Kaffeegeruch weckt mich. Ich oeffne die Augen und Rene steht mit einer Tasse dampfendem Gold vor mir... So muss das sein und bei mir zieht das auch, im Gegenteil zu Sonni. :)
Obwohl es am Meer so schoen ist, wollen wir ja noch was anderes sehen und machen uns bei bruetender Hitze auf in Richtung der Nebelwaelder bei Monteverde und Santa Elena. Die Strassenkarte verheisst mal wieder nichts gutes und Uschi will uns einen Umweg fahren lassen, der auch in einer - wie sie hier in Costa Rica heissen - unbefestigten Strasse endet. Da koennen wir doch gleich den anderen Weg nehmen, da ist es wenigstens nicht so viel Schotterpiste --> denken wir.
Zuerst verfahren wir uns mal anstaendig und biegen schon vor der Bruecke ab an Stelle von danach. Sofort wird die Strasse zur Staubstrecke. Vorbei an Holzhuetten, wie wir sie aermlich noch ueberhaupt nicht gesehen haben in Costa Rica, Hunden, Kleinkindern, frisch gewaschener Waesche, die ueber den Zaeunen haengt und nun von uns wieder eingestaubt wird, endet unser Weg nach ca. 2km (20 min Fahrt) abrupt auf einem kleinen Huegel, auf dem ein Wasser- oder Elektrizitaetswerk steht. Der Waerter schaut ein wenig verdutzt, wie wir uns hierhin verirren koennen. Wir drehen um und beim Zurueckfahren sehen wir auch auf der anderen Seite des Flusses schon die ein wenig bessere Strasse. Ja, da wollen wir hin.
Die Strasse nach Monteverde verdient nicht mal annaehernd ihren Namen. Es ist staubig, voller spitzer Steine, Schlagloecher, riesen Steinbloecken (@Julia: Die Strasse bei dir in Bochum ist nichts dagegen), aber das macht unserem Tico nichts aus.
Kaum ein Drittel gefahren, hoere ich: ACHTUNG! Ich ziehe nach links und schaffe es gerade noch so, einem blaeulichen Leguan auszuweichen. Das ist wirklich kein Tier, das ich auf meiner Abschussliste haben moechte, und das gelingt mir auch. Vor lauter Schreck fahren wir weiter, ohne das schoene Tier abzulichten, aber es sollen in den naechsten 2 Tagen noch mehr fuer uns exotische Tiere kommen.
Ein Schild verspricht eine tolle Aussicht. Wir biegen links ab und sind ueberwaeltig von einem Holzsteg, der das komplette Tal ueberblickt. Ein penibel sauberes Bano gibt es auch und wir jagen eine Weile mit dem Fotoapparat einen riesen Greifvogel, der seine Runden dreht, ohne ihn aber je schoen auf ein Foto zu bekommen.
Weiter geht die Wackelfahrt - wir wundern uns, wie Milch es je in den dort oben gelegenen Supermarkt schafft, ohne Sahne geworden zu sein.
Lange 18km spaeter kommen wir ploetzlich auf eine wunderschoene Teerstrasse und koennen es gar nicht glauben.
Und hier geht die Serie der wunderschoenen, wenn auch ein wenig teuereren Hotels los. Wir finden ein deutsch gefuehrtes Hotel und genauso ordentlich, sauber und wunderschoen ist es auch. Also erstmal wieder alles auspacken. Es werden uebrigens immer mehr Plastiktueten, die wir so mit uns rumtragen. Heute ist aber auch eine sehr erfreuliche dabei: Mango und Ananas, die uns schon auf der Fahrt das Wageninnere mit ihrem Duft versuesst haben.
Schweizer Sackmesser raus und ran an die Mango. Oh, schmeckt die gut!!! Die Sauerei will man sich lieber nicht ausmalen, wie wir das ohne Teller auf dem Bett mit einer Plastiktuete alles hingekriegt haben.
Der Weg zum Ranario (Froschteich) ist eigentlich ganz einfach, trotzdem verirren wir uns und Sonni schaut genuesslich zu, wie ich mit meinen Spanischkenntnissen versuche, den Weg zu erfragen. Komisch, dass selbst die Einheimischen ihn nicht kennen. Aber nach noch einmal nachfragen, finden wir die Froesche und erleben eine sehr interessante Stunde. 25 verschiedene Froscharten sehen wir. Darunter ein paar giftige, die rot sind mit blauen oder gruenen Beinen, eine haessliche Kroete, die bis zu 25cm gross werden kann und natuerlich den gruenen Frosch mit den roten Augen. Auch der romantische Frosch, der seiner Froeschin 50 Naechte lang etwas singen muss, bevor er auf ihren Ruecken darf zeigt sich.
Es ist wirklich erstaunlich, was die Costa Ricaner ueber ihre Froesche wissen und die glitschigen Tierchen sind irgendwie suess.
1 comment:
Hahaha. Und die Strasse bei mir ist inzwischen für die Durchfahrt gesperrt! :-)
Liebe Grüße an Euch alle!
Julchen :-)
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