Monday, May 2, 2016

29. April Die Wasserfälle, die keine mehr sind

Mann, sind die Äthiopier pünktlich. Wir schaffen es wirklich nie, vor ihnen vor dem Hotel zu sein.
Heute kriegen wir eine äthiopische Massage. D.h. wir fahren eine gute Stunde auf einer nicht asphaltierten Strasse bis zum Nationalpark, in dem der Wasserfall ist. Vorbei am Viehmarkt, auf dem hauptsächlichnZiegen und Schafe auf ihr Schicksal warten, geht es in die rötliche Landschaft. Egal wie weit weg wir von einem Dorf sind, einer läuft immer am Strassenrand, bleibt stehen und winkt uns lächelnd zu.
Am Eingang zum Nationalpark werden wir zu Zootieren. Wir halten an, damit Mas die Eintrittsgebühr bezahlen kann. Und schon sind wir umlagert. Schals, Hüte, Armreifen,... Alles können wir direkt aus dem Auto heraus kaufen, nur leider haben wir daran kein Interesse. Doch! Ingrid - ja, wir haben uns doch noch vorgestellt - möchte einen Hut. Sie handelt das Mädchen auf 100 runter und kriegt den Hut. Bevor sie aber zahlen kann, macht Mas die Tür zu und will losfahren. Stop!!! Fast hätten wir das Mädel um sein sauer verhandeltes Geld gebracht.

Der Spaziergang zu den Wasserfällen ist schön. Wir sehen einige wunderschöne Vögel. Und wieder wünschte ich, das Bilder posten ginge. Das wird ganz schön viel Arbeit wenn ich nach Hause komme.
Man kann schon noch sehen, wie beeindruckend die Wasserfälle mal waren. Leider ist dank eines Damms nichts mehr davon übrig mit Ausnahme von 2 Rinnsalen. Schön ist es trotzdem und die Wanderung wert. Und wir haben gesehen wie man Injeera macht, den äthiopischen Fladen.

Was aber eigentlich fast noch interessanter ist, ist der Weg hin und zurück zu den Wasserfällen. Wir fahren an vielen kleinen Dörfern vorbei, sehen wie das Leben hier wirklich ist. Auf einer Trage wird eine kranke Person zur nächsten Klinik getragen - lokaler Rettungswagen - nennen sie das hier. Hier draussen leben die Menschen mit den Tieren in komplettem Einklang. Kühe, Schafe, Ziegen, Hühner und sogar manchmal ein paar Hunde und zwischendrin lachende Kinder, arbeitende Mamas und Papas, die auf's Feld gehen oder davon heimkommen.

Zurück in der Stadt... Nochmal vorbei am Viehmarkt. Hier werden immer noch genügend Tiere angeboten. Das ist ein Ganztagesmarkt und man muss nicht morgens früh aufstehen, um etwas zu kriegen.
Wir steigen alle drei am großen Markt aus, auf dem ich gestern schon war. Das Gedränge ist wieder groß und zu dritt ist es wirklich schwierig, sich beim Durchlaufen nicht zu verlieren. Heute sind wir viel schneller als ich gestern.
Julia und Ingrid wollen so schnell wie möglich wieder raus. Den "Gummi"-Gang wollen sie aber schon noch sehen und ich tue mein Bestes ihn so schnell wie möglich zu finden. Erfolg!!!
Und wn fotografiere ich aus Versehen? Betele, meinen Kumpel von gestern. Er springt gleich her, stellt sich vor und erzählt mir, dass ich eine fantastische Email von ihm in meinem Postfach habe. Zuhause werde ich lesen, dass er gerne mit nach Gondar fahren will und mir dort alles zeigen. Da wäre Fanta bestimmt traurig, wenn ich ihn schon am Anfang der Reise ersetze.
Ab morgen wird nämlich nicht mehr Mas unser Reiseführer sein sondern Fantahun, dem ich beim Kennenlernen schon erklärt habe, dass sein Name auf Deutsch Fantachicken heisst. :)

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