Heute ist es sehr schwül und bewölkt. Das hindert uns daran, draussen zu frühstücken. Das Taxi, das uns abholt, ist kurz vor dem Auseinanderbrechen. Alle Kabel, die vor 30 Jahren so in ein Auto eingebaut wurden, sind hier sichtbar. Aber es ist gut zu wissen, dass die Autos, die wir Deutschen aus Übervorsicht nicht mehr fahren wollen, hier noch mindestens zweimal so lange weiterleben.
Schon vor dem Flughafen müssen wir aussteigen und durch eine Sicherheitskontrolle. Nur wir, nicht unser Gepäck. Das wundert uns schon. Aber so lange es für den Flughafen so klappt, ist ja alles in Ordnung.
Im Flughafen entscheiden die Beamten nach dem Scannen meines Koffers, dass da ein Laptop drin ist und sie den Koffer durchsuchen müssen. Es hat ja keinen Zweck, also mache ich ihn auf und lasse den Beamten meine Klamotten durchschauen. Kein Laptop? - Nein. Das hatte ich doch gesagt. :)
In der Schlange zum Check-In liegt ein herrenloser Koffer. Ein Beamter hat schon einen anderen Koffer in der Hand, der scheinbar auch niemandem gehört und fragt rum. Wir machen ihn auf den hier neben uns aufmerksam der ihn aber erstmal nicht interessiert. Hinter uns stellt sich ein Mann an und fragt, ob das unser Koffer ist. Nein. Ok. Er nimmt ihn und checkt ihn als seinen ein. So geht es natürlich auch.
Der Flieger ist supermuffelig. Wir riechen den Gestank auch nach dem Start noch und sind froh, dass wir nur 30 min fliegen bis Dire Dawa.
Hier ist alles schon viel grüner und die Luft ist angenehm frisch. Beim Anblick des Einreisecounters verstehen wir, warum es hier kein Visa in Arrival gibt uns wir uns den Stress machen mussten, das Visum noch in Deutschland zu beanragen, bzw. Sonja loszuschicken, um das für uns zu machen. Danke nochmal! :)
Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Ich traue meinen Augen nicht als Julia ihre Finger auf einen Fingerabdruckscanner legen muss. Von wegen unmodern. Der Anblick täuscht.
Dire Dawa wird in die Geschichte eingehen als der Flughafen, an dem einem nicht schon nach dem Durchschreiten des Zolls das Gepäck abgenommen wird und einen hunderte Taxifahrer umringen, um ihren Service anzubieten. Wir sind in der Ankunftshalle komplett allein. Auch draussen sind nur ein paar Soldaten, aber kein einziges Auto. Was bleibt uns also übrig als loszulaufen? Die Luft ist so frisch und alles ist grün. Hier gefällt es uns jetzt schon.
Ein paar Meter vor der Einfahrt zum Flughafen finden wir ein paar Taxifahrer, die vor ihren uralten Peugeot 404 stehen und auf uns gewartet haben. Wir machen ihnen klar wo wir hinwollen und dass wir auf dem Weg noch einen Geldautomaten brauchen. Alles klar. Die Koffer in den Kofferraum, was die Stossdämpfer schon an den Anschlag bringt, mit der Hand noch schnell die Scheibe runtergeschoben, die Tür aufgehämmert und schon rattern wir los.
Alles schaut gepflegter und lebendiger aus als in Djibouti. Ob das am Grün liegt oder daran, dass hier mehr los ist als in der Hauptstadt aus der wir gerade kommen, können wir noch nicht sagen.
Der Bankautomat ist cool. Hier kann man ab 10Birr (umgerechnet 40 Cent) abheben. Und es scheint eine extra geschaltete Seite wert zu sein, dass man jetzt auch 24h am Tag Geld abheben kann. Bewaffnet mit 500 Birr lassen wir uns zur Busstation bringen. Schon bei der Einfahrt werden wir von potentiellen Fahrern belagert. Unser Taxifahrer verteidigt uns und fährt stur bis zu einem Minibus. Bevor wir die Tür unseres Supertaxis aufgekriegt haben, ist unser Gepäck schon auf dem Dach eines Kleinbusses. Die Option doch noch privat zu fahren, ist somit gestorben.
Wir werden in den Kleinbus verfrachtet und warten auf weitere Mitfahrer. Ein Kerl steh vor uns und redet wild auf uns ein. Er will 2Dollar für den Gepäcktransport aufs Dach. Wir ignorieren ihn, aber er lässt nicht locker. Ich werde ihm sicher nicht so viel Geld geben für eine Dienstleistung nach der ich nicht einmal gefragt habe. Er lässt nicht locker und schliesslich brauchen wir Hilfe von einem jungen Mann, der übersetzt. Er erklärt dem Mann, dass 10 Birr genug sind für die beiden Koffer, aber er will immer noch mehr. Ich erkläre dem Mann, dass ich nur 100 habe und Angst, dass er nicht wechselt. Der Kofferträger droht mehrfach an das Gepäck wieder abzuladen und ich nicke. Soll er machen. Trinkgeld ist ok, aber abziehen lasse ich mich nicht.
Zum guten Ende geht die Tür zu und anscheinend hat der Busjunge ihm 10 gegeben. Der Bus kostet uns dank unserem Übersetzer nur 20 pro Person plus je 10 für das Gepäck und die 10, die er anscheinend schon vorgeschossen hat.
Wir sind 17 Leute in dem Minibus und müssen nochmal anhalten, um Luft in unsere Slicks zu pumpen. Ein Profil haben die Reifen schon lange nicht mehr. Wir kriegen derweilen eine kostenlose Ziegenpeepshow. Es scheint Paarungszeit zu sein. Die Ziegenböcke springen auf alles was nicht mehr wegkommt, egal ob stehend oder gehend.
Die Landschaft um Dire Dawa ist unglaublich schön. Die rote Erde und die grünen Bäume... Wir sind begeistert und würden gern einen Haufen Fotos machen, aber das kommt wohl in dem Minibus nicht so gut, auch wenn es schade ist. Die Dörfer, durch die der Fahrer in einem Affentempo duchrauscht, schauen zwar arm, aber nicht so trostlos wie in Djibouti aus.
Manche Überholmanöver, die wir hier miterleben, sind so knapp, dass wir uns wundern, dass nicht mehr passiert. Und auch einige Ziegen schaffen es gerade noch in den Strassengraben wenn wir vorbeirasen.
Je näher wir Harar kommen, umso öfters halten wir an. Bei einem Stop ommt einer an die offene Tür und fasst mich einfach an, streichelt meine Hand und geht weiter zu meinen Beinen. Das finde ich extrem uncool und der Busjunge gibt ihm dafür eine Kopfnuss.
Kaum im Hotel angekommen, stecken wir fest. Es regnet in Strömen, aber nur 1h und danach versuchen wir ein Bajaj - eine Riksha - zu bekommen. Im Hotel sagen sie uns, dass es 20 kostet bis zu dem Aussichtspunkt. Mehr zahle ich dann auch nicht. Aber alle wollen 50 und fahren sofort weiter als ich 20 biete. Einer hält und will 150. Ich lachenund gehe zurück auf den Gehweg. Da laufe ich weg. Er bietet 50 und ich daraufhin 40. Er macht es und wir kriegen die Disco-Rajaj mit ohrenbetäubend lauter Musik, auch wenn er mich darauf aufmerksam macht, dass ich hart bin im Verhandeln. Gretel hat mich gut erzogen :)
Für am Ende 100 fährt er uns nicht nur zu dem einen Aussichtspunkt, an den wir wollten, sondern noch zu einem besseren und dann in die Altstadt.
Hier wuselt es wie auf einem türkischen Markt. Bunt, aufregend und eng. und alle rufen "Ferenji" - Ausländer. Die Kinder wollen "kamela" - Bonbons. Wir treffen drei kleine Kinder, von denen sich 2 als Roraldo und Messi vorstellen. Ja, Roraldo!
So viele Eindrücke, wie wir hier bekommen, sind schwer zu beschreiben.
Mit einem Bajaj wollen wir zur Fütterung der Hyänen, aber der Fahrer kapiert nicht, was ich erkläre. Am Ende gestikuliere ich Essen und belle. JuIia hat Tränen in den Augen und kriegt sich auch im Bajaj nicht gleich wieder ein.
Unser junger Taxifahrer hat keine Ahnung wohin er uns fahren muss. Mehrmals verfährt er sich und am Schluss haben wir einen kleinen Jungen bei uns hinten sitzen und einen Mann vorne.
Wir scheinen ins Nirgendwo zu fahren. Eigentlich wollen wir schon fast umdrehen als wir einen Kleinbus sehen. Hier muss es sein.
Ja! Die Hyänen schauen viel niedlicher aus als ihr Aruf und sie sind auch wirklich zahm. Es hat hier Tradition sie jeden Abend zu füttern.
Schon vor dem Flughafen müssen wir aussteigen und durch eine Sicherheitskontrolle. Nur wir, nicht unser Gepäck. Das wundert uns schon. Aber so lange es für den Flughafen so klappt, ist ja alles in Ordnung.
Im Flughafen entscheiden die Beamten nach dem Scannen meines Koffers, dass da ein Laptop drin ist und sie den Koffer durchsuchen müssen. Es hat ja keinen Zweck, also mache ich ihn auf und lasse den Beamten meine Klamotten durchschauen. Kein Laptop? - Nein. Das hatte ich doch gesagt. :)
In der Schlange zum Check-In liegt ein herrenloser Koffer. Ein Beamter hat schon einen anderen Koffer in der Hand, der scheinbar auch niemandem gehört und fragt rum. Wir machen ihn auf den hier neben uns aufmerksam der ihn aber erstmal nicht interessiert. Hinter uns stellt sich ein Mann an und fragt, ob das unser Koffer ist. Nein. Ok. Er nimmt ihn und checkt ihn als seinen ein. So geht es natürlich auch.
Der Flieger ist supermuffelig. Wir riechen den Gestank auch nach dem Start noch und sind froh, dass wir nur 30 min fliegen bis Dire Dawa.
Hier ist alles schon viel grüner und die Luft ist angenehm frisch. Beim Anblick des Einreisecounters verstehen wir, warum es hier kein Visa in Arrival gibt uns wir uns den Stress machen mussten, das Visum noch in Deutschland zu beanragen, bzw. Sonja loszuschicken, um das für uns zu machen. Danke nochmal! :)
Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Ich traue meinen Augen nicht als Julia ihre Finger auf einen Fingerabdruckscanner legen muss. Von wegen unmodern. Der Anblick täuscht.
Dire Dawa wird in die Geschichte eingehen als der Flughafen, an dem einem nicht schon nach dem Durchschreiten des Zolls das Gepäck abgenommen wird und einen hunderte Taxifahrer umringen, um ihren Service anzubieten. Wir sind in der Ankunftshalle komplett allein. Auch draussen sind nur ein paar Soldaten, aber kein einziges Auto. Was bleibt uns also übrig als loszulaufen? Die Luft ist so frisch und alles ist grün. Hier gefällt es uns jetzt schon.
Ein paar Meter vor der Einfahrt zum Flughafen finden wir ein paar Taxifahrer, die vor ihren uralten Peugeot 404 stehen und auf uns gewartet haben. Wir machen ihnen klar wo wir hinwollen und dass wir auf dem Weg noch einen Geldautomaten brauchen. Alles klar. Die Koffer in den Kofferraum, was die Stossdämpfer schon an den Anschlag bringt, mit der Hand noch schnell die Scheibe runtergeschoben, die Tür aufgehämmert und schon rattern wir los.
Alles schaut gepflegter und lebendiger aus als in Djibouti. Ob das am Grün liegt oder daran, dass hier mehr los ist als in der Hauptstadt aus der wir gerade kommen, können wir noch nicht sagen.
Der Bankautomat ist cool. Hier kann man ab 10Birr (umgerechnet 40 Cent) abheben. Und es scheint eine extra geschaltete Seite wert zu sein, dass man jetzt auch 24h am Tag Geld abheben kann. Bewaffnet mit 500 Birr lassen wir uns zur Busstation bringen. Schon bei der Einfahrt werden wir von potentiellen Fahrern belagert. Unser Taxifahrer verteidigt uns und fährt stur bis zu einem Minibus. Bevor wir die Tür unseres Supertaxis aufgekriegt haben, ist unser Gepäck schon auf dem Dach eines Kleinbusses. Die Option doch noch privat zu fahren, ist somit gestorben.
Wir werden in den Kleinbus verfrachtet und warten auf weitere Mitfahrer. Ein Kerl steh vor uns und redet wild auf uns ein. Er will 2Dollar für den Gepäcktransport aufs Dach. Wir ignorieren ihn, aber er lässt nicht locker. Ich werde ihm sicher nicht so viel Geld geben für eine Dienstleistung nach der ich nicht einmal gefragt habe. Er lässt nicht locker und schliesslich brauchen wir Hilfe von einem jungen Mann, der übersetzt. Er erklärt dem Mann, dass 10 Birr genug sind für die beiden Koffer, aber er will immer noch mehr. Ich erkläre dem Mann, dass ich nur 100 habe und Angst, dass er nicht wechselt. Der Kofferträger droht mehrfach an das Gepäck wieder abzuladen und ich nicke. Soll er machen. Trinkgeld ist ok, aber abziehen lasse ich mich nicht.
Zum guten Ende geht die Tür zu und anscheinend hat der Busjunge ihm 10 gegeben. Der Bus kostet uns dank unserem Übersetzer nur 20 pro Person plus je 10 für das Gepäck und die 10, die er anscheinend schon vorgeschossen hat.
Wir sind 17 Leute in dem Minibus und müssen nochmal anhalten, um Luft in unsere Slicks zu pumpen. Ein Profil haben die Reifen schon lange nicht mehr. Wir kriegen derweilen eine kostenlose Ziegenpeepshow. Es scheint Paarungszeit zu sein. Die Ziegenböcke springen auf alles was nicht mehr wegkommt, egal ob stehend oder gehend.
Die Landschaft um Dire Dawa ist unglaublich schön. Die rote Erde und die grünen Bäume... Wir sind begeistert und würden gern einen Haufen Fotos machen, aber das kommt wohl in dem Minibus nicht so gut, auch wenn es schade ist. Die Dörfer, durch die der Fahrer in einem Affentempo duchrauscht, schauen zwar arm, aber nicht so trostlos wie in Djibouti aus.
Manche Überholmanöver, die wir hier miterleben, sind so knapp, dass wir uns wundern, dass nicht mehr passiert. Und auch einige Ziegen schaffen es gerade noch in den Strassengraben wenn wir vorbeirasen.
Je näher wir Harar kommen, umso öfters halten wir an. Bei einem Stop ommt einer an die offene Tür und fasst mich einfach an, streichelt meine Hand und geht weiter zu meinen Beinen. Das finde ich extrem uncool und der Busjunge gibt ihm dafür eine Kopfnuss.
Kaum im Hotel angekommen, stecken wir fest. Es regnet in Strömen, aber nur 1h und danach versuchen wir ein Bajaj - eine Riksha - zu bekommen. Im Hotel sagen sie uns, dass es 20 kostet bis zu dem Aussichtspunkt. Mehr zahle ich dann auch nicht. Aber alle wollen 50 und fahren sofort weiter als ich 20 biete. Einer hält und will 150. Ich lachenund gehe zurück auf den Gehweg. Da laufe ich weg. Er bietet 50 und ich daraufhin 40. Er macht es und wir kriegen die Disco-Rajaj mit ohrenbetäubend lauter Musik, auch wenn er mich darauf aufmerksam macht, dass ich hart bin im Verhandeln. Gretel hat mich gut erzogen :)
Für am Ende 100 fährt er uns nicht nur zu dem einen Aussichtspunkt, an den wir wollten, sondern noch zu einem besseren und dann in die Altstadt.
Hier wuselt es wie auf einem türkischen Markt. Bunt, aufregend und eng. und alle rufen "Ferenji" - Ausländer. Die Kinder wollen "kamela" - Bonbons. Wir treffen drei kleine Kinder, von denen sich 2 als Roraldo und Messi vorstellen. Ja, Roraldo!
So viele Eindrücke, wie wir hier bekommen, sind schwer zu beschreiben.
Mit einem Bajaj wollen wir zur Fütterung der Hyänen, aber der Fahrer kapiert nicht, was ich erkläre. Am Ende gestikuliere ich Essen und belle. JuIia hat Tränen in den Augen und kriegt sich auch im Bajaj nicht gleich wieder ein.
Unser junger Taxifahrer hat keine Ahnung wohin er uns fahren muss. Mehrmals verfährt er sich und am Schluss haben wir einen kleinen Jungen bei uns hinten sitzen und einen Mann vorne.
Wir scheinen ins Nirgendwo zu fahren. Eigentlich wollen wir schon fast umdrehen als wir einen Kleinbus sehen. Hier muss es sein.
Ja! Die Hyänen schauen viel niedlicher aus als ihr Aruf und sie sind auch wirklich zahm. Es hat hier Tradition sie jeden Abend zu füttern.
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