Wir fahren in ein Kulturzentrum, in dem wir zum einen die Sprache mit den Klicks lernen, zum anderen, aber auch welche Sträucher für welche Medizin benutzt werden. Es ist erstaunlich welche Sträucher welchen Effekt haben, und ich frage mich wie die Medizinmänner das rausgefunden haben. Da ist ein Tee, der dem ungeborenen Baby schadet aber viele andere Dinge kann, eine Pflanze für Bluthochdruck und Diabetes, eine für Schönheit nach der Geburt. Und natürlich haben sie auch Hanf, der den bekannten Effekt hat.
Wir kommen am Nachmittag in Lambert’s Bay an und wer will kann zur Vogelinsel am Ende des kleinen Hafens laufen. Das ist mir allerdings zu stinkig, deshalb setze ich mich lieber ans Meer und schaue raus auf den Ozean. Leider stinkt es hier auch. Und ich bin nicht lang allein. Schnell kommen andere, die auch nicht auf die Vogelinsel gegangen sind. So sitzen wir hier bald zu acht. Wir sind immer noch alle in der Kennenlernphase. Es ist spannend herauszufinden, wo jeder herkommt, was er macht, und warum er gerade diesen Trip machen wollte. Einige sind echte Veteranen mit diesen Gruppentouren.
Das Gästehaus ist einfach aber sehr schön. Die Besitzerin ist sehr lustig und ihr Hund Frikkie freut sich tierisch über unsere Ankunft. Wir fahren zum Weintasting in einer Gegend, in der es keinen Wein gibt. Vor uns stehen vier unterschiedliche Weine und ein Tablett mit Salz, Zucker, Kaffee, Zitrone und Sojasoße.
Abwechselnd nehmen wir einen Schluck Wein, beißen z.B. in die Zitrone und nehmen wieder einen Schluck Wein, um herauszufinden, ob die Zitrone den Geschmack des Weins eher unterstützt oder abschreckt. Dass sich Rotwein mit Kaffee gut ergänzt, war mir vorher schon klar, aber jetzt ist es noch deutlicher geworden. Und ich habe endlich gelernt, dass ich Sauvignon Blanc mehr mag als Chardonnay.
Vor dem Essen springe ich noch raus. Wir sind direkt am Meer und die Sonne geht gleich unter.
Leider wird mir der Sonnenuntergang aber mit T’s lautstarker Suche nach seiner e-Zigarette, die zwischen die Steinblöcke gefallen ist, ein wenig vermiest.
Meine Suche nach Salat nimmt heute ein halb gutes Ende. Es gibt Salat auf der Karte, und so bestelle ich einen Salat mit Rinderstreifen. Allerdings sind es eher Rinderstreifen mit ein wenig Salat. Egal. ;)
Schon um neun sind wir zurück im Gästehaus, weil um zehn der Strom abgeschalten wird.
Loadshedding
Um Strom zu sparen, schaltet Südafrika an manchen Stunden am Tag den Strom ab. In Lambert’s Bay ist das heute von 2 bis 4:30 Uhr nachmittags von 10 bis 12 Uhr nachts und von 4 bis 5:30 Uhr morgens. Es sind immer nur maximal 2 Stunden, um Sachen, die im Kühlschrank sind, nicht zu gefährden. Die meisten Häuser haben deshalb Generatoren und so wird es laut als der Strom ausgeht.
Später auf diesem Trip erfahre ich, dass die Loadshedding Hours immer mehr werden, die Regierung aber Strom nach Namibia verkauft. In Namibia gibt es kein Loadshedding. Wie verrückt!
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