Wir stehen früh auf, und ich genieße meinen Kaffee, während ich mit Mama telefoniere. Sie ist natürlich auch am Sonntagmorgen schon sehr früh wach, und deshalb klappt das sehr gut. Heute gehen wir groß einkaufen, weil wir die nächsten zwei Nächte in der Wüste verbringen werden. Wir campen und müssen deshalb auch selbst kochen.
Solange Artur noch einkauft, spielen ein paar von uns auf dem Parkplatz eine Runde Frisbee.
Die Fahrt ist lang, die Landschaft ändert sich ständig, und dann passiert etwas das ich noch nie gesehen habe. Es fängt in der Wüste zu regnen an.
Und es gibt so genannte Flash floods, schnelle Fluten, weil das Wasser nicht schnell genug im Boden versinken kann.
Aber auch der Regen ist schnell wieder vorbei, und als wir auf dem Campingplatz ankommen, ist alles schon wieder sehr trocken. In wenigen Minuten sind die Zelte aufgebaut.
Tracy hilft mir dabei, die Schnarcher von uns fern zu halten. Für Internet laufen wir 3 Minuten in der Hitze zur nächsten Tankstelle, wo wir kostenlos im Schatten unsere Lieben anrufen, Dinge posten und unsere Nachrichten checken können. Roshan und ich sitzen länger da als geplant, und als wir zurück wollen, versperrt ein Oryx uns den Weg.
Roshan, der alte Antilopenliebhaber, ist super fasziniert und geht näher und näher auf das Tier zu. Der Oryx lässt sich nicht beeinflussen, und grast weiter auf der Insel, die direkt zu unserem Campingplatz führt. Ich bleibe in der Nähe des Pick-up Trucks, damit ich zur Not auf die Ladefläche springen kann, um mich vor den langen Hörnern zu schützen. Irgendwann wagen wir es, und laufen an dem sehr uninteressierten Tier vorbei, um zurück zum Campingplatz zu gehen. Im Pool findet bereits eine Party statt, und das ist genau das Richtige bei dieser Hitze.
Der Sonnenuntergang, der uns als wahnsinnig schön versprochen wurde, ist nicht so schön wie der am Orange River, aber er lässt sich schon sehen. Arthur und ein paar von uns haben Abendessen gekocht. Es gibt zwei Gerichte, Wein aus der Kühlbox, Eiswürfel, und Marshmallows zum Nachtisch. Wir sitzen da und erzählen uns Reisegeschichten. Arthur erzählt von seiner unheimlichste Teilnehmerin, eine blauhaarige Australierin, die im Beerdigungsinstitut arbeitet, sich ein Zimmer mit einer Kollegin teilt, die nach drei Tagen sagt, dass sie mit einem Messer bedroht wurde. Mehr braucht man nicht zu sagen. Die Teilnehmerin wurde vom Programm ausgeschlossen und in der nächsten Stadt abgeladen, um nach Hause zu fahren. Zum Glück haben wir niemanden hier mit blauen Haaren ;)
Wir müssen das ganze Essen gut verpacken, damit die Schakale es nachts nicht finden und auffressen. Wir werden trotzdem eine leere Chipstüte vergessen, die uns alle die ganze Nacht wach hält, weil die kleinen Tierchen sich daran vergnügen und sie über den ganzen Campingplatz verteilen.
No comments:
Post a Comment