Friday, August 15, 2008

Tag 7: Der Starbucks Magnet funktioniert!

"Eva, es ist halb neun!" Das ist nicht der Satz, mit dem ich geweckt werden will, wenn wir um 9 an der Bushaltestelle stehen muessen.
Also ging Raphl alleine zum Fruehstueck und ich bin waehrend dem Anziehen langsam aufgewacht. Ein ganz normaler Morgen halt.
Und der Bus fuhr sogar, wenn auch erst um halb 10, aber da sind wir ja flexibel. Dass Heraklion wohl die haesslichste Stadt Griechenlands ist, haben wir vom Naturladenbesitzer erfahren.
Die Busfahrt war mal wieder ein Highlight, das wir nun als "Spuckerle" bezeichnen. Nicht, dass der Busfahrer neben mir im Gang stand und offenbar schon ein paar Tage in sein Hemd geschwitzt hatte... Als wir am Stadtrand von Heraklion waren, musste der Bus anhalten, weil von hinten eine Mama mit einem Kind vorstuermte, dem sie den Mund zuhielt. Das half aber nicht viel, links und rechts kam schon alles raus und das machte sich auch geruchlich bemerkbar. Ohne Fruehstueck und ohnehin ein wenig vorbelastet, was solche Gerueche betrifft, war das fast ein Grund, auch mal kurz auszusteigen und mich zu dem armen kleinen Spuckerle zu gesellen.
Mein Angebot, sich mit meinem Hand Sanitizer zu waschen, hat die tschechische Familie dankend abgelehnt und gemeinsam mit der Tuete voller vollgespuckter Zewas standen sie dann neben mir, was den Geruch nicht besser machte. Gut, dass die Fahrt schon fast vorbei war.

Ganz so schlimm ist Heraklion dann uebrigens doch nicht. Schlimm war nur, dass wir die Pflegeprodukte fuer eine Freundin von Raphl in keinem Laden gefunden haben und ich bin mir sicher, dass wir alle Apotheken und Naturlaeden in allen moeglichen und unmoeglichen Strassen unsicher gemacht haben. Ich war schon kurz davor, aufzugeben, als mich mein Magnet magisch an einen Ort gezogen hat - STARBUCKS! Und nicht nur, gab es guten, starken Kaffee, vielmehr noch, sie hatten die Kaffeemuehle, die ich seit einem Jahr suche! Da ist der Tag doch gerettet, auch ohne Facial Toner :)
Gott, war das windig am Hafen unten, als wir das Kastell angeschaut haben. Man konnte sich wirklich in den Wind legen.
Fuer die Rueckfahrt haben wir uns die Plaetze ganz vorne genommen, damit wir auch nochmal richtig was sehen und der Busfahrer hat uns einen Gefallen getan und ist nicht die Main Road gefahren, sondern die alte Strasse, die durch die ganzen kleinen Doerfer fuehrt. Viele Englaender sag ich da nur, viele Englaender.
Und dann hat uns der Bus oben an der Strasse rausgeworfen und ich bin gottfroh, dass Raphl so ein guter Navigator ist. Ich hatte keine Ahnung, wo wir hier sind und wie wir zum Hotel kommen.
"da vorne einmal rechts, dann links, dann durch die Senke,...." Alles klar. Mann, war das heiss, aber Raphl ist unermuedlich, wenn er weiss, dass er gleich mit seiner heissgeliebten Luma schmusen darf.

Der Strand war fast leer, nicht mal mehr Miss Busen trifft Bauchnabel - nicht mein Name fuer sie! - war mit ihrem Schuljungenfreund da.
Umso mehr Platz fuer uns um uns noch ein letztes Mal zu sonnen und das haben wir auch genutzt. Wie ein Haehnchen haben wir uns immer wieder gedreht. :) Das Wasser war sehr warm und so schoen salzig...
Warum kann ich nicht am Meer wohnen???

Einen Fischer habe ich dann auch noch belaestigt. Nur konnte der kein Englisch und mein Griechisch geht ueber Yassu, yammas, efcharisto und helas nicht hinaus. Aber er hat 2 kleine Fische gefangen. Mich haette schon interessiert, wie lange er so fischt fuer ein Abendessen.

Unser abendlicher Spaziergang zum Essen war sehr windig und als wir endlich bei unserem Kreta-Naturladen angekommen sind, ist uns im windstillen Laden die Bruehe runtergelaufen.
Das Ehepaar hat sich gefreut uns nochmal zu sehen und der Reisefuehrer/ Besitzer hat mich auf einen Raki mit Honig eingeladen. Wow... Das ist mal ein geiles Getraenk. So was richtiges fuer Frauen.
Nachdem wir dann zu unserem Einkauf noch eine Flasche selbstgebrannten Raki - der uebrigens aus den Trauben gemacht wird, die vom Wein machen uebrig bleiben - geschenkt bekommen haben, haben wir uns eine gute Taverne empfehlen lassen und das war sie auch.
Unter WEinblaettern sassen wir in einer Laube, Franzosen neben uns, Schwaben am Tisch dahinter, sonst aber hauptsaechlich Griechen und einen soooooooo suessen Kellner. Den haette ich ja am liebsten sofort in den Koffer gepackt. :)
Das Essen war excellent!
Beim People watching ist Raphl eine Schoenheit aufgefallen, die immer wieder ueber die Strasse lief. Und gegen Ende des Abends wurden seine Gebete erhoert. Sie kam und hat sich an den Nebentisch gesetzt... Jetzt hatten wir beide jemand zum Anhimmeln. Nur hatte Raphl mehr Konkurrenz. Da kamen ziemlich schnell 2 Jungs mit Gitarren und haben ein wenig gespielt. Sehr geil!
Nach 4 Raki waren wir versucht, zu den 3 Schwaben zu gehen - Jungs ca. 25 - und mit ihnen ueber Steffi, die ein schoenes Gesicht hatte, als der eine, nach Mathe und Physik LK aussehende mit ihr gepoppt hat.
Haben die denn ueberhaupt nichts gelernt? So laut unterhaelt man sich in einem Touri Kaff nicht ueber so ein Thema, zumindest nicht, wenn man nicht andere im Lokal mit unterhalten will. Raphl hat sich ueber den Dialekt fast totgelacht und ich habe schon ueberlegt, ob ich mal ruebergehen soll und mit ihnen sprechen: "Wissat ihr eigendlich, dass Fraua iber eich Milchbubis au schwaetzad?"
Nach dem 4. Raki - fuer Raphl dank des Supermarktfreundes der 6. - war ich dann aber eher kurz davor den Kellner anzugraben und da sind wir lieber gegangen. :)
Die Suesse von Raphl hatte sich eh schon mit den Gitarrespielern verzogen.
Und wieder so eine Taxifahrt nach Hause!

Ueber 8l Olivenoel, 1l Raki und 3 Glaeser Honig, die in meinem Koffer Platz und vor allem Gewicht finden mussten, spare ich mir jeden weiteren Kommentar!

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