Sunday, September 20, 2015

20. September Besuch zu Hause

Rund um den Inle Lake gibt es einen Markt, der im 5-Tagesrhythmus in bestimmten Städten ist. Heut ist er relativ weit im Süden, also nochmal Bootfahren. Wir stehen dieses Mal rechtzeitig auf und sehen noch die Fischer auf dem Meer. Es ist sonnig und bis zum Abend sind wir verbrannt. Der Markt ist direkt neben der Pagoda mit den komischen Blobs. Und schon beim Aussteigen kommen Verkäuferinnen mit ihren Ohrringen. Der Markt selbst ist das Ursprünglichste was ich seit Jahren gesehen habe. Die Verkaufsstände sind auf dem Boden. Viele sitzen auf einem alten Sack und haben ihre Sachen vor sich. Es ist offensichtlich, dass hier jeder das verkauft, was er selbst im Garten hat oder gestern gemacht hat. Hier könnte ich Stunden verbringen und den Marktfrauen mit ihren Kämmen im Haar zuschauen, wie sie ihren Wocheneinkauf machen. Hier gibts wirklich alles: Zappelnde Fische, tote Fische, die schon stinken, gesalzene Fische, lebende Hühner, nicht gerupfte tote Hühner, gerupfte mit und ohne Kopf und Beine... Ekelhaft. Da wird man wieder zum Vegetarier. Eine alte Frau verkauft Reis in Blättern, sehr umweltbewusst.
Wir fahren weiter in ein Dorf, das Dinge aus Ton herstellt. Irgendwoher wussten die, dass wir kommen. An der Anlegestelle werden wir begrüsst und sofort durchs Dorf in ein Haus geführt. Hier zeigt uns das Mädel, das uns abgeholt hat, wie man kleine Schalen und Aschenbecher herstellt, während uns die Oma Tee und einen sehr süssen kleinen Ball zum Essen serviert. Natürlich ist die Idee, dass wir jetzt auch was kaufen. Hmmm. Na gut... Was kleines... Für meine Schwester und ihren Mann... Den Ofen lassen wir uns auch noch zeigen. Das ist ein Loch im Boden, viel Holz, Lehm und die Tür wird dadurch ersetzt, dass das Loch mit Lehm zugemacht wird. So geht's auch.
Zurück auf den See und zum nächsten Tempel. Das ist wirklich wie Taxifahren. Der Tempel schaut ähnlich aus wie In Dein, ist aber wesentlich weniger bekannt und besucht. Das könnte evtl. auch darn liegen, dass man erstmal durch knöcheltiefen Dreck waten muss, wenn man ankommt. Sandra muss auf die Toilette. Also erstmal ab ins Restaurant. Das scheint der Sonntagshangout der Teenager zu sein. Jeder Tisch ist mit einer geschwätzigen Gruppe besetzt. Wir kriegen gerade noch so einen Platz und ein paar Samosas. Der lange Weg zum Tempel ist ziemlich dreckig und im Tempel selbst hat schon lange keiner mehr Hausputz gemacht. Oma hätte hier Jahre zu tun bis alles "saubr butzad" ist. Ich habe vielleicht auch einfach zu sehr Hunger als dass mir im Moment noch etwas gefallen könnte. Unser Bootsfahrer will uns aber hier im Restaurant nichts essen lassen. Wir müssen noch kurz warten und hören uns so lange das Gejaule von einem extrem unterernährten Hund an. Wir haben nicht mal was zum Essen und er ist schon zu schwach, um noch zu bellen. Das ist wirklich schlimm mit anzuschauen. Jetzt dürfen wir an den im lehmigen Fluss schwimmenden und tauchenden Kindern vorbei zurück ins Boot und unser Freund fährt uns nach Hause. Ob er das wohl mit allen macht? Wahrscheinlich ist das ein Touristenshop und er versucht trotzdem sein Glück. Aber nein. Er hält tatsächlich vor einem dieser Stelzenhäuser ohne Werbung oder sonstige Touristenattraktionen. Eine Frau mit nassen Haaren schaut runter und bittet uns hochzukommen. Vorbei am Schweinestall, der auf halber Höher auch auf Stelzen gebaut wurde, dürfen wir wirklich in ein privates Zuhause. Was für eine Ehre. Die Schwägerin macht Tee, wir dürfen das ganze Haus anschauen. Alle schlafen im selben Raum und ich frage mich ein wenig, wie die Schwägerin mit dem Bruder die mind. 4 Kinder gemacht hat, die plötzlich aus allen Löchern kommen. Alle starren uns an. Ich bin erstaunt, dass es tatsächlich Holzschränke gibt und der wackelige Boden das aushält. Auch ein TV steht in der Ecke und überall hängen Stromkabel. Die Küche sieht aus wie auf der Essenstour gestern, nur nicht so gross. Und ein Reiskocher steht da. Den kochen sie also mittlerweile auch so. Natürlich geht der Besuch aber nicht zu Ende, ohne dass uns noch selbstgewobene Schals angeboten werden, die wir kaufen können. Dankend lehnen wir ab. Das ist ein kleiner Dämpfe für den sonst sehr netten Besuch. Bevor wir gehen, verteilt der Onkel noch Geld unter seinen Nichten und Neffen. Das verstehe ich nicht so wirklich. Wenn er uns zeigen will, dass er genug hat und großzügig ist, dann sollte er nicht morgens so hart verhandeln, dass er für den extra Trip zum Ton-Dorf mehr Geld braucht weil der Sprit so teuer ist. Für unser letztes gemeinsames Essen teilen Sandra und ich uns 2 Salate in einem für Touristen geeigneten Restaurant. Sie fährt heute abend weiter nach Yangon und ich morgen nach Bagan. Mein Versuch beim Boot umparken zu helfen, scheitert kläglich und die Jungs lachen. "Ich bin aus den Bergen" entschuldige ich mich.

Saturday, September 19, 2015

19. September Eat Pray Loving it

Gegen 8 treffen wir uns :) nach unserer Unterhaltung gestern weiss Sandra, dass das für mich normalerweise 8 wäre - ganz nach deutscher Manier - und für sie alles bis halb neun - ganz nach Spanischer. Sie ist zuerst da :)
Heute leihen wir Fahrräder aus. Wie in diesen Ländern so üblich, sind die Sattel eine Katastrophe und wir wissen jetzt schon, dass uns die Hinterteile weh tun werden, aber das soll es uns wert sein. Bikini im Gepäck radeln wir durch den Nieselregen bis wir an eine Bergpagoda kommen. Die Pagoda selbst lohnt sich nicht wirklich, aber der Blick ist schön und direkt darunter sind die heissen Quellen, in die wir gleich gehen wollen.
0 USD = 10 € = 10000 KY... Hmmm, wir zahlen in Kyat. Das ist das billigste. Es gibt die Ausländer- und die Einheimischenseite. Ich frage mich ja schon, wie es bei den anderen aussieht. Wir vermuten mal, dass die alle wesentlich mehr anhaben. Auf unserer Seite gibt es 4 Pools, 30, 31, 33 und 28 Grad. Für den Preis bekommt man aber wirklich nicht viel. Wir sind ein wenig enttäuscht, weil es aber jetzt stark regnet, macht es uns auch nicht wirklich was aus, im heissen Pool zu sitzen und von oben beträufelt zu werden.
Von hier sind wir superschnell im nächsten Dorf. Hier gibt es ein Tofuhaus und wir sind gespannt. Sie wollen uns zeigen, wie man 22 unterschiedliche burmesische Sachen kocht. Was wir jetzt sehen werden, lässt jeden Lebensmittelhygieniker blass werden. Hier wird in dreckigen Hütten in Töpfen, die schon ganz schwarz sind vor lauter Öl gekocht und gebraten und vor allem frittiert. Zuckerkringel, Donutähnliche Sachen, Tofu, kleine Pancakes, Reisnudeln, alles mögliche. Und das ist wirklich noch so wie vor 150 Jahren. Unten wird der Holzbalken immer weiter in den Ofen hineingeschoben. Es ist stickig, heiss, Asche liegt überall rum. Ein Arbeitsplatz zum Fürchten. Aber die Menschen strahlen, sie lächeln, freuen sich, wenn man sie besucht und zeigen sehr gern und vor allem stolz, was sie hier tun. Morgen ist Markt und da haben sie viel vorzubereiten. Säckeweise produzieren sie Reiswaffeln und alles, was sich verkaufen lässt.
Wie man Tofu macht, sehen wir leider nicht mehr. Da sind wir zu spät. Er sitzt schon fertig in der eckigen Schachtel. Unser Guide ist sehr stolz auf sein Dorf und die 2200 Einwohner, die sich gegenseitig helfen und alles sehr nett sind. An einem Baum sehen wir ein großes Brett mit vielen Zetteln, auf denen die Dorfbewohner blättern. Das ist das "Rathaus" und bald ist Wahl. Jeder kann sich registrieren. Wir fragen ihn, ob er auch happy ist, wenn die Frau gewinnt. Er scheint aber nicht sehr glücklich darüber zu sein. Das ist ein Thema, das ihm wohl nicht gefällt. Es scheint als ob Myanmar wirklich an einen Wendepunkt ist. Die meisten wollen die Veränderung, den Wandel, das Neue, den Anschluss an den Rest der Welt. Aber natürlich bedeutet diese Veränderung auch den Verlust von Traditionen. So wie die Menschen in dem Dorf leben, wird es nicht mehr sein. Schon jetzt haben fast alle ein Mobiltelefon und es ist klar, dass sich die neue Welt nicht mit der ganz alten verträgt, in der sie jetzt leben. Das wird noch spannend werden für das Land. Zum Abschluss lädt er uns in den lokalen Pancake Stand ein. Die Frauen backen die kleinen Dinger frisch und wir dürfen uns in die Hütte setzen. Wir kriegen Tee und die Aufmerksamkeit vom halben Dorf. Der Guide will ein Foto von uns machen und schon ist mein Telefon weg. Alle spielen damit rum und fotografieren uns.
Nach dem Mittagessen besorgt uns der nette Mann noch ein Boot und gemeinsam mit seinem kleinen Sohn überqueren wir jetzt den See. Das ist kein Touristenboot mit den lustigen Klappstühlen. Hier sitzen wir vor unseren Fahrrädern auf einer Matte ind unterhalten den Kleinen...
Das Dorf, in dem wir landen, ist komplett auf Stelzen im See gebaut. Das Wasser ist schwarz und mit den grünen Algen und den Häusern, können wir gar nicht genügend Fotos machen. Vom Süden zieht ein richtiges Gewitter auf, der Himmel ist schwarz, was das ganze noch schöner macht. Ein klein wenig zu spät entscheiden wir, dass wir gern auf der anderen Seite vom Steg den Regen abwarten wollen, bei einer Tasse Kaffee, oder einem Bier. Die Restaurant esitzer senden sofort ein Boot, aber es regnet schon. Wir werden trotz der paar Meter nass. Egal. Es ist ja warm. Gegenüber auf dem Steg kommen die Kinder von der Schule nach Hause und werden pitschenass. Einer springt sogar ins Wasser und schwimmt nach Hause.
Hier gehts zu wie auf dem Mittleren Ring in der Rush Hour.
Diese Seite vom See ist viel schöner zum Radeln. Der Weg führt durch viele Dörfer und alle lachen einen an, wenn man vorbeifährt. "Minglaba"
Zum Wein geht es rechts den Berg hoch und wenn ich gewusst hätte, wie schlecht der Wein sein wird, hätte ich mir das sicher nicht angetan. Die vier Probiersorten zeigen uns nur, dass Myanmar vieles kann, aber Wein gehört nicht dazu. Egal. Der Blick entschädigt und nicht mal die komischen Koreaner und die überaus anstrengenden Amerikanerinnen können das ändern. Bis wir zurück sind in Nyaung Shwe ist es dunkel. Den Massagesalon, der Sandra empfohlen wurde, finden wir fast nicht mehr, aber auch diese Suche hat sich gelohnt. Burmesische Massagen sind anders als Thai, nicht so fest und mehr auf Wiederholung aus. Am Schluss kommt er mit Öl und schmiert es überall dahin, wo ich nicht bekleidet bin. Und dann gibt er mir Öl in die Hand, hebt mein T-Shirt und reibt mit meinem Arm so, dass meine Hand meinen Bauch mit Öl einreibt. Das ist neu und ein wenig komisch. Im Hostel scheint niemand zu sein. Auch die Israelis sind wohl schon weg. Wir sind beide müde und haben nicht unbedingt Lust noch weit zu gehen. Um die Ecke ist ein Nepalese. Wir sind die einzigen Gäste, das Essen ist wirklich super.
Sandra und ich sind uns sehr ähnlich. Das ist wirklich ein wenig beängstigend! :)

18. September Inle Lake, der Erste

4:45 ist zu früh für mich. Die Mädels, die bei mir im Zimmer schlafen, waren wirklich nett, aber auch sehr lange wach und am Reden. Es regnet immer noch und der Nachtportier kommt mit mir nach unten zum Taxi nachdem ich ihn wie vereinbart geweckt habe. Mehr als dass er winkt, damit eines der vorbeifahrenden Taxis anhält, macht er aber auch nicht, und ich frage mich, warum ich ihn dafür wecken musste. In weniger als einer halben Stunde bin ich am nationalen Flughafen. Hier laufen die Dinge noch ein wenig anders als bei meiner Ankunft im neuen Internationalen. In einer Halle passiert alles. Es stehen ein paar mobile Check-In Schalter rum, das übliche Plastiktüten und grosse Taschenchaos fällt schon kaum mehr auf, vor den Schaltern sind alte Waagen mit riesigen runden Anzeigen. 4 Mitarbeiter kümmern sich um meinen Check In. Meine Sitzplatznummer wird mit der Hand aufs Ticket geschrieben und auf der Passagierliste eingetragen. Einen Computer brauchen wir hier nicht. Die Sicherheitskontrolle verdient ihren Namen überhaupt nicht. Ich habe das Handy noch in der Hose, aber das macht nichts. Ich werde abgetastet, bzw. ein wenig gekitzelt und bin durch. Hinweis an alle Männer über 50: für die Backpacker Elefanten-hosen seid ihr zu alt.
Welcher Flug gerade durch eines der drei Gates boardet, ist sehr schwer zu verstehen. Zum Glück wird jeder mit einem Sticker ausgestattet, wo er hinfliegt, und wenn geboardet wird, gehen ein paar Jungs durch die Reihen und sammeln ihre Passagiere ein. Das sollte man sich mal am Münchner Flughafen vorstellen. 15 min vor Abflug werde auch ich eingesammelt und treffe in der Schlange auf 2 Amerikaner aus New Mexico, die zum Wandern hergekommen sind. Das ist eine ganz schön lange Reise für ein paar Spaziergänge in den nicht so hohen Bergen rund um den Inle Lake. Sie wollen mich ermutigen mit ihnen zu gehen, aber ich lehne dankend ab.
Es ist angenehm kühl beim Aussteigen. Hier kann ich schon wegen der Temperatur länger bleiben und ich weiss nicht mal was mich erwartet. Der Bus zum Terminal hat keine Sitze, ist aber auch kein Flughafenbus. Die Sitze wurden einfach ausgebaut, damit jeder stehen kann. Papa hätte hier seine wahre Freude. Mit 2 Italienern fahre ich nach Nyaung Shwe - oder so. Sie haben ein sehr schickes Hotel, aber der Taxifahrer setzt mich im Aquarius Inn ab. Hier ist es superschön. Ich bekomme Tee und Obst zur Begrüßung und treffe Sandra aus Spanien, die auch gerade angekommen ist und auf den See will. Wir trauen uns auf die Strasse und werden sofort belagert. "Need boat?" Das mögen wir beide nicht. Am Steg finden wir einen, der nicht so aufdringlich ist und fahren mit ihm jetzt die Standardtour ab. Einmal quer durch den Inle Lake, ein paar Verkaufsshops und nach In Dein. Es ist kälter als erwartet und mich friert es fast ein wenig. Pünktlich zum Regen halten wir in einer Weberei. Hier machen sie hauptsächlich Schals aus Baumwolle, Seide und Lotus. Lotusgarn ist gar nicht so leicht zu kriegen. Der Lotuszweig wird auseinandergebrochen, ein paar mal gedreht und die Fasern werden auf einen nassen Tische gelegt. So gewinnt man pro Runde ca. 5cm Faden. Warum man sich diesen Stress allerdings macht, ist mir nicht so ganz klar. Die Schals sind rauh, alles andere als angenehm auf der Haut. Der Laden, der zur Weberei gehört, ist riesig.leider haben wir überhaupt keine Ambitionen etwas zu kaufen und wollen weiter. Der Regen hat aufgehört. Beim nächsten Halt schauen wir uns an, wie man Boote macht. Das ist schon interessanter für mich. die Männer sägen zu zweit 3 Tage an einem Teakwood Balken bis sie die langen Bretter haben, mit denen dann das Boot gemacht wird. Das ist wirklich unglaublich, wie schwer die sich tun, wenn man bedenkt, wie schnell das mit einer Kreissäge gehen könnte. Hier können wir alles mögliche aus Holz kaufen. Im Haus drehen die Frauen Zigaretten. Fast hätte ich das vergessen. Bastiaan wollte welche mit Sternanis... Die Frauen freuen sich, dass jemand was kauft. Und im nächsten Shop kriegen wir die Kunst des Silberschmucks gezeigt, wie es aus dem Stein gewonnen wird und dann die Weiterverarbeitung. Ein junger Mann macht eine Halskette aus den kleinen Gliedern von Hand. Das ist unvorstellbar. Der Shop, der sich hier angliedert, gleicht mehr einer riesigen Lagerhalle. Das kann unmöglich alles so produziert werden. Aber auch hier finden wir nichts. Der typische Inle Lake Fisch ist zwar cool, aber wir würden ihn uns beide nicht um den Hals hängen. Eigentlich haben wir genug von den Shops. Wir kaufen doch eh nichts. Dann lieber Tempel. Im ersten sitzt in der Mitte nicht der übliche Buddha, sondern 5 Goldene Steine. Wir wissen nicht wirklich, was das ist. Hätten wir den Lonely Planet gelesen, wüssten wir, dass hier so viele Menschen Goldplättchen auf die Buddhas gelegt haben, dass nur noch die 5 runden "Blobs" übrig sind. Merkwürdig. In Dein hingegen ist ein echtes Highlight. Mehr als 1000 kleine Stupas, die um eine grosse Pagoda gebaut sind. Das schaut fantastisch aus. Und auf dem Weg dorthin laufen wir durch ein kleines Dorf. Die Kinder kommen gerade aus der Schule. Es regnet und regnet in Strömen. Aber wieder haben wir es gerade rechtzeitig unters Dach geschafft. Bis wir oben bei den Stupas sind, ist der Regen besser und wir trauen uns raus. Man kann das gar nicht richtig ins Auge fassen, wenn man zwischen den Türmchen steht.
Die Rückfahrt ist kalt! Ich decke mich mit der Schwimmweste und meinem Rucksack zu. Auf dem See ist allerdings superviel los. Die Tomatenbauern kommen aus den Schwimmenden Gärten, die Fischer sind zurück. Arbeiter werden von A nach B gefahren, Touristenboote schippern rum, manche sammeln Seegras. Kurz bevor es dunkel wird, kommen wir zurück.

Zum Essen gehen wir mit 2 Israelis, die auch im Hostel wohnen. Ich probiere Tomatensalat mit Sesamsauce, Sehr gut! Und ich lebe noch :)

Thursday, September 17, 2015

17. September Mr. Tin

Es kruschtelt neben mir und ich wache auf. Meine Bettnachbarin räumt ihr Zimmerviertel auf. Es ist hell draussen. Die Uhr sagt 7:30. Das geht ja. Trotzdem döse ich nochmal weg und stehe dann kurz vor neun auf, um im Schlafanzug auf dem Balkon zu frühstücken. Ziemlich laut nier an der Hauptstrasse aber wen stoert das schon. Es sind ja nicht die Motorengeräusche, sondern das exzessive Hupen und das erinnert mich doch stark an letztes Jahr... Vietnam- und Indien-Erinnerungen kommen hoch.
Warum habe ich mir eigentlich einen Plan gemacht? Ich bin wohl noch nicht lange genug wieder unterwegs. Der Plan war... Den Stadtrundgang aus dem Lonely Planet machen, dann mit dem Taxi zum liegenden Buddha fahren und gegen 3 im Circle Train sitzen und die Vororte von Yangon anschauen.
Die Sule Pagoda schaffe ich noch. Das ist doch tatsächlich ein Tempel mitten in einem Verkehrskreisel und untendrin sind kleine Läden, die alles verkaufen, ausser religiösen Dingen. Ich zahle erstmal 3000 Kyat Eintritt und dann noch 1000 für meine Schuhe. Die kann ich eigentlich auch in den Rucksack packen, aber das darf ich nicht. Ich muss bezahlen. So kann man sich natürlich auch was dazu verdienen. Der Rundgang geht weiter an einer schrecklich lauten Strasse entlang und ich entscheide mich abzubiegen in eine Seitenstrasse. Die führt zur Hafenstrasse, die noch breiter und lauter, vor allem aber dreckiger ist. Hier entlang müsste eigentlich die Bohtataung Pagoda kommen. Dann mach ich doch die zuerst. Tja, und nier nimmt das Schicksal seinen Lauf. Ich bin total verschwitzt, vergesse natürlich meine Schuhe schon vor dem Kassenhaus in den Rucksack zu packen, zanle wieder den vollen Touripreis und muss im Innern der Pagoda erstmal verschnaufen. Hier hat es Klimaanlage, die aber wie immer auf 17 Grad eingestellt ist, was dafür sorgt, dass man zuerst den Kälte- und hinterher den Hitzeschock bekommt. Das ist die einzige Pagoda, die hohl ist. Sie ist komplett mit Gold geschmückt. Nicht unbedigt mein Style. Schnell bin ich beim Schildkrötenteich und setz mich erstmal. Ich muss lesen, was ausser dieser hohlen Zwiebel es hier sonst noch gibt. Einen Bronzenen Buddha. Aha. Um mich herum picknicken alle und schauen mich entgeistert an. Die Touristen setzen sich wohl nicht so oft. Die gehen lieber gleich weiter. Ich mache mich auf die Suche nach dem Buddha und finde nicht nur ihn sondern auch Tin, einen etwas älteren, sehr hageren Mann, der mich sehr nett fragt, wo ich herkomme. Deutschland... Ja, das kennt er. Das waren mal 2 Länder, dann kam Helmut Kohl, jetzt ist es ein Land und Angela Merkel ist die Chefin. Er sagt mir ich soll hier die Glocke schlagen, 5x. Und das hat einen Grund!
1. Für Jesus
2. Für die Bibel
3. Für den Bischof
4. Für meine Eltern
5. Für meine Lehrer
Dieses Thema wird mich jetzt den ganzen Tag begleiten. Jetzt hat er mich. er zeigt mir den Buddha ganz genau, sagt mir, dass ich ein Foto machen soll, nicht kann und fängt an zu fragen was mein Born Day ist. ??? Was ist das denn? 30.1.. Nein, Montag, Dienstag, Mittwoch morgen oder Nachmittag, Donnerstag,... Ah... Dienstag. Und meine Familie? Alle muss ich aufzählen und die Tage im hundertjährigen Kalender nachschauen. Dann muss ich bei jeder Wochentagsstatue für die Born Days von Mama (Samstag), Papa (Sonntag) und Lisa und mich (Dienstag) fünfmal Wasser über den Buddha und fünfmal über das dazugehörige Tier giessen. Bei Mama und Papa macht er es für mich. Dann erklärt er mir ganz genau was die Tiere, die Steine, die Himmelsrchtung und das Amulett von uns allen sind. Das muss ich erst nochmal nachlesen, was das mit der Himmelsrichtung ist und mir war auch nicht bewusst, dass der Wochentag so wichtig ist bei der Geburt. A propos Geburt... Ich muss die 4 Wachmänner des Buddhas fotografieren und dann erzählt mir Tin, dass ich die Fotos daheim ausdrucken und meinen schwangeren Freundinnen geben muss. Dann tut die Geburt nicht weh, und es wird kein Kaiserschnitt. Das mach ich doch glatt... Er zeigt mir den Rest des Geländes und fragt mich immer wieder wo ich als nächstes hingehen möchte. Er zeigt mir den Stadtbus, der kostet nur 200Kyat (20 US Cent), sehr billig und eine Erfahrung für mich. Ich kann Fotos machen wie ich will, von den Leuten, vom Bus. Das sind doch mal Aussichten. Aber natürlich geht er mit, und ich habe einen neuen Freund. Im Bus fallen wir ziemlich auf. Der Alte und die Touristin. Alle grinsen und tuscheln. Tin fächert mir immer wieder Wind zu. Zum Busfahren selbst gibt es gleich noch einen Exkurs... Das ist einfach zu gut!
Beim liegenden Buddha steigen wir 40min später und um einige Stories reicher völlig durchgeschwitzt aus dem Bus. Eigentlich habe ich Hunger, aber mein Guide sieht noch keine Pause vor. Wir stehen vor einer grossen Fabrikhalle... Überhaupt nicht Tempelverdächtig. Schuhe abgeben, keinen Eintritt zahlen, reinlaufen und losstaunen. Der Buddha, der hier liegt, ist mehrere Stockwerke hoch und geschätzte 60m lang. Kein Wunder, dass man da keinen Tempel mehr drum bauen kann. Die Augen kommen aus Belgien.
Jetzt habe ich aber richtig Hunger. Tin will schon zur nächsten Pagoda, als ich ihn stoppe. Er führt mich durch einen Garten, in dem eine Menge Müll liegt. Um die Ecke ist ein "Strassenrestaurant" :) ich nenne es einfach mal so. Hier bekomme ich das, was die Burmesen mittags essen: Reis, Huhn, Mungbohnen mit Tofu, extrem scharfe Fischsauce und eine undefinierbare Suppe. Alles bis auf die Fischsauce - die treibt mir Tränen in die Augen - ist super. Und die Frauen freuen sich riesig über den fremden Besuch, genauso wie die Hunde, die meine Hühnerknochen bekommen.
Entlang der Strasse laufen wir zur nächsten Bushaltestelle. Was hier alles verkauft wird, findet man in Deutschland nicht so leicht auf einem Fleck. Es ist unglaublich. Der Bus ist supervoll und wir müssen stehen. Der Rest ist im Exkurs enthalten. Wir sind auf dem Weg zur Krokodil Pagoda. Eigentlich habe ich in den letzten beiden Tagen genügend Pagodas gesehen, aber Tin freut sich so und da kann ich ihm den Spass nicht verderben. Er ist froh, dass er sein Englisch üben kann und ich freu mich an seiner Freude. Den Zug habe ich mir schon abgeschminkt. Ländliches Myanmar sehe ich sicher noch genug. Die Krokodilpagoda ist nun wirklich kein Touristenort mehr. Man kennt sich... Hier sind nur Locals und es scheint, dass sie nicht nur zum Beten herkommen. Das ist ein Ort der Begegnnung. Junge Pärchen sitzen vor - wie es scheint - ihrem eigenen Buddha, denn davon gibt es mehr als genug und unterhalten sich. Manche spielen mit ihrem Handy rum, andere schlafen und natürlich gibt es jede Menge, die Essen, Fische und Krebse für den Teich und alles mögliche andere verkaufen. Nur das mit dem Krokodil in Krokodil Pagoda verstehe ich erst später. Da ist ein riesen Betonkrokodil mitten auf dem Gelände. In seinem Maul ist natürlich ein Schrein und während Kinder oben drauf spielen und sich jagen, beten unten die Erwachsenen, oder aber wickeln auch mal den ganz Kleinen, alles unter den Augen des Krokodilbuddhas. :) Tin hat eine Zigarette geschenkt bekommen. Wir sind ganz nah an seinem Zuhause. Mit ihr zwischen den Fingern läuft er durch die Tempel und erklärt mir alles. Das ist schon ein bisschen merkwürdig für mich, hier scheint es aber niemand zu stören.
Ich schwitze und schwitze... Tin erklärt mir, wie man den Longgi - den Männerrock - bindet... Ich frage mich, was die Männer drunter tragen, denn das Gebinde ist ziemlich locker. Bisher habe ich es noch nicht gesehen. :)
Mit dem naechsten Bus - wenn man das noch so nennen darf - fahren wir zum grauen Marmorbuddha. Diese Stadt ist wirklich an religiösen Highlights nicht zu überbieten. Beim grauen Marmorbuddha treffe ich auf eine unangenehm laute und wenig respektlose Reisegruppe aus China. Der Buddha ist sehr beeindruckend, supergross und aus einem einzigen Stück Marmor hergestellt, dann mit dem Schiff aus Mandalay gebracht. Wie das Schiff bei der Grösse nicht untergehen konnte, ist mir ein Rätsel. Der Buddha wurde dann den Berg hochgezogen zu seinem jetzigen Standort. Unglaublich! Tin erzählt mir, dass er Lehrer ist für Englisch und an der ersten Pagoda Schüler hat, die er immer unterrichtet. Er hat Englisch gelernt, weil er öfters mit Ausländern zu tun hatte. Jetzt gibt er es weiter, weil das die Zukunft von Myanmar ist. Alle müssen Englisch lernen, sonst kann das Land nicht wachsen. Er hofft sehr auf die neue Präsidentin, die im November gewählt werden soll. Gestern habe ich von ihr durch die Autoscheibe schon einen Kalender angeboten bekommen. Nur Bilder von ihr in königlichen Posen. Da wusste ich aber noch nicht, wer sie ist. Er will mehr über meine Familie wissen und ich zeige ihm Fotos. Er freut sich als er meine Oma sieht. Die Menschen in Deutschland werden sehr sehr alt, merkt er. Den Rückweg in der Rush Hour will er wieder mit dem Bus machen. Das ist mir aber ein bisschen zu krass und ich investiere in ein Taxi. Das ist sehr sehr teuer meint er. Mehrere Taxen schickt er weiter, ohnem dass wir einsteigen. Den Preis will er nicht zahlen. Ich verstecke mich, er verhandelt den Preis und schon klappts. :)
Man sieht, wie sehr die Stadt im Wandel ist. Überall entstehen sehr moderne Hochhäuser und Luxus-Wohnungen. Daneben leben die Leute noch im Dreck. Wo sie wohl hinmüssen wenn für sie so nah an der Stadt kein Platz mehr ist? Mir fällt auf, dass alle kleinen Läden dunkel sind. Der Taxifahrer erzählt, dass heute die meiste Zeit kein Strom war, in der ganzen Stadt. Das haben wir überhaupt nicht bemerkt. Überall wo wir waren, haben wir keinen Strom gebraucht und eine Klimaanlage gab es auch nirgends, so dass wir es bemerkt hätten. Die neuen Gebäude haben Generatoren. Die hört man jetzt auch.
Bis wir am Hostel sind, ist es komplett dunkel. Ich will Tin mit dem Taxi nach Hause schicken, aber er besteht darauf, den Bus zu nehmen. Das ist billiger. Für seine Dienste verlangt er nach langem Nachfragen 12000 Kyat (12USD). Was? Da muss ich das Trinkgeld erhöhen. Er freut sich riesig und befiehlt mir - ähnlich wie beim Foto machen den ganzen Tag über - dass ich ihm schreiben muss. Wenn ich in Inle Lake Probleme habe, soll ich ihn anrufen. Er hat mir ohnehin heute nachmittag schon die Adressen von Guesthouses gegeben, damit ich sicher bin. Ich soll da oben auch kein Schweinefleisch essen weil ich dann Durchfall bekomme und meine Kamera immer um den Hals hängen. Da oben ist es viel gefährlicher als hier. So ganz kann ich das nicht glauben, aber ich nehme die nette Geste an. Er verabschiedet sich und verschwindet in der Menge. Ich taste mich das rabenschwarze Treppenhaus hoch und komme erst oben auf die Idee die Taschenlampe meines Handy's zu nutzen. Alles dunkel, aber der Raum ist einigermassen kalt. So lange kann der Strom noch nicht aus sein. Mit der Taschenlampe gehe ich duschen, aber da kommt nur ein Rinnsal raus. Das scheint ohne Strom auch nicht zu klappen und dabei war der Druck gestern sooo gut. Ich schaffe es trotzdem einmal nass zu werden, es dauert halt alles ein wenig laenger. Bei der Schummertaschenlampenbeleuchtung ist es allerdings fast schon romantisch. :)
Ein wenig lieg ich im Dunkeln auf dem Bett, im Hintergrund beten Jogis - weibliche Nonnen - und auf der Strasse herrscht das übliche Chaos. Weit komme ich mit meinem Blog im Dunkeln nicht und das Licht geht wieder an, Musik in allen Ecken, Klimaanlagen, das volle Programm. Jetzt könnte ich den Blog hochladen, aber so weit bin ich noch nicht. Zu viele Eindrücke sind da in den letzten Tagen auf mich eingeprasselt und während ich das hier schreibe, muss ich immer wieder nach oben scrollen und Geschichten ergänzen, die mir einfallen.
Ich habe die Location gewechselt. Die beiden Thai Mädels scheinen noch offline zu sein und ich habe Hunger. Ich bin wieder im selben Restaurant wie gestern, das Essen schmeckt hervorragend und die Besitzer sind supernett. Yummy Restaurant and BBQ... Sehr zu empfehlen. Und grad kam Remo vorbei. Der Schweizer, den ich gestern getroffen habe. Dankend habe ich die Sauforgie abgelehnt, ich fliege um 7... Und während die Kakerlaken unter mir durchkrabbeln und die Moskitos mich fressen, ist dieser Tag zu Ende. Ich kann es nicht glauben.
Ach ja... Mein Flugticket, das ich heute morgen im Hostel übers Telefon habe kaufen lassen, nachdem ich den täglichen Myanmar Flugplan in der Zeitung angeschaut habe - der natürlch am Schluss nicht gestimmt hat - wurde heute nachmittag geliefert. Ohne Papierdokumente fliegt man hier nicht. :) :)

Wednesday, September 16, 2015

16 September Willkommen in der Republik Myanmar

Der Rock passt immer noch und auch Yui's Mama ist zufrieden. Ich lasse ihn aber mit ein paar anderen Sachen hier in Bangkok und nehme sie erst am Schluss mit.
Pünktlichst sitze ich im Taxi von Yui's Nachbar, aber Yui stoppt ihn nochmal. Ich frage mich warum, kriege das aber bald raus. Frühstück! Ich kriege Mango and Sticky Rice in einer Tupper mit zum Flughafen, der Fahrer bringt die Schüssel wieder zurück. Wie süss!!

Der übliche Morgenverkehr in Bangkok lässt den Stau auf dem Mittleren Ring zunichte werden.
Mein zugewiesener Sitz ist 50A und ich frage mich wie viele Leute wohl nach Yangon wollen. So gross schaut der Flughafen hier überhaupt nicht aus, dass er einen Jumbo beherbergen könnte. Und natürlich ist es kein Jumbo. Es ist ein ganz normaler Flieger mit einem Entenmaul... Die Sitzreihen beginnen erst bei 30. Hinterfragen werde ich das nicht. In meiner Dreierreihe sitzt schon eine sehr schicke Thai in der Mitte. Als ich ihr andeute, dass ich am Fenster sitze, legt sie ihr Luis Vuitton auf den Sitz, steht auf und lässt mich durch. Sie setzt sich wieder neben mich und da bleibt sie auch als alle Passagiere an Bord sind und der Platz neben ihr frei ist. Ok... In Deutschland wäre man da jetzt weggesessen. Egal. Ich schlafe ohnehin.

Bei der Ankunft springt sie auf, nimmt ihre Tasche und verschwindet sofort mit einem kurzen Bye. Dann kommt sie zurück und fragt mich ob ich schon weiss was ich heute mache. Sie hat einen Fahrer und den ganzen Tag Zeit. Ihre Freundin, die hier wohnt, kommt erst heute abend aus der Arbeit. Warum nicht? So angenehm komme ich wahrscheinlich nicht so schnell wieder an eine Tourbegleitung für den Tag. Die Einreise geht schnell obwohl ich kein Ausreiseticket vorweisen kann. Ich schaue wohl nicht so aus als wollte ich bleiben. Jetzt erstmal Geld wechseln. Die Kurse sind schon ein wenig unterschiedlich und wir braucheneine Minute um zu kapieren, ob es besser ist, wenn die Zahl auf dem Bord kleiner oder größer ist - ja, es darf gelacht werden! Wir kriegen es hin, aber ich darf bei meiner Stube nur 100$ mit einem Pass tauschen, habe aber 300. Sie sagt, sie braucht 3 Pässe und ich denke, sie braucht 3 IDs von mir, die ich natürlich nicht habe. Nebenan kann ich ohne Pass tauschen. Das ist viel einfacher. Jetzt sind wir beide reich, Nng und ich.
Nng setzt grosse Hoffnung in den Fahrer, dass er auch auf Englisch erklären kann, wenn wir wohin wollen. Das ist zu viel verlangt. Jumping Louie ist supernett, kann aber kein Wort Englisch. Mir ist das ja nicht so wichtig, aber Nng wird nervös. Wie können wir wissen, wo wir hin wollen? Das kriegen wir schon hin. Sie will auf jeden Fall zum Scott Market und shoppen. Ich weiss nicht, ob wir beim Shoppen zusammenkommen, bzw. ob sie da was findet. Ich glaube sie merkt das auch ganz schnell. Ich habe Hunger und wir verfolgen unseren Fahrer, weil wir beide schauen wollen, wo er isst. Das kann ja dann nur gut sein. Wir landen auf dem Wochenmarkt, auf dem es hauptsächlich Obst und Gemüse gibt. Das ist hier alle sehr ähnlich wie auf den meisten Märkten. Und natürlich finden wir ein bisschen Streetfood. Alle Hygienefanatiker dürfen diesen Absatz getrost überspringen. Es gibt Kraut, Chili und Tomaten entweder als Salat oder in einer gegrillten Tofutasche. Das schmeckt richtig gut. Ich esse 2 Teller - die sind nicht so gross. Nur das mit dem Danke klappt nicht so wie es soll. Ich frage die nette Frau, die mich hat neben sich setzen lassen, so dass ich jetzt Teil des Verkaufsstands bin. "Chesutembaree" oder so... Ich wiederhole. Sie lacht, sagt es nochmal "Chesutembaree", ich wiederhole. Ok. Eine Minute später habe ich es schon wieder vergessen. Ich frage nochmal. "Chesutembaree". Jetzt aber... Den Rest der Story spare ich mir hier. Es wird noch 2 Tage dauern, bis ich das hinkriege. Nng probiert von allem ein wenig und entscheidet sich für Nudeln am nächsten Stand. Die werden mit viel Liebe zubereitet, aber auch davon isst sie nur wenig. Schade.
Wir gehen noch eine kleine Runde über den Markt, aber sind alles andere als superbegeistert. Ein Avocadodrink für Nng und ein Orangensaft später sind wir am Auto und Lui will losfahren, aber wir würden gern das Parken bezahlen. Das können wir ihm nur leider überhaupt nicht verständlich machen. Er ruft jemanden an, wir reden mit einer Frau, die übersetzt. Das Parken ist im Preis inbegriffen. Ok. Die ganze Hektik umsonst. Wir fahren zur Shwedagon Pagoda, eines der Highlights in Myanmar und ich weiss schon jetzt, dass das schwer zu überbieten sein wird. Und so ist es. Wir steigen aus und müssen unsere Schuhe im Auto lassen. Hmmm. Es regnet gleich. Das wird lustig. Nng muss noch die Beine bekleiden, ihr Rock ist zu kurz. Mit dem Aufzug und unserem Fahrer gehts zur Pagoda. Uns erwartet ein Meer aus goldenen kleinen Tempel, die die grosse Pagoda umzingeln. Überall glitzert und spiegelt es und selbst der Regen kann uns den Anblick nicht vermiesen. Ein paar Minuten müssen wir uns aber doch unterstellen, sonst wären wir komplett durchnässt. Es giesst wie aus Eimern. Nng hat Angst um ihre Luis Vuitton Tasche. Für jeden Wochentag - Mittwochs sogar Morgens und Nachmittags - gibt es einen Buddha mit dazugehörigem Tier. Lui versucht uns zu erklären, dass wir für jedes Jahr, das wir auf der Welt sind, eine Tasse Wassr über den Kopf des Buddhas giessen müssen. Das dauert...
Ausser mir sind nur wenige Nicht-Asiaten unterwegs und so dauert es nicht lange, bis ein paar Junge herkommen und mit mir ein Foto wollen. Das kenne ich ja schon aus Indien... :)
Was mir allerdings ein wenig fehlt hier sind Mönche. Man sieht nur sehr wenige und sie würden in ihren dunkelroten Kutten ein sehr schönes Bild abgeben zusammen mit dem Gold überall. Nng ist viel schneller fertig als ich. Sie will zum Büro ihrer Freundin und ich will mich eigentlich verabschieden, aber sie besteht darauf, dass ich mitkomme und Nui kennenlerne. Und so komme ich an einen Ort, von dem ich niemal gedacht hätte, dass ich das mal sagen werde: Ich war in Myanmar bei einem Jaguar/ Landrover Händler. Nui hat hier Anfang der Woche als Marketing Managerin angefangen zu arbeiten. Sie hat noch ein Meeting. Das ist ja um 16 Uhr an einem Mittwoch nichts besonderes. Wir werden auf die noble Ledercouch gesetzt und bekommen Cappuccino vorgesetzt, den Nng natürlich auch wieder nicht mag. Zugegeben, er ist nur lauwarm. Aber in dieser perfekten Welt kann schliesslich nicht alles perfekt sein. Ich komme mir vor wie in einer anderen Welt. Mehr als 1h warten wir hier bis John, der Chef rauskommt, uns begrüsst und Tipps gibt, wie wir dem burmesischen Alltag entfliehen können. Naja, das versuchen wir ja grad mitzukriegen. Ich will eigentlich zurück zur Pagoda für den Sonnenuntergang, aber das dauert hier alles noch. Zum Hostel zu fahren ist aber auch schon zu spät, also warte ich. Gemeinsam fahren wir dann zurück zur Pagoda, aber es ist schon dunkel. Es war ohnehin bewölkt, das tröstet mich ein wenig. Die beiden laufen ziemlich schnell und ich verabrede mich mit ihnen wieder am selben Eingang. Immerhin gehen sie in jeden Tempel und beten. Das gibt mir Zeit für Fotos. Am Treffpunkt gehe ich davon aus, dass sie schon da sind, aber ich sehe niemanden. Ich setze mich hin und warte. 5, 10, 15 min. Niemand. Auch nicht in der Ferne. Ich überlege, ob die beiden schon zum Auto sind. Barfuss fahre ich mit der Rolltreppe nach unten. Das ist auch nicht das tollste Gefühl, vom Fusspilz, den ich zu erwarten habe, kaum zu schweigen. Am Auto sind sie nicht. Der Fahrer kommt mit mir mit. Ich warte wieder. Nui kommt, rennt an mir vorbei. Sie warten schon ewig an einem anderen Ausgang. Sie scheint sauer. Die Stimmung ist schlecht als wir nach unten fahren. Nui hatte sich für Drinks verabredet und kommt jetzt zu spät. Ich muss zum Hostel. Also verabschiede ich mich und setze mich in ein Taxi. Besser so. Der Taxifahrer kennt die Adresse nicht, muss im Hotel anrufen, um herauszufinden, wo er mich hinfahren muss. Der Eingang zum Hostel ist nicht besonders vertrauenserweckend, aber als ich die Tür im ersten Stock öffne, kommt mir ein lächelnder Burmese entgegen. Alles ist gut. Das Internet ist mässig gut, aber besser als erwartet. Mir ist ohnehin aufgefallen, dass fast jeder Burmese ein Moniltelefon hat. Das ändert sich hier also rasend schnell. Jetzt habe ich Hunger. Das Hostel ist leer, also ziehe ich alleine los. Chinatown ist um die Ecke. Es regnet wieder so stark, dass ich mir einen Schirm kaufen muss, sonst fehlt mir nur noch das Shampoo zur guten Dusche. Die Stadt ist abends sehr dunkel. Überall sind Obststände, es gibt viele Duriens. Die meisten Restaurants schauen wenig vertrauenserweckend aus und es braucht eine Weile bis ich 2 Westler in einen Restaurant sitzen sehe. Ich frage sie, ob das Essen gut ist. So fängt ein sehr lustiger Abend mit Rob und Remo an. Das essen ist ausgezeichnet. Der Koch ist ein Künstler mit Gemüse. Er schneidet alle möglichen Formen. Der Mojito kostet 65 Cent und ist stark. Der Regen kommt zurück und überflutet innerhalb weniger Minuten die ganze Strasse. Wir müssen uns nach drinnen retten, denn was da jetzt auf der Strasse schwimmt, ist nicht nur Regen. Die Kinder haben einen riesen Spass und nutzen die Plastikmarkisen von denen das Wasser im Strahl runterkommt, als Dusche.
Der Heimweg ist ziemlich dunkel. Unter den wenigen Strassenlaternen sitzen Männer und lesen Zeitung.
Das war ein erfolgreicher und sehr spannender erster Tag in Myanmar. Die Leute sind alle sehr freundlich und neugierig auf uns Touristen. Ich bin gespannt, was die nächsten Tage bringen.

14 September - Bangkok hat mich

Ich bin zurück in Asien. Bangkok fühlt sich überraschend zu Hause an, obwohl ich letztes Jahr nicht ein einziges Mal dort war, auch nicht im Transit. 

Ein Flug jedoch, der um 14:25 in Deutschland losfliegt und um 6 Uhr morgens nach 10h in Thailand landet, ist eine schlechte Idee. Vor 9 wird man nicht müde, da ist man aber schon fast da und der Tag beginnt. Merke für's nächste Mal. :)

Am AirLink in die Stadt treffe ich auf eine Inderin, die wild alle möglichen Leute anspricht, welcher Zug ins Zentrum fährt. Wenn man sich den Fahrplan anschaut, sieht man eigentlich, dass der Flughafen Endstation ist und somit alle Züge von hier - bei einer Linie wohlgemerkt - ins Zentrum fahren. Auch ich werde gefragt und schon habe ich eine neue Freundin. Sie reist zum allerersten Mal allein und hat ein wenig Angst, dass Thailand nicht sicher ist. Da kann ich sie beruhigen. Eigentlich ist ganz Asien sicher und ich habe mich noch nirgendwo unwohl gefühlt. 
Was sie in der einen Woche macht, die sie hier ist, weiss sie nicht, auch was man in Bangkok anschauen könnte, ist ihr nicht so klar. Den Royal Palace will sie eigentlich nicht sehen. Tempel hat sie in Indien ja genügend. Das ist aber etwas komplett anderes. Sie wird ihre Favoriten schon finden. 

Im Starbucks warte ich auch Yui. Mit meiner Welt am Sonntag fühlt es sich gar nicht an als wäre ich in Bangkok. Es scheint als ob in der Zeitung nichts anderes steht als die Bekämpfung der Flüchtlingskrise. Fast bekomme ich ein schlechtes Gewissen, dass ich zum Spass reise, während Millionen auf der Flucht sind.
Yui holt mich ab und wir fahren erstmal zu ihr, Gepäck abladen und duschen. Die 8 Paar Birkenstock, die ich mitgebracht habe, werden ins Krankenhaus kommen und den Schwestern hoffentlich das viele Laufen erleichtern. 

Chinatown... Hier war ich letztes Mal nicht und bin total überwältigt. Das ist der Stoffmarkt und auch sonst gibt es wie bei den Chinesen typisch alles was man sich nur vorstellen kann. 
Yui's Mama will mir einen Rock nähen und wir gehen in einen kleinen Laden, in dem es nur Seidenstoffe gibt. Eine schwere Entscheidung! 
Wenn ich mir die Preise der Stoffe anschaue, frage ich mich warum wir in Deutschland so viel dafür bezahlen. Das iśt wirklich unglaublich. 
Oh, hätte ich Lust ein paar Quilts zu machen. Bei der Stoffauswahl wäre das eine wahre Freude. Schade, dass Maureen nicht hier ist. Sie wäre im Paradies. 

Noch typischer könnten wir nicht essen. Wir sind in einer Thai-Küche, in der Yui's Mama schon seit Jahren ist wenn sie Stoff kauft. Als Non-Thai ist es hier eigentlich unmöglich zu essen, weil man nichts lesen kann, aber ich habe ja die Experten um mich und das Essen schmeckt super. 

Weiter zum Elektronik Markt und da kriege ich gleich die nächste Krise. 1 Teil ist noch ok vom Preis, ab dem 2. lohnt es sich aber schon mehr gleich 6 Teile zu kaufen. Das ist wirklich der Wahnsinn... Mein iphone bekommt eine neue Hülle, einen Screenschutz, Papa wird eine neue Hülle bekommen - keine Angst, nichts mit Hello Kitty :) - und ein paar Selfie Sticks gibt es auch noch... 

Jetzt bin ich durch. Die Müdigkeit übermannt mich und ich kann kaum noch stehen. Im Taxi schlafe ich schon ein. Heute brauche ich einen Mittagsschlaf. Und bis Yui mich zum frühen Abendessen weckt, bin ich wirklich out. 
Mein erster Bissen des "milden" Gerichts, ist die einzige Chili-Schote. Meine Zunge brennt. Zum Glück habe ich Tee mit Milch bestellt... Danach geht's einigermassen, aber jetzt bin ich richtig vorsichtig. 
Yui, ihre Schwester und die Mama gehen zu einer Comedy Show und ich will zur Massage. Den Ort erkenne ich gleich wieder und ich freu mich auf 2h Relaxen. Oh, tut das gut. Ich glaube, ich schlafe sogar ein wenig ein, was mir sonst nie passiert. 
Es hat geregnet, aber die Luft ist jetzt angenehm frisch. Das mit dem Taxifahren ist ja eigentlich ganz einfach, aber der 1. Taxifahrer will das Taxameter nicht anschalten sondern lieber einen enorm hohen Festpreis verlangen. Ich diskutiere ein wenig mit ihm, ohne Erfolg und an der Ampel steige ich schliesslich aus. Er schimpft, aber abzocken muss ich mich ja nicht lassen. Ich komme auch mit einem anderen Auto ins Asiatique. In den alten Lagerhäusern scheinen sich eine Menge Inder niedergelassen zu haben oder ist mir das beim letzten Mal einfach nicht aufgefallen weil ich es nicht unterscheiden konnte?

Die Taxifahrt nach Hause ist ein Abenteuer. Ich habe die Strasse und auch die Gegend auf Thai im Handy und der Fahrer nickt auch. Nur weiss er dann leider nicht wirklich wohin mit mir. Schon der Weg aus dem Parkplatz raus geht nur mit Hilfe eines Ordners, der die Kegel wegstellt, damit er rauskommt.
Mit 3mal Anhalten und Nachfragen schaffen wir es dann doch und am bewachten Eingang zeige ich ein Foto von Yui als Berechtigung, durchfahren zu dürfen. Die Wachmänner lachen. 
 

Tuesday, September 15, 2015

15 September - Warten...

Ich bin noch Deutsch...

Aber fangen wir vorne an... Jetlag Hallo, oder war es einfach nur eine entspannte Nacht, in der ich extrem gut geschlafen habe. So genau werde  ich wohl nie erfahren, warum ich bis 12 im Bett lag, an meinem Bangkok Urlaubstag. Morgen fliege ich schon weiter nach Yangon. Was für eine Verschwendung... Und dann denke ich mir... Nein, ich habe Urlaub... :)
Egal. Meine neue Freundin aus Indien - den Namen erwähne ich mit Absicht nicht, um ihre Identität zu schützen :) hat schon fleissig Whats App geschrieben und ist sehr mitteilungsbedürftig. Sie will sich unbedingt treffen. Yui will in eine Ausstellung über Bangkok. Wenn sie da mitwill, können wir das gerne machen. Ich schreibe ihr... In 45 min am Pier, erkläre ihr genau wie sie da hin kommt. Antwort: ich weiss wie ich da hinkomme, eine Adresse reicht... Da ist die Deutsche schon ein wenig angepisst. Nach der Vorstellung von gestern, wo ich sie hätte fast in den Zug tragen müssen weil sie so nervös war, passt der Kommentar heute nicht.
Und sie hat gerade geduscht, sie kann also erst in 1h wo sein. Ok. Yui und ich sind flexibel... Wir fahren zum Treffpunkt, warten, warten, warten... 10min, 15 min... Da kommt eine Nicht-Thai die Treppen herunter. Das könnte sie sein. Ich winke, Yui rennt los, aber die Frau scheint zu wissen wo sie hinwill. Nicht zu uns. Ich schreibe eine Whats App: warst du die im weissen Hemd, die grad vom Zug kam?
Antwort kommt prompt: Nein, ich bin zu spät, sorry, ich brauche noch eine viertel Stunde. Geht nicht ohne mich!
Nochmal eine viertel Stunde? Das übertrifft auch die indische Idee von ein wenig zu spät. Wir warten... Wir kaufen Mango mit Chilisalz und Ananas, meine Wasserflasche ist schon leer... Die viertel Stunde ist längst um. Ich frage, wo sie ist. Dann soll sie ein Taxi direkt zur Ausstellung nehmen und wir fahren schonmal los. Sie ist gleich da. Noch 3 Stationen. Yui kann es nicht fassen. Von ihrem Hotel sind es vier Stationen hierher. Sie war also bis gerade noch nicht mal unterwegs. Unglaublich! 
Ich bin stinkig. Sowas nervt mich. die Scheibchentaktik mit den 10 min, 15min,... Wir wären schon lange da. Sie hätte nackommen können.
Ok, ich bin Deutsch... Yui merkt das auch an. Ich habe ihr gegenüber aber ein schlechtes Gewissen. Der ganze Tag ist weg. Zuerst schlafe uch ewig und dann warten wir mehr als eine Stunde auf ein Mädel, das ich aus dem Zug kenne.
Sie kommt... Das Mittagessen geht auf sie. Sie lädt uns ein... Was wir wollen. Es tut ihr sooo leid.

In der Schlange zum Boot spricht uns ein Franzose an, er hat offensichtlich einen an der Klatsche. Die beiden Mädels ignorieren of n. Ich scheine das nicht zu können und er packt sein Handy aus. Er wohnt seit 6 Monaten in Thailand. Er arbeitet nicht. Er zeigt mir, dass das Handy auf Thai übersetzt wenn er lautstark auf Französisch hineinbrüllt. Sein Outfit ist von den Olympischen Spielen - Frankreich.
Er erzählt, dass er Eiskunstläufer war. Tanja Tschewcenko (?) kennt er persoönlich. Ja klar. 
Die indische Freundin lästert laut über ihn während er sich schon den nächsten Opfern widmet. 
Auf dem Boot hat er uns schon vergessen. Zum Glück.

Am Royal Palace steigen wir aus. Das soll sie sich doch mal anschauen. Aber Tempel hat sie ja schon genug in Indien gesehen. Andere Religion, aber das macht ja nichts. Sie weiss überhaupt nicht, was sie hier in Bangkok machen soll, anschauen soll. 
Mit dem Taxi fahren wir durch eine Strasse, in der es religiöse Sachen zu kaufen gibt. Viele Buddhastatuen reihen sich hier aneinander. 
Ich erinnere mich an das Poster im Flughafen, dass es verboten ist, einen Buddhakopf zu kaufen und auch, jegliche Buddhastatuen als Dekoration zu verwenden. Da haben sie eigentlich recht. Wir würden als gläubige Christen auch doof schauen wenn Jesus in der Toilette in Thailand an der Wand vom Kreuz hängt. 
Das Restaurant mit dem besten Pad Thai der Stadt hat noch zu. Also doch zuerst zur Ausstellung. Auf der anderen Strassenseite gibt es Crepe - ja, die französischen. Zumindest die Heizplatten dafür. Manche der Zutaten sehen nicht besonders vertrauenserweckend aus und wir überlassen Yui sie Wahl. Ungekühlter Krebs wird es dann nicht sondern Chilipaste mit getrocknete. schwein und der andere mit Vanille-Nutella. Das ist die Vorspeise. 

Am Eingang der Ausstellung kommt dann der Knaller. Wir diskutieren schon über 3 zum Preis für Zwei, weil es mit Yui's Telefonanbieter ein Angebot gibt, da kommt die Dame, auf dei wir so lange gewartet haben auf die Idee, sie will jetzt doch nicht mit rein. Sie läuft lieber hier ein wenig rum und wartet auf uns. Ich kann es nicht fassen. Das ist unglaublich. Sie hätte uns einfach danach zum Essen treffen können. Wir wären in die Ausstellung gegangen und hätten keinen Hals gehabt. Ich bin jetzt offiziell genervt und kann mich gar nicht genug bei Yui entschuldigen. 
Die geführte Ausstellung über die Geschichte von Bangkok ist super, auch für nicht Museumsfans. Kaum eine Stunde ist vergangen, da geht der Whats App Terror los, wann wir fertig sind. Well, die Führung dauert 2h... Ich schreibe zurück, dass wir in 1h kommen und bekomme einen Anruf. Die nächste Whats App, dass sie in der Lobby auf uns wartet und hofft, dass wir bald kommen. Und wieder eine Nachricht, dass es regnet und sie für uns Ponchos kaufen könnte. Ich bin genervt. 

Wir kommen raus und sie ist wild gestikulierend am Telefon. Das hört auch den ganzen Weg zum Restaurant nicht auf. Diese Frau braucht immer jemanden, der ihr Aufmerksamkeit schenkt. 
Das beste Pad Thai Restaurant hat geöffnet und wir ergattern die letzten Plätze. Gekocht wird direkt an der Strasse und es schmeckt wirklich super. Die Schlange vor dem Restaurant wird immer größer, mein Ich-habe-nichts-getrunken-Kopfweh auch. Nicht mal mehr 1l Wasser kann es retten.
Die Inderin will shoppen gehen, wir eigentlich nicht. Also setzen wir sie in ein Taxi ins Asiatique. Sie ist enttäuscht, dass wir uns schon so bald wieder trennen, aber zu Drinks mit Yui's Freunden nehmen wir sie sicher nicht mit. 
Wir laufen zum Kanal und wollen eigentlich mit dem Boot weiter. Im 7Eleven kaufe ich mehr Wasser und Kopfschmerztabletten. Mir ist nicht so richtig gut und ich überlege ob ich nicht lieber direkt heimfahren soll. Mein Kopf pocht bei jedem Schritt. 

Wir nehmen dann doch ein Taxi und fahren schon früher zur verabredeten Bar. Sie liegt in einer ziemlich versifften Gegend. Auf der Strasse stehen Prostituierte. Die Bar ist in einem Hinterhof und supercool. Ein Trio spielt Xylophon, Trommel und Glocke, ziemlich laut für meinen noch nicht vom Paracetamol betäubten Kopf. Aber das wird schon noch.
Hier trifft sich die Hip-Crowd und wir sind mittendrin. :)

Als wir nach Hause kommen, hängt mein Rock fertig da. Er ist wunderschön. Die Prinzessin lebt :)