Ich glaube, Katrin will mich nicht mitnehmen... Als ich sie endlich erreiche, ist sie schon auf dem Weg um Flughafen. Ich bin ja aber auch noch frueh genug dran und schaffe es rechtzeitig an den Flughafen, um die rumaenischen Kollegen noch zu treffen und Tschuess zu sagen. Und siehe da, da sitzen Katrin und Judith und essen noch etwas, bevor wir uns mit einer ganzen Menge bunt gemischter Menschen in den Flieger in Richtung Dubai pressen. Von Touristen ueber weiss gekleidete Araber, konventionell angezogene und komplett Verschleierte ist alles dabei. Es duerfte also ein spannender Flug werden und kaum sind wir on board, geht es schon los.
Ein junger Mann sitzt auf meinem Platz am Rand. Neben ihm ist noch frei. Ich will aber meinen Gangplatz haben und mache ihn darauf aufmerksam, dass er falsch sitzt. Er ist fest davon ueberzeugt, dass das nicht stimmt. Auch das nette Bildchen auf den Gepaeckfaechern kann ihn nicht ueberzeugen und noch mit dem Rucksack auf dem Ruecken brauche ich eine Stewardess zur Verteidigung meines Platzes.
Kaum sitzen wir und der Flieger wird voll, wird eben jener Asiate von der Stewardess gefragt, ob er alleine reist. Im vorderen Teil des Flugzeugs sitzt eine Frau, die nicht neben einem Mann sitzen moechte wegen der O-Ton religioesen Probleme. Er ist erstaunt, ich kann es kaum glauben, aber 2 min spaeter sitze ich tatsaechlich neben einer Frau, die nun nur noch von selbigen umgeben ist.
Und schon geht mein Arabisch Kurs los. Die Frau diskutiert fleissig mit der Stewardess und deckt sich dann zu, um zu schlafen. Mehr zu dieser Storz ein wenig spaeter.
Wir heben ab und Emirates hat wirklich ein wahnsinniges Angebot an Filmen, Musik und Videos. Es dauert eine Weile bis wir Getraenke und Essen bekommen. Das liegt hauptsaechlich daran, dass unheimlich viele Religionen im Flieger vertreten sind. Es dauert also schon ca. 30 min bis alle ihre Special Meals haben.
Immer wieder kommt auf den grossen Screens ein Flugzeug mit einem Pfeil und einem schwarzen Wappen. Erst als meine Sitznachbarin ploetzlich leise zu murmeln anfaengt verstehe ich, dass das wohl Mekka ist wohin der Pfeil zeigt und das Wappen ein Gebetsteppich. Das sind Services, die ich noch in keienm Flugzeug gesehen habe.
Ueber Bukarest und Constanza machen wir uns ans Schwarze Meer und fliegen direkt ueber den Irak.
Und wieder kommt eine Durchsage auf Arabisch, die ich nicht verstehe. Die Frau neben mir wacht auf und der Stewart kommt sofort mit getrockneten Feigen vorbei und fragt, was sie essen will. Als sie auch noch Mangosaft bekommt, beginne ich zu verstehen. Es ist Ramadan, die Durchsage war das Announcement, dass die Sonne untergegangen ist und wieder geht das Tablett verteilen los...
Katrin hat in der Zwischenzeit ihr ganz eigenes Abenteuer. Der Junge neben ihr gibt uns einen 2. Blick auf das Flugzeugessen... Gut, dass sie Blistex, ihre Riechsalbe dabei hat, sonst haette das boese enden koennen.
Und nein, die Geschichte von mir, als das komplette Flugzeug sich das Essen nochmal hat durch den Kopf gehen lassen, wollte sie nicht hoeren. Uebrigens hat der Kleine schon wieder Kekse in der Hand. :)
Beim Aussteigen aus dem Flieger laufen wir gegen eine Wand von 38 Grad Hitze. Der Flughafen ist typisch Dubai: Protzig und shiny.
Julia und Andreas treffen wir am Gate, an dem es auf den Liegestuehlen, die wir ergattert haben, ziemlich kalt ist und die Passagiere, die hier noch vor uns nach Dhakar aufbrechen, haben einen unangenehmen Geruch, so dass wir uns ein anderes Plaetzchen suchen, um die viereinhalb Stunden Aufenthalt gut ueber die Buehne zu kriegen. Den Vorschlag, eine Scheibe einzuwerfen, um ein wenig Waerme in das Gebaeude zu bekommen, verwerfen wir schnell wieder. Wir wollen ja hier nicht im Gefaengnis landen.
Steffi, unsere neu gewonnene Freundin, die Katrin, Judith und mir aus dem Muenchen Flieger zugelaufen ist und uns nicht mehr in Ruhe laesst - “Ja, ich finde, wir sollten uns ein wenig bewegen, ich bin auch ganz steif vom Flug” - begleitet uns natuerlich. Alleine wuerde sie sonst den Weg zurueck zum Gate und in den Flieger wohl nicht finden.
Vorbei am dubaianischen Kabelvogel finden wir noch ein paar Baenke bei den Palmen. Die Maedels machen sich auf den Weg, um die Shops zu erkunden – nicht, dass es auch nur einen Shop gibt, der wirklich toll waere – und Andreas rettet mit einem “Are you crazy” Katrin's noch halbvollen Wasserbecher wieder aus der Muelltonne, in die er vom fleissigen Aufraeumer bereits verfrachtet wurde.
Als ich wieder von meinem Spaziergang zurueckkomme, sehe ich Julia, die es tatsaechlich geschafft hat, sich auf den Baenken zwischen die Lehnen so einzuklemmen, dass sie schlafen kann. 100 Punkte fuer endlose Kreativitaet bei vollkommener Muedigkeit.
Und am Ende der schied endlos erscheinenden Wartezeit, kommen wir dann zum Final Call am richtigen Gate an, das sich mittlerweile nicht mehr 5min von uns entfernt befindet sondern geaendert wurde und nun am genau entgegen gesetzten Ende des Flughafens ist. Steffi bekommt fast einen Herzinfarkt und stuerzt sich sofort in den Bus zum Flugzeug, waehrend wir in der Hitze auf den 2. bus warten.
Im Flieger wurde dann noch Desinfektionsspray versprueht und den Rest verschlafen wir.
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