ihnen dem deutschen Harry Potter, der neben ihnen sitzt dauernd an, dass er in seinem Haus in LA schlafen kann, weil er ihn behandeln wird wie f%*@#ing Family. Und er scherzt nicht – I am not kidding!
Das ist uns zu viel und wir verschwinden in die kuscheligen Betten...

Friday, August 5, 2011

Der schwarze Kontinent...

Ich glaube, Katrin will mich nicht mitnehmen... Als ich sie endlich erreiche, ist sie schon auf dem Weg um Flughafen. Ich bin ja aber auch noch frueh genug dran und schaffe es rechtzeitig an den Flughafen, um die rumaenischen Kollegen noch zu treffen und Tschuess zu sagen. Und siehe da, da sitzen Katrin und Judith und essen noch etwas, bevor wir uns mit einer ganzen Menge bunt gemischter Menschen in den Flieger in Richtung Dubai pressen. Von Touristen ueber weiss gekleidete Araber, konventionell angezogene und komplett Verschleierte ist alles dabei. Es duerfte also ein spannender Flug werden und kaum sind wir on board, geht es schon los.
Ein junger Mann sitzt auf meinem Platz am Rand. Neben ihm ist noch frei. Ich will aber meinen Gangplatz haben und mache ihn darauf aufmerksam, dass er falsch sitzt. Er ist fest davon ueberzeugt, dass das nicht stimmt. Auch das nette Bildchen auf den Gepaeckfaechern kann ihn nicht ueberzeugen und noch mit dem Rucksack auf dem Ruecken brauche ich eine Stewardess zur Verteidigung meines Platzes.
Kaum sitzen wir und der Flieger wird voll, wird eben jener Asiate von der Stewardess gefragt, ob er alleine reist. Im vorderen Teil des Flugzeugs sitzt eine Frau, die nicht neben einem Mann sitzen moechte wegen der O-Ton religioesen Probleme. Er ist erstaunt, ich kann es kaum glauben, aber 2 min spaeter sitze ich tatsaechlich neben einer Frau, die nun nur noch von selbigen umgeben ist.
Und schon geht mein Arabisch Kurs los. Die Frau diskutiert fleissig mit der Stewardess und deckt sich dann zu, um zu schlafen. Mehr zu dieser Storz ein wenig spaeter.

Wir heben ab und Emirates hat wirklich ein wahnsinniges Angebot an Filmen, Musik und Videos. Es dauert eine Weile bis wir Getraenke und Essen bekommen. Das liegt hauptsaechlich daran, dass unheimlich viele Religionen im Flieger vertreten sind. Es dauert also schon ca. 30 min bis alle ihre Special Meals haben.
Immer wieder kommt auf den grossen Screens ein Flugzeug mit einem Pfeil und einem schwarzen Wappen. Erst als meine Sitznachbarin ploetzlich leise zu murmeln anfaengt verstehe ich, dass das wohl Mekka ist wohin der Pfeil zeigt und das Wappen ein Gebetsteppich. Das sind Services, die ich noch in keienm Flugzeug gesehen habe.

Ueber Bukarest und Constanza machen wir uns ans Schwarze Meer und fliegen direkt ueber den Irak.
Und wieder kommt eine Durchsage auf Arabisch, die ich nicht verstehe. Die Frau neben mir wacht auf und der Stewart kommt sofort mit getrockneten Feigen vorbei und fragt, was sie essen will. Als sie auch noch Mangosaft bekommt, beginne ich zu verstehen. Es ist Ramadan, die Durchsage war das Announcement, dass die Sonne untergegangen ist und wieder geht das Tablett verteilen los...

Katrin hat in der Zwischenzeit ihr ganz eigenes Abenteuer. Der Junge neben ihr gibt uns einen 2. Blick auf das Flugzeugessen... Gut, dass sie Blistex, ihre Riechsalbe dabei hat, sonst haette das boese enden koennen.
Und nein, die Geschichte von mir, als das komplette Flugzeug sich das Essen nochmal hat durch den Kopf gehen lassen, wollte sie nicht hoeren. Uebrigens hat der Kleine schon wieder Kekse in der Hand. :)

Beim Aussteigen aus dem Flieger laufen wir gegen eine Wand von 38 Grad Hitze. Der Flughafen ist typisch Dubai: Protzig und shiny.
Julia und Andreas treffen wir am Gate, an dem es auf den Liegestuehlen, die wir ergattert haben, ziemlich kalt ist und die Passagiere, die hier noch vor uns nach Dhakar aufbrechen, haben einen unangenehmen Geruch, so dass wir uns ein anderes Plaetzchen suchen, um die viereinhalb Stunden Aufenthalt gut ueber die Buehne zu kriegen. Den Vorschlag, eine Scheibe einzuwerfen, um ein wenig Waerme in das Gebaeude zu bekommen, verwerfen wir schnell wieder. Wir wollen ja hier nicht im Gefaengnis landen.
Steffi, unsere neu gewonnene Freundin, die Katrin, Judith und mir aus dem Muenchen Flieger zugelaufen ist und uns nicht mehr in Ruhe laesst - “Ja, ich finde, wir sollten uns ein wenig bewegen, ich bin auch ganz steif vom Flug” - begleitet uns natuerlich. Alleine wuerde sie sonst den Weg zurueck zum Gate und in den Flieger wohl nicht finden.

Vorbei am dubaianischen Kabelvogel finden wir noch ein paar Baenke bei den Palmen. Die Maedels machen sich auf den Weg, um die Shops zu erkunden – nicht, dass es auch nur einen Shop gibt, der wirklich toll waere – und Andreas rettet mit einem “Are you crazy” Katrin's noch halbvollen Wasserbecher wieder aus der Muelltonne, in die er vom fleissigen Aufraeumer bereits verfrachtet wurde.

Als ich wieder von meinem Spaziergang zurueckkomme, sehe ich Julia, die es tatsaechlich geschafft hat, sich auf den Baenken zwischen die Lehnen so einzuklemmen, dass sie schlafen kann. 100 Punkte fuer endlose Kreativitaet bei vollkommener Muedigkeit.

Und am Ende der schied endlos erscheinenden Wartezeit, kommen wir dann zum Final Call am richtigen Gate an, das sich mittlerweile nicht mehr 5min von uns entfernt befindet sondern geaendert wurde und nun am genau entgegen gesetzten Ende des Flughafens ist. Steffi bekommt fast einen Herzinfarkt und stuerzt sich sofort in den Bus zum Flugzeug, waehrend wir in der Hitze auf den 2. bus warten.

Im Flieger wurde dann noch Desinfektionsspray versprueht und den Rest verschlafen wir.

Saturday, April 2, 2011

01. April: San Jose - nichts besonderes zu sehen

San Jose ist die Hauptstadt von Costa Rica, ist aber nur ein wenig groesser als Ulm und hat fuer Touristen ausser Einkaufen nicht viel zu bieten. Mit dem Stadtspaziergang sind wir also recht schnell fertig und koennen uns den schoenen Dingen widmen: Schmuck und Holz... :)
Und auch People Watching steht ganz oben auf unserer Liste.
Ausserdem handeln wir wieder... Und wieder geht es schief, aber am Ende bezahle ich weniger als ich will. Und das geht so: 14000 steht auf der coolen Schale. Die Verkaeuferin sagt uns, dass alles 30% off ist, das waeren dann also noch 9800 nach unserer Rechnung. Ich biete 9000 und sie sagt, sie hat es uns schon fuer 8000 angeboten. ??? Wer hat sich hier verrechnet. Das ist mir eigentlich egal. Hauptsache ich kriege die Schale billig um sie am Abend in meinen vollen Rucksack zu stopfen.

Um 6 holt uns Gerrardo nochmal ab und bringt uns in ein Texanisches Restaurant mit ausgezeichnetem Essen. Mir tun nur die leid, die morgen mit mir im Flieger sitzen muessen... Knoblauch ole... :)

Zum Thema voller Rucksack: Sonni und Rene haben jetzt wesentlich leichtere Rucksaecke. Ca. die Haelfte meines Gepaecks gehoert nicht mir.
Ganz so wie ich es von Papa gelernt habe, stopfe ich auch noch die kleinste Ecke mit Socken und Unterwaesche aus. :)
Jetzt liegt alles hier und ist bereit, von mir morgen frueh um 5 in Richtung Flughafen gebracht zu werden.
Ich bin gespannt, ob auch alles heil ankommt!

31. Maerz: viel gelernt

Mein Lieblingstag! Auch wenn wir schon mal wieder sehr frueh aufstehen, wird das ein spannender Tag fuer mich und auch Sonni und Rene.
Schon beim Fruehstueck habe ich meinen Spass, als sich ein paar Amerikaner ueber die hohen Benzinpreise und Steuern unterhalten. Da muss ich mich gleich einmischen und ihnen von Deutschland erzaehlen. Danach sind sie ruhig und beschweren sich nur noch ueber die hohen Kosten fuer ihre Army. Aber das ist ja ihr eigenes Problem. :)
Der Weg zur Kaffeefabrik ist eigentlich nicht weit und laut Navi sollten wir in 10 min da sein. Wir machen noch einen "kurzen" Umweg ueber die Stadtmitte, um in einem Supermarkt vorbeizuschauen. Kurz? Das geht waehrend der Rush hour nicht. Schon hier brauchen wir 10 min laenger als geplant und der Weg zur Kaffeefabrik macht uns klar warum hier Mopeds und Fahrraeder die bessere Alternative sind. Wir bewegen und schrittweise vorwaerts und das 1h lang. Eigentlich waeren wir puenktlich, wenn da nicht noch ein kleines Problem waere: Die Wegbeschreibung von Roberto ist so, wie alle Beschreibungen in Costa Rica sind. Es gibt keine Strassenangaben sondern Bushaltestellen, Bruecken, Friedhoefe, Ampeln, die klarmachen, wo man hin muss.
D.h. laut Roberto's Beschreibung geht es nach dem Friedhof an der Fussgaengerampel rechts.... Hmmm, das stimmt nicht so ganz und wir suchen ca. 20min, fragen 2mal nach Volcafe und finden trotzdem nichts. Keiner kann uns wirklich sagen, wo wir hinmuessen und das, obwohl die Firma nicht mal klein ist.
Nach costaricanischer Zeit kommen wir dann punktlich 15 min zu spaet. Roberto, der Produktionsleiter fuehrt uns herum und ich lerne nochmal mehr ueber Kaffee. :)
Volcafe ist einer der Lieferanten fuer Starbucks! Yeah! Wir sehen wie der Kaffee in geschaelten Bohnen ankommt, sortiert wird nach Groesse, Dichte und Farbe, Dann wird er je nach Kunde in Saecke abgefuellt (je 69kg!!!) und in Container verladen. Die Container werden vorher peinlichst genau ueberprueft, fotografiert und gefilmt, damit sicher keine Drogen oder andere Dinge mitgeschmuggelt werden.
Dann gehen wir noch auf die andere Seite der Fabrik. Hier werden die Bohnen direkt von den Farmern angeliefert. Leider ist die Kaffee-Ernte schon vorbei und alles wird gerade fuer Wartung auseinandergenommen, aber der Prozess ist dennoch super interessant.
Wir sehen die Starbucks und Nespresso Bestellungen und erfahren die Eigenheiten der grossen Kunden. :)
Gut zu wissen ist, dass Starbucks auch dafuer sorgt, dass die Farmer genuegend bekommen!
Am Ende der Tour sind wir uns einig: Es ist erstaunlich, wie billig Kaffee ist, wenn man bedenkt, wieviele Schritte, Personen und Orte involviert sind, bis er in der Tasse landet.
Danach treffen wir Selenia, die Mutter einer Bekannten von Rene. Wir schauen ihr wirklich wunderschoenes Haus in Santo Domingo an und gehen mit ihr und Gerrardo, ihrem Mann Mittagessen in einem peruanischen Restaurant. Mmmmmh, lecker!
Der Kaffee danach in ihrem Haus ist sehr stark, aber so soll er ja schliesslich sein. Und hier kommen die anderen interessanten Sachen. Wir sehen eine Frucht, die aussieht wie eine gruener, flacher Bumerang. Innen drin sind Fruechte, die ein "Fell" haben und einen grossen Kern. Sie sind suess und schmecken super.
Dann zeigt uns Selenia noch die Cashew-Frucht. Wir wussten alle nicht, dass die Cashew-Nuss auf einem Baum waechst an einer Frucht.
Die Frucht schaut super aus, aber der Geschmack ist furchtbar. Sie trocknet eienm sofort den kompletten Mund aus und schmeckt nach Kaese. Ugh!
Wir kriegen sie wirklich nicht runter.

Lieber schnell zum groessten Rip-Off, den wir uns hier in Costa Rica antun. Wir wollen noch eine Kaffeeplantage sehen und enden in einer Kaffeetour, die mehr einem Theaterstueck gleicht. Fuer 20$ kriege ich am Ende wenigstens einen Kaffeepflueckerhut. Den habe ich aber auch nur bekommen weil ich in dem laecherlichen Spiel zum Kaffeekosten mitgemacht habe.
Kommentar vom "Showmaster": Ich habe noch nie eine Deutsche gesehen, die so viel gelacht hat.
Hier lernen wir also nicht besonders viel, erkunden aber danach im Garten auf eigene Faust eine Kaffeepflanze und schaelen die Frucht . Das ist vielleicht eine schleimige Angelegenheit... :)

Am Abend sind wir mit Gerrardo und Selenia Essen im Countryclub. Der Blick von diesem privaten Grundtueck ueber San Jose ist sensationell.
Es ist Karaoke-Abend und wir muessen feststellen, dass die meisten Costa Ricaner richtig gut singen koennen. Die Frauen leider nicht so sehr.
Gerrardo, unser Gastgeber singt "My Way" und wir haben Gaensehaut! Wow, der Mann kann singen.

Uebrigens, es gibt immer vier Dinge, die eine costaricanische Stadt ausmachen: Eine Kirche, eine Schule, ein Fussballfeld und eine Bar. Alle in der Stadtmitte. :)

Thursday, March 31, 2011

30. Maerz: Von Manuel Antonio nach San Jose

Der letzte Satz gestern war eigentlich nur spassig gemeint. Wenn wir da schon gewusst haetten, wie wahr er ist, haetten wir ihn sicher nicht mit einem lachenden Auge geschrieben.
Hier kommt die Aufzaehlung: 1 grosse Kakerlake im Bad mit vielen Jungen, 1 noch groessere in der Kueche und spaeter noch eine neue im Bad. Die eine hat Rene erfolgreich an der Wand entlang und unter der Tuer durch nach draussen gescheucht. Unsere Handtuchbarrikade haben wir nach ein paar Minuten wieder abegebaut. Wir wollten ja nicht, dass sie nicht rauskoennen wenn sie wollen und lieber in Richtung Bett krabbeln.
Eigentlich wissen wir auch nicht wirklich viel ueber diese Krabeltierchen. Sie sind einfach nur eklig! Und zu gutem Schlaf haben sie auch nicht beigetragen. Sonni und ich sind uns einig: Allein wegen dieser ganzen Kleintierchen koennten wir nie in einem solchen Land leben. Egal wie sauber es ist (und auch hier war SAUBER BUTZAD!), diese Krabbelviecher wird man wohl nie los. :(

Anyway, heute ist ein neuer Tag und wir haben die Nacht ohne Tiere im Bett verbracht. Wahrscheinlich ein letztes Mal die Gelegenheit auszuschlafen und noch ein wenig zu lesen, bevor wir alles wieder in die Rucksaecke packen und weiterfahren, nach San Jose, wo ich am Sa morgen in den Flieger steigen werde.
Das ist der Plan: Packen, auschecken und einen schoenen Strand finden, mit Parkplatz dahinter, das wir das Auto immer gut im Blick haben und keiner unsere Habseligkeiten klaut.
Schnell dort den Sand unter einer Suesswasserdusche abwaschen bevor wir in die Hauptstadt einfahren.
Aber: Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Wir fahren wieder durch die Palmenwaelder - immer wieder faszinierend - und entscheiden uns, an einen von Uschi empfohlenen Strand zu fahren. Nach 5min Suchen finden wir einen oeffentlichen Zugang zum Meer. Hier gibt es ansonsten nur Privathaeuser, nicht mal Hotels. Und so leer wie die Haeuser ist auch der Strand! Kilometerlang niemand. Nur 2 Personen mit Liegestuehlen sind am Anfang noch da, verschwinden aber relativ schnell und wir sind allein.
Die Hitze ist unertraeglich und wir wollen schnell ins Wasser. Der dunkelgraue Sand ist aber so heiss, dass wir uns fast die Fuesse verbrennen. Und das Wasser ist leider so stuermisch, dass ausser ein wenig reingehen bis zum Knie nichts geht. Die Stroemung ist viel zu stark. Ein klein wenig Abkuehlung schafft es trotzdem und wir begeben uns lieber auf Muschelsuche. Sonni in ihrem Element!
So, was machen wir jetzt mit den nassen Bikinis und ohne Dusche? Keiner zu sehen, also schnell umziehen am einsamen Strand und dreckig, salzig und schwitzig wie wir sind zurueck ins Auto. Da kommt sicher nochmal ein Strand, der auch eine Dusche hat.
Am naechsten Schild biegen wir wieder ab. Uschi ist ein wenig verwirrt als wir vorne im Sand stehen, 40m vom Wasser entfernt. Sie empfiehlt uns 120m zu fahren und dann abzubiegen. Nein, danke! Dieses Mal nicht. Wir haben schliesslich kein Amphibienfahrzeug. :)
Auch hier ist das Wasser eher fuer Surfer geeignet und wir geben schon fast auf, noch einen schoenen Schwimmstrand zu finden.
In Jaco (einer Ballermannstadt) kaufen wir dann wenigstens Mittagessen ein. Guacamole :) Was wuerden wir nur ohne diese herrliche Creme immer essen?

In einem costaricanischen Aldi suchen wir dann noch Rasierschaum fuer Rene und sind weiterhin fest entschlossen nochmal zu baden.
Die Krokodilsbruecke liegt vor uns und die Lust vergeht uns ein wenig. Auf einen Alligatorenbiss haben wir keine Lust. Dafuer halten wir nochmal Ausschau nach den Aras, die Rene schon gesehen hat.
Und genau als wir anhalten fliegen sie vorbei. 2 wunderschoene rot, blau, gelbe Exemplare. Leider geht alles viel zu schnell und wir kriegen die Riesenvoegel nicht vor die Linse. Aber wir haben sie gesehen! In freier Wildbahn. Das ist unglaublich!

Wir machen hier Pause und essen im Stehen auf dem Parkplatz unsere Guacamole, hoffen, dass wir nochmal die Chance auf die bunten Federn haben, aber leider nicht.

Je naeher wir nach San Jose kommen - btw, rechts ueberholen ist hier wohl nicht nur erlaubt sondern die gaengige Art, aneinander vorbeizufahren - umso mehr haben wir das Gefuehl wir kommen in eine andere Welt. Grosse Werbetafeln, riesen Laeden, es sieht fast aus wie in einer amerikanischen Vorstadt.
San Jose selbst erreichen wir bei Einbruch der Dunkelheit. Zum Glueck hat Uschi unser Hotel. Es stehen naemlich nirgendwo Strassennamen geschweige denn haben wir eine Ahnung wo wir sind. Und hier nimmt das Schicksal seinen Lauf.
Zuerst ist anzumerken, dass man hier gleichzeitig auf 10 Dinge achten muss:
1. Den Berufsverkehr
2. Die Mopedfahrer, die jede noch so kleine Luecke nutzen um schneller vorwaerts zu kommen
3. Die Fahrradfahrer, siehe Punkt 2
4. Ob man noch einigermassen zwischen den parkenden Autos durchfahren kann, ohne dass einen ein Taxi rammt
5. zwischen den parkenden Autos hervorlaufende Passanten
6. Pfeile auf dem Boden, die ploetzlich in die andere Richtung zeigen und man somit auf der Gegenfahrbahn faehrt, obwohl man nie die Spur gewechselt hat (mehr s.u.)
7. die ueblichen Schlagloecher, die auch hier riesig sind
8. Die ca. 50cm tiefen Regenrinnen am Strassenrand
9. Die Ampeln, die superschnell schalten
10. Autos, die nicht am Berg anfahren koennen und somit erstmal einen Meter rueckwaerts rollen bevor sie Gas geben

Mit Sonni und Rene, die helfen, auf all diese Dinge zu achten, kommen wir nach nur 1mal verfahren (was uns bei diesem Verkehr ungefaehr 20min gekostet hat) irgendwann in der Strasse an, in der das Hotel sein soll.
Nicht jedoch ohne vorher noch fast frontal mit einem Moped zusammen zu stossen.
Man nehme eine ca. 4spurige Strasse (zumindest fahren mind. 4 Autos nebeneinander her. Der Pfeil auf dem Boden zeigt immer nach vorn, da wir in 800m links abbiegen wollen und es eine Einbahnstrasse ist, fahre ich ganz links. Die 2. Spur wird zur Bus-/ offizielle Autos Spur (oder was auch immer dieses merkwuerdige Zeichen am Boden bedeuten soll, das in den USA heisst, dass hier nur Autos mit mehreren Insassen fahren duerfen. Hier ist das aber nicht so. Egal, wir haben ja unsere Spur. Ploetzlich sehe ich, dass ich rechts rueber soll, da ist aber eine Schlange von Bussen. Und vorne geht die Strass weiter. Also bleibe ich auf der Spur. Es sind ja auch nur noch 150m bis zum Abbiegen. Aber die sind entscheidend. Nach der Ampel ist diese Spur durch einen kleinen Huegel baulich von den rechts liegenden Spuren getrennt. Zweifel, ob ich richtig fahre kommen langsam hoch. Nach 50m sehe ich einen umgedrehten Pfeil auf dem Boden. Oh Sch... ich bin sozusagen auf der Gegenfahrbahn!
Und schon kommt von unten ein Moped. Sonni und Rene merken auch, was passiert ist und in der Hektik biege ich links in die Strasse ab. Ooops, Das ist auch eine Einbahnstrasse, aber in die andere Richtung. Zum Glueck kommt hier nichts und das Gehupe geht erst los, als ich unten wieder in die richtige Richtung auf eine Strasse abbiegen will.
Puh, das ist vielleicht ein Chaos mit den Strassen hier.

Das Hotel ist schlecht zu finden, aber wir schaffen es doch, nachdem ich mal wieder entgegen der Einbahnstrasse gefahren bin. Hier gibt es aber kaum Autos und deshalb ist das nicht so schlimm. :)
Kap's Place ist ein suesses Hostel mit bunten Fliesen auf dem Boden, vielen Pflanzen und Mosaiksteinen.
Jetzt muessen wir nur noch das Auto parken. Der Hotelparkplatz ist voll, also Oeffentlicher Parkplatz. Sonni und ich fahren los. Es sind ja nur 2 Blocks. Aber auch hier kommen wir wieder mit den Einbahnstrassen ins Gehege. Das ist wirklich schlimmer als NYC!
Fuer 800C pro h steht Tico jetzt hoffentlich sicher in einem taghell erleuchteten, von Stacheldraht umgebenen Parkplatz.
Wir kommen auf dem Rueckweg zum Hostel bei einem China-Imbiss/ Supermarkt/ Tabakladen vorbei und beschliessen spontan noch Abendessen mitzunehmen. Das ist ein Laden wie er in Chinatown nicht anders sein koennte. Es gibt alles, der Shop ist aber nur 30qm gross und die Haelfte wird von der Kueche eingenommen.
Endlich klaeren wir die Frage, die uns schon den ganzen Urlaub verfolgt: Wie heisst die "verschrumpelte Oma" Frucht und wie wird sie gegessen?
Den Namen haben wir schon wieder vergessen, aber die Frucht ist ein Gemuese, wird gekocht und schmeckt wie eine Kartoffel, ist aber suesser.
Schade, dass ich die nicht mit nach Hause nehmen kann.

Wednesday, March 30, 2011

Exkurs: Handeln auf costaricanisch

Man nehme einen Touristenshop, in dem nur wenige Artikel bepreist sind. Dazu giesse man einen unfaehigen Mitarbeiter, dessen Spanisch und Englisch gleich schlecht sind. Man finde viele schoene Dinge, von denen man gern wuesste, ob das Preis-Leistungsverhaeltnis angemessen ist.
Zeitaufwand: 10 min
Daraufhin frage man den Mitarbeiter nach einem Preis. Antwort: 2500 fuer die Grossen und 1900 fuer die Kleinen. Ah, das ist superbillig.
Fuer weitere Artikel muss er nach oben zu seinem Chef, um zu fragen, wieviel er den vermeintlich dummen Touris aus der Tasche leiern kann.
Zeitaufwand: je 1 min
Und jetzt kommt's: 3 Artikel und 2 Postkarten: 1. Preis 59200 Colones (ca. 120Dollar). Was? Das kann wohl nicht sein, wenn die beiden kleinen je 1900 und das Grosse, extra nachgefragte 10000 kosten.
Jetzt kommen Sonni's Handelkuenste zum Einsatz. Zuerst wird diskutiert, wieviel die Artikel wirklich kosten und ploetzlich hat wohl alles 1 Null mehr. Das aktzeptieren wir nicht und Sonni bietet 30000 fuer alles zusammen. Das ist immer noch mehr als wir zahlen wollen, aber immerhin schon ca. nur noch die Haelfte dessen, was er wollte.
Zeitaufwand: 10 min
Das kann er so nicht akzeptieren, also wieder hoch zum Chef. Neuer Preis: 26000. Ich wuerde sagen: Keine weitere Verhandlung notwendig!
Danke fuer die 4000 geschenkten Colones. Das ist unser Cocktail! DANKE!

29. Maerz: Die Attacke des Leguan

Heute ist mal wieder ausschlafen angesagt, was manche mehr und andere weniger geniessen. Beim Oeffnen unserer Luxusvillatuer kommt uns dann die Realitaet in Form der schwuelen Hitze entgegen. Baeh!
Lieber wieder rein und noch ein wenig mehr Sauerei auf den unzaehligen Sofas in unserer Suite verbreiten. Sonni's Untermieter, La Cucaracha (die faustgrosse Kakerlake) hat sich schon im Bad verschanzt.
Es hilft alles nichts. Raus zum Fruehstueck - d.h. Burrito und Pancakes machen es uns moeglich den Tag in der Schwuele und im Nationalpark zu ueberstehen. Damit wir Sonni's Bushaeuschen Manie gerecht werden, setzen wir uns heute mal an ein weniger schoenes Exemplar und warten auf den oeffentlichen Bus. Ob der wirklich von Mercedes Benz ist, bleibt bis zum Schluss ein Geheimnis. Ich denke, nur mein Papa koennte diese Frage beantworten.
Manuel Antonio als Ort ist nicht besonders schoen und der Strand komplett ueberfuellt, sowie nicht besonders sauber. Auf dem nicht besonders gut ausgeschilderten Weg zum Parkeingang lassen wir schon mehr als 20 grosse Schweisstropfen liegen. Baeh!
William, ein Naturalista Fuehrer faengt uns noch vor dem Tickethaeuschen ab und bietet uns eine Privattour an, die allerdings sofort beginnt.
Nichts war's mit unserem Strandtag, aber so eine Gelegenheit lassen wir nicht aus. Schliesslich wollen wir nicht in einer riesen Gruppe mit vielen Kindern auf die Suche nach den Tieren gehen.
Und schon nach ein paar Metern sehen wir das 1. Faultier im Baum haengen. Man stellt sich Faultiere wirklich haesslich vor, sind sie aber eigentlich nicht. Dieser riesen Koerper hat einen kleinen Kopf mit einem riesen Laecheln (Happy hour Gesicht). Die Bewegungen, wie wir noch bei mehreren weiteren Faultieren sehen werden, finden nur in Zeitplupe statt, was das Beobachten relativ einfach macht. Fuer das Faultier ist jede Bewegung aber ein Hochgeschwindigkeitsakt.
Man glaubt es kaum - Sich angesprochen fuehlende aufgepasst :) - Faultiere kommen nur einmal pro Woche von den Baeumen, um zu sch...
Froesche, Termitennester, gut riechende Limonellas, Pfeffergewaechse... wir sehen viel.
Und dann kommt mein persoenliches Highlight: Das Capuccino Aeffchen (Rene: Ob es seine Naemensaenderung wohl witzig findet?) Fuer alle, die das Aeffchen noch unter dem alten Namen kennen: Kapuzineraeffchen (bekannt aus Outbreak). Wir verfolgen den kleinen Affen wie er vom Baum kommt, ueber die Strasse laeuft und in einem anderen Baum zu Fressen beginnt.
Dann muessen wir aber schnell weiter, weil ein Faultier mit seinem Jungen auf dem Boden ist (Reminder: Was macht es da wohl?)
In Zeitlupengeschwindigkeit haben wir nun die Gelegenheit sowohl die Mama als auch ihr auf dem Bauch befindliches Baby genauer anzuschauen. Soooooooooooooo suess!
Fledermaeuse, Libellen, Voegel, Baeume mit Pferdehodenfruechten, Leguane und dann natuerlich am Ende der grosse Pool des Naturalista: La mer! :)
Der urwald geht wirklich bis zum Strand. Faszinierend. Vor allem, wenn man dann einen Leguan sieht, der etwas grosses im Mund hat. Und hier nimmt das Schicksal seinen Lauf.
Von hinten sieht der Leguan schon super aus. Aber das ist mir nicht genug, zumal er eine grosse rote Frucht im Mund hat. Also geh ich vorsichtig um das Tier herum und in die Hocke, um ihn besser ablichten zu koennen. Ich bin aber nicht die Einzige, die ihn gespottet hat und es stehen viel Leute herum. Mir gelingt es gerade noch 1 Foto (gefuehlte 10) zu machen - das Foto ist uebrigens nicht scharf! - als ein Mann neben mir eine schnelle Bewegung macht - das weiss ich aus Erzaehlungen - und der Leguan losspurtet in meine Richtung. Puh, sind die Tiere schnell. Ich mache einen Satz nach hinten mit der Kamera in der Hand und der Leguan flitzt an mir vorbei - und zwar nicht in Faultiergeschwindigkeit sondern affenschnell.
Dadumm, dadumm, dadumm... Mein Herz schlaegt so schnell wie das eines Kolibris! Das haette auch ins Auge gehen koennen.
Beim naechsten Leguan passe ich besser auf und vor lauter Begeisterung ignoriere ich den ca. 50cm langen direkt neben mir.
Doch der Naturalista holt mich zuerst auf die sichere Seite und waehrend ich das Riesenmonster fotografiere, kitzelt er mich mit einem Palmwedel am Fuss. Und wieder mache ich einen Satz! Jetzt reicht's aber mit den Leguanen, zumindest bis wir am Strand liegen und schon der naechste kommt.
Manuel Antonio hat angeblich die schoensten Straende in Costa Rica und das schauen wir uns jetzt genauer an bis das Gewitter kommt und uns aus dem Park treibt. Am Anfang regnet es ncoh gar nicht so stark und wird nur immer noch schwueler. Die Frage, ob wir nass vom Meer/ Regen oder so verschwitzt sind, laesst sich nun nicht mehr eindeutig beantworten.
Bis der Bus kommt, vertreiben wir uns die Zeit in einem Touriladen - siehe Exkurs: Handeln auf costa ricanisch.
Bis wir vor dem Hotel sind, fliessen links und rechts der Strasse Sturzbaeche, so sehr regnet es jetzt. Dafuer ist die Temperatur angenehmer.
Das Fussballspiel Costa Rica gegen Argentinien schauen wir uns im hoteleigenen italienischen Restaurant an, in dem wir uebrigens das bisher beste Essen geniessen. Mmmmh, lecker!
Jetzt gehen wir noch eine Runde Kakerlaken jagen und dann morgen in Richtung San Jose!

Tuesday, March 29, 2011

28. Maerz: Zu viel erlebt fuer einen Tag

Die Nacht war viel zu kurz. Nachdem Sonni vor unserem Zimmer von einem Skorpion ueberrascht worden ist, sind wir gespannt, was uns heute erwartet und wir sollen nicht enttaeuscht werden.
Um 7 holt uns der Naturalista Fuehrer vom Hotel ab und wir folgen ihm zum Park. Dort machen wir eine gefuehrte Nebelwaldtour mit 6 Amerikanern. Adrian, unser Guide ist sehr motiviert und auch erfahren. Gleich als wir in den Park reingehen, hoert er den Quetzal, den seltenen Vogel, der hier zu Hause ist. Er imitiert sein Pfeifen und mit dem Fernglas sehen wir ein Weibchen. Die naechsten 3h drehen sich um Baeume und Pflanzen im Regenwald, Voegel, huepfende Ameisen, Stabheuschrecken (Gottesanbeterin), Schlangenschmetterlinge und Affen. Das ist einer der faszinierendsten Waldspaziergaenge, die ich je gemacht habe. Adrian kennt und kann alle Vogelstimmen. Wahnsinn!
Am Ende der Tour gehen wir in den Kolibrigarten, in dem wir 8 unterschiedliche Arten von Kolibris sehen, von ganz klein, bis groesser. Einer schafft 80 Fluegelschlaege pro Sekunde.
Das ist ein wirklich sehr interessanter Morgen.
Im Hotel packen wir mit Turbogeschwindigkeit alles zusammen und nehmen jetzt die angeblich bessere Strasse nach unten ins Tal und in Richtung Nationalpark Manuel Antonio, der direkt am Meer liegt. Ohhhh, la mer!
Aber zuerst muessen wir wieder runter. Und jetzt ueberfahre ich den Leguan nicht sondern wir halten an und schauen uns den heute braunen Freund genauer an.
Im Tal ist die Hitze unglaublich. Waehrend dem Mittagessen kommen wir uns so vor, als wuerde staendig jemand hinter uns heisse Luft durch's offene Restaurant blasen.
Auf unserer Stammstrecke, der Interamericana, kennen wir uns ja schon bestens aus. Die Strasse in Richtung Manuel Antonio, am Meer entlang zweigt jedoch bald ab und hat einiges zu bieten. Wir fahren ueber eine Bruecke, auf der ungewoehnlich viele Leute stehen und in den Fluss starren. Unser Navi, das uns mit Costa Rica Specials versorgt, sagt an, dass es in diesem Fluss immer Krokodile zu sehen gibt, also halten wir an.
Sonni und Rene gehen zuerst und als sie gerade ausgestiegen sind und das Termiten Nest fotografiert haben, schlaegt der Blitz nicht weit davon ein, gefolgt von einem Donner, der mir Schweissperlen auf die Stirn jagt. Es hoert sich an, als ob ein Auto die Bruecke hinunterstuerzt, so laut ist das Grollen und so aggressiv.
Die Krokodile sind nicht weniger beeindruckend. Zuerst erkennt man sie gar nicht wirklich. Sie liegen im Wasser wie bemooste Steine mit Struktur. Wenn man sie so liegen sieht, wuerde man nie denken, dass sie so schnell sein koennen. Sie sehen eher aus, als ob sie sich seit Jahren nicht vom Fleck bewegt haben.
Rene sieht sogar noch 2 Aras, die frei herumfliegen. Was fuer ein Tag!
In Jako sehen wir den costaricanischen Ballermann! Nicht schoen, aber wohl selten hier.
Und dann fahren wir bestimmt 30 min durch einen Palmenwald, der Uschi zu folge fuer die komplette Produktion von Kokosoel und anderen essbaren Dingen verwendet wird. In Reih und Glied stehen hier 1000e Palmen.
Kurz vor Sonnenuntergang kommen wir nach Manuel Antonio und finden das groesste Hotelzimmer, das man sich vorstellen kann. Unsere "Wohnung" hat geschaetzte 90qm, superschoen und die Anlage ist mit 2 Pools und 2 Jakuzzis genau nach unserem Geschmack. Nach einem Tag im Auto brauchen wir genau das!

27. Maerz: Sind die Quaker bescheuert?

Kaffeegeruch weckt mich. Ich oeffne die Augen und Rene steht mit einer Tasse dampfendem Gold vor mir... So muss das sein und bei mir zieht das auch, im Gegenteil zu Sonni. :)
Obwohl es am Meer so schoen ist, wollen wir ja noch was anderes sehen und machen uns bei bruetender Hitze auf in Richtung der Nebelwaelder bei Monteverde und Santa Elena. Die Strassenkarte verheisst mal wieder nichts gutes und Uschi will uns einen Umweg fahren lassen, der auch in einer - wie sie hier in Costa Rica heissen - unbefestigten Strasse endet. Da koennen wir doch gleich den anderen Weg nehmen, da ist es wenigstens nicht so viel Schotterpiste --> denken wir.
Zuerst verfahren wir uns mal anstaendig und biegen schon vor der Bruecke ab an Stelle von danach. Sofort wird die Strasse zur Staubstrecke. Vorbei an Holzhuetten, wie wir sie aermlich noch ueberhaupt nicht gesehen haben in Costa Rica, Hunden, Kleinkindern, frisch gewaschener Waesche, die ueber den Zaeunen haengt und nun von uns wieder eingestaubt wird, endet unser Weg nach ca. 2km (20 min Fahrt) abrupt auf einem kleinen Huegel, auf dem ein Wasser- oder Elektrizitaetswerk steht. Der Waerter schaut ein wenig verdutzt, wie wir uns hierhin verirren koennen. Wir drehen um und beim Zurueckfahren sehen wir auch auf der anderen Seite des Flusses schon die ein wenig bessere Strasse. Ja, da wollen wir hin.
Die Strasse nach Monteverde verdient nicht mal annaehernd ihren Namen. Es ist staubig, voller spitzer Steine, Schlagloecher, riesen Steinbloecken (@Julia: Die Strasse bei dir in Bochum ist nichts dagegen), aber das macht unserem Tico nichts aus.
Kaum ein Drittel gefahren, hoere ich: ACHTUNG! Ich ziehe nach links und schaffe es gerade noch so, einem blaeulichen Leguan auszuweichen. Das ist wirklich kein Tier, das ich auf meiner Abschussliste haben moechte, und das gelingt mir auch. Vor lauter Schreck fahren wir weiter, ohne das schoene Tier abzulichten, aber es sollen in den naechsten 2 Tagen noch mehr fuer uns exotische Tiere kommen.
Ein Schild verspricht eine tolle Aussicht. Wir biegen links ab und sind ueberwaeltig von einem Holzsteg, der das komplette Tal ueberblickt. Ein penibel sauberes Bano gibt es auch und wir jagen eine Weile mit dem Fotoapparat einen riesen Greifvogel, der seine Runden dreht, ohne ihn aber je schoen auf ein Foto zu bekommen.
Weiter geht die Wackelfahrt - wir wundern uns, wie Milch es je in den dort oben gelegenen Supermarkt schafft, ohne Sahne geworden zu sein.
Lange 18km spaeter kommen wir ploetzlich auf eine wunderschoene Teerstrasse und koennen es gar nicht glauben.
Und hier geht die Serie der wunderschoenen, wenn auch ein wenig teuereren Hotels los. Wir finden ein deutsch gefuehrtes Hotel und genauso ordentlich, sauber und wunderschoen ist es auch. Also erstmal wieder alles auspacken. Es werden uebrigens immer mehr Plastiktueten, die wir so mit uns rumtragen. Heute ist aber auch eine sehr erfreuliche dabei: Mango und Ananas, die uns schon auf der Fahrt das Wageninnere mit ihrem Duft versuesst haben.
Schweizer Sackmesser raus und ran an die Mango. Oh, schmeckt die gut!!! Die Sauerei will man sich lieber nicht ausmalen, wie wir das ohne Teller auf dem Bett mit einer Plastiktuete alles hingekriegt haben.
Der Weg zum Ranario (Froschteich) ist eigentlich ganz einfach, trotzdem verirren wir uns und Sonni schaut genuesslich zu, wie ich mit meinen Spanischkenntnissen versuche, den Weg zu erfragen. Komisch, dass selbst die Einheimischen ihn nicht kennen. Aber nach noch einmal nachfragen, finden wir die Froesche und erleben eine sehr interessante Stunde. 25 verschiedene Froscharten sehen wir. Darunter ein paar giftige, die rot sind mit blauen oder gruenen Beinen, eine haessliche Kroete, die bis zu 25cm gross werden kann und natuerlich den gruenen Frosch mit den roten Augen. Auch der romantische Frosch, der seiner Froeschin 50 Naechte lang etwas singen muss, bevor er auf ihren Ruecken darf zeigt sich.
Es ist wirklich erstaunlich, was die Costa Ricaner ueber ihre Froesche wissen und die glitschigen Tierchen sind irgendwie suess.

Sunday, March 27, 2011

26. Maerz: Tag am Meer

Was fuer ein fauler Tag. Naja, nicht fuer alle. Um 5:45 geht Rene zum Joggen am Strand und kommt enttaeuscht zurueck. Die Sonne geht ueber den Bergen auf, nicht ueber dem Meer. Ich hingegen bin froh, dass ich mich nicht aufgerafft habe, um das Spektakel zu fotografieren sondern brav im Bett geblieben bin und weitergeschlafen habe.
Bis zum Mittagessen sitzen wir rum, reden, schauen die Bilder von der Weltreise an. Ein Morgen nach meinem Geschmack. :) Kaffee, reden, was anschauen.
Die Reste vom gestrigen Abendessen - inkl. Bier - gibt's um 11 als Fruehstueck. Mmmmh, yummy.
Den Nachmittag verbringen wir mit Wilson, unserer Kokosnuss, die zum Wasserpolo benutzt wird und wir machen sogar einen californischen Freund, der mit uns spielt. Nur seine Freundin - aus San Francisco, als ob uns das interessieren wuerde - findet das nicht so lustig. Die Wellen sind ganz schoen hoch und nicht nur einmal nehmen wir eine Nase voller Meerwasser. Alles gut durchgespuelt jetzt. Da kommt kein Schnupfen mehr auf!
Warum sagt einem eigentlich keiner, wie anstrengend es ist, eine mit Wasser gefuellte Kokosnuss zu werfen, wenn man im Wasser nicht stehen kann?
Am Strand tut sich heute surfertechnisch einiges. Die deutschen Maedels, die heute vormittag angekommen sind, gehen gleich voll auf Angriff und krallen sich sich die Surfer aus der Schule nebenan. Im Wasser toben Kinder, Touristen, Ticos, alles was die Wellen so ertraegt, die Hunde nicht zu vergessen.
Und jetzt, wo die Sonne untergeht, sitze ich hier, auf einem Strandtuch und schreibe diesen Bericht, bei einer Traumkulisse.
So koennte ich immer arbeiten, nur einen bequemeren Sitzplatz als das Tuch im Sand braeuchte ich. :)

25. Maerz: Endlich am Strand

Die Nacht war heiss. So heiss hatten wir es noch nicht seit wir hier sind und ohne Klimaanlage schaffen wir das nicht. Und laut war es auch. Staendig bellt irgendwo ein Hund oder faehrt ein Auto mit riesen Lautsprechern auf dem Dach durch die Strassen. Auch die LKWs machen einen riesen Laerm. Dafuer sind wir umso frueher wach.
Nicoya liegt mitten auf der Halbinsel, nicht besonders schoen, dafuer umso heisser und ohne den erfrischenden Wind vom Meer. Das kann nur eines heissen: Schnell weg hier in Richtung Playa Samara. Nicht aber bevor wir wieder mal gepackt haben und uns dann noch etwas zum Essen gesucht haben.
Tagsueber ist hier auch bedeutend mehr los als am Abend und im Parque Central findet ein Konzert zum internationalen Wassertag statt. Die Musik hoeren wir auch in unserem "Garagenrestaurant". Ein langer Schlauch, in dem serviert und hinten gekocht wird. Leider gibt es von den wenigen Sachen, die es ueberhaupt fuer's Fruehstueck auf der Karte gibt nur wenige. Ausser Gallo Pinto (Bohnenreis) mit allerlei Zusaetzen gibt es weder Pancakes fuer Rene noch ein Muesli fuer mich.
Fuer meinen Bohnenreis mit Sour Cream geht der Kellner, der ohnehin sehr lustlos ist, dann noch schnell um die Ecke zum Einkaufen.
Das Konzert im Park ist schoen, typisch spanische Musik und wir sehen eine Menge Schulkinder in ihren Uniformen, die Essen verteilen und auch bekommen und etwas ueber das kostbare Gut Wasser erfahren.
Bevor wir uns auf den Weg in Richtung Strand machen, kuehlen wir uns noch bei einer Folge Dawson's Creek (man bleibt halt doch immer Teenager :)) und der Klimaanlage ab.
36km bis zum Strand... Bei meinem Fahrstil sollten wir das ja in 8 min schaffen. Die costaricanischen Strassen sind da allerdings immer anderer Meinung.
Eine Cabina direkt am Strand finden wir erst nach mehreren Anlaeufen. Jetzt sitzen wir dafuer superschoen inmitten von Palmen, die gelegentlich auch mal eine Nuss von sich geben, die mit einem riesen Plumps im Sand landet und geniessen das costaricanische Lebensmotto: Pura Vida!
Nur die Schnaken und Kokosnuesse machen Sonni ein wenig Angst. Ich bin froh, dass es nun doch jemanden gibt, der noch mehr gestochen wird als ich und bin bisher mit 3 Stichen davon gekommen. Rene ist noch ohne, nur Sonni ist wohl sehr beliebt.
Hohe Wellen und weicher Sand machen es uns leicht, laenger bleiben zu wollen.
Am Abend gibt es lecker Soft Tacos mit Huehnchen, Bohnen und Gemuese.... Ohhhhhh Tomate fuer die Eva, Huehnchen fuer die Sonni und Bohnen fuer den Rene! Was so eine Gemeinschaftskueche nciht alles hervorzaubert. Keine Angst, ich habe nur geschnippelt, nicht gekocht.
:) Die Kulisse, das Essen, das Radler... Was will man mehr und selbst die Temperaturen sind angenehm, so dass wir danach gut schlafen koennen - bei Meeresrauschen.