Thursday, March 24, 2011

21 Maerz 2011: COSTA RICA - Endlich da... und unerwartete Reitausfluege in der Nacht

5:15am... Der Wecker zentriert mich aus dem Bett. Wow, wie ein Laster, der durchs Zimmer faehrt!
Schnell Anziehen, Zaehne putzen und den Schlafanzug einpacken und um 5:35 sind wir im Auto. Zuzana ist ein Trooper... Sie faehrt mich rueber zum Flughafen, bei dem die Hoelle los ist. Mo morgen... Als ob ich das nicht kennen wuerde. Es sind ein Haufen Anzugtraeger unterwegs, aber auch eine Menge Urlauber.
Die Schlange zur Security ist riesengross. Der Security Guard schickt mich an die andere. Die ist noch laenger, aber ich habe keinen Bock, wieder zurueckzulaufen, also stelle ich mich an.
Drinnen angekommen, mache ich mich auf die Suche nach einem Starbucks, damit ich wenigstens einen guten Kaffee bekomme. Aber der ist ween Renovierung geschlossen. :(
Also geh ich ins Crumbs Cafe, das ausser Kaffee hauptsaechlich Cupcakes verkauft. Die schauen super aus, sind aber - wie ich gleich feststellen werde - selbst fuer mich zu suess.
Dann also ohne Fruehstueck in den Flieger. Da gibt es ja einen Snack. Der besteht dann allerdings aus einem komischen Tortilla Brot mit viel Ei, was ich nicht essen kann, ohne, dass es mir den ganzen Tag aufstoesst.
Egal... Ich bin auf dem Weg nach Costa Rica!

Vorbei an Key West sind wir nach knapp 4h Flug schon da, 40 min zu frueh und noch ohne Gate. Die Einreise ist schnell und unkompliziert, nur das Gewirr von Taxifahrern vor dem Ausgang ist undurchsichtig und alle bieten ihre Dienste an. Ich will aber einfach nur zu Sixt und endlich Sonni und Rene treffen. Also ruf ich mal an. Sixt ist sehr weit draussen und es kommt da auch nicht regelmaessig ein Bus vorbei, aber einer der Fahrer kommt gleich nochmal und holt mich ab. Nur darf er dann nicht nochmal stehen bleiben.
Also warte ich ungeduldig bis ich das orange Schild im Fenster des SUV sehe.
Sobald der Wagen bei Sixt zu stehen kommt, renn ich rein! Oh, ist das schoen, die beiden zu sehen. Sie sind braungebrannt und happy.

Bevor wir loslegen, machen wir noch Lagebesprechung und schauen, was wir ueberhaupt alles sehen wollen. Die Route steht schnell fest. Wir sind uns einig. Als erstes fahren wir zum Vulkan Poas, der ganz in der Naehe ist. Auch die Unterkunft haben wir schnell ausgesucht. Nur das Kleingedruckte lesen wir erst, als wir schon mitten in der Sch... stecken, aber dazu gleich mehr.
Zuerst brauchen wir aber noch Colones. Das Umrechnungsverhaeltnis ist 507 Colones zu 1$. Also werden wir hier schnell zu Millionaeren. Die nette Sixt Mitarbeiterin zeigt uns den Weg: "Hier raus, dann rechts, nach 500m kommt eine Fussgaengerbruecke. Da sind 3 ATMs. Einer wird schon gehen!" Sehr vertrauenserweckend. Der erste, den ich probiere, ist schon mal kaputt. Beim zweiten will ich dann 250000 abheben, aber das laesst er nicht zu.
Auf 100000 schraube ich es dann allmaehlich runter. Rene kriegt 150000. Den Schweizer Konten vertrauen sie also mehr.
So viel Geld hatten wir beide noch nie im Geldbeutel. :)
Fahren auf costaricanischen Strassen ist ein Kapitel fuer sich. Wo Platz ist fuer ein Moped, ein Auto oder einen Hund, da faehrt oder rennt auch selbiges...
Sonni schlaegt sich trotzdem gut und wir quaelen uns in Alajuela den Berg hoch in Richtung Vulkan/ Lodge.
Kurzer Abstecher im Supermarkt, in dem wir die Rekordsumme von 6820C fuer ein paar Flaschen Wasser und Aepfel ausgeben. :)
Der Weg auf den Vulkan ist superkurvig und wunderschoen. Staendig haben wir Ausblick auf das Hochland von Coasta Rica und fahren an allen moeglichen Urwaldpflanzen vorbei. Auch Kaffeeplantagen sehen wir. Es ist einfach herrlich.
Die Abzweigung zum von uns ausgesuchten Lodge fuehrt uns einen steilen Hang hinunter. Ob man zu den vielen aneinandergereihten Schlagloechern, ausgewaschenen Steinkratern und dem Geroell Strasse sagen kann, ist mir nicht klar.
Sonni zwaengt sich den wirklich steilen Berg hinunter. In der Zwischenzeit lesen Rene und ich, dass der Lonely Planet schon vor dieser Strasse warnt. Zu spaet, umdrehen geht nicht mehr und so brauchen wir fuer die 1km lange Strecke eine gefuehlte Ewigkeit. Manchmal rutscht das Auto auch von allein. Ob wir hier jemals wieder hochkommen???
Es ist unglaublich, dass wir es schaffen, ohne aufzusitzen, aber mit mehreren Haurucks unten ankommen.
Die einfache, aber superschoen gelegene "Lodge" entschaedigt fuer die Strasse und obwohl die Hausherrin nicht auf unseren Kommentar eingeht.
Das Zimmer ist schoen. Die nette Omi fragt hinterher unauffaellig, wie wir uns eigentlich kennen, weil es ja schon merkwuerdig ist, dass 2 Maedels und ein Kerl in einem Zimmer schlafen.
Wir legen uns erstmal hin weil wir alle drei nicht wirklich viel geschlafen haben. Es ist uebrigens nicht so warm wie wir uns das gedacht hatten und wir haben schon am Nachmittag langaermlige Sachen an. Das soll noch mehr werden bis wir in unseren Betten liegen.

Nach unserem Schlaefchen wollen wir reiten. Das Wetter ist super, die Sonne am Untergehen, eigentlich die perfekt Kulisse. Wir muessen noch warten, bis die Pferde mit dem Fuehrer wieder da sind.
Bis wir dann losreiten, ist es schon fast dunkel. Das schwierige Pferd kriege ich, obwohl ich in meinem Leben max. 3 mal ueberhaupt geritten bin. Aber ich muss auch nichts machen ausser drauf sitzen. Nur das mit dem Fotografieren waehrend dem reiten habe ich mir einfacher vorgestellt. Rene's Pferd will am Anfang nicht so richtig und der Fuehrer nimmt die Zuegel und die beiden reiten los. Mein Pferd folgt nur Sonni's Gaul und so bin ich das Schlusslicht. So lange der Gaul nichts gefaehrliches macht, ist mir das egal.
Wir reiten in den Wald und schon ist es so dunkel, dass wir eigentlich nicht mehr viel sehen.
Ploetzlich bleibt Sonni's Pferd stehen und bewegt sich keinen Meter mehr. D.h., dass auch ich stehe, an einer sehr steilen Stelle, so dass es mich fast aus dem Sattel nimmt.
Alvaro sagt ihr, sie muss ihm Kuesschen geben und ihn in den Bauch schlagen, damit er weiterlaeuft. Das klappt trotz heftiger Busselei nicht und Sonni bekommt eine Route. Das hilft und schon zuckeln wir weiter den Berg hinunter in die Dunkelheit.
Als wir wirklich nichts mehr sehen, drehen wir um und Sonni ist vorne.
Ich folge - nein, Palomo, mein Pferd folgt - Rene, dessen Pferd 2 weisse Beine, aber einen braunen Arsch hat und fuer mind. 10 min ist das alles was ich sehe. Gluehwuermchen fliegen herum und Palomo wird immer langsamer. Der weisse Arsch ist irgendwann weg und ich hoere auch nichts mehr. Also rufe ich und die anderen warten auf mich. Obwohl ich ueberhaupt nichts mehr sehe, scheinen die Pferde sehr wohl zu wissen wo es hingeht und wo sie hintreten koennen.
Nur 2 mal knickt Palomo ein und ich mache beinahe einen Abgang.
Als wir schon fast wieder zurueck beim Lodge sind, dreht er ploetzlich um und laeuft den Berg wieder hinunter... Sch... Was nun? Am Zuegel reissen macht ihn nur noch aergerlicher und er wird schneller. Zum Glueck sind noch andere, unberittene Pferde um uns, die wieder umdrehen und so laesst sich auch Palomo ueberzeugen, mich nach Hause zu bringen.
Das war vielleicht ein Abenteuer... Reiten im Dunkeln einen Vulkan hinunter.

Es ist richtig kalt geworden und wir frieren durch's ganze tolle Abendessen. Die nette Omi hat noch T-Shirt und Flipflops an, waehrend wir in dicken Jacken, Fleece und Schals. An Stelle der Uebungen, die Sonni und Rene machen, jogge ich durch's Zimmer, damit mir warm wird.
unter den Decken, mit dem Schlafsack, geht es dann und uns wird doch noch warm.

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