Der Rock passt immer noch und auch Yui's Mama ist zufrieden. Ich lasse ihn aber mit ein paar anderen Sachen hier in Bangkok und nehme sie erst am Schluss mit.
Pünktlichst sitze ich im Taxi von Yui's Nachbar, aber Yui stoppt ihn nochmal. Ich frage mich warum, kriege das aber bald raus. Frühstück! Ich kriege Mango and Sticky Rice in einer Tupper mit zum Flughafen, der Fahrer bringt die Schüssel wieder zurück. Wie süss!!
Der übliche Morgenverkehr in Bangkok lässt den Stau auf dem Mittleren Ring zunichte werden.
Mein zugewiesener Sitz ist 50A und ich frage mich wie viele Leute wohl nach Yangon wollen. So gross schaut der Flughafen hier überhaupt nicht aus, dass er einen Jumbo beherbergen könnte. Und natürlich ist es kein Jumbo. Es ist ein ganz normaler Flieger mit einem Entenmaul... Die Sitzreihen beginnen erst bei 30. Hinterfragen werde ich das nicht. In meiner Dreierreihe sitzt schon eine sehr schicke Thai in der Mitte. Als ich ihr andeute, dass ich am Fenster sitze, legt sie ihr Luis Vuitton auf den Sitz, steht auf und lässt mich durch. Sie setzt sich wieder neben mich und da bleibt sie auch als alle Passagiere an Bord sind und der Platz neben ihr frei ist. Ok... In Deutschland wäre man da jetzt weggesessen. Egal. Ich schlafe ohnehin.
Bei der Ankunft springt sie auf, nimmt ihre Tasche und verschwindet sofort mit einem kurzen Bye. Dann kommt sie zurück und fragt mich ob ich schon weiss was ich heute mache. Sie hat einen Fahrer und den ganzen Tag Zeit. Ihre Freundin, die hier wohnt, kommt erst heute abend aus der Arbeit. Warum nicht? So angenehm komme ich wahrscheinlich nicht so schnell wieder an eine Tourbegleitung für den Tag. Die Einreise geht schnell obwohl ich kein Ausreiseticket vorweisen kann. Ich schaue wohl nicht so aus als wollte ich bleiben. Jetzt erstmal Geld wechseln. Die Kurse sind schon ein wenig unterschiedlich und wir braucheneine Minute um zu kapieren, ob es besser ist, wenn die Zahl auf dem Bord kleiner oder größer ist - ja, es darf gelacht werden! Wir kriegen es hin, aber ich darf bei meiner Stube nur 100$ mit einem Pass tauschen, habe aber 300. Sie sagt, sie braucht 3 Pässe und ich denke, sie braucht 3 IDs von mir, die ich natürlich nicht habe. Nebenan kann ich ohne Pass tauschen. Das ist viel einfacher. Jetzt sind wir beide reich, Nng und ich.
Nng setzt grosse Hoffnung in den Fahrer, dass er auch auf Englisch erklären kann, wenn wir wohin wollen. Das ist zu viel verlangt. Jumping Louie ist supernett, kann aber kein Wort Englisch. Mir ist das ja nicht so wichtig, aber Nng wird nervös. Wie können wir wissen, wo wir hin wollen? Das kriegen wir schon hin. Sie will auf jeden Fall zum Scott Market und shoppen. Ich weiss nicht, ob wir beim Shoppen zusammenkommen, bzw. ob sie da was findet. Ich glaube sie merkt das auch ganz schnell. Ich habe Hunger und wir verfolgen unseren Fahrer, weil wir beide schauen wollen, wo er isst. Das kann ja dann nur gut sein. Wir landen auf dem Wochenmarkt, auf dem es hauptsächlich Obst und Gemüse gibt. Das ist hier alle sehr ähnlich wie auf den meisten Märkten. Und natürlich finden wir ein bisschen Streetfood. Alle Hygienefanatiker dürfen diesen Absatz getrost überspringen. Es gibt Kraut, Chili und Tomaten entweder als Salat oder in einer gegrillten Tofutasche. Das schmeckt richtig gut. Ich esse 2 Teller - die sind nicht so gross. Nur das mit dem Danke klappt nicht so wie es soll. Ich frage die nette Frau, die mich hat neben sich setzen lassen, so dass ich jetzt Teil des Verkaufsstands bin. "Chesutembaree" oder so... Ich wiederhole. Sie lacht, sagt es nochmal "Chesutembaree", ich wiederhole. Ok. Eine Minute später habe ich es schon wieder vergessen. Ich frage nochmal. "Chesutembaree". Jetzt aber... Den Rest der Story spare ich mir hier. Es wird noch 2 Tage dauern, bis ich das hinkriege. Nng probiert von allem ein wenig und entscheidet sich für Nudeln am nächsten Stand. Die werden mit viel Liebe zubereitet, aber auch davon isst sie nur wenig. Schade.
Wir gehen noch eine kleine Runde über den Markt, aber sind alles andere als superbegeistert. Ein Avocadodrink für Nng und ein Orangensaft später sind wir am Auto und Lui will losfahren, aber wir würden gern das Parken bezahlen. Das können wir ihm nur leider überhaupt nicht verständlich machen. Er ruft jemanden an, wir reden mit einer Frau, die übersetzt. Das Parken ist im Preis inbegriffen. Ok. Die ganze Hektik umsonst. Wir fahren zur Shwedagon Pagoda, eines der Highlights in Myanmar und ich weiss schon jetzt, dass das schwer zu überbieten sein wird. Und so ist es. Wir steigen aus und müssen unsere Schuhe im Auto lassen. Hmmm. Es regnet gleich. Das wird lustig. Nng muss noch die Beine bekleiden, ihr Rock ist zu kurz. Mit dem Aufzug und unserem Fahrer gehts zur Pagoda. Uns erwartet ein Meer aus goldenen kleinen Tempel, die die grosse Pagoda umzingeln. Überall glitzert und spiegelt es und selbst der Regen kann uns den Anblick nicht vermiesen. Ein paar Minuten müssen wir uns aber doch unterstellen, sonst wären wir komplett durchnässt. Es giesst wie aus Eimern. Nng hat Angst um ihre Luis Vuitton Tasche. Für jeden Wochentag - Mittwochs sogar Morgens und Nachmittags - gibt es einen Buddha mit dazugehörigem Tier. Lui versucht uns zu erklären, dass wir für jedes Jahr, das wir auf der Welt sind, eine Tasse Wassr über den Kopf des Buddhas giessen müssen. Das dauert...
Ausser mir sind nur wenige Nicht-Asiaten unterwegs und so dauert es nicht lange, bis ein paar Junge herkommen und mit mir ein Foto wollen. Das kenne ich ja schon aus Indien... :)
Was mir allerdings ein wenig fehlt hier sind Mönche. Man sieht nur sehr wenige und sie würden in ihren dunkelroten Kutten ein sehr schönes Bild abgeben zusammen mit dem Gold überall. Nng ist viel schneller fertig als ich. Sie will zum Büro ihrer Freundin und ich will mich eigentlich verabschieden, aber sie besteht darauf, dass ich mitkomme und Nui kennenlerne. Und so komme ich an einen Ort, von dem ich niemal gedacht hätte, dass ich das mal sagen werde: Ich war in Myanmar bei einem Jaguar/ Landrover Händler. Nui hat hier Anfang der Woche als Marketing Managerin angefangen zu arbeiten. Sie hat noch ein Meeting. Das ist ja um 16 Uhr an einem Mittwoch nichts besonderes. Wir werden auf die noble Ledercouch gesetzt und bekommen Cappuccino vorgesetzt, den Nng natürlich auch wieder nicht mag. Zugegeben, er ist nur lauwarm. Aber in dieser perfekten Welt kann schliesslich nicht alles perfekt sein. Ich komme mir vor wie in einer anderen Welt. Mehr als 1h warten wir hier bis John, der Chef rauskommt, uns begrüsst und Tipps gibt, wie wir dem burmesischen Alltag entfliehen können. Naja, das versuchen wir ja grad mitzukriegen. Ich will eigentlich zurück zur Pagoda für den Sonnenuntergang, aber das dauert hier alles noch. Zum Hostel zu fahren ist aber auch schon zu spät, also warte ich. Gemeinsam fahren wir dann zurück zur Pagoda, aber es ist schon dunkel. Es war ohnehin bewölkt, das tröstet mich ein wenig. Die beiden laufen ziemlich schnell und ich verabrede mich mit ihnen wieder am selben Eingang. Immerhin gehen sie in jeden Tempel und beten. Das gibt mir Zeit für Fotos. Am Treffpunkt gehe ich davon aus, dass sie schon da sind, aber ich sehe niemanden. Ich setze mich hin und warte. 5, 10, 15 min. Niemand. Auch nicht in der Ferne. Ich überlege, ob die beiden schon zum Auto sind. Barfuss fahre ich mit der Rolltreppe nach unten. Das ist auch nicht das tollste Gefühl, vom Fusspilz, den ich zu erwarten habe, kaum zu schweigen. Am Auto sind sie nicht. Der Fahrer kommt mit mir mit. Ich warte wieder. Nui kommt, rennt an mir vorbei. Sie warten schon ewig an einem anderen Ausgang. Sie scheint sauer. Die Stimmung ist schlecht als wir nach unten fahren. Nui hatte sich für Drinks verabredet und kommt jetzt zu spät. Ich muss zum Hostel. Also verabschiede ich mich und setze mich in ein Taxi. Besser so. Der Taxifahrer kennt die Adresse nicht, muss im Hotel anrufen, um herauszufinden, wo er mich hinfahren muss. Der Eingang zum Hostel ist nicht besonders vertrauenserweckend, aber als ich die Tür im ersten Stock öffne, kommt mir ein lächelnder Burmese entgegen. Alles ist gut. Das Internet ist mässig gut, aber besser als erwartet. Mir ist ohnehin aufgefallen, dass fast jeder Burmese ein Moniltelefon hat. Das ändert sich hier also rasend schnell. Jetzt habe ich Hunger. Das Hostel ist leer, also ziehe ich alleine los. Chinatown ist um die Ecke. Es regnet wieder so stark, dass ich mir einen Schirm kaufen muss, sonst fehlt mir nur noch das Shampoo zur guten Dusche. Die Stadt ist abends sehr dunkel. Überall sind Obststände, es gibt viele Duriens. Die meisten Restaurants schauen wenig vertrauenserweckend aus und es braucht eine Weile bis ich 2 Westler in einen Restaurant sitzen sehe. Ich frage sie, ob das Essen gut ist. So fängt ein sehr lustiger Abend mit Rob und Remo an. Das essen ist ausgezeichnet. Der Koch ist ein Künstler mit Gemüse. Er schneidet alle möglichen Formen. Der Mojito kostet 65 Cent und ist stark. Der Regen kommt zurück und überflutet innerhalb weniger Minuten die ganze Strasse. Wir müssen uns nach drinnen retten, denn was da jetzt auf der Strasse schwimmt, ist nicht nur Regen. Die Kinder haben einen riesen Spass und nutzen die Plastikmarkisen von denen das Wasser im Strahl runterkommt, als Dusche.
Der Heimweg ist ziemlich dunkel. Unter den wenigen Strassenlaternen sitzen Männer und lesen Zeitung.
Das war ein erfolgreicher und sehr spannender erster Tag in Myanmar. Die Leute sind alle sehr freundlich und neugierig auf uns Touristen. Ich bin gespannt, was die nächsten Tage bringen.
Pünktlichst sitze ich im Taxi von Yui's Nachbar, aber Yui stoppt ihn nochmal. Ich frage mich warum, kriege das aber bald raus. Frühstück! Ich kriege Mango and Sticky Rice in einer Tupper mit zum Flughafen, der Fahrer bringt die Schüssel wieder zurück. Wie süss!!
Der übliche Morgenverkehr in Bangkok lässt den Stau auf dem Mittleren Ring zunichte werden.
Mein zugewiesener Sitz ist 50A und ich frage mich wie viele Leute wohl nach Yangon wollen. So gross schaut der Flughafen hier überhaupt nicht aus, dass er einen Jumbo beherbergen könnte. Und natürlich ist es kein Jumbo. Es ist ein ganz normaler Flieger mit einem Entenmaul... Die Sitzreihen beginnen erst bei 30. Hinterfragen werde ich das nicht. In meiner Dreierreihe sitzt schon eine sehr schicke Thai in der Mitte. Als ich ihr andeute, dass ich am Fenster sitze, legt sie ihr Luis Vuitton auf den Sitz, steht auf und lässt mich durch. Sie setzt sich wieder neben mich und da bleibt sie auch als alle Passagiere an Bord sind und der Platz neben ihr frei ist. Ok... In Deutschland wäre man da jetzt weggesessen. Egal. Ich schlafe ohnehin.
Bei der Ankunft springt sie auf, nimmt ihre Tasche und verschwindet sofort mit einem kurzen Bye. Dann kommt sie zurück und fragt mich ob ich schon weiss was ich heute mache. Sie hat einen Fahrer und den ganzen Tag Zeit. Ihre Freundin, die hier wohnt, kommt erst heute abend aus der Arbeit. Warum nicht? So angenehm komme ich wahrscheinlich nicht so schnell wieder an eine Tourbegleitung für den Tag. Die Einreise geht schnell obwohl ich kein Ausreiseticket vorweisen kann. Ich schaue wohl nicht so aus als wollte ich bleiben. Jetzt erstmal Geld wechseln. Die Kurse sind schon ein wenig unterschiedlich und wir braucheneine Minute um zu kapieren, ob es besser ist, wenn die Zahl auf dem Bord kleiner oder größer ist - ja, es darf gelacht werden! Wir kriegen es hin, aber ich darf bei meiner Stube nur 100$ mit einem Pass tauschen, habe aber 300. Sie sagt, sie braucht 3 Pässe und ich denke, sie braucht 3 IDs von mir, die ich natürlich nicht habe. Nebenan kann ich ohne Pass tauschen. Das ist viel einfacher. Jetzt sind wir beide reich, Nng und ich.
Nng setzt grosse Hoffnung in den Fahrer, dass er auch auf Englisch erklären kann, wenn wir wohin wollen. Das ist zu viel verlangt. Jumping Louie ist supernett, kann aber kein Wort Englisch. Mir ist das ja nicht so wichtig, aber Nng wird nervös. Wie können wir wissen, wo wir hin wollen? Das kriegen wir schon hin. Sie will auf jeden Fall zum Scott Market und shoppen. Ich weiss nicht, ob wir beim Shoppen zusammenkommen, bzw. ob sie da was findet. Ich glaube sie merkt das auch ganz schnell. Ich habe Hunger und wir verfolgen unseren Fahrer, weil wir beide schauen wollen, wo er isst. Das kann ja dann nur gut sein. Wir landen auf dem Wochenmarkt, auf dem es hauptsächlich Obst und Gemüse gibt. Das ist hier alle sehr ähnlich wie auf den meisten Märkten. Und natürlich finden wir ein bisschen Streetfood. Alle Hygienefanatiker dürfen diesen Absatz getrost überspringen. Es gibt Kraut, Chili und Tomaten entweder als Salat oder in einer gegrillten Tofutasche. Das schmeckt richtig gut. Ich esse 2 Teller - die sind nicht so gross. Nur das mit dem Danke klappt nicht so wie es soll. Ich frage die nette Frau, die mich hat neben sich setzen lassen, so dass ich jetzt Teil des Verkaufsstands bin. "Chesutembaree" oder so... Ich wiederhole. Sie lacht, sagt es nochmal "Chesutembaree", ich wiederhole. Ok. Eine Minute später habe ich es schon wieder vergessen. Ich frage nochmal. "Chesutembaree". Jetzt aber... Den Rest der Story spare ich mir hier. Es wird noch 2 Tage dauern, bis ich das hinkriege. Nng probiert von allem ein wenig und entscheidet sich für Nudeln am nächsten Stand. Die werden mit viel Liebe zubereitet, aber auch davon isst sie nur wenig. Schade.
Wir gehen noch eine kleine Runde über den Markt, aber sind alles andere als superbegeistert. Ein Avocadodrink für Nng und ein Orangensaft später sind wir am Auto und Lui will losfahren, aber wir würden gern das Parken bezahlen. Das können wir ihm nur leider überhaupt nicht verständlich machen. Er ruft jemanden an, wir reden mit einer Frau, die übersetzt. Das Parken ist im Preis inbegriffen. Ok. Die ganze Hektik umsonst. Wir fahren zur Shwedagon Pagoda, eines der Highlights in Myanmar und ich weiss schon jetzt, dass das schwer zu überbieten sein wird. Und so ist es. Wir steigen aus und müssen unsere Schuhe im Auto lassen. Hmmm. Es regnet gleich. Das wird lustig. Nng muss noch die Beine bekleiden, ihr Rock ist zu kurz. Mit dem Aufzug und unserem Fahrer gehts zur Pagoda. Uns erwartet ein Meer aus goldenen kleinen Tempel, die die grosse Pagoda umzingeln. Überall glitzert und spiegelt es und selbst der Regen kann uns den Anblick nicht vermiesen. Ein paar Minuten müssen wir uns aber doch unterstellen, sonst wären wir komplett durchnässt. Es giesst wie aus Eimern. Nng hat Angst um ihre Luis Vuitton Tasche. Für jeden Wochentag - Mittwochs sogar Morgens und Nachmittags - gibt es einen Buddha mit dazugehörigem Tier. Lui versucht uns zu erklären, dass wir für jedes Jahr, das wir auf der Welt sind, eine Tasse Wassr über den Kopf des Buddhas giessen müssen. Das dauert...
Ausser mir sind nur wenige Nicht-Asiaten unterwegs und so dauert es nicht lange, bis ein paar Junge herkommen und mit mir ein Foto wollen. Das kenne ich ja schon aus Indien... :)
Was mir allerdings ein wenig fehlt hier sind Mönche. Man sieht nur sehr wenige und sie würden in ihren dunkelroten Kutten ein sehr schönes Bild abgeben zusammen mit dem Gold überall. Nng ist viel schneller fertig als ich. Sie will zum Büro ihrer Freundin und ich will mich eigentlich verabschieden, aber sie besteht darauf, dass ich mitkomme und Nui kennenlerne. Und so komme ich an einen Ort, von dem ich niemal gedacht hätte, dass ich das mal sagen werde: Ich war in Myanmar bei einem Jaguar/ Landrover Händler. Nui hat hier Anfang der Woche als Marketing Managerin angefangen zu arbeiten. Sie hat noch ein Meeting. Das ist ja um 16 Uhr an einem Mittwoch nichts besonderes. Wir werden auf die noble Ledercouch gesetzt und bekommen Cappuccino vorgesetzt, den Nng natürlich auch wieder nicht mag. Zugegeben, er ist nur lauwarm. Aber in dieser perfekten Welt kann schliesslich nicht alles perfekt sein. Ich komme mir vor wie in einer anderen Welt. Mehr als 1h warten wir hier bis John, der Chef rauskommt, uns begrüsst und Tipps gibt, wie wir dem burmesischen Alltag entfliehen können. Naja, das versuchen wir ja grad mitzukriegen. Ich will eigentlich zurück zur Pagoda für den Sonnenuntergang, aber das dauert hier alles noch. Zum Hostel zu fahren ist aber auch schon zu spät, also warte ich. Gemeinsam fahren wir dann zurück zur Pagoda, aber es ist schon dunkel. Es war ohnehin bewölkt, das tröstet mich ein wenig. Die beiden laufen ziemlich schnell und ich verabrede mich mit ihnen wieder am selben Eingang. Immerhin gehen sie in jeden Tempel und beten. Das gibt mir Zeit für Fotos. Am Treffpunkt gehe ich davon aus, dass sie schon da sind, aber ich sehe niemanden. Ich setze mich hin und warte. 5, 10, 15 min. Niemand. Auch nicht in der Ferne. Ich überlege, ob die beiden schon zum Auto sind. Barfuss fahre ich mit der Rolltreppe nach unten. Das ist auch nicht das tollste Gefühl, vom Fusspilz, den ich zu erwarten habe, kaum zu schweigen. Am Auto sind sie nicht. Der Fahrer kommt mit mir mit. Ich warte wieder. Nui kommt, rennt an mir vorbei. Sie warten schon ewig an einem anderen Ausgang. Sie scheint sauer. Die Stimmung ist schlecht als wir nach unten fahren. Nui hatte sich für Drinks verabredet und kommt jetzt zu spät. Ich muss zum Hostel. Also verabschiede ich mich und setze mich in ein Taxi. Besser so. Der Taxifahrer kennt die Adresse nicht, muss im Hotel anrufen, um herauszufinden, wo er mich hinfahren muss. Der Eingang zum Hostel ist nicht besonders vertrauenserweckend, aber als ich die Tür im ersten Stock öffne, kommt mir ein lächelnder Burmese entgegen. Alles ist gut. Das Internet ist mässig gut, aber besser als erwartet. Mir ist ohnehin aufgefallen, dass fast jeder Burmese ein Moniltelefon hat. Das ändert sich hier also rasend schnell. Jetzt habe ich Hunger. Das Hostel ist leer, also ziehe ich alleine los. Chinatown ist um die Ecke. Es regnet wieder so stark, dass ich mir einen Schirm kaufen muss, sonst fehlt mir nur noch das Shampoo zur guten Dusche. Die Stadt ist abends sehr dunkel. Überall sind Obststände, es gibt viele Duriens. Die meisten Restaurants schauen wenig vertrauenserweckend aus und es braucht eine Weile bis ich 2 Westler in einen Restaurant sitzen sehe. Ich frage sie, ob das Essen gut ist. So fängt ein sehr lustiger Abend mit Rob und Remo an. Das essen ist ausgezeichnet. Der Koch ist ein Künstler mit Gemüse. Er schneidet alle möglichen Formen. Der Mojito kostet 65 Cent und ist stark. Der Regen kommt zurück und überflutet innerhalb weniger Minuten die ganze Strasse. Wir müssen uns nach drinnen retten, denn was da jetzt auf der Strasse schwimmt, ist nicht nur Regen. Die Kinder haben einen riesen Spass und nutzen die Plastikmarkisen von denen das Wasser im Strahl runterkommt, als Dusche.
Der Heimweg ist ziemlich dunkel. Unter den wenigen Strassenlaternen sitzen Männer und lesen Zeitung.
Das war ein erfolgreicher und sehr spannender erster Tag in Myanmar. Die Leute sind alle sehr freundlich und neugierig auf uns Touristen. Ich bin gespannt, was die nächsten Tage bringen.
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