Tuesday, December 19, 2023

28. November - Weinregion ohne Wein

Südafrika ist bekannt für seine Weine und heute ist John pünktlich, um mich auf wunderschöne Weingüter zu fahren damit ich Weine testen kann. 
Die Landschaft östlich von Kapstadt ist anders als gestern. Hier ist wirklich alles voller Wein. 

Wir halten am 1. Weingut an. Es ist gerade mal 10:15 und ich will noch keinen Wein. Also genießen wir die Aussicht bevor wir weiterfahren. 





Es sind traumhafte Kulissen und ich verstehe, dass es eine bekannte und beliebte Urlaubsreise ist hierher zu kommen, auch wenn man nicht überall Wein trinkt. 







Um eine lange Geschichte kurz zu halten - wir fahren auf 5 Weingüter, die alle superschön gelegen sind und ich trinke nirgends einen Wein. Es ist mir einfach zu früh am Tag und würde sich komisch anfühlen. 
John ist heute abgelenkt. Er hat Probleme mit der Kindsmama und telefoniert wild gestikulierend. 

Auf dem letzten Weingut, das er empfiehlt, muss man Eintritt zahlen und es ist viel mehr als nur ein Gut. Hier wird Gemüse angebaut, es gibt Tiere und kleine Läden, in denen alle möglichen Lebensmittel verkauft werden, eine Kaffeerösterei, ein Restaurant. Da lade ich John zum Mittagessen ein und wir essen im Gewächshaus. Das Wetter ist mäßig warm und immer wieder nieselt es. 

Zurück in Kapstadt lasse ich mich in Bo-Kaap rauswerfen, dem islamischen Viertel mit den bunten Häuschen. Es scheint ein wenig wie in Argentinien. Die Häuser sind alle unterschiedlich bemalt und an vielen hängt die palästinensische Flagge. Auch hier - so weit weg von allem - entkommt man den Weltnachrichten nicht. 





Den Abend verbringe ich wieder an der Waterfront. Gute Musik, viele fröhliche Menschen und gutes Essen aus aller Welt 😋
Der perfekte letzte Abend bevor morgen die Tour losgeht? Nein. Ich laufe noch zum Sonnenuntergang, der 30min zu Fuß entfernt ist. Die Gegend scheint merkwürdig, aber es fahren genügend Autos, dass ich mich sicher fühle und der Sonnenuntergang entschädigt für das anfangs unsichere Gefühl. 


Zum Abendessen gehe ich zum am nächsten gelegenen Italiener. Naja, ein wenig üben müssen sie noch. Aber ich bin ja selbst schuld wenn ich keine lokale Küche esse.
Der fünfminütige Heimweg ist dann doch sehr unheimlich und auf der Brücke läuft ein Mann vor mir, der immer langsamer wird. Ich halte meine Tasche fest in der Hand und werde auch langsam. Als er sich umdreht, bleibt mir fast das Herz stehen, Es ist ein Polizist, der mich jetzt unter seine Fittiche nimmt und nach Hause begleitet. “Lauf nie abends alleine in so dunklen Ecken rum,” Verstanden!


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