Friday, August 19, 2011

Jozi oder Joburg

Dank der Waermflasche denke ich, dass es mir wieder besser geht und spaetestens beim Fruehstueck kommt gute Laune auf. Wir sitzen mit unserer Tafel auf der Terrasse bei Sonnenschein und kriegen sogar Besuch von den Pferden. Streicheln war wohl keine so gute Idee. Das eine, das bisher genau am Rand der Terrasse gestoppt hat, leistet uns nun direkt am Tisch Gesellschaft und haette wohl auch gern was von unseren guten Sachen. Der Besitzer nimmt die Dame dann mit und wir fruehstuecken ohne Stoerungen weiter.
Die letzte Etappe nach Johannesburg zieht sich unendlich. Schon das Stueck von der Lodge zurueck zur Strasse scheint ewig lang zu sein und der uns bereits bekannte Pass bis zur Strasse chronisch von langsamen LKWs verstopft. Keiner hat mehr Bock im Auto zu sitzen, aber das muessen wir jetzt schaffen. 5,5h reine Fahrzeit und wir sind in Jozi.
1h vor Ankunft machen wir noch einen Stopp im Fastfoodladen und essen einen Snack, um uns den Appetit fuer den Abend nicht zu verderben.
Johannesburg ist eine richtige Grossstadt mit all dem Verkehrschaos, den teuren Autos, den vergitterten Haeusern die man erwartet und einer haesslich braunen Skyline. In unserem Stadtteil Melville, scheint alles etwas lockerer zuzugehen, es sind viele Menschen auf den Strassen, es gibt kleine Boutiquen und Cafes, aber trotzdem wohnen wir hier hinter 3m hohen Mauern, die Spikes obendrauf haben und zudem noch einen elektrischen Zaun. Wir bekommen einen Schluesselbund, der jedem Hausmeister Konkurrenz macht und auch die Fenster in den Zimmern sind nochmal vergittert, genauso wie die Eingangstuer am Haus. Wer will so wohnen? Das ist ja schrecklich.
Da kann auch der schoene Garten mit der Palme nicht darueber hinwegtroesten, dass man sich wie im Gefaengnis fuehlt.
Alle haben Bewegungsdrang und so machen wir einen Spaziergang. Bis 11 kann man laut unserem Guesthouse-Angestellten hier ohne Probleme auf der Strasse rumlaufen.
Also los! Schliesslich brauchen wir ja noch ein nettes Restaurant und eine gute Bar fuer unser letztes Abendessen und den Abschiedscocktail.
Endlich Stadtleben. Ich habe das bisher ein wenig vermisst. Die Boutiquen sind suess und unique. Es gibt keine der Ketten, die man aus Europa oder den USA kennt und doch sind die Sachen, die angeboten werden, aehnlich.
Judith und ich machen lieber einen Spaziergang in der Gegend, um noch ein wenig mehr Bewegung zu kriegen als das langsame Schlendern entlang der Cafes und Geschaefte. Das tut gut.

Unser letztes Abendessen ist leider auch mein schlimmstes. Ich teile mit Julia versalzenes Stirfry und sehr oelige Nuedeln mit Huhn. Das Ambiente ist schoen, die Musik gut, aber das Essen zaehlt eher zur Kategorie: Der Hunger treibt`s rein.
Dafuer ist die Bar danach schoen und der Cosmopolitan wohl verdient. Wir sind die einzigen Weissen auf dieser Seite, aber das scheint hier nichts mehr auszumachen. Wie lange es allerdings dauern wird, bis Suedafrika die Apartheid ueberwunden hat, ist fraglich.

Es war ein schoener Urlaub und die Jury von Africa`s Next Topmodel kann sich fuer keinen eindeutigen Gewinner entscheiden. Alle – bis auf den Leoparden :) – haben ihr bestes gegeben und bekommen deshalb auch alle ein Foto!

Davon, dass ich mir in der Nacht das Essen und auch den guten Cocktail habe nochmal durch den Kopf gehen lassen und fuer die naechsten beiden Tage und auch waehrend des Heimflugs mehr auf der Toilette sass als woanders, berichte ich hier lieber nicht. Immerhin war ich dieses Mal nicht im Krankenhaus. :)

Bis zum naechsten Urlaub!

1 comment:

Live Your Purpose. said...

Hi Evchen,

vielen Dank für's Festhalten unserer Urlaubserinnerngen! Es war wieder mal ein toller Urlaub und ich bin froh, dass es Dir wieder gut geht!

XOXO

Julchen

P.S. Die Fotocollage am Ende ist ja toll! Wie hast Du die denn hingekriegt?