Es regnet und somit faellt der Morgendrive mit Manni aus. Wir verschlafen auch gleich und machen uns deshalb ohne Fruehstueck auf den Weg in Richtung Swaziland. Die suedafrikanische Seite der Grenze ist hier nagelneu, man sieht genau, dass fuer die Weltmeisterschaft im letzten Jahr investiert wurde mit einem neuen Zollgebaeude und hohen Zaeunen.
Swaziland auf der anderen Seite ist das komplette Gegenteil. Nicht nur, dass hier der Teer aufhoert, beim Abstempeln lassen des Passes wird nicht mal die Seite mit dem Bild aufgeschlagen. Der Zoellner sammelt lediglich das Einreiseformular ein ohne es zu lesen oder zu vergleichen mit dem Pass und legt es auf einen riesen Stapel. Bei diesem Chaos wissen die in 10 Jahren noch nicht, wer in ihrem Land zu Gast war.
An der Seite gibt es 3 Boxen mit Kondomen, die man kostenlos mitnehmen kann. Das ist bei einer HIV-Rate von weit ueber 30% auch noetig und das erste Schild das wir sehen, als wir nach der Fahrt durch das Grenzdorf wieder auf einer normalen Strasse sind, weist darauf hin, dass man seinem Partner treu sein soll, wegen der HIV Gefahr.
Jetzt sind wir wieder in Afrika. Suedafrika scheint nur die Light Version zu sein.
Strassenschilder warnen uns vor Pumbas, die die Strasse ueberqueren, aber leider sehen wir keinen. Als die Warnschilder Kuehe zeigen, sieht das schon anders aus. Mehrere Male muss ich anhalten, um den Kuehen Platz zu machen, die hier ueberall links und rechts am Strassenrand grasen.
Ausser der Haupstrasse ist hier nichts mehr geteert und man sieht, dass das Land sehr arm ist.
Nach ca. 1h finden wir uns in Manzini wieder und kommen uns vor, als ob wir in der Zukunft gelandet waeren. Grosse Werbetafeln, ein BMW Haendler, der auch in Deutschland stehen koennte und viel Industrie. Wo sind wir denn hier? Na, im industriellen Zentrum des Landes. Wir beschliessen sofort, hier Mittag zu essen, weil das wohl die einzige Chance auf eine Mahlzeit ist, die wir aus einer Karte bestellen koennen und das klappt auch. Manni parkt draussen und wir passen auf, dass ihm nichts passiert.
Es ist Sonntag und alle sind schoen angezogen. Sie kommen bestimmt aus der Kirche.
Auf dem Weg nach Lobamba, in der Naehe des Koenigssitzes, wo wir schlafen wollen halten wir an einem Kuenstlermarkt an. Es ist ein Touristenmarkt, aber die ausgestellten Kunstwerke sind schoen. Wir finden alle unsere Mitbringsel. :)
In Lobamba machen wir noch einen Spaziergang, Judith und Katrin entdecken ein ziemlich grosses, rotes Insekt und ich einen Mueckenstich. Da aber ueberhaupt keine Malaria-Saison ist, mache ich mir mal keine Sorgen. Und wenn, bin ich schon wieder in Deutschland wenn es ausbricht.
Zum Abendessen wollen wir in den Ort fahren und landen in einem nagelneuen Einkaufszentrum mit mehreren Restaurants. Das passt ueberhaupt nicht hierher, aber scheinbar gibt es hier mehr Weisse, die wir dann im “Spur” auch sehen. Unsere Kellnerin ist ganz neu und bemueht sich sehr um uns und auch alle unsere Sonderwuensche. Beim Anblick ihres Trinkgeldes am Schluss, kriegt sie das Grinsen kaum noch aus dem Gesicht. Das war wahrscheinlich ein halber Monatslohn fuer sie. Na, hoffentlich kommen noch mehr Touristen. Sie ist auf jeden Fall sehr nett!
Nachtrag: Es regnet seitdem wir vom Essen zurueck sind und in der Nacht kommt noch ein superlautes Gewitter dazu, dessen Donner uns nicht schlafen laesst, und das nicht nur wegen der Lautstaerke sondern auch wegen der Laenge.
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