Monday, August 11, 2008

Aug 11 Tag 3: Bodenstrukturen Kretas - eine geographische Rundreise und geologische Feinanalyse

So, wie versprochen, den Kretern haben wir gezeigt, wie man Auto faehrt...
Aber fangen wir doch den Tag mit dem Morgen an. :)

Unser schluepferblauer Punto ist nicht mehr das neueste Modell, aber er bringt uns rum und Premium muss es ja nicht immer sein.
Also los, Raphl ist der erste Fahrer und wir stechen in Richtung Knossos auf die Autobahn. Der Schilderurwald, bzw. das Fehlen von Schildern - die koennen doch nicht alle zugewachsen sein? - machte es fuer uns aeusserst interessant, auf Anhieb den richtigen Weg zu finden und dank der Karte, die in einem sehr grossen Massstab war, waren vermeintliche Strecken wesentlich kuerzer und schon hatten wir uns verfahren.
Durch unseren eingebauten Kompass haben wir den Weg noch gefunden und uns von einem - ACHTUNG neu - suessen Griechen in einen Parkplatz einweisen lassen.
Bei horrenden Temperaturen und kaum Wind sind wir dann durch Knossos - Kreta's groesste und beeindruckendste Ausgrabungsstaette, ehemaliger Tempel Mino's - mehr geflossen als gelaufen. Interessant war es trotzdem, auch wenn nicht mehr viel zu sehen war und einige Dinge neu und nicht besonders naturgetreu nachgebildet wurden. Ich wurde ein wenig an Mexiko erinnert.
Einwurf Raphl: Ich fand's toll. Moegliche Biketrails gefunden --> Guenther!

Weiter in Richtung Matala, der ehem. Hippie-Hochburg im Sueden der Insel. So ganz dem von mir geplanten Weg konnten wir nicht folgen, aber das war auch nicht schlimm. Den Rat unseres Autovermieters, keine Pisten zu fahren, hat Raphl schnell ueber Bord geworfen, als wir in eine Hochebene gefahren sind und er einen Aussichtspunkt erspaeht hat. Der war auch gigantisch und wir haben viele Olivenbaeume und unterschiedlichste Gesteine gesehen - ACHTUNG Tagesmotto!
Ich habe mich an den Weintrauben und Feigen bereichert, die sehr suess waren. Mmmmmh, lecker!
Raphl's Bodenanalysen resultierten in 5 Kondomverpackungen und er stellte die These auf, dass es sich hier um einen fruchtbaren Boden handeln muss. :)
Ich hingegen war auf der weiteren Fahrt ueberwaeltigt und auch stellenweise verstoert - armer Raphl - von den unterschiedlichen Bodenarten, an die ich mich aus dem EK Leistungskurs nicht mehr erinnern kann.
Die eine oder andere Abzweigung wurde aufgrund konzentirerter Bodenbeobachtungen waehrend der Fahrt verpasst oder erst gar nicht wahrgenommen. Aber dafuer haben wir schoene kleine Straesschen entdeckt, die ohnehin viel interessanter waren. Einen Umweg kann man bei der kleinen Insel kaum machen.
Ueber kleinere Paesse ging es kilometerlang bergab und auf ca. halbem Weg begegneten uns 2 Badegaeste, die offensichtlich wild entschlossen, in der prallen Mittagshitze bis auf den Gipfel wollten. Wohlgemerkt, es waren Badegaeste in FlipFlops, keine Wanderer! Was fuer Vollpfosten!
Die Anhaeufung der parkenden Autos schon ca. 1km vor dem Meer, liess uns darauf schliessen, dass wir in Matala sind und nicht die Einzigen. Kreatives Parken auf der Kreuzung und schon sind wir mit vielen anderen am Strand in der Bucht von Matala.
Die Hoehlen, in denen frueher auch Hippies gewohnt haben, sind wunderschoen und sorgen fuer eine besondere Atmosphaere.
Raphl hat sich sofort ins Wasser gestuerzt und trotz meiner strengen Beobachtung hat er es schon wieder geschafft, sich zu verletzen. Beim Klippensprung aus ca. 3m Hoehe - evtl. Schilderungen von Raphl, dass es sich um 15 m handelt, sind schlichtweg falsch! :) - Dieses Mal ist es der rechte Fuss. Ich bin gespannt, was uns heute passiert!
Das Wasser war superklar und sehr erfrischend und ich habe endlich mein Buch beendet. So spannend und herzzerreissend, aber die Buchrezension erspare ich euch hier.

Das Beachvolleyballturnier, das wir mit einem Auge verfolgten, scheint ein groesserer Event zu sein. TV Kameras auf Kraenen und viele schoene Menschen!
Einwurf Raphl: Eva hat einen Maennerbauch gesehen, der sie jedes Mal in ihrem Redefluss gestoert hat, wenn er vorbeilief.

Ja, an diesem Strand gab es fuer mich endlich auch mal was zu sehen.
Das beliebte Spielchen "Wo kommen die her, was arbeiten die so und was machen sie in ihrer Freizeit" haben wir mit 2 deutschen Familien bis zum Exzess gespielt. :)
Familie 1: Er - Elektrotechnik-Ingenieur bei Siemens oder Thyssen-Krupp, hat seine suedlaendisch aussehende Frau wahrscheinlich im Auslandssemester oder aber hier im Urlaub kennengelernt.
Familie 2: Er - Polizist, hat erstmal die Lage gecheckt und seine schwangere Frau ist seit der Geburt des 1. Kindes vor ca. 2,5 Jahren zu Hause.

Das Abendessen im Sonnenuntergang direkt am Strand war hervorragend und ich habe endlich meinen Oktopus bekommen.
Ein weiterer Dip im Meer fuer Raphl und Streit fuer das Paerchen nebenan und der Sonnenuntergang war mehr oder weniger in den Wolken, aber so romantisch wollten wir als altes Ehepaar ja eh nicht haben.

Dafuer war die Heimfahrt umso spannender und lustiger.
Raphl: Wenn wir auf der Strasse sind, auf der ich glaube, muessen wir bald links abbiegen.
10 min spaeter: Eva, ich glaube, wir sind schon auf der Strasse, auf die wir abbiegen mussten.
Danke fuer die Navigation Raphl!
Abgesehen von den evtl. kleinen von uns unbemerkten Routenpannen, mussten wir uns mehr ueber langsame Jeeps aufregen und uns bald in eine lange Autoschlange hinter selbigen einreihen und die Serpentinen hochkriechen.
Hinter uns fuhr ein sehr aufdringliches Auto, das sich spaeter nach mehreren erfolglosen Ueberholversuchen - und nochmal zur Erinnerung, wir hatten einen untermotorisierten Punto! - als Premiumfahrzeug eines Ingolstaedter Automobilunternehmens herausgestellt hat. Der A3 naemlich ist eine vollstaendige Vergeudung von gutem Material an diesen Horst, der sich von mir wieder ueberholen liess und es erst in Heraklion schaffte, wieder aufzuholen. Das aber auch nur, weil wir schon wieder nicht wussten, wo wir sind und wo wir hinmuessen.
Dass wir so schlecht im Navigieren waren, lag uebrigens natuerlich nicht an unserem schlechten Orientierungssinn, sondern vielmehr an der Funzel, die sich bei FIAT wohl Licht nennt. Das Abblendlicht war so romantisch, dass eine Kerze als Halogenwerfer durchgehen koennte.
Eva: Raphl, weisst du eigentlich wo wir zum Hotel abbiegen muessen?
Raphl: Lass uns doch einfach an der Strandpromenade bis zu unserem Strand fahren und dann zum Hotel.
OK, leicht gesagt. Als wir dann aber am Eingang eines Supernobelhotels standen, schien die Idee nicht mehr so toll. Egal, wir finden den Weg schon. Vorbei an Robinson Club, riesigen Hotelanlagen/-burgen, Tennisplaetzen und nicht fuer PKW geeignete Feldwege, haben wir es in eine kleine Stadt geschafft, die wir unbedingt nochmal austesten muessen.
Dass wir dann auf dem Fussweg direkt an der Uferpromenade gefahren sind, haben uns einige Touris uebelgenommen, aber uns hat es nicht interessiert.
Raphl gestikulierte wild und erschreckte kleine Kinder mit ploetzlichen lauten Schreien aus dem offenen Fenster. Mir hat nur noch der Aufkleber "Krankentransport" gefehlt und jeder haette mir geglaubt.
Zu unserem Strand haben wir es dann aber tatsaechlich noch geschafft und somit auch zum Hotel.

Jetzt machen wir uns auch gleich wieder auf den Weg, dieses Mal in den Osten der Insel.
BEWARE!

1 comment:

Sonni said...

ja sapperlott ihr zwei!
ich bin gespannt auf neue geschichten von euch! eva, das erinnert mich irgendwie an unseren gardasee-urlaub, als wir mit deinem auto die kleine bergstrasse hochgefahren sind ;-)...
bei mir gibt es nicht allzuviel neues...schaffen, schaffen häusle bauen! in zürich soll es die ganze woche regnen, also geniesst die sonne, bevor ihr zurück müsst.
freu mich auf die fotos von euch!
dicker kuss
sonni