Sunday, November 10, 2019

9. November Die Tempeltour mit ein wenig grün


Heute ist Samstag, Bergfest. Wir schlafen aus... Das tut nach dem vielen Laufen gestern sehr gut und wir gehen erst um 11 los - zum Frühstücken in der Bäckerei mit den guten Sachen, aber der schrecklichen Jahrmarktmucke.
Busfahren in Japan: Kein Problem für uns. Ohne Mühe steigen wir in den richtigen Bus, der uns zum ersten Tempel unserer Tour bringt, dem Goldenen!
Zum ersten Mal müssen wir Eintritt bezahlen und es lohnt sich... Wir haben mal wieder einen wunderschönen Tag mit stahlblauem Himmel und Sonne pur. Der goldene Tempel leuchtet dadurch umso mehr. 
Gemeinsam mit den anderen Touristen und einer Menge falscher Geishas schieben wir uns durch den liebevoll gepflegten japanischen Garten.
1. Tempel von heute Check!




Und zurück zur Bushaltestelle. Jetzt ergattern wir einen Sitzplatz und zwängen uns rein. Ein Sitz bei Ryanair oder Easyjet ist ähnlich vom Sitzabstand. Aber hier ist ja alles ein wenig kleiner. Das merken wir überall, nicht nur in den Bussen.

Bei der "Must-See" Brücke steigen wir aus und fragen uns sofort, was hier "Must-See" ist. Das ist eine sehr funktionale, wenig schöne Brücke auf Stelzen über den recht anschaulichen Fluss. Ich mache noch nicht einmal ein Foto und wir gehen gleich ins Cafe zum Mittagessen. Eine sehr nette ältere Dame bedient uns und wir überlegen, wie es hier wohl mit der Rente aussieht... Ähnlich wie bei uns, aber die japanischen Rentner gehen oft nochmal arbeiten wenn sie schon in Rente sind aus Langeweile, oder um etwas Sinnvolles zu tun. Sie wollen nützlich sein so lange sie können.

Bei diesem Tempel müssen wir auch wieder zahlen. Nur leider sind wir am falschen Tempel... Hier sind so viele. In den großen mit dem schönen Garten gehen wir gar nicht mehr, weil es schon gleich dunkel wird und die Sonne bereits hinter dem Berg verschwunden ist. Wir sind jetzt schon ein wenig tempelmüde, oder liegt das daran, dass wir gestern einfach den allerschönsten gesehen haben?


Den Bambuswald wollen wir aber definitiv noch sehen, genauso wie 100 oder 1000 andere. Die meisten kommen uns schon wieder entgegen, was ein gutes Zeichen ist. 
Im Wald wird mir schwummrig. Der krumme Weg, die seitlich festgemachten Bambusbüschel, die in den Weg hängen und das ständige Hochschauen an den langstiehligen Bambushölzern entlang macht mich irre. Ich komme mir vor wie im Museum der Illusionen und muss erstmal hinsitzen. Komisch!
Ein wenig hilft uns das aber auch. So gehen mehr und mehr und wir kriegen doch noch ein paar schöne Bilder ohne die Massen, die sich hier tagsüber wohl durchschieben. 



Heimfahren wird ein Spaß. Wie sich das gehört, stehen hier alle gemäß der Bodenmarkierung vor den Türen des Zugs an. Hat es keine Bodenmarkierung, wird trotzdem eine Schlange geformt. Das ist in Deutschland unvorstellbar!


Zum Glück ist heute Samstag und wir werden von der Erfahrung der "Stopfer" in den U-Bahnen verschont. Dennoch ist es ziemlich voll.


Kyoto Station ist ein neues Gebäude, das architektonisch supercool ist. Ich habe endlich wieder Spaß mit meiner Spiegelreflexkamera. Dank iPhone wird einem der Spaß am "langsamen Fotografieren" ein wenig genommen. :)
Gretel ist geduldig und lässt mich spielen, bis ich sowohl den Kyoto Skytower als auch die Station und natürlich den überdimensional großen Weihnachtsbaum - bei 2% Christen im Land braucht es den schon :) - von allen Seiten abgelichtet habe.





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