Der Jetlag ist überwunden. Nach einem kurzen Hallo Wach um 7, mache ich das nächste Mal um 9 die Augen auf, genau richtig zum Frühstück. Aber zuerst duschen... Und entgegen meiner Befürchtungen ist das eine angenehme warme Brause.
Sarah ist auch schon wach und wir reden beide erst nach der ersten Tasse Kaffee. :)
Sie will noch einen Tag bleiben, auch wenn sie sich noch nicht sicher ist, was genau sie machen will. Wir haben ja gestern schon alles gesehen.
Egal. Ich mache mich auf nach Montevideo und bin wieder mal positiv überrascht. Der Bus ist nagelneu und hat Wifi. Es ist wirklich erstaunlich und auch ein wenig traurig, wie wichtig das zu sein scheint heute, aber auch ich kann mich nur schwer losreissen.
In den 3h Busfahrt sitzen gefühlte 50 unterschiedliche Leute neben mir. Der letzte, der ca. 1h vor Ankunft einsteigt, ist der der am längsten sitzen bleibt und leider auch den unangenehmsten Geruch mitbringt. Ich spare mir die Details. :)
Montevideo scheint auf den ersten Blick ziemlich reich, die Massen an Wellblechhütten, die man normalerweise am Rande jeder südeamerikanischen Stadt durchkämmen muss, um ins schönere Innere zu gelangen, scheinen hier nicht zu existieren. Wellblech sehe ich nur selten.
Das Macanudo Hostel liegt super zentral und ist sehr schön. Brandon, einer der Besitxer zeigt mir alles und ich mache mich gleich auf den Weg in die Stadt. Ich habe tierisch Hunger und der Mercado de la Puerta ist bekannt für sein Mittagessen, also laufe ich los. Dass ich nicht in der schönen Avenida de 18 Julio dorthin laufe, wie alle Touristen - so viele sind es dann auch wieder nicht - bemerke ich nicht.
Unter Mercado stelle ich mir Obst-/ Gemüse-/ Fleisch-/ Fisch- und andere Stände vor, zwischen denen man für relativ wenig Geld essen kann.
Weit gefehlt. Dieser Mercado hat nur Restaurants, was ja in meinem Fall im Moment kein Problem ist. Ich merke allerdings, dass ich um 16 Uhr mit dem Mittagessen ein wenig spät bin. Viele räumen schon zusammen. Ich nehme an einer Bar Platz und kriege sofort die Karte, auf der ausser Fleisch nicht viel steht. Also ist es jetzt wohl so weit und ich esse mein erstes südeamerikanisches Steak. Zum Preis von nicht einmal 11€ bekomme ich das:
Gemüse und Salat werden überbewertet. Den Reis brauche ich eigentlich nicht. Das Fleisch wird direkt hinter der Bar auf dem Grill gebraten und mir ist schleierhaft wie der Koch es schafft, es genau dann vom Grill zu nehmen wenn es nicht mehr blutet, aber auch noch nicht trocken ist - a punto eben. :)
Bis ich die Hälfte geschafft und damit sicher ein paar Hunde mit dem grosszügigen Rest glücklich gemacht habe, haben fast alle Läden um den Mercado geschlossen, um 5:30... Komisch.
Ich irre ein wenig herum und lande irgendwie an der Rambla, der Uferpromendade. Dirt laufe ich der Sonne entgegen und geniesse noch ein paar Strahlen bevor mich der Wind schon bevor die Sonne untergeht wegtreibt.
Ich suche mir ein Cafe mit Wifi und will eigentlich Blog schreiben, komme aber lange ueberhaupt nicht ins Internet und so unterhalte ich mich mit dem netten Kerl vom Nebentisch bevor ich mich durchs dunkle Montevideo nach Hause bewege. Nachts sind südamerikanische Städte immer sehr schön!
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