Es ist Sonntag und wir sind nicht die Einzigen. Gemeinsam mit allen Touristen der näheren und ferneren Umgebung schieben wir uns auf den schmalen Gittern über die Wasserfälle.
Die Nasenbären sind super aufdringlich und machen sich über alles her, das danach aussieht als könnte es Essen enthalten. So wird Yvonne's Rucksack gleich mal genau inspiziert als sie das Objektiv wechselt. Und die gehen nicht einmal weg wenn man sie scheucht. Man muss fast schon treten. Zum Fotografieren ist das aber natürlich cool...
Der Blick von oben auf die Fälle ist atemberaubend.
Unser Selfie Stick kommt viel zum Einsatz und braucht manchmal eine Weile, bis er abschussbereit ist. Manche der Fotos werden so zu lustigen Grimassenfotos, die wir hier lieber nicht veröffentlichen. :) Wenn wir in diesem Tempo weiterknipsen, ist mein iPhone bald voll, aber es macht soooo viel Spass und wir sind der Hinkucker. Im Gegensatz zu Asien hat den hier noch niemand. Als Logistiker denken wir nun ernsthaft über Import und Vertrieb nach.
Nachdem wir sehen wie nass alle vom Boot kommen, beschliessen wir, das evtl. erst morgen auf der brasilianischen Seite zu machen... wenn wir die überhaupt noch zu sehen bekommen. Heute abend müssen wir uns erst einmal darum kümmern, was wir in den nächsten Tagen machen und vor allem einen Flug buchen in den Süden. Je nachdem wann wir was bezahlbares kriegen, schaffen wir das gar nicht mehr. Aber das sehen wir noch.
Jetzt wandern wir erstmal auf der argentinischen Seite rum und geniessen jede Aussicht, die sich uns bietet. Geduldig warten wir auf den besten Fotospot und passen uns der südamerikanischen Gemütlichkeit bei diesem Thema an. Wir haben schliesslich Urlaub und genügend Zeit.
Und trotzdem schaffen wir alles in ein paar Stunden. Weitere Bezahltouren wollen wir nicht machen und so sind wir vor 15 Uhr schon wieder draussen und warten auf den Bus zurück zum Terminal. Eigentlich könnten wir doch auch gleich noch auf die brasilianische Seite gehen und uns die Fälle von dort aus anschauen. Guter Plan, doch haben wir ihn mal wieder ohne den klapprigen Bus gemacht. Der Fahrer, der einem Arbeitskollegen sehr ähnlich sieht, bekommt von einer Passagierin mit 2 kleinen kindern - seine Frau? - Mate und lässt sich mit der Abfahrt erstmal Zeit. Und dann kommt die Argentinien Buspanne. Man merkt, dass es hier schon etwas moderner zugeht. Das Armaturenbrett funktioniert, die Zeiger bewegen sich und die Leuchten blinken. Da leuchtet aber eine zuviel, und zwar rot.
Der Fahrer hält an und ruft in der Zentrale an, erklärt, was los ist und bittet um Unterstützung. Dass der Bus noch fahren würde und die wenigen km bis zum Terminal sicher noch schafft, ist jetzt erstmal egal. Wir sind hier nicht in Ecuador und auch nicht in Paraguay. Wenn etwas leuchtet, halten wir an.
Er geht um den Bus herum, ohne was zu machen, telefoniert nochmal und fährt schliesslich doch weiter. Bis wir allerdings ankommen, ist es für Brasilien zu spät, also vergnügen wir uns am Pool ind unterhalten uns mit Hannah, einer deutschen Studentin. Mit ihr und Viktoria, einer weiteren Deutschen, gehen wir dann auch essen und stossen auf eine Kellnerin, die zwar Spanisch, Englisch und Portugiesisch kann, mit dem Aufnehmen der Bestellung aber doch größere Probleme hat. Dass sich Hannah und ich eine Vorspeise teilen wollen und sie gemeinsam mit den Salatan als Hauptgang möchten, versteht sie nur schwer und was Viktoria bestellt, muss sie nochmal nachfragen, obwohl sie es schon aufgeschrieben hat. Das ist schon alles ziemlich kompliziert :)
Dafür kennt sie das Wifi Passwort und ich kann so auch während dem Essen Fotos hochladen.
Wie kommen jetzt also wir beide hierher, nach Iguazu und was arbeiten wir eigentlich? Viktoria ist sehr interessiert und total geschockt, als wir von unserem - meinem im Moment ja nicht :) - Arbeitsalltag erzählen. Das will sie auf keinen Fall. Das würde sie nicht durchstehen, wo doch das Studium schon so schwer ist.
Im Hostel recherchieren wir dann Flüge und verzweifeln fast, weil jedes mal kurz vor Buchungsabschluss die Verbindung entweder abbricht oder uns gesagt wird, dass wir als Ausländer keinen Flug zu diesem Preis buchen dürfen. Wir sind schon kurz davor uns mit einer mehrtägigen busfahrt abzufinden als es doch noch klappt. Wir haben einen Flug für übermorgen zu den Pinguinen. Yipiee!
Hannah erklären wir dann noch wie sie mit ihrem 1 Kilo Übergepäck im Handgepäck umgehen soll und sie ist überglücklich. Unsere Mückenstiche an allen denkbar ungünstigen Stellen versorgen wir noch bevor Yvonne sofort einschläft - beneidenswert - und ich noch Fotos hochlade. Das geht superlangsam. Ich sollte wirklich vorher aussortieren.
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