Das Fruehstueck ist super und die Bedienung trumpft mit ihren beiden Woertern Deutsch auf, die sie vor ein paar Wochen von ein paar Deutschen gelernt hat. Hunger und Danke. Genau so fuehlen wir uns auch. Gallos Pinto (Bohnenreis), Ei und Fruechte schmecken spitze! Die Mango ist sicher von den riesen Baeumen vor unserem Zimmer.
Schon um halb 10 sind wir auf der Strasse und schlaengeln uns durch kleine Doerfer, viel Urwald und eine wunderschoene Landschaft in Richtung El Arenal Stausee/ La Fortuna Vulkan.
Staendig sehen wir Werbung fuer eine German Bakery mit deutschen Gerichten. Sonni und Rene koennen der Moeglichkeit einer Breze nicht widerstehen und so landen wir in einem kleinen Ort genau dort, wo Tom und Ellen vor 15 Jahren ihre Baeckerei und einen Souvenirladen eroeffnet haben. Ellen gibt es nicht mehr, wie wir vom Besitzer Tom erfahren. Sie haben sich getrennt, aber er backt noch jeden MOrgen um 5 seine deutschen Sachen. Unterschiedliche Brote, Brezen, Kuchen, suesse Stueckle (wie heissen die eigentlich auf hochdeutsch?) und ausserdem gibt es Sauerbraten, Sauerkraut,... fuer die Amerikaner :)
Rene bestellt sich das erste Weizen in 2 Monaten und wir essen alle eine Breze. Nicht die Beste, die ich je gegessen habe, definitiv aber auch nicht die schlechteste.
Am Nebentisch sitzt ein ziemlich aufdringlicher Deutscher, der seinen Freunden am Tisch Dinge ueber Costa Rica erzaehlt, die er in seinem Smartphone findet.
Wir sind total genervt und auch der Besitzer, der uebrigens aus Waltenhofen bei Kempten kommt, begruesst uns mit: "Ich muss mal noch schnell da rueber und erzaehlen, wie ich hier gelandet bin, dann bin ich bei euch." und wirklich setzt er sich ein paar Minuten spaeter mit seinem Tomate Mozzarella Salat, seinem Schinkenhoernle und dem Fruchtteller zu uns und wir kommen ins Gespraech. Irgendwann bietet er uns an, mit auf seine Finca zu kommen und spaeter noch ans Seehaus, wo er mit uns mit dem Boot rausfahren will. Sonni winkt beim Gedanken an ein kleines Boot sofort ab und auch Rene und ich haben nicht wirklich viel Bock, aber auf die Finca gehen wir gern noch mit.
Also lassen wir - entgegen aller Warnungen aus dem Reisefuehrer - auf Anraten von Tom unser Auto vor dem Cafe stehen, mit all unseren Habseligkeiten und steigen in sein Auto. Keine Angst, Mamas, es ist alles gut gegangen. :)
Tom wohnt wunderschoen gelegen auf einem riesen Grundstueck mit Blick sowohl auf den See als auch auf den Vulkan (der heute leider den ganzen Tag in Wolken verhangen ist). Zuerst kommen uns mehrere Schaeferhunde und auch ein schwarzer "Teppich" entgegen. Dann kommen noch ein Haufen Pferde, eins davon, dass sich das Geld vom Friseur besser wieder geben lassen sollte. Die saure Dauerwelle ging daneben!
Im Haus sind ein paar Katzen. Man sieht ziemlich schnell, dass Tom Tierliebhaber ist. Sozusagen alle duerfen ins Haus, das im Verhaeltnis zum Grundstueck mini ist.
Waehrend er sich mit seinem Arbeiter unterhaelt, machen wir einen Spaziergang auf's Plateau. Von dort oben haben wir einen Wahnsinnsblick zum See. So laesst es sich leben! Der riesen Gemuesegarten hinter dem Haus liefert alle Gemuese und Salate fuer das Cafe. Und direkt hinter dem stall laesst Tom gerade ein Jakuzzi bauen, von dem aus man den Vulkan beobachten kann. Das schaut bestimmt mal super aus.
Ein paar Bretter ins Auto gepackt und wir sind wieder auf dem Weg zum Cafe und unserem Auto. Alles ist noch da, wie er versprochen hat.
Er gibt uns einen Uebernachtungstipp und wir fahren los.
Die Landschaft ist wirklich unglaublich schoen. Immer wieder halten wir an, um Fotos zu machen und sogar Sonni wird immer besser. Nur von den Bushaltestellen haelt sie sich jetzt fern. :) Am See entlang fahren wir immer weiter auf den Vulkan zu, vorbei an einem Touristenbus, der gerade eine Horde Affen rausgelassen hat, damit sie ein paar Affen im Baum fotografieren koennen, vorbei an Fischern, die uns eine Bootsfahrt anbieten wollen und immer weiter Richtung El Castillo. Uschi, unser Navi sagt uns zuverlaessig jede "gefaehrliche" Bruecke an und weist uns darauf hin, dass wir in 200m nach rechts auf eine unbefestigte Strasse abbiegen muessen. Unbefestigt heisst in diesem Fall wieder Schlaglochpiste. Aber das kennen wir ja jetzt schon und Tico, unser Jeep arbeitet mit mir. Wir ueberholen sogar ein paar Touribusse und andere Autos. Je schneller ich fahre, umso besser. Die Schlagloecher sehen wir ohnehin nicht, um noch auszuweichen.
In El Castillo gibt es eigentlich nur Hotels. Man wundert sich, dass da nicht mal eins ein wenig Kohle investiert, um die 8km wenigstens mit Beton zu ueberschuetten. Aber es scheint auch so genuegend Touristen zu geben. Der Blick auf den Vulkan ist einzigartig und Tom's Uebernachtungstipp leider ausgebucht. Trotzdem ist der Besitzer super nett und organisiert uns eine Unterkunft ganz in der Naehe.
Wir geniessen trotzdem noch die super Aussicht, essen Salat und Pasta und kriegen dann unser Haus. Ja, wir sitzen heute abend in einem kompletten costaricanischen Haus mit Kueche und wir Damen waschen schon seit Stunden - Siehe Exkurs: Waschen auf Costaricanisch.
Der Vulkan ist leider immer noch in Wolken gehuellt. Das wird wohl nichts mehr mit der gluehenden Lava. Seit 3 Monaten war da nicht mehr wirklich was zu sehen.
So, und jetzt gehen wir Sushi essen. Und mit gehen meine ich: Wir wandern den steilen Berg bei voelliger Dunkelheit hoch und werden dann hoffentlich mit einem nicht mehr in Wolken versunkenen und wenigstens ein bisschen gluehendem Berg belohnt. Auf das Sushi freu ich mich aber auch so!
A que proveche!
2 comments:
Danke für diesen virtuellen Urlaub! Ich kann mir beinahe vorstellen, wie es wäre live dabei zu sein! Euch noch gaanz viel Spaß und ich freue mich schon auf weitere Berichte!
Liebe Grüße
Julchen
Ach ja...und süße Stückle heissen bei uns Teilchen. :-)
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