Tuesday, December 19, 2023

01. Dezember - Der schönste Sonnenuntergang der Welt

Heute ist ein Fahrtag. Wir werden über die Grenze nach Namibia fahren und circa 9 Stunden im Bus sitzen. Es graust mir ein bißchen, weil ich nicht lesen kann, ohne dass es mir schlecht wird. Die Landschaft ist sehr eintönig, trotzdem kann ich stundenlang nach draußen schauen, während ich Podcasts über Namibia höre. 







Außerdem unterhalte ich mich mit Craig, dem in Griechenland lebenden Briten. Er arbeitet für eine gemeinnützige Organisation, die Clowns hat, die Kindern in benachteiligten Gebieten Freude bringen. Das lässt einen wirklich darüber nachdenken, welche erfüllenden Jobs es auf der Welt gibt. Er ist sehr begeistert von dem, was er tut, er arbeitet viel mit Flüchtlingen, gerade die, die in Griechenland ankommen. Im Moment kommt er aber aus Mosambik, wo er auch ein Projekt gestartet hat, in dem Kindern mit mentalen Problemen, Lachen aufs Gesicht gezaubert wird. Inspirierend!

Wir halten in Springbock an einem Supermarkt, in dem die Schlange so lange ist, dass wir befürchten, dass wir in der Zeit, in der wir hier sind, es nicht schaffen, bis zur Kasse vorzudringen. Vier von uns bestellen in einem kleinen Café an der Seite Essen, vorsichtshalber zum mitnehmen. Die Kellnerin erklärt uns, dass es mindestens 20 Minuten dauern wird, bis wir unsere Sandwiches haben weil sie sie frisch macht. Wir warten geduldig, wären die anderen am Supermarkt in der Schlange stehen. Als wir endlich unser Essen haben, sind die Pommes von Todd und Susan nicht fertig, meine Quiche ist kalt, nur der Salat, den ich wieder gefunden habe - Yay!! - schmeckt gut. Wir dürfen das alles, aber nicht am Tisch essen, weil wir es zum mitnehmen bestellt haben. Das Café ist komplett leer. Sinn macht das keinen. Aber wir beugen uns der ersten unfreundlichen Person, die wir in Afrika getroffen haben. Doch dabei soll es nicht bleiben. Springbok ist ein sehr merkwürdiges Pflaster mit sehr viel Armut. Und die Schlange im Supermarkt ist wohl deshalb so lang weil heute der 1. ist und viele ihr Geld vom Staat bekommen haben. Vor dem Supermarkt streiten zwei Männer so, dass die Polizei kommen muss. Wir entfernen uns sehr schnell, um nicht in die Mitte zu geraten. Vor dem Bus auf dem dreckigen Parkplatz essen wir unsere Sachen. Rob hat Angst, dass er den Rest seiner Pizza wegwerfen muss, weil keine Milchprodukte nach Namibia eingeführt werden dürfen. Arthur lacht: Pizza ist in Ordnung. :) 



An der Grenze dauert alles ein wenig. Bei der Ausreise behalten sie all unsere Pässe und wir verstehen nicht ganz warum. Arthur kommt mit einer Liste und allen Pässen nach 20min. Puh, das ist nochmal gut gegangen. 



Der Orange River ist die Grenze.



Gegen fünf kommen wir am Lodge an und es ist eine traumhafte Kulisse. 
Badesachen an und ab in den Fluss, der eine sehr angenehme Temperatur hat und zum Glück auch langsam fließt, so dass wir nicht allzu hart arbeiten müssen, um auf der Stelle zu bleiben. 
Der Einstieg ist allerdings ein wenig tricky. Manche machen einen Duo-Fall auf den Allerwertesten. Und ich möchte hier anmerken, dass das nicht ich war. Ich bin graziös im Schlamm stecken geblieben und hab mich dann für einen Köpfer entschieden.











Der Sonnenuntergang ist so spektakulär, dass ich zu spät zum Abendessen komme, weil ich mich nicht losreißen kann…. Und er kommt inkl. eines Ehestreits eines namibischen Paars wegen mir. Der Mann gesellt sich mit seinen Angeln zu mir und fragt mich woher ich komme. Da stürmt die Frau her, beschimpft ihn und fragt mich, was ich mit ihrem Mann will. Hmmmm, nix!!! Ich war zuerst da. 
Mit mehr Alkohol sind sie später beide wieder lieb zueinander, und wir enden den Abend gemeinsam auf der Terrasse der Lodge mit einem Teller “Farbpalette” - unterschiedliche Brandy-Sorten mit Lebensmittelfatbe. Komisch und nicht gut. Aber wem’s schmeckt. 



Der Geologe erzählt uns mit schwerer Zunge viel über die Evolution hier in der Gegend. Die perfekte Geschichte zum Einschlafen. :)

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