Um kurz vor 8 wache ich auf. Die Mädels liegen noch im Bett und ich erschrecke. Die haben verschlafen und verpassen jetzt vielleicht ihren Flug nach Antofagasta.
Alles nur halb so wild. Superfrüh aufstehen bei den beiden ist um 8. :)
Mein Rücken tut weh. Die unterschiedlichen Betten die ganze Zeit machen es mir schwer, vor allem weil Hostelbetten bekanntermaßen nicht die Besten sind. Also suche ich ein Massagestudio. Wir sind hier aber nicht in Asien und es ist ganz schön schwer. Mit Hilfe der Rezeptionistin kriege ich dann doch einen Termin und hoffe, dass die gut sind und mir den Knoten rausmassieren.
Getrocknet schaut das von Jimmi und Jekse gesprühte Bild noch besser aus. Das ist wirklich ein Kunstwerk.
Das Museum vom chilenischen Haus- und Hofmaler Pablo Neruda spare ich mir, sondern geniesse nur die Aussicht bis ich meinen Termin habe.
Oh, und tut das gut. Definitiv eine sehr gute Entscheidung, sich massieren zu lassen. Immerhin habe ich Urlaub und meine Waden sind vom Auf und Ab der letzten Tage auch ganz schön hart.
Zum Mittagessen treffe ich mich mit Edu, Maxi's Arbeitskollege aus Viña del Mar, der hier in Valpo arbeitet. Wir gehen ins Hafen-/ Arbeiterviertel zum Essen und hier scheint es wirklich nur Einheimische zu geben. Die Karte besteht hauptsächlich aus Fleisch und dem Tagesfang an Fisch. Ach ja. Habe ich schln erwähnt, dass das Leitungswasser in Chile so gut ist, dass man es trinken kann und somit ist auch Salat hier kein Problem. Das liebe ich natürlich. Edu ist aus Argentinien und ich habe am Anfang wieder große Probleme ihn zu verstehen. Das ist wirklich krass, wie anders die reden und welche Wörter sie benutzen. Aber irgendwie kriege ich auch das wieder hin und wir reden über die Arbeit. Er ist ABAP Developer und SD Consultant. :)
Am Nebentisch sitzt eine Gruppe Frauen und isst. Plötzlich kommt ein großer Kuchen und alle fangen für die ganz Alte unter ihnen zu singen an. Sie freut sich riesig und kriegt auch eine Krone aufgesetzt. Wir gratulieren und erfahren, dass sie heute 100 Jahre alt wird. Da kommen mir doch glatt fast die Tränen.
Ich begleite Edu zurück ins Büro und wir wollen um 6 gemeinsam mit dem Zug nach Viña fahren.
In der Zwischenzeit mache ich eine ziemlich langweilige Hafenrundfahrt. Der Fischer erzählt, dass die Deutschen den Hafen kontrollieren und die Chilenos gar nichts mehr zu sagen haben. Das möchte ich nachher recherchieren.
Edu hat geschrieben. Bei ihm im Bürogebäude gab es einen Zwischenfall und er wurde schon nach Hause geschickt. Ich kann aber gerne jederzeit mit dem Zug kommen. Er holt mich mit seiner Freundin ab.
Viña del Mar ist die weniger touristische Stadt mit dem Strand und der nach Westen ausgerichteten Küste, perfekt für den Sonnenuntergang. Und genau da fahren wir mit Patricia, Edu's Freundin jetzt auch hin. Ansonsten ist Viña eher weniger spannend.
Die Wellen sind ganz schön hoch und es ist im Frühling hier doch ganz schön frisch mit dem Wind, der vom Pazifik kommt. Im Wasser tummeln sich eine Menge Surfer, die auf die perfekte Welle warten. Aber nur wenige schaffen es sich auf eine Welle zu stellen und zum Strand zurückzusurfen.
Die Sonne lässt sich Zeit mit dem Untergehen und während wir warten, amüsiert ein kleiner Dackel alle Strandgänger. Er bellt jeden an, der vorbeispaziert und verteidigt sein Revier so vehement, dass man nur lachen kann.
Ohne Sonne ist es gleich richtig kalt und wir gehen zurück zum Auto. Patricia würde lieber in Valpo essen weil es dort schönere Restaurants gibt. Das ist nir auch Recht, dann muss ich nachher nicht mit dem Zug heim.
Bei wunderschöner Aussicht essen wir dann ganz in der Nähe von meinem Hostel. Die beiden sind superlustig. Patricia näht Hundeklamotten und verkauft diese. Die Fotos, die sie mir zeigt, sind superlustig.
Im Hostel treffe ich auf Augustin, einen Franzosen, der hier in Valpo ein paar Schiffskurse machen muss, damit er dann in Punto Arenas bei einem Kreuzfahrtschiff anheuern kann. Doch bevor ich all das erfahrek bittet er mich um den ungewöhnlichsten aller Gefallen. Sein Ohrring, den er erst seit zwei Wochen hat, ist halb raus und er kriegt ihn nicht wieder ins Loch. Ob ich wohl mal versuchen könnte? Hmmmm. Will ich einem fremden Typen am Ohr rumfummeln? Ich versuche es, habe aber auch kein Glück. Der Ohrring schaut sehr komisch aus und ist zu allem Unglück auch noch rund. Mit einem Stecker wäre das einfacher. Schliesslich gebe ich auf und ihm den Tipp einen echten Silber- oder Goldstecker zu kaufen für die ersten Wochen.
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